New Age oder Friedensreich?
Matthäus 24,11.23-35

Willem Johannes Ouweneel

© SoundWords, online seit: 19.09.2007, aktualisiert: 30.10.2022

Leitverse: Matthäus 24,11.23-35

Mt 24,11.23-35: Und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der Vielen erkalten. …
Dann, wenn jemand zu euch sagt: „Siehe, hier ist der Christus!“, oder: „Hier!“, so glaubt es nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie nun zu euch sagen: „Siehe, er ist in der Wüste!“, so geht nicht hinaus. „Siehe, in den Gemächern!“, so glaubt es nicht. Denn ebenso wie der Blitz ausfährt von Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Wo irgend das Aas ist, da werden sich die Adler versammeln. Sogleich aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich wird und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.

New Age – ein Thema für Christen?

Ich kann mir vorstellen, Geschwister, dass ihr euch für diese Zusammenkünfte vielleicht ein erquicklicheres Thema hättet vorstellen können. Vielleicht wäre es, wenn es auf eure persönlichen Wünsche angekommen wäre, eher auf ein erbauliches Thema direkt aus der Schrift hinausgelaufen. Und vielleicht findet ihr es eigentlich „so lala“, derartige Themen zu behandeln, die in der Welt um uns her eine gewaltige Aktualität haben. Die Frage ist, ob eure Haltung wirklich biblisch ist und ob das Beschäftigtsein mit erbaulichen Themen nicht oft beinhaltet, dass wir uns selbst kitzeln. Unsere Augen vor ganz viel Not und vor vielen Gefahren zu schließen und uns mit einem Büchlein oder mit dem Buch in eine Ecke zu verziehen, als wenn uns alles in dieser Welt nichts angeht, ist auch deswegen nicht in Ordnung, weil der Herr Jesus selbst uns aufruft, auf die Zeichen der Zeit achtzugeben. Die Zeichen der Zeit findet man in der Bibel zwar angedeutet, aber man muss sich schon umschauen, um die Zeichen der Zeit zu sehen, um wahrnehmen zu können, dass sie sich erfüllen.

Wir werden durch die Massenmedien mit Informationen überspült. Selbst wenn ihr beschließt, alles, was darin zu finden ist, an euch vorbeigehen zu lassen, würden eure Kinder, unsere Kinder dennoch mit diesen Dingen in Berührung kommen. Unter jungen Menschen in den Schulen und unter Kollegen wird über diese Dinge gesprochen. Gläubige, Kollegen, Nachbarn, Mitschüler und Studenten fragen nach unserer Meinung zu diesen Dingen. Man müsste sich auf eine unbewohnte Insel setzen, um sich diesen Dingen entziehen zu können.

Vor einigen Jahren hat kaum einer von uns etwas über New Age oder den konziliaren Prozess gehört, und heute glaube ich, dass kaum einer da ist, der davon noch nichts gehört hat. Wir können uns diesen Dingen nicht entziehen; noch stärker formuliert: Wir dürfen das auch nicht, denn es gibt viele Menschen in dieser Welt, die noch etwas mit dem Christentum zu tun haben; die auf Antworten warten; die zwischen allerlei Winden der Lehre hin und her bewegt werden und die gern eine klare Stellungnahme aus der Schrift vernehmen würden. Wenn wir es aber dabei belassen und andere bibeltreue Gläubige es dabei belassen würden, wer soll diesen Menschen dann helfen? Wer wird unseren jungen Menschen helfen, unseren Kindern, die schon in der Grundschule mit diesen Dingen in Berührung kommen? Wir kommen da nicht umhin und dürfen das auch nicht.

Wenn man so einen Abschnitt wie den in Matthäus 24 liest, dann sieht man, dass der Herr Jesus seine Jünger sehr klar vorbereitet hat, was sie – und das bedeutet die allgemeine Christenheit – zu erwarten haben.

Ich will den Abschnitt mit euch gar nicht Vers für Vers behandeln, sondern auf ein paar Dinge hinweisen. Danach werde ich euch noch andere Schriftstellen nennen, wo ihr noch andere gleichartige Vorzeichen finden könnt.

