Absonderung und (?) oder (?) Einheit
2. Timotheus 2

Willem Johannes Ouweneel

© SoundWords, online seit: 30.05.2001, aktualisiert: 17.11.2022

Leitverse: 2. Mose 33,5-11; Hebräer 13,11-15; 2. Timotheus 2,15-22

2Mo 33,5-11: Denn der HERR hatte zu Mose gesagt: Sprich zu den Söhnen Israel: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Zöge ich nur einen Augenblick in deiner Mitte hinauf, so würde ich dich vernichten. Und nun lege deinen Schmuck von dir ab, und ich werde zusehen, was ich für dich tun kann. Da entledigten sich die Söhne Israel ihres Schmuckes, vom Berg Horeb an. Mose nun nahm das Zelt und schlug es sich außerhalb des Lagers auf, fern vom Lager für sich, und nannte es: Zelt der Begegnung. Und es geschah, jeder, der den HERRN suchte, ging zum Zelt der Begegnung außerhalb des Lagers hinaus. Es geschah auch, sooft Mose zum Zelt hinausging, dann standen alle Leute auf, und sie traten jeder an den Eingang seines Zeltes und sahen Mose nach, bis er in das Zelt hineinkam. Und es geschah , wenn Mose in das Zelt kam, dann stieg die Wolkensäule herab und blieb am Eingang des Zeltes stehen; und redete mit Mose. Und das ganze Volk sah die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen. Und das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, jeder am Eingang seines Zeltes. Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet; dann kehrte ins Lager zurück. ein Diener Josua aber, der Sohn des Nun, ein junger Mann, wich nicht aus dem Innern des Zeltes.

Heb 13,11-15: Denn die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, um das Volk durch sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten. Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen! Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen! Das ist: Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.

2Tim 2,15-22: Strebe danach, dich Gott bewährt zur Verfügung zu stellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit in gerader Richtung schneidet! Die unheiligen, leeren Geschwätze aber vermeide! Denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen wie Krebs. Dazu gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben mancher zerstören. Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit! In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet. Die jugendlichen Begierden aber fliehe, strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!

Gemeinschaft in Tagen des Verfalls

Ich habe mich einen Augenblick gefragt, ob ich mit diesem Thema vielleicht nicht besser am ersten Abend hätte anfangen können, weil es den Eindruck geben könnte, dass ich mit einem negativen Thema diese Reihe Vorträge beende. Bei den beiden anderen Themen ging es um etwas Positives: der Name des Herrn Jesus, der der Anziehungspunkt unseres Zusammenseins ist; der „Tisch des Herrn“, wo wir die Gemeinschaft und die Einheit des Leibes des Christus zum Ausdruck bringen und wo wir uns mit dem Herrn Jesus in seinem Leiden und Sterben beschäftigen dürfen.

Heute Abend beschäftigen wir uns mit der Aufgabe eines jeden Christen, der fest vor dem Herrn stehen möchte, sich abzusondern von der Ungerechtigkeit. Das hört sich vielleicht negativ an. Trotzdem denke ich, dass diese Reihenfolge doch richtig ist. Was wir an den vorhergehenden Abenden betrachtet haben, sind Grundsätze, die auch in der damaligen Zeit schon völlig zutrafen. Von Anfang an haben die Christen das Vorrecht, sich versammeln zu dürfen am Tisch des Herrn und zum Namen des Herrn Jesus hin.

Aber dasjenige, womit wir uns jetzt beschäftigen, ist ein Problem geworden, das erst später auftauchte. Was ist zu tun, wenn wir in einer Gemeinschaft von Menschen sind, die sich zu Gottes Volk zählen, aber trotzdem mit der Ungerechtigkeit in ihrem persönlichen und gemeinsamen Leben nicht brechen?

Wir haben an den vorherigen Abenden gesehen, dass die Gläubigen die Aufgabe haben, sich von der Bosheit abzutrennen. Wir haben das gesehen in Matthäus 18, wo es um Zuchtfragen geht. In 1. Korinther 10 finden wir einen ähnlichen Zusammenhang. Da geht es darum, dass wir abstehen sollten vom Götzendienst. Ich habe auch an beiden Abenden gesagt, dass eine Gemeinschaft von Gläubigen dadurch charakterisiert ist, dass sie schriftgemäße Zucht ausübt.

Die Einheit nicht aufgeben aufgrund von Bösem

Was sollen Gläubige tun, wenn sie sich in einer Gemeinschaft befinden, wo diese Bosheit schon wie ein „Sauerteig den ganzen Teig“ verdorben hat? Für viele von uns ist das eine nicht allzu schwierige Frage. Wir haben die Antwort darauf. Aber wir müssen bedenken, dass die Antwort nicht so sehr auf der Hand liegt. Hätten wir nicht in der Schrift ausdrückliche Hinweise gehabt, wie wir in solchen Fällen handeln müssen, dann hätten wir nicht gewusst, was zu tun ist. Denn die Einheit der Versammlung ist solch eine wichtige Sache, dass jeder Gläubige, der es ernst meint mit dieser Einheit, sich wohl dreimal oder zehnmal überlegen würde, sich dieser Gemeinschaft von Gläubigen zu entziehen, selbst wenn auch grobe Ungerechtigkeit dort besteht. Hätten wir die Hinweise der Schrift nicht, dann wüssten wir nicht: Was ist nun wichtiger? Die Einheit mit anderen Gläubigen festzuhalten, wenn auch Bosheit da ist, oder uns von der Bosheit abzutrennen und dadurch die Einheit aufzugeben?

Die Schrift zeigt uns, dass zuerst nicht die Einheit aufzugeben ist. Im Gegenteil. Die Einheit des Leibes praktisch zu verwirklichen, wird in Epheser 4 folgendermaßen umschrieben: „die Einheit des Geistes aufrechterhalten“. Einheit des Geistes setzt voraus, dass das Fleisch dort auf dem „Platz des Todes“, im Gericht des Herrn Jesus gehalten wird, ins Gericht gebracht wird, dort, wo es sich offenbart. Die Einheit des Geistes zu bewahren, bedeutet, das, was vom Fleisch ist, zu beurteilen, zu richten, sei es in uns selbst, Sünden vor Gott zu bekennen, sei es, Sünden als Versammlung zu berichtigen durch schriftgemäße Zucht. Zucht ist nicht nur Ausschluss, Zucht ist auch, den Schuldigen dazu zu bringen, seine Sünden vor Gott zu bekennen. Die Einheit des Geistes setzt also immer voraus, dass die Sünde gerichtet wird.

Absonderung contra Einheit?

