Der Sabbat und der erste Tag der Woche (Sonntag)
Müssen wir als Christen den Sabbat halten?

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© SoundWords, online seit: 31.10.2002, aktualisiert: 14.09.2018

Leitverse: 1. Mose 2,3; 2. Mose 20,8; Johannes 20,19.26; Apostelgeschichte 20,7

Einleitung

Immer wieder wird die Frage nach dem Sabbatgebot gestellt in Verbindung mit dem Sonntag. Manche meinen, dass der Sabbat durch den ersten Tag der Woche (Sonntag) ersetzt wurde. Andere meinen, wir müssten auf jeden Fall den Sabbat auch heute noch halten, da er schließlich ein Bestandteil der Zehn Gebote ist. Wiederum andere lehnen das Sabbatgebot ab und degenerieren den ersten Tag der Woche zu einem völlig normalen Arbeitstag. Was sagt die Bibel zu diesem Thema?

Gegenüberstellung Sabbat/Sonntag

Wir wollen zuerst eine Gegenüberstellung von Eigenschaften machen, die den jeweiligen Tag kennzeichnen.

Sabbat Der erste Tag der Woche (Sonntag)
Er steht mit dieser Erde in Verbindung (steht mit dem Volk Israel in Verbindung, welches irdische Verheißungen hat, siehe Verheißung an Abraham, Jakob usw. …). Er steht mit dem Himmel in Verbindung (steht mit dem auferstandenen Herrn im Himmel in Verbindung und ist Kennzeichen der Gemeinde, die einen himmlischen Charakter trägt; himmlische Segnungen: siehe Eph 1,3).
Er ist das Zeichen der Ruhe Gottes in der 1. Schöpfung (1Mo 2,3). Er ist das Zeichen der Ruhe Gottes in der 2. Schöpfung (3Mo 23,16-21).
Er ist ein Endpunkt (letzter Tag der Woche). Er ist ein Neubeginn (erster Tag der Woche).
Er ist Kennzeichen des Gesetzes und des Bundes mit Israel (2Mo 31,13-17). Er ist Kennzeichen der Gnade und einer neuen Haushaltung – gegründet auf die Tatsache der Auferstehung, die am ersten Tag der Woche stattfand (Mt 28,2).
Zeichen für Ruhe und Erquickung nach der Arbeit (2Mo 31,17) Zeichen für Ruhe und Erquickungvor der Arbeit (und für Anbetung)
Der Sabbat steht auch mit dem Tod in Verbindung – der Herr lag am Sabbat im Grab. Der erste Tag der Woche steht mit dem Leben in Verbindung, weil der Herr an diesem Tag auferstand.
Am Sabbat zu arbeiten war eine ernste Sünde (4Mo 15). Es besteht kein Gesetz, dass wir am ersten Tag der Woche nicht arbeiten dürfen (ob wir das sollten, ist noch eine andere Frage!).
Der Sabbat wird als für den Menschen bezeichnet (Mk 2,27). Der erste Tag der Woche wird als „an des Herrn Tag“ bezeichnet (Off 1,10).
Tag der leiblichen Ruhe (2Mo 31,15; 3Mo 23,3) Tag der geistlichen Ruhe, aber auch geistlicher Tätigkeit (Heb 10,25)
Man sollte nicht aus dem Hause (Zelt) gehen (2Mo 16,29). Man geht hinaus, um die Zusammenkünfte nicht zu versäumen, und man geht auch aus, den Menschen die Botschaft zu verkündigen (Heb 10,25).
Am Sabbat gab es das spezielle „Brandopfer des Sabbats“ (siehe 4Mo 28,9.10): „Und am Sabbattage zwei einjährige Lämmer ohne Fehl, und als Speisopfer zwei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, und sein Trankopfer. Es ist das Brandopfer des Sabbats an jedem Sabbat nebst dem beständigen Brandopfer und seinem Trankopfer.“

Der Herr möchte bei den Seinen sein (Er ist zweimal am Sonntag den Jüngern erschienen (Joh 20,19.26).

An einem Sonntag kam der Heilige Geist auf die Erde (Pfingsten ist an einem Sonntag, siehe auch 3Mo 23,16).