Falsche Propheten – falsche Zeichen und Wunder

Mt 24,11.24: Viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen … Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun.

In Matthäus 24,11 haben wir über falsche Propheten gelesen, weiter in Vers 24 über falsche Christusse und falsche Propheten. Wir haben auch von besonderen Zeichen und Wundern gelesen, die in der Endzeit geschehen werden, die dann aber aus dem Köcher des Feindes kommen werden. Haltet diese beiden Dinge zunächst fest: falsche Propheten, falsche Christusse sogar, also Menschen, die sich als der Messias hervortun werden. Und zweitens: Zeichen und Wunder von teuflischer Machart. Auch die Apostel haben auf diese Dinge hingewiesen.

Abfall der Christenheit

2Thes 2,3.9.11.12: Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme … [der Gesetzlose], dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge … Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.

Hier in 2. Thessalonicher 2 berichtet Paulus uns:

  1. zunächst von dem großen Abfall, der in der Christenheit kommen wird: der Abfall vom wahren Glauben.
  2. von massiven Lügen, in die die Menschheit als Zucht Gottes verstrickt werden wird. Er wird sie der Lüge, der Falschheit übergeben.
  3. auch von Kräften, Zeichen und Wundern, die durch den Sohn des Verderbens vorgenommen werden; das ist der Antichrist, der seine Macht von Satan selbst empfangen wird.
  4. von Gesetzlosigkeit, von dem Aberkennen von Gottes Gesetz, nicht nur der Zehn Gebote, sondern auch der Satzungen und Verordnungen, die Gott für das Menschenleben eingesetzt hat.

Sittenlosigkeit

2Tim 3,1-5: Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen.

Wenn ich eine andere Schriftstelle erwähne, denke ich an 2. Timotheus 3, wo es erneut um die Christenheit geht:

In Vers 5 steht dort, dass es um die geht, die einen Schein der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen; die sich gottesfürchtig hervortun, denen aber die Kraft des Heiligen Geistes fehlt. Dann liest man – um nur einige Kennzeichen aufzuzählen, die für mich bei diesem Thema von Bedeutung sind –, dass Kinder ihren Eltern ungehorsam und lieblos sind. In der vorigen Ausgabe der Voorhoeve-Übersetzung[1] stand: ohne natürliche Liebe[2]. Das folgt aus der Gesetzlosigkeit. Es geht um das Aufgeben von Beziehungen, die Gott für das gesellschaftliche Leben gegeben hat. Denken wir zum Beispiel an Ehe und Familie. Es geht um ein Zerbrechen und Zerstören von Schöpfungsbeziehungen.

Leugnung christlicher Grundlagen

1Joh 2,22: Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Dieser ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.

Eine dritte Schriftstelle nenne ich euch. Ich gehe sie in groben Zügen durch: 1. Johannes 2. Dort lesen wir über den Antichristen, finden ihn mit Namen genannt und sehen, wie er die Grundlagen des christlichen Glaubens leugnet.

Der falsche Christus schlechthin

Off 13,11.13-15: Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde heraufsteigen: Und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, und es redete wie ein Drache. … Und es tut große Zeichen …; und es verführt die, die auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen … Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, damit das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.

Schließlich nenne ich euch Offenbarung 13: „das Tier aus der Erde“, „der falsche Prophet“, wie er später genannt wird. Er wird zunächst dadurch gekennzeichnet, dass er den Herrn Jesus, das Lamm, imitiert. Er präsentiert sich als der falsche Messias. Aber wenn man seinen Worten gut zuhört, hört man die Worte des Drachens. Er ist der falsche Christus schlechthin. Bei ihm findet man auch wieder Kräfte, Zeichen und Wunder; um ein modernes Wort zu gebrauchen: eine gewaltige okkulte Macht. „Okkult“ ist ein lateinisches Wort und bedeutet: dunkel, verborgen. Es geht hier um geheime, dunkle Mächte und Kräfte, die – so wie es da steht – vom Drachen herrühren, von Satan selbst. Man hört dort von dem gewaltigen neuen Gottesdienst, den er etabliert, bei dem sich alle vor dem Bild des Tieres niederbeugen müssen, wodurch das zweite Tier gegründet wird.