Ich weiß noch, wie viel Mühe ich damit hatte, als ich jung war oder viel jünger als jetzt. Ich bekam die Schrift von Bruder Darby in die Hand, der, als er das geschrieben hatte, auch sehr jung war. Er schrieb: „Die Absonderung vom Bösen ist der göttliche Grundsatz der Einheit.“ Ich weiß noch, wie ich gestaunt habe. Einheit und Absonderung, das sind ja entgegengesetzte Begriffe. Wie kann man das vereinbaren? Nun, er schreibt in dieser Broschüre: Der Grundsatz der Einheit ist nicht der Mittelpunkt der Einheit. Der Mittelpunkt der Einheit ist nicht Absonderung vom Bösen. Dann wären wir Pharisäer, das hieß wahrscheinlich „Abgesonderte“. Sie waren sehr abgesondert vom Bösen, aber das war ihr Hauptziel, sie hatten keinen positiven Anziehungspunkt.

So ist es nicht bei uns. Der Mittelpunkt der Einheit ist das, was wir an den vorherigen Abenden betrachtet haben, das ist der Herr Jesus. Er ist mit einem Namen der Mittelpunkt, es ist der „Tisch des HERRN“. Aber er hat es so umschrieben: „Der Grundsatz der Einheit“, das heißt die Bedingungen zur praktischen Verwirklichung der Einheit. Es ist nicht einfach Einheit, wenn alle, die Christus bekennen, zusammen sind. Die Einheit bedeutet, eine wirklich bestehende geistliche Einheit praktisch zum Ausdruck zu bringen. Aber eine Einheit des Geistes setzt das Richten dessen voraus, was aus dem Fleisch ist. Und so können wir nie die Einheit des Leibes verwirklichen, wenn wir das Böse aufrechterhalten. Denn das Böse vermischt sich mit dieser Einheit und zerstört diese Einheit. Denn wenn solche, die teilhaben am Leib Christi, sich vermischen mit solchen, die nicht des Leibes teilhaftig sind, dann ist das nicht mehr die Einheit des Leibes. Man kann nicht die Einheit des Leibes verwirklichen, wenn man vermischt ist mit denen, die in der Bosheit leben, oder mit denen, die nicht des Leibes teilhaftig sind. Da dürfen wir uns nicht betrügen. Wir können erst dann diese Einheit verwirklichen, wenn wir uns absondern von allem, was diesem Leib nicht angehört oder was mit diesem Leib im Widerspruch steht: nämlich Bosheit, die aufrechterhalten wird und von der man sich nicht abtrennt.

So verstand ich zum ersten Mal, dass die praktische Verwirklichung der Einheit des Leibes Absonderung vom Bösen, von dem, was mit der Einheit des Geistes im Widerspruch ist, voraussetzt. Absonderung vom Bösen. Obwohl es negativ erscheint, haben wir in diesen Dingen, wie in 2. Timotheus 2, die Grundsätze für die letzten Tage. Hätten wir nur Matthäus 18 und 1. Korinther 10, würde es schwierig für uns sein. Aber Paulus, durch den Heiligen Geist geleitet, hat uns in diesem letzten Brief, dem zweiten Timotheusbrief, auch für die letzten Tage Hinweise gegeben. Wir leben in den letzten Tagen. Wir können davon überzeugt sein; ich brauche mir nicht die Zeit zu nehmen, das zu beweisen. Er hat uns Hinweise gegeben, wie wir uns auch dann nach Gottes Gedanken versammeln können, wenn alles andere zugrunde gegangen ist. In 2. Timotheus 2, ist nicht mehr von dem Haus Gottes die Rede, sondern es wird nur noch über ein „großes Haus“ gesprochen, ein menschliches Haus, wo Gott mit einem Wort nicht mehr die erste Stelle einnimmt.

Das Zelt außerhalb des Lagers

Nun, ich habe wieder angefangen mit dem Alten Testament, weil es immer wieder schön ist zu sehen, wie die mehr oder weniger abstrakten Grundsätze aus dem Neuen Testament in der „Bildersprache“ des Alten Testamentes illustriert werden. Wir haben auch die Bestätigung dafür, dass ich nicht irgendwelche Abschnitte aus dem Alten Testament nehme. Es gibt vielmehr gewisse Übereinstimmungen zwischen den Namen im Alten und im Neuen Testament.

In 5. Mose 12 und Matthäus 18 haben wir den Zusammenhang gesehen. Genauso ist es bei dem „Tisch des Herrn“, ein Ausdruck, den wir auch im Alten Testament finden. Die Verbindungen gehen direkt aus dem Abschnitt hervor. So ist das hier auch. Wenn wir in 2. Mose 33,7 den Ausdruck gefunden haben: „außerhalb des Lagers“, dann finden wir diesen Ausdruck in Hebräer 13 wieder. Wenn wir den Abschnitt in Hebräer 13 genau betrachten, dann sehen wir auch die Übereinstimmung. Der Verfasser bezieht sich eindeutig auf die Geschichte in 2. Mose 33, die uns die Grundsätze zum Verständnis der Dinge in 2. Timotheus 2 und Hebräer 13 gibt. Hier sehen wir das Volk Gottes in derselben Lage, in der wir heute das Volk Gottes finden.

Das Volk hatte sich versündigt mit dem goldenen Kalb. Sie hatten diesen schrecklichen Götzendienst getrieben mit aller Bosheit, die damit verbunden war. Das Volk war so verschuldet, dass, obwohl Mose in Kapitel 32 Fürbitte für das Volk getan hatte, in heißem Flehen wegen seiner großen Liebe für dieses Volk, das nichts änderte an seinem Bewusstsein der Heiligkeit Gottes. Er sonderte sich von diesem Volk in Kapitel 33 ab und baute außerhalb des Lagers das Zelt der Zusammenkunft auf. Mose tat das nicht wie die Pharisäer, indem er sich über das Volk erhob, Mose tat das in größter Liebe. Kein Mensch im Alten Testament hat so zu Gott gefleht wie Mose für das Volk. Die Liebe für das Volk Gottes änderte nichts an der Tatsache, dass Mose in tiefstem Bewusstsein der Heiligkeit Gottes sich nicht länger inmitten dieses Volkes aufhalten konnte.

Ich füge sofort hinzu, weil manche da Bedenken aussprechen, dass trotzdem nicht alle im Volk sich versündigt hatten. Wir wissen, dass der Stamm Levi das nicht getan hat. Das war hier noch nicht ans Licht getreten, aber wir sehen daraus, dass man nicht zu warten braucht, bis alle sich versündigt haben. Wenn die Bosheit nicht länger gerichtet werden kann, dann ist unsere Frage nicht, ob überhaupt noch Kinder Gottes da sind. Wenn das so wäre, dann wäre auch die Reformation falsch gewesen, denn auch damals gab es in der römisch-katholischen Kirche viele Gläubige, die nicht alle mit der Reformation mitgegangen sind. Es sind viele zurückgeblieben. Aber das war kein Grund, um auch in dieser Kirche zu bleiben. Die Gläubigen sahen den Weg der Absonderung ganz klar, da diese Kirche nicht mehr zu ändern war. So ist das auch später gegangen. Als Gläubige aus den reformatorischen Kirchen austraten, blieben treue Gläubige zurück in diesen Kirchen, aber es konnte nicht anders sein, sie mussten sich abtrennen von dieser Bosheit. Das bedeutete auch Trennung von geliebten Geschwistern, die aus irgendwelchen Gründen in dieser Kirche blieben. Das war nicht leicht, aber sie sahen keinen anderen Weg. Es war der Weg der Schrift.