Am Sonntag hatten die Jünger das Brotbrechen (Apg 20,7).

Am Sonntag hatte der Apostel Johannes die Vision von dem verherrlichten Christus und bekam die Offenbarung – an diesem Tag war er im Geist (Off 1,10).


Am Sonntag sollte jeder Christ Geld für das Werk des Herrn zurücklegen (1Kor 16,2).
Im Tausendjährigen Reich wird der Sabbat wieder eine große Bedeutung haben, wenn der Herr Jesus über sein irdisches Volk Israel regiert (z.B. Hes 45 u. 46).

Es wird nicht davon gesprochen, dass im Tausendjährigen Reich noch das Pfingstfest, das mit dem Sonntag zu tun hat, gefeiert wird. Dieses Fest ist in der Gemeinde bereits vollständig in Erfüllung gegangen. Während der Zeit des Tausendjährigen Reiches ist die Gemeinde längst in den Himmel entrückt.

Der Sabbat war ein Zeichen zwischen Gott und seinem Volk Israel, um deutlich zu machen, dass Gott das Volk für sich abgesondert hatte (2Mo 31,13).

Der Sonntag ist ein Kennzeichen der Kirche.

Wurde der Sabbat durch den ersten Tag der Woche ersetzt?

Die Antwort ist einfach: Nein! Denn die Bibel erwähnt den Sabbat auch nach der Auferstehung Christi und unterscheidet ihn vom ersten Tag der Woche. Auch am Auferstehungstag wird sowohl vom Sabbat als auch von dem ersten Tag der Woche gesondert geredet: „Aber spät am Sabbat, in der Dämmerung des ersten Wochentages, kam Maria Magdalene und die andere Maria, um das Grab zu besehen“ (Mt 28,1).

Und der Apostel Paulus ging am Sabbat in die Synagogen (Apg 13,42-44; 15,21; 18,4), um zu predigen, und feierte am ersten Tag der Woche mit den Gläubigen in Troas das Abendmahl und unterredete sich mit ihnen (s. Apg 20,7).

Müssen Christen den Sabbat nicht heute auch noch halten?

Auch hier ist die Frage einfach zu beantworten: Nein! Obwohl wir tatsächlich keine direkte Auflösung des Sabbatgebotes finden, so sind durch den Tod Christi alle Forderungen des Gesetzes erfüllt worden (Röm 8,4). Die Bibel sagt eindeutig, dass wir nun „nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade“ sind (Röm 6,14), und sollten wir uns wiederum unter das Gesetz stellen, so heißt es, dass wir „aus der Gnade gefallen sind“ (Gal 5,4).

Aber – so wird argumentiert – Gott hat den siebenten Tag doch schon geheiligt, als Er die Erde schuf, als es noch kein Gesetz gab, und so gelte dieses Sabbatgebot jeder Haushaltung oder jedem Zeitabschnitt in der Heilsgeschichte Gottes. Hierbei müssen wir jedoch bedenken, dass es in 1. Mose 2,1-3 lediglich heißt, dass Gott ruhte, und in 2. Mose 31,17 heißt es, dass Gott sich an diesem Tag „erquickte“, also sich freute über sein Werk, das „sehr gut war“. Wir finden hier keinerlei Gebote, dass dieses Ruhen nun auch für den Menschen gilt, noch finden wir, dass Gott sich nun an jedem siebenten Tag „erquickte“. Nebenbei, wenn es schon immer ein Gebot für alle Menschen gewesen wäre, dann hätte Gott das ja gar nicht mehr als spezielles Gebot (2Mo 16,28.29; 31,13) seinem Volk Israel geben können. Mehr zu diesem Ruhen Gottes weiter unten!

Was bedeutet der Sabbat nun für uns Christen?

Wenn man so will, hat dieser Tag für Christen tatsächlich keine Bedeutung in unserer Zeit. Jedoch sagt uns die Bibel, dass der Sabbat ein Bild oder ein Schatten von zukünftigen Dingen ist: „So richte euch nun niemand über Speise oder Trank oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder von Sabbaten, die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist Christi“ (Kol 2,16.17).