Habt ihr das Bild einigermaßen vor Augen? Okkulte Kräfte, Zeichen und Wunder; ein Antasten der Grundlagen des Christentums und schließlich eine Verwerfung desselben und der Ersatz durch eine neue Weltreligion. Über allem diese eine Figur zwischen all den falschen Christussen, der falsche Christus schlechthin, der Antichrist, der anstelle von Christus kommt und gleichzeitig gegen Ihn ist: die Christus-Imitation.

Die Ankunft des wahren Christus im Unterschied zu den falschen Christussen

Wisst ihr, ich habe schon einmal darüber nachgedacht, wie sein Auftreten sein wird. In Matthäus 24 sieht man nämlich einen gewaltigen Gegensatz zwischen den falschen Christussen, die so im Lauf der Zeit in der Gesellschaft, in der Wüste oder in den Häusern auftauchen. Man kann zu ihnen ins Haus gehen oder ihnen in der Öffentlichkeit zuhören. Das wird im Gegensatz zur Wiederkunft Christi dargestellt, die wie ein Blitz sein wird, der vom Osten ausgeht und bis in den Westen scheint. Der Herr Jesus sagt: Diese Menschen werden in der Gesellschaft auftreten und viele verführen, aber wenn Ich wiederkomme, wird es keinen Zweifel darüber geben, dass Ich es bin. Denn Ich werde mit den Wolken des Himmels zurückkommen, und mein Zeichen wird am Himmel sichtbar sein, und es wird wie der Blitz sein. Alle Stämme des Landes oder sogar der Erde werden wehklagen.

Wenn also der Antichrist kommt, wird das jemand sein, der hier auf der Erde aus der Gesellschaft, aus der Weltbevölkerung heraus auftreten wird und sich mit seinen gewaltigen Kräften und Mächten aus dem Reich der Finsternis präsentieren wird. Und was wird er verkündigen? Er wird verkündigen, dass er der wahre Messias ist. Er wird verkündigen, dass er der Christus ist; der Christus, der Messias, nach dem die Juden sich gesehnt haben. Er wird verkündigen, dass er der Christus ist, der einmal auf der Erde gewesen ist und wiedergekommen ist, nach dem die Christen Ausschau gehalten haben. Und dann wird er zweifellos – auch wenn das nicht so wörtlich in der Bibel steht – ein neues Zeitalter ankündigen [engl. = New Age]. Das ist mir eigentlich noch nie so aufgefallen, bis ich mir über die New-Age-Bewegung Gedanken gemacht habe. Denn das ist genau das, was der Antichrist tun wird, so wie das schon viele in der Geschichte getan haben; um ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit zu nennen: Adolf Hitler. Er meinte, dass mit dem Ausbau seines Dritten Reiches ein neues tausendjähriges Reich anbrechen würde. Sein Reich hat gerade mal zwölf Jahre gedauert. Das ist das Eigenartige an vielen Bewegungen. Auch der Marxismus hat immer ein großes, neues, herrliches Paradies oder Reich angekündigt. Die Stifter bzw. Anführer des Marxismus haben als eine Art Propheten das Reich angekündigt.

Wenn der Antichrist kommen und sich als Messias der Juden und als der wiedergekommene Christus der Christen präsentieren wird, wird er auch ein neues Zeitalter ankündigen. Deswegen sagt der Herr Jesus: Ich nenne euch die Kennzeichen des Antichristen, so dass, wenn er kommt, ihr ihn erkennen könnt. Ihr könnt sofort wissen, dass Ich es nicht bin, hat der Herr Jesus gesagt. Denn wenn Ich komme, werde Ich nicht in einem großen Saal einen Vortrag halten, und Ich komme auch nicht draußen in die Wüste oder in den Wald. Ich werde keine Massenmeetings organisieren, sondern mit den Wolken des Himmels kommen, und es wird sein wie der Blitz, der die ganze Welt einen Moment lang erleuchtet. Nein, darüber brauchst du keinen Zweifel haben. Wenn sich jemand wie der Messias