Die Leviten waren noch in diesem Volk, aber Mose sah für sich selbst den Weg klar. Er nahm ein Zelt und schlug es außerhalb des Lagers auf, fern vom Lager, eine ganz deutliche Distanz zu dem bösen Lager der Kinder Israel, und nannte es „Zelt der Zusammenkunft“. Das ist seltsam. Da steht man ganz allein und trennt sich vom Volk, man baut sich ein Zelt und nennt das „Zelt der Zusammenkunft“. Mose sagt: Hier außerhalb des Lagers versammelt sich von nun an das Volk Gottes. Das Volk Gottes? Wie viele finden wir denn in diesem Zelt? Liebe Freunde, genau zwei! Mose und Josua. Es war das Minimum für eine Zusammenkunft. Das sind die Grundsätze, die von allen Männern Gottes verstanden wurden in allen Zeiten, dass man sich nicht mit der Bosheit im Volk einsmachen kann, wenn diese Bosheit das ganze Volk verdorben hat, dass man sich zurückziehen muss, und in dieser Stellung, außerhalb des Lagers, kann man dann erst Gott begegnen. Das tat Mose. Jedes Mal, wenn er zu dem HERRN hinausgehen wollte, verließ er das Lager, und alles Volk schaute ihm voll Ehrfurcht zu, bis er in das Zelt trat: „Das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, ein jeder am Eingang seines Zeltes.“

Sie wussten es zu schätzen, was Mose tat, aber keiner kam hinaus, um diesen Weg mit ihm zu gehen. Ich kenne solche Menschen, solche Gläubige sogar. Es waren nicht alle ungläubig in diesem Volk. Die Kinder Levi standen auch am Eingang ihres Zeltes, aber was so treffend ist: Keiner kam hinaus. Da standen sie alle, warfen sich nieder, waren tief beeindruckt von den Umständen, aber wer reinigte sich ganz persönlich von dem, was geschehen war, und wer sagte da: Ich möchte mit Mose hinausgehen? Ein junger Mann. Solche geistlichen Übungen sind oft gar nicht die Übungen der älteren. Je älter man wird, umso größer ist die Gefahr, dass man in den festgetretenen Pfaden steht und man nicht mehr davon abzubringen ist. Ich liebe diesen jungen Mann Josua. Da war eine Entschlossenheit, nicht immer Weisheit. Als er mit Mose auf dem Berg war, konnte er diesen Lärm aus dem Lager nicht richtig einschätzen, dazu brauchte es die Weisheit Moses. Wichtig war seine Entschiedenheit, seine Liebe zum Herrn. Von Mose steht, dass er hin und her ging, aus dem Lager zu diesem Zelt, aber von Josua heißt es: Er wich nicht aus dem Innern des Zeltes. Das ist schön zu sehen. Das ist eine Entschiedenheit, wodurch er unter anderem später geeignet wurde, ein Führer des Volkes Gottes zu werden. Hier sehen wir diesen Grundsatz also ganz klar.

„Außerhalb des Lagers“ im Hebräerbrief

Wie wird das nun angewandt in Hebräer 13? Eigentlich ist Hebräer 13 noch komplizierter, weil dort auf dreierlei Weise über diese Stellung „außerhalb des Lagers“ gesprochen wird. Zuerst in Verbindung mit den Sündopfern, zweitens in Verbindung mit dem Herrn Jesus und drittens in Verbindung mit uns selbst.

1. In Bezug auf die Sündopfer

Ich habe gestern Abend schon gesagt, dass die Sündopfer außerhalb des Lagers verbrannt wurden, nur das Fett kam auf den Altar. Gott hatte selbst befohlen, diese Opfer dort zu verbrennen, denn diese Sündopfer waren mit der Sünde des Volkes einsgemacht. Darum mussten sie aus dem Volk hinweggetan werden. Der Gedanke ist hier also genau umgekehrt. Das Unreine, womit dieses Opfer einsgemacht war, musste aus dem reinen Volk hinausgetan werden.

2. In Bezug auf den Herrn Jesus

Aber dann macht der Verfasser einen schwierigen Schritt, denn zuerst zeigt er Übereinstimmung mit dem Sündopfer im Alten Testament. Genau wie die Sündopfer im Alten Testament außerhalb des Lagers gebracht wurden, um dort verbrannt zu werden, so wurde auch der Herr Jesus, der das wahre Sündopfer ist, außerhalb des Lagers (Jerusalem) geführt, um dort außerhalb des Tores, wie es hier heißt, in die Feuergluten des HERRN gebracht zu werden. Die andere Seite ist darin beinhaltet. Von wem wurde der Herr Jesus außerhalb des Tores gebracht? Von bösen Menschen, die sagten: Für dich haben wir keinen Platz in unserem Lager. Das Lager Israels, das religiöse Judentum der damaligen Zeit, die offizielle Religion, die Gott einst selbst eingesetzt halte, war so verdorben durch die Sünden des Volkes, dass darin kein Platz war für den Herrn Jesus. Sie hatten nur einen Platz für Ihn außerhalb der „heiligen“ Stadt Jerusalem. Das Opfertier, das jetzt mit der Unreinheit des Volkes einsgemacht war, musste außerhalb des reinen Lagers gebracht werden.

So starb auch der Herr Jesus außerhalb des Lagers, aber die Rollen waren vertauscht. Das verdorbene Lager warf Ihn hinaus. Er, der Reine, starb außerhalb des verunreinigten Lagers.

3. In Bezug auf die gläubigen Judenchristen

Unsere Stellung ist, sich einszumachen mit diesem hinausgeworfenen Herrn. Buchstäblich hatte das eine Bedeutung für den jüdischen Überrest, für die Gläubigen, die aus dem Judentum kamen. Sie mussten sich ganz und gar abtrennen von diesem religiösen Lager, wo für Gott und Christus kein Platz mehr war. Sie mussten sich einsmachen mit diesem geschmähten Christus, der außerhalb des Lagers gestorben war.