Der Sabbat ist also kein Schatten oder Vorbild von dem ersten Tag der Woche (Sonntag), sondern von einer zukünftigen Wahrheit. Und diese zukünftige Wahrheit finden wir in Hebräer 4,8-10: „Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, so würde er danach nicht von einem anderen Tage geredet haben. Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volke Gottes aufbewahrt. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, gleichwie Gott von seinen eigenen.“

Diese Sabbatruhe wird im Tausendjährigen Reich sowohl für Israel als auch für die Gemeinde Gottes der Gnadenzeit in Erfüllung gehen.

Kann Gott heute oder überhaupt seit dem Sündenfall ruhen?

In 1. Mose 2,1-3 heißt es zum ersten und auch zum letzten Mal, dass „Gott ruhte“:

1Mo 2,2.3: Er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, indem er es machte.

Nachdem sein Schöpfungswerk vollbracht und alles „sehr gut war“, konnte Gott tatsächlich ruhen. Aber nachdem die Sünde in die Welt gekommen war, lesen wir nichts mehr davon, dass Gott ruhte. Im Gegenteil sagt der Herr Jesus im Johannesevangelium: „Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke“ (Joh 5,17).

Ein Ausleger schreibt:

Die Dornen und Disteln, verbunden mit den Tausenden jener niederbeugenden, demütigenden Früchte verkünden es mit lauter Stimme: „Gott muss wirken; Er kann nicht ruhen.“ Kann Er einen Ruheplatz haben inmitten der Seufzer und Tränen, der Beschwerden und Leiden, der Krankheiten und des Todes, der Untreue und der Schuld einer verderbten Welt? Kann Er unter solchen Umständen Sabbat halten? Unmöglich. Die Heilige Schrift sagt es uns unzweideutig, dass Er von der Schöpfung an bis jetzt unaufhörlich und ohne zu ruhen wirkt. Von dem Fall Adams an bis zur Menschwerdung Christi wirkte Gott, von der Menschwerdung bis zum Kreuz wirkte der Sohn Gottes, und vom Pfingstfest an bis jetzt wirkt der Heilige Geist.

Warum sollte der Israelit am Sabbat ruhen?

Obwohl Gott seit dem Sündenfall nicht mehr ruhen konnte, so gibt Er doch das Gebot, dass die Kinder Israels am Sabbat ruhen sollten von jeder Arbeit (2Mo 20):

2Mo 20,8: Gedenke des Sabbattages, ihn zu heiligen.

So heißt es ja auch, dass das Gesetz heilig, gerecht und gut ist (Röm 7,12). Und in 5. Mose 10,13 heißt es: „… indem du die Gebote Jahwes und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, beobachtest, dir zum Guten.“ Wenn auch Gott nicht ruhen konnte, so gab Er doch in seiner Gnade und Barmherzigkeit dem Menschen diesen Sabbat. Gott wusste, dass ein Mensch nach sechs Tagen Arbeit einen Ruhetag brauchte, um sich zu regenerieren, um an Geist, Seele und Leib gestärkt zu werden. Im NT haben wir den Schlüssel zu dem Sabbatgebot; dort sagt der Herr Jesus, dass der Sabbat „ward um des Menschen willen“ (Mk 2,27) – er sollte dem Menschen nutzen und ihm nicht Schaden zufügen. Aber es war auch ein Gebot, an dem Gott ganz besonders den Gehorsam seines Volkes messen konnte. Alle anderen Gebote sind nämlich auch dem Menschen moralisch einleuchtend. Das Sabbatgebot ist aber kein direkt moralisches Gebot. Gott möchte, dass Menschen Ihm um seinetwillen gehorchen. Wenn auch Christen heute nicht mehr das Sabbatgebot haben, so liegt hierin eine ernste Seite des Sabbatgebotes, denn auch Kinder Gottes sollten in der heutigen Zeit dem Worte Gottes gehorsam sein, nicht weil wir alles schon verstanden haben, sondern weil wir Gott und den Herrn Jesus lieben „und seine Gebote halten“ (Joh 14,21). Siehe hierzu auch den Artikel von Bruder H.L. Heijkoop: „Was ist Sünde?

Wie hat der Herr Jesus den Sabbat gehalten?