4. Anwendung auf uns

Die Anwendung für uns ist ganz klar. Überall, wo Gottes Volk wieder diesen Charakter eines religiösen Lagers annimmt, das inzwischen ein System geworden ist, in dem für Gott und einen Sohn kein Platz mehr ist, wo das Fleisch regiert und nicht mehr das Wort Gottes, haben die treuen Gläubigen dieselbe Aufgabe. Denn es ist doch so, dass der Herr Jesus von den sogenannten Christen, nicht von den „Heiden“, am meisten angegriffen wird. So sagt dieses Wort zu uns, dass wir zu Ihm hinausgehen müssen. Wir nehmen diesen Platz freiwillig ein. Niemand zwingt uns, aus dieser sogenannten christlichen Kirche auszutreten. Der Herr beruft uns dazu. Er ruft uns hinaus, so wie Er sagt von dem großen Babylon in Offenbarung 18,4, wo wir denselben Gedanken haben, dass wir hinauszugehen haben: „Gehet aus ihr hinaus, mein Volk, auf dass ihr nicht ihrer Sünden mitteilhaftig werdet, und auf dass ihr nicht empfanget von ihren Plagen; denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“ Die falsche Kirche (die große Hure wird sie genannt, im Gegensatz zu der Braut des Lammes) ist ganz deutlich eine Kirche, die sich Kirche nennt, aber wo für Christus kein Platz mehr ist, wo das Blut einiger Märtyrer ist und wo alle Pracht und Herrlichkeit dieser Welt zu finden ist. Davon sagt Gott: „Gehet hinaus, mein Volk“, „außerhalb des Lagers“, um es mit der Sprache von Hebräer 13 zu sagen.

Der Altar außerhalb des Lagers

Erstaunlicherweise finden wir außerhalb des Lagers einen Altar in Hebräer 13. Der Altar stand normalerweise inmitten des Volkes. Aber wir hatten gesehen, dass Mose das Zelt der Zusammenkunft außerhalb des Lagers errichtet hat. Es gab noch keinen Altar damals, aber der Gedanke ist deutlich. Wir haben nur dort einen Altar, wo wir außerhalb dieses religiösen Systems sind, das sich christlich nennt. Es ist ein Ort des Gottesdienstes, wo wir Ihm an einem Tisch dienen dürfen, Ihm „Schlachttopfer des Lobes“ darbringen können.

Der Zustand des Volkes Gottes in 2. Timotheus 2

Das führt uns zu den Grundsätzen, die wir in 2. Timotheus 2 finden, mit denen wir uns etwas eingehender beschäftigen wollen. Diese Stelle ist deshalb so wichtig, weil man bei Hebräer 13 immer noch sagen könnte: „Das ist alles nur Anwendung. Es geht in Hebräer 13 um das jüdische Lager, und der jüdische Überrest musste sich von diesem Lager freimachen. Wir können das nicht ohne weiteres auf uns anwenden.“ Das mag so sein, aber in 2. Timotheus 2 bezieht es sich ganz klar auf die Christen. Darum ist diese Stelle der deutlichste, nicht der einzige Hinweis, auf den wir uns stützen können, um zu sagen, dass solche, die abstehen wollen von der Ungerechtigkeit, auch die Pflicht haben, sich abzusondern von dem Bösen.

Es wird hier nicht über das Haus Gottes gesprochen, das haben wir im 1. Timotheusbrief 3,15. Da lesen wir, wie wir uns zu verhalten haben im Haus Gottes. Der zweite Brief ist aber wohl am Ende des Lebens des Apostel Paulus geschrieben, es war sein geistliches Testament. Das war in einer Zeit, als der Verfall schon eingetreten war. Er musste sagen, dass viele, sogar alle in Kleinasien sich von ihm abgewandt hatten, dass nicht nur Bosheit, sondern auch Lauheit gefunden wurde. Das waren keine Menschen, die alle Irrlehren hatten oder sündige Leben führten, sondern Menschen, die lau geworden waren, die nicht zu dieser Entschiedenheit des Apostels bereit waren. Aber nebenbei, auch Irrlehren gab es, grobe Irrlehre. In Kapitel 2 wird schon allgemein gesagt, dass ungöttliche eitle Geschwätze, in Vers 16, dann weitere Gottlosigkeit: „Ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs.“ Es ist ein ähnliches Bild wie der Sauerteig. Es ist wie eine Krankheit, die sich immer weiter hineinfrisst in solch eine Gemeinschaft von Christen. Wenn man dem nicht Einhalt gebietet, verdirbt es alles, es bleibt nichts übrig.

Das Böse frisst um sich

Ich habe so viele Christen sagen hören: Wenn wir treu bleiben, vielleicht können wir das noch klären. – Solange es sich nur um einige handelt, ja. Nach 1. Korinther 5 kann man das Böse wegtun. Aber wenn keine geistliche Kraft mehr da ist, wird sich keiner gegen diesen Einfluss wehren können und die Folgen merken. Denn wir haben nur zwei Grundsätze in der Schrift: wegtun (1Kor 5) oder weggehen (2Tim 2). Weiteres gibt es nicht. Man kann nicht mit dem Bösen zusammenbleiben, denn es wird nicht durch die Gegenwart treuer Christen besser werden. Aber die treuen Christen werden wohl von dem Bösen angegriffen werden. Das ist die Wirkung des Sauerteiges. Das ist der Krebs. Man kann nicht sagen: „Der Rest des Körpers ist so gesund, das macht nichts aus. Ich lasse den Krebs wirken.“ Nein, denn diese Gesundheit wird verschwinden. So ist es auch mit anderen Bosheiten. Wo die Zucht verschwindet, da bleibt letztendlich nichts übrig, und was hat der Christ da zu tun?

Bei aller Verwirrung gibt es einen festen Grund Gottes

Lasst uns nun zuerst die vorherigen Verse betrachten. Wie gesagt, der Apostel spricht nicht mehr über ein Haus Gottes. Man kann auch schwerlich von der heutigen Christenheit sagen, dass es das Haus Gottes ist. Es ist „ein großes Haus“, wie es hier in Vers 20 steht. Er gibt hier nicht ein Beispiel, wie Gott sich ein Haus gemacht hat, sondern er zeigt das Haus, wie es unter uns Menschen vorkommt, ein menschliches Haus. Da gibt es zum Beispiel die Leugnung der Auferstehung als eine zukünftige Sache. Es wird gesagt, die Auferstehung hat schon stattgefunden. Der Glaube etlicher wird umgekehrt, die Christen verzweifeln und wissen nicht mehr, wo sie stehen und was sie tun sollen. Da sagt der Apostel Paulus als Trost: „Doch der feste Grund Gottes steht.“ Der Grund ist das Fundament des Hauses, das heißt, die Mauern können zerstört werden, aber der Grund bleibt immer stehen, denn diese Grundlage hat Gott selbst gelegt. Diese Grundlage ist Christus selbst. Was Menschen gemacht haben, das kann verdorben oder zerstört werden, aber was Gott gemacht hat, nie. Gott hat einen festen Grund gelegt, der nie von der Sünde des Menschen berührt werden kann.

Das Siegel

„Doch der feste Grund steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!“ Siegel hat hier die Bedeutung einer Inschrift. Sie stellt die zwei Seiten der Wahrheit dar.

Der Herr kennt, die sein sind

Auf der einen Seite steht: „Der Herr kennt, die sein sind“, das ist die Seite des Herrn, die Seite der Treue und Gnade Gottes, was wir oft in der Schrift finden. Auf der anderen Seite finden wir die menschliche Verantwortung. Das geht wie ein Leitfaden durch die ganze Schrift. Der erste Trost ist: „Der Herr kennt, die sein sind.“ Wehe solchen Christen, die immer klagen über das, was kaputt gegangen ist. Nicht alles ist zugrunde gegangen, nein, denn überall gibt es noch solche, die sein sind; wehe solchen, die wie Elia auf dem Berg zu Gott sagen: Ich bin allein übrig geblieben. Da haut Gott dir um die Ohren, denn Er hat noch 7000, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. Es ist die einzige Sünde aus dem ganzen Alten Testament von einem Gläubigen, die im Neuen Testament angeführt wird, in Römer 11. So schrecklich findet Gott das. Er kommt nicht gerne auf die Sünden der Helden des Alten Testamentes zurück. Er schweigt darüber. Aber das eine wird erwähnt. Elia war doch ein großer Mann Gottes. Auch die größten Männer Gottes können zu solchen Dummheiten fähig sein. „Ich bin allein übriggeblieben.“ Der Herr kennt, die sein sind. Er kennt sie in der römisch-katholischen Kirche, in der evangelisch-lutherischen, in jeder Gemeinschaft. Wir werden noch staunen, wo Gottes Kinder alle herkommen.

Nur die halbe Wahrheit!

Das ist die eine Seite. „Das genügt mir“, sagen vielleicht einige unter uns, „hören Sie bitte auf mit der anderen Seite. Ich freue mich schon, dass es überall Kinder Gottes gibt, und überall, wo es Kinder Gottes gibt, da möchte ich auch gerne hingehen. Da freue ich mich, Gemeinschaft mit ihnen zu haben.“ Aber Achtung! Ein Christ kann nicht mit halben Wahrheiten leben. Halbe Wahrheiten sind schlimmer als ganze Lügen. Halbe Wahrheiten sind sehr irreführend. Es ist ein Trost, zu wissen, dass, wo wir nicht mehr unterscheiden können, wer dem Herrn angehört und wer nicht, Er es weiß. Kennen wir diese Erfahrung nicht? Man spricht manchmal mit Menschen, die auf der einen Seite fromm sind, sie sprechen über das Wort Gottes, über Christus, auf der anderen Seite benehmen sie sich wie die größten Heiden. Man schaut nicht durch. Man möchte glauben, dass sie Kinder Gottes sind, aber man sieht vieles, was damit im Widerspruch steht. Gott der Herr weiß es genau. Er hat keine Probleme damit. Er weiß genau, ob diese Person Ihm angehört oder nicht. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, und damit allein kann kein Christ leben. Es ist die Seite des Herrn. Er weiß in aller Bosheit, in allem Verderben, trotzdem noch immer seine Kinder zu finden, wie tief sie auch in diesem Dreck stecken.

Abstehen von der Ungerechtigkeit

Das ist aber nicht der Leitfaden für mein praktisches Verhalten. Das finden wir auf der anderen Seite dieses Siegels: „Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.“ Hier finde ich einen, der sagt: „Ich gehöre auch dem Herrn Jesus an“, aber er steht nicht ab von der Ungerechtigkeit. Dann kann ich mit ihm nicht denselben Weg gehen. Und oft sagen dann die Leute: „Ist er dann ein Ungläubiger? Man kann doch nicht alle ablehnen.“ Darum ist es so schön, diese beiden Seiten zu haben, denn dann antworte ich: „Das weiß nur der Herr. Er kennt die Herzen.“ Wenn jemand mit Bosheit so verschmutzt ist, kann ich das nicht mehr sehen. Das überlasse ich dem Herrn. Ich spreche kein Urteil aus, aber ich kann mit dieser Person nicht den gleichen Weg gehen, weil sie nicht von der Ungerechtigkeit absteht. Das kann und muss ich beurteilen. Wir sprechen kein Urteil aus, ob eine Person ein Gläubiger oder Ungläubiger ist. Natürlich, wenn er absteht von der Ungerechtigkeit, dann dürfen wir das schon sagen. Aber wenn er nicht davon absteht, dann überlassen wir das dem Herrn. Wir können aber nicht denselben Weg gehen, denn seine Ungerechtigkeit würde mich anstecken, und wir würden beide ins Verderben gehen, praktisch gesehen.

Die unterschiedlichen Materialien der Gefäße in dem großen Haus

Das ist also der Leitfaden für das praktische Verhalten. Um das klarzumachen, benutzt der Apostel jetzt das Bild des großen Hauses. Wie sieht es im Haus Gottes aus? Ganz anders als im Haus des Menschen. Im Haus Gottes gibt es nur wunderbare Gefäße. Da gibt es Menschen, die früher arme, verlorene Sünder waren, die aber ihre Sünden vor Gott bekannt haben, die den Herrn Jesus angenommen haben, Ihm angehören, die Gott als ihren Vater kennen, wunderbare Materialien, goldene, silberne Gefäße. Wir haben den Unterschied ganz genau in 1. Korinther 3. Zweierlei Materialien finden wir dort in dem Haus.

Da sehen wir das Haus, wie es von Menschen gebaut wird, und Menschen bringen nicht immer gute Materialien. Da sehen wir Gold, Silber, Edelsteine, aber wir sehen da auch Holz, Heu und Stroh. Wenn Letzteres dem Feuer ausgesetzt wird, verschwindet es, aber Gold und Silber können im Feuer bestehen, sie werden darin sogar geläutert, sie kommen daraus sogar besser zum Vorschein. Das ist der große Unterschied.

Im Haus Gottes ist alles Gold und Silber. Gold spricht von der Herrlichkeit Gottes, Silber von dem Preise der Erlösung, der für uns bezahlt worden ist. Das kennzeichnet die wahren Christen. Aber in einem menschlichen Haus ist es nicht so. Das ist bei uns auch nur normal. Bei mir zu Hause sind nicht alle Gefäße aus Gold und Silber. Aber was für ein menschliches Haus normal ist, ist darum für das Haus Gottes nicht normal. Das ist der große Unterschied. Wir sind auch als Christen geneigt zu denken, dass das, was bei uns auf der Erde normal ist, für Gott auch normal ist. Nein, was für uns normal ist, das gehört sich nicht im Hause Gottes.

Nun, in einem menschlichen Haus gibt es auf der einen Seite goldene und silberne Gefäße, auf der anderen aber auch hölzerne und irdene. Was sich für das Haus Gottes nicht geziemt, 1. Korinther 3, ist in diesem großen menschlichen Haus normal.

Gefäße zur Ehre und zur Unehre

Aber nun kommt noch etwas. Es kommt noch eine andere Einteilung: „Auf der einen Seite, solche zur Ehre, die anderen aber zur Unehre.“ Wenn wir nun oberflächlich lesen, dann denken wir, die goldenen und silbernen Gefäße sind zur Ehre, und die hölzernen und irdenen sind zur Unehre. Das ist etwas zu leicht. Denn wenn ein goldenes Gefäß ganz mit Schlamm bedeckt ist, so sehr, dass das Gold nicht mehr zu sehen ist, glauben Sie, dass ein solches Gefäß zur Ehre des Hausherrn ist? Nein, es ist anders.