Wie wir soeben gesehen haben, sagt der Herr Jesus, dass der Sabbat „ward um des Menschen willen“ und nicht der „Mensch um des Sabbat willen“ (Mk 2,27). So wie Gott wirkte von Adam an, so wirkte der Herr Jesus, als Er auf dieser Erde war. Er gönnte sich keinen Sabbat. Konnte Er ruhen, während Menschen seiner Hilfe bedurften? War Er nicht wegen der Bedürftigkeit der Menschen in diese Welt gekommen? Kam Er nicht zu suchen und zu retten, was verloren war? Nein! Christus konnte nicht ruhen. Die Vögel hatten Nester und die Füchse Höhlen, aber der Sohn des Menschen hatte nichts, wo Er sein Haupt hinlegen konnte. Erst als der Mensch keinen anderen Platz für Christus hatte als das Kreuz, da rief der Herr Jesus am Kreuz aus: „Es ist vollbracht“, dann „neigte er sein Haupt“. Man könnte auch übersetzen: „Er legte sein Haupt nieder“ – am Kreuz, ein Ort zwischen Himmel und Erde, war der einzige Platz, wo der Herr Jesus nach vollbrachten Werk „Ruhe“ finden konnte. Er ging am Sabbat mit seinen Jüngern durch die Saaten, und Er heilte Menschen von ihren Krankheiten (Mk 2,23.24; 3,1-5). Das einzige Mal, wo wir lesen, dass Christus ruhte, ist, als Er am Sabbat im Grab lag. Welch ein Hohn: Während der Herr des Sabbats nach seiner Kreuzigung im Grab lag, feierten jene, die noch vorher schrien: „Kreuzige ihn“, den Sabbat. Und selbst hier finden wir Christus in Tätigkeit, nämlich als Er „durch den Tod, den zunichtemachte, der die Macht des Todes hatte“. Als der Herr Jesus im Grab lag, um die für Gott verlorene Sabbatruhe wiederherzustellen, da feierten die Israeliten den Sabbat, als wäre nichts gewesen. Welch ein Gegensatz!

Warum ist der erste Tag der Woche den Christen so wichtig?

Zuerst einmal finden wir den ersten Tag der Woche in folgenden Bibelstellen:
Matthäus 28,1; Johannes 20,19; Johannes 20,25; Apostelgeschichte 20,7; 1. Korinther 16,2; Offenbarung 1,10.

Diese Bibelstellen zeigen, dass der erste Tag der Woche nicht hoch genug von gläubigen Christen geschätzt werden kann. An diesem Tag ist der Herr Jesus auferstanden, so dass dieser Tag zum Anfang einer ganz neuen Schöpfung wurde, einer ganz neuen Beziehung von Menschen zu ihrem Gott. Erst nach der Auferstehung wird uns durch den Herrn mitgeteilt, dass Gott nun auch „unser Gott“ ist und dass sein Vater nun auch „unser Vater“ ist (Joh 20). Auch war die Auferstehung die Botschaft, für die die ersten Jünger und Apostel vieles leiden sollten und für die sie sogar bereit waren, als Märtyrer zu sterben. Dann finden wir die Jünger am ersten Tag der Woche, dem Auferstehungstag, hinter verschlossenen Türen versammelt, und der Herr kommt in ihre Mitte:

  • Joh 20,19: Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen da, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! 

Acht Tage später, wiederum am ersten Tag der Woche, sind die Jünger erneut versammelt, und wieder kommt der Herr Jesus in ihre Mitte:

  • Joh 20,26: Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen … Da kommt Jesus …

 Die ersten Christen in Troas versammelten sich offenbar ebenfalls am ersten Tag der Woche, um das Wort Gottes zu hören und das Brot zu brechen, weil dieser Tag ihnen dafür als der geeignete erschien:

  • Apg 20,7: Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen …

Warum? Weil Gott es gut mit dem Menschen meint. Denn alles, was Gott gibt, ist gut. 