Diese erste Einteilung, Gold und Silber, hölzerne und irdene Gefäße, stimmt mit der einen Seite des Siegels überein: „Gott, der Herr, kennt solche die sein sind.“ Er weiß genau zu unterscheiden: Hier habe ich ein Gefäß, das ist so mit Schlamm bedeckt, dass ich nicht mehr sehe, was für ein Material es ist, aber Gott weiß genau, ob es Gold oder Silber oder Holz ist. Ich weiß aber wohl, dass dieses Gefäß nicht zur Ehre des Hausherrn dient.

Die zweite Einteilung, Gefäße zur Ehre und zur Unehre, entspricht der anderen Seite des Siegels. Solche, die zur Ehre sind, sind solche, die abstehen von der Ungerechtigkeit. Es sind solche, die nicht nur den Namen des Herrn nennen, bekennen, Christ zu sein, sondern die das auch praktisch erweisen, indem sie abstehen von der Ungerechtigkeit. Sie sind zur Ehre des Hausherrn. Solche, die das nicht tun, die leicht den Namen Christus in den Mund nehmen, aber nicht von der Ungerechtigkeit abstehen, sind zur Unehre des Hausherrn, ob sie nun Gold und Silber oder Holz und Erde sind. In beiden Fällen sind sie zur Unehre des Hausherrn. Es ist ganz wichtig, dass wir diese beiden Einteilungen genau unterscheiden. Gold, Silber, Holz, Erde, im Licht von 1. Korinther 3, hat damit zu tun, dass Gott weiß, wer Ihm gehört und wer nicht. Die andere Einteilung ist die zur Ehre und Unehre.

Die zwei Seiten der Absonderung

Also, liebe Freunde, unsere erste Aufgabe, wenn wir den Herrn Jesus kennen als unseren Heiland und Ihn lieben und seinem Wort gehorchen möchten, ist, persönlich in unserem Leben abzustehen von der Ungerechtigkeit. Das muss ich als Erstes erwähnen, sonst würde das Zweite wieder nur eine Pharisäerhandlung sein, wenn wir uns absondern von anderen, die nicht recht wandeln, und persönlich auch nicht recht wandeln. Zuerst haben wir mit dieser Sache in unserem persönlichen Leben ernst zu machen, persönlich abzustehen von der Ungerechtigkeit. Natürlich gibt es Tausende von Gläubigen, die das genau verstehen, die in ihrem persönlichen Leben sich von diesen Dingen gereinigt haben.

Ich kenne solche, die sich in Kreisen befinden, von denen sie sagen: „Ich weiß, dass hier vieles gar nicht stimmt oder sogar Bosheit gibt, und es gibt keine Kraft, es wegzutun, aber persönlich in meinem Leben stehe ich ab von der Ungerechtigkeit.“ Ich nehme das ernst, denn ich glaube, sie meinen das ernst, sie versuchen das auch, und man sieht das auch. Aber das ist nicht alles, was hier steht. Sie haben nur die Hälfte getan. Denn jetzt müssen wir gut aufpassen, was in Vers 21 steht: „Wenn sich nun jemand von diesen reinigt“; die Fußnote sagt: „Wenn sich jemand von diesen wegreinigt“, indem man eine Trennung macht von ihnen und sich selbst. Das ist ein Schritt weiter. Es steht hier nicht mehr, wenn man sich von der Ungerechtigkeit reinigt, sondern wenn man sich von ihnen reinigt.

Wer sind das nun, diese „ihnen“? Das sind einfach die Letzterwähnten, solche, die zur Unehre des Meisters sind. Wir müssen nicht nur persönlich abstehen von der Ungerechtigkeit, sondern wir müssen uns auch „wegreinigen“ von solchen, die das nicht tun, obwohl sie vielleicht den Namen des Herrn nennen, obwohl sie vielleicht bekennen, Christen zu sein. Vielleicht sind sie es auch wirklich, und ich hoffe, klargemacht zu haben, dass das gar nicht entscheidend ist. Entscheidend für uns ist nicht, ob sie wirklich Christen sind, denn letztendlich können wir das nicht unterscheiden, wenn sie in der Bosheit leben. Was für uns entscheidend ist, ist die andere Seite des Siegels. Stehen sie ab von der Ungerechtigkeit, ja oder nein? Wenn nein, sagt die Schrift, dann sind es Gefäße zur Unehre. Wenn ein Gläubiger in der Ungerechtigkeit lebt und davon nicht abstehen will, seine Sünde nicht bekennen will, seinen bösen Wandel nicht aufgeben will, dann ist er ein Gefäß zur Unehre des Hausherrn. Nun sagt dieser wichtige Vers 21, dass wir uns von diesen Gefäßen zur Unehre „wegzureinigen“ haben.

Ich wiederhole: Erste Aufgabe: mich von der Bosheit, der Ungerechtigkeit zu reinigen, davon abzustehen. Zweite Aufgabe: mich „wegzureinigen“ von den Gefäßen zur Unehre, ob es nun Gläubige sind oder Ungläubige; das können wir oft nicht mehr sehen. Aber was wir sehen können, ist, dass es Gefäße zur Unehre sind, weil sie ihren bösen Wandel nicht aufgeben. Das ist wichtig, das geht viel weiter. Und die Schrift sagt uns, dass wir erst dann wirklich ein Gefäß zur Ehre sein können, geheiligt, das heißt eigentlich abgesondert, aber nicht nur negativ, sondern auch dem Herrn geweiht. Geheiligte Gefäße wie die im Tempel sind Gott geweihte Gefäße, dem Herrn geweiht, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werke bereitet. Möchtest du ein Gefäß zur Ehre sein im Haus Gottes oder in diesem großen Haus, was die Christenheit geworden ist? Hier siehst du, wie du es werden kannst. Zwei Bedingungen, nicht drei. Wenn man ein Gefäß zur Ehre sein möchte, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet, dann musst du diesen zwei Bedingungen genügen: persönlich abstehen von der Ungerechtigkeit und zweitens dich „wegreinigen“ von den Gefäßen zur Unehre.

Noch einmal das Bild des menschlichen Hauses

Das ist noch nicht sehr verständlich. Nehmen wir noch einmal das Bild des großen Hauses. Ich komme in eine Umgebung, im Keller zum Beispiel würde ich es am ehesten erwarten, und ich sehe da viel Schmutz. Man kann sehen, dass die Hausfrau schon lange nicht mehr dort war. Ich finde da viele Gefäße, die sehr schmutzig geworden sind. Ich untersuche sie und finde, dass da sogar goldene und silberne Gefäße stehen, zur Unehre des Hausherrn. Was meinen wir, wäre es genug, diese Gefäße zu reinigen, dann wieder hinzustellen und dann anzunehmen, jetzt sind sie zur Ehre des Hausherrn? Sie stehen noch immer in dieser schmutzigen Umgebung. Sie stehen noch immer zwischen den anderen Gefäßen. Sehr bald werden sie wieder genauso schmutzig sein wie die anderen. Meinen wir wirklich, dass sie jetzt zur Ehre des Hausherrn sind? Nein, natürlich nicht. Es müssen zwei Bedingungen erfüllt sein. Zuerst müssen sie gereinigt werden, aber sie müssen auch aus dieser Umgebung weg. Sie müssen ins Wohnzimmer gebracht werden. Das ist „weggereinigt“ von den Gefäßen zur Unehre.

„Zu jedem guten Werk bereitet“

Das ist aber noch nicht alles, was wir hier haben. Wir müssen noch einen Schritt weitergehen. Wir haben in Vers 21 gesehen, wie wir ein Gefäß zur Ehre sein können, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet. Aber bevor ich zu diesem nächsten Schritt komme, fällt mir noch etwas ein. Erst in dieser Absonderung können wir dem Hausherrn nützlich sein. Vielleicht fällt uns das schwer zu glauben. Ich kenne viele, die gesagt haben: „Das ist doch nicht möglich. Wenn ich mich absondere und in ein kleines Häuflein zurückziehe, dann habe ich nicht mehr so viele Möglichkeiten im Werk des Herrn. Viele Kontakte werde ich dann verlieren. Ich werde mit wenigen ganz alleine stehen, da kann ich nichts mehr tun. Nein, nein, ich bleibe, wo ich bin. Ich weiß wohl, dass es nicht ganz stimmt, und ich weiß wohl, dass ich mit vielen Dingen in Verbindung stehe, die nicht in Ordnung sind, aber hier hat der Herr mir so viele Möglichkeiten gegeben.“ Hier sagt das Wort, wenn du diesen Schritt der Absonderung machst, bist du ganz nützlich für den Hausherrn, jetzt bist du zu jedem guten Werk zubereitet. Genau das Umgekehrte von dem, was wir erwartet hätten.

Das Beispiel Mose

Nun, Mose gibt uns in 2. Mose 33 das Beispiel dafür. Die Israeliten hätten auch sagen können: „Mose, geh doch nicht weg. Wenn du weggehst, kannst du nichts mehr für uns tun. Jetzt bist du da außerhalb des Lagers, in deinem eigenen Zelt, was für Nutzen haben wir noch von dir?“ Nein, es war genau umgekehrt. Eben weil Mose sich von ihnen absonderte, fand er außerhalb des Lagers einen Ort, wo er mit dem HERRN sprechen konnte. Der HERR redete zu ihm von Angesicht zu Angesicht. In diesem Zelt der Zusammenkunft konnte Mose mit dem HERRN reden, so wie er das in dem Lager nie tun könnte. Kein Mensch war so nützlich für das Volk wie gerade Mose, der sich abgesondert hatte. Wer hat sich so für das Volk verwendet, wer hat so zu Gott gefleht, und wer hat dieses Volk, menschlich gesprochen, vor dem Gericht geschont? Das war Mose! „Der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.“ Mose war am nützlichsten für das ganze Volk. Wenn wir ganz nützlich für den Herrn sein möchten, dann müssen wir uns absondern von allen Gefäßen zur Unehre. Dann erst werden wir dieses Paradoxon in unserem eigenen Leben erfahren, dass, wenn wir so klar vor dem Herrn stehen und für Ihn da sind, wir erst dann ganz nützlich für Ihn sein und von Ihm gebraucht werden können zu jedem guten Werke.

„Mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen“

Aber sei getrost, und jetzt kommen wir zu dem letzten Schritt. Glaube nicht, wenn du diesen Schritt machen wirst, dass du ganz alleine stehen wirst. Ich habe euch schon gewarnt vor der Gefahr des Elias, der das auch gemeint hat. Jetzt kommt Vers 22: „Die jugendlichen Lüsten aber fliehe; strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.“

Lasst uns das Erste nur ganz kurz berühren. „Jugendliche Lüste“, was sind das? Das Jugendliche ist nicht notwendigerweise falsch, es kann oft eine viel größere Begeisterung bedeuten als bei vielen Älteren, die schon längst, so scheint es leider, ihre „erste Liebe“ verloren haben. Aber es bedeutet auch eine Begeisterung, die nicht immer weise ist, die schon manchmal schneller rennt als der Herr, weiter geht als das Wort. Diese muss gebremst oder, besser gesagt, in die richtigen Kanäle geleitet werden. Ein anderes Beispiel ist, dass man in seiner geistigen Entwicklung schneller die Schwachheiten und Fehler entdecken wird als bei sich selbst. Das ist bei Kindern ganz genauso. Wenn sie 16, 17 Jahre geworden sind oder etwas jünger sogar, dann wissen sie genau, was die Fehler der Eltern sind. Meistens haben sie erstaunlicherweise recht. Aber, was schade ist, dass sie in dieser Entwicklung die Fehler der Eltern, der Lehrer und der Brüder früher entdecken als ihre eigenen Fehler. Ich weiß noch genau, was mir an der Erziehung meines Vaters nicht gefiel, bis ich merkte, dass ich mich zu meinen Kindern genauso verhielt wie mein Vater. Das braucht Zeit. Es braucht Zeit, zu entdecken, dass das, was man in dem andern verurteilt, im eigenen Herzen genauso vorhanden ist. Es gehört zu den „jugendlichen Lüsten“. Es sind nur Beispiele, aber ich glaube wichtige. Man kann schneller das Schwache bei anderen aufdecken als bei sich selbst; da dauert es eine Weile, weil es schwieriger ist, diese Kriterien auch auf sich selbst anzuwenden.

Wir wollen aber enden mit dem positiven: „Strebe aber nach Gerechtigkeit.“ Das kommt zuerst, nicht die Liebe. Viele wollen der Liebe einen solch großen Platz einräumen, dass die Gerechtigkeit darunter leidet. Aber wir haben uns mit so ernsten Dingen beschäftigt, dass die Gerechtigkeit notwendigerweise an erster Stelle kommen muss, aber dann auch Glaube, festes Glaubensvertrauen auf Gott, um den neuen Weg zu gehen, sonst wird man scheitern und zurückfallen, aber dann auch Liebe, nicht nur Gerechtigkeit, Liebe zu allen Kindern Gottes, wo man sie auch findet. Ich hoffe, mein Herz macht keinen Unterschied in Liebe zwischen solchen, mit denen ich den Weg gehe, und solchen, die nicht mit mir denselben Weg gehen. Wenn es um die Liebe zu den Kindern Gottes geht, darf es keinen Unterschied geben. Liebe zu Gott, Liebe zu einem Wort, aber auch Liebe zu allen Kindern Gottes und Frieden mit denen.