Die Korinther sollten am ersten Tag der Woche eine Gabe für den Herrn und die Seinen zurücklegen, für die Bedürfnisse der Gläubigen. Es ist doch sehr interessant, dass Paulus zwar am Sabbat in die Synagoge ging (Apg 13,42-44; 15,21; 18,4), um zu den Juden zu reden, aber dann doch mit seinen eigenen Glaubensgeschwistern am ersten Tag der Woche zusammenkam, um das Wort Gottes zu reden und das Brot zu brechen. Und von Johannes wird uns erzählt, dass er „an des Herrn Tag“ (Off 1,10) im Geist war. Er hatte zwar keine Möglichkeit, sich mit Gläubigen zu versammeln, da er auf der Insel Patmos in Gefangenschaft war, aber das hinderte ihn nicht daran, an diesem Tag – die Schrift sagt: „dem Herrn gehörenden Tag“ – im Geist zu sein. Und das gab ihm die Möglichkeit, an diesem Tag eine ganz besondere Vision von dem Herrn Jesus in der Herrlichkeit zu haben und die Offenbarung zu empfangen.

Wenn wir auch als Christen kein „Du sollst“ oder „Du darfst nicht“ für diesen Tag haben und zur Freiheit berufen sind und es auch grundsätzlich nicht verboten ist, am Sonntag eine Arbeit zu verrichten, so wird wohl jedem geistlichen Christ die Großartigkeit dieses Tages bewusst sein. Es ist der Tag, der uns davon spricht, dass die Sünde gesühnt, der Tod in Leben verwandelt und jene Verdammnis, die uns hätte treffen müssen, im Grab Christi geblieben ist, dass der Herr Jesus alles vollbrachte, was der Vater Ihm aufgetragen hatte, und dass Christus nun lebt und der Grund unserer Anbetung ist und nach Matthäus 18,20 sogar buchstäblich dort in der Mitte ist, wo man sich zu seinem Namen hin versammelt.

Wir werden daher diesen Tag in diesem Bewusstsein begehen und die Stunden nutzen, wo wir uns als Gläubige versammeln und unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, und somit berücksichtigen, dass dies der „dem Herrn gehörende Tag“ ist und eine einmalige Gelegenheit (in der Woche) für jeden Christen ist, eine außergewöhnlich Begegnung mit dem Herrn zu haben. „Denn wo zwei oder drei versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20). Lasst uns das niemals geringschätzen oder einfach gewohnheitsmäßig tun, denn das Ergebnis wäre der geistliche Tod für die Zusammenkünfte. Wenn wir nur noch von Tradition und Gewohnheit hochgehalten werden, dann ist das Zusammenkommen praktisch am Ende.

In der Anfangszeit des Christentums war es üblich, dass die Gläubigen am ersten Tag der Woche tagsüber gearbeitet haben und dann am Abend zusammenkamen – siehe Apostelgeschichte 20. Wie viele kamen wohl müde und abgespannt zu den Zusammenkünften? Eutychus war sogar so müde, dass er einmal aus dem Fenster fiel. Liebe Glaubensgeschwister, für Eutychus können wir ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen, als er in der Gemeindestunde einschlief. Doch wir haben in unserer Zeit keine Ausrede. Gott schenkt uns, zumindest in Deutschland, den Samstag, an dem wir ruhen und uns auch in Gedanken auf den Sonntag einstimmen können. Auch brauchen wir am Sonntag in der Regel nicht zu arbeiten, so dass wir eigentlich die besten Voraussetzungen haben, um ausgeruht und frisch dorthin zu gehen, wovon der Herr sagt: Hier möchte ich gerne persönlich in der Mitte der Meinigen sein (Mt 18,20). Wer ohne wirklich zwingenden Grund – weil vielleicht sein Garten nicht ganz in Ordnung ist oder weil sein Haus noch „getäfelt“ (Hag 1,4) werden muss oder weil er noch arbeiten gehen muss, da das neue Auto so teuer war, oder weil Samstagabend der Besuch/die Feier/ … so lange gedauert hat – sich abgespannt und müde zu den Gemeindestunden schleppt, sollte sich wirklich einmal fragen, ob er die Gnade Gottes nicht geringachtet. Diese Haltung hat bestimmt nichts mit Gesetzlichkeit zu tun, sondern einfach mit unserer Wertschätzung und Zuneigung zu unserem Herrn.

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