Nicht allein

Wenn ich diesen Schritt gemacht habe, und so ist es immer gewesen in der Geschichte des Volkes Gottes, wird man merken, dass es noch viele andere gibt. Manchmal 7000, das hätte man wohl nie erwartet, es gibt aber mehr, als wir denken. Manche sagen, es ist noch viel schlechter, als wir denken. Wir sollten darauf antworten: Aber es gibt noch immer mehr als wir denken, die dem Herrn gegenüber treu sind. Ein großer Unterschied zwischen: „Ich hin allein übriggeblieben“ und „7000“! Rechnen Sie mal aus, wie viel Prozent Unterschied das ist! So ist es heute auch noch immer. Wir werden, wenn wir diesen Schritt machen, solche finden, die mit uns denselben Weg gehen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen. Ich finde diese Definition so interessant, weil sie hier etwas sagt über das Innere. Wir dürfen auch nicht übertreiben, indem wir sagen, wir könnten nie über das Innere urteilen. Wir können zwar nicht in die Herzen hineinschauen, aber wo ich Entschiedenheit für den Herrn finde, wo ich ein klares Zeugnis finde, wo ich Liebe zum Herrn finde, wo ich Eifer und Hingabe finde, kann ich da nichts über das Herz sagen? Kann einer mir so etwas vortäuschen? Nein. Da finde ich andere von gleicher Gesinnung, die auf demselben Wege sind, und ich freue mich darin. Auch dann kann ich enttäuscht werden, natürlich, so wie ich in mir selbst enttäuscht worden bin, so kann ich enttäuscht werden in anderen, wenn wir zu hohe Erwartungen an uns selbst oder anderen haben. Aber grundsätzlich finde ich dort ein Herz, das kein größeres Verlangen kennt, als dem Herrn zu dienen, seinem Wort zu gehorchen, mit Ihm den Weg zu gehen. Wenn man solche findet, da freut man sich, zusammen diesen Weg gehen zu können. Außerhalb des Lagers, das ist ein schwieriger Schritt, aber der Herr tröstet uns.

Ich kenne nur einen Mann, außer dem Herrn Jesus natürlich, der wirklich alleine stand, das ist Abraham. Jesaja 51 sagt uns, dass er ganz alleine stand. Da können wir seine Frau vergessen, seinen Neffen vergessen, er stand wirklich alleine. Gott sagt das. Es ist interessant, dass hier steht: „Strebe aber nach Gerechtigkeit.“ Diesen Ausdruck finden wir in Jesaja 51 von Abraham. Der strebte nach dieser Gerechtigkeit. Und Gott sagte von ihm, Jesaja 51,1: „Höret auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjaget [das ist derselbe Ausdruck], die ihr den HERRN suchet! Blicket hin auf den Felsen, aus dem ihr gehauen, und auf die Höhlung der Grube, aus welcher ihr gegraben seid. Blicket hin auf Abraham, euren Vater, und auf Sara, die euch geboren hat; denn ich rief ihn (Abraham), den einen.“ Er hatte es am schwersten von uns. Er stand wirklich allein, und er jagte nach Gerechtigkeit.

Der persönliche Herzensentschluss

Für uns ist es nicht so schwer. Wir haben immer noch andere Geschwister, die auch nach Gerechtigkeit jagen. Die helfen uns, obwohl es schwierig ist. Wir leben in einer Welt, die nach Ungerechtigkeit jagt. Aber wir helfen einander. Wir finden solche. Nur Abraham stand allein. Alle anderen haben Unrecht. Wir dürfen einander finden, zusammen in diesen letzten Zeiten den Weg gemeinsam gehen. Wollen wir das nicht? Gibt es bei mir persönlich oder bei dir Dinge, wovon wir uns zu reinigen haben? Vielleicht müssen wir heute Abend zum ersten Mal den Herrn Jesus annehmen als unseren Heiland. Oder vielleicht müssen wir aufs Neue zu Ihm gehen, um Dinge zu berichtigen, um entschieden mit Ihm den Weg zu gehen, aber dann auch uns „wegzureinigen“ von allen Gefäßen der Unehre, von allen Personen, mit denen wir noch in Verbindung stehen, kirchliche Verbindungen, kollegiale Verbindungen, was es auch immer sein mag, um abgesondert von ihnen dem Hausherrn auch wirklich nützlich und brauchbar zu werden zu jedem guten Werk geeignet. Wir können das nicht aus uns selbst. Der Weg ist schwierig. Der Weg ist nicht Anziehungspunkt. Wir brauchen dafür viel Gnade, viel Kraft, wir brauchen dafür die Kraft des Herrn selbst. Aber Er möge uns in unserem Herzen das Verlangen geben, diese Kraft von Ihm zu empfangen und diesen Weg mit Ihm zu gehen, vielleicht von heute an zum ersten Mal, vielleicht, um diesen Weg fortzusetzen, wenn wir ihn schon gegangen sind, fortzusetzen in seiner Kraft zu seiner Verherrlichung.

Fragenbeantwortung

Frage 1a

Die erste Frage ist zu 1. Korinther 10 und Matthäus 18: „Kann es eine genau begrenzte und bekannte Zahl von Versammlungen geben, von der gesagt wird: Dort ist der Tisch des Herrn und nirgendwo sonst?“

Frage 1b

Inwieweit ist die Gegenwart des Herrn nach Matthaus 18 in der Mitte eines Zusammenkommens von Gläubigen von der Anerkennung anderer Geschwister bzw. Versammlungen abhängig?

Frage 2

Apostelgeschichte 2,46: „… und zu Hause das Brot brachen.“ Fand das Brechen des Brotes hier im Hause eines Gläubigen statt und nicht in einem eigens dafür eingerichteten Versammlungsraum? Könnte man sich auch heute noch in den Wohnungen einzelner Gläubiger zum Brechen des Brotes versammeln?

Frage 3

Goldene und silberne Gefäße sind Christen. Besteht ein Unterschied zwischen ihnen? Sind goldene Gefäße besser?

Frage 4

Wir haben gesehen, dass die Gläubigen von dem Fleischmarkt kaufen durften, ohne sich Sorgen zu machen, aber nicht am Altar an den Götzenmahlzeiten teilnehmen durften. Was ist die Bedeutung für uns?

Frage 5

Ich habe kürzlich, mit Berufung auf 2. Korinther 2,6 (Fußnote) gehört, dass für den Ausschluss aus der Gemeinschaft der Heiligen nur eine Mehrheit, nicht aber alle Gläubigen der örtlichen Gemeinschaft nötig sind. Ist diese Auffassung richtig oder nicht?

Frage 6

Wie sieht praktisch der Maßstab aus, Ungerechtigkeit zu erkennen? Wie darf hierzu die Stelle aus dem Thessalonicherbrief eingeordnet werden (Abwenden von denen, die unordentlich wandeln; 2. Thessalonicher 3,6)?

Frage 7

Noch ganz kurz eine Frage: Es gibt ja viele Kreise, die ineinander keine Abhängigkeit zeigen und deren Mitglieder sich auch nicht um andere kümmern. Wie soll man sich verhalten, wenn zwei Straßen weiter von einer Versammlung eine Baptistengemeinde ist, aber es gibt keinen Kontakt?


Obiger Artikel ist ein Vortrag aus dem Jahr 1985.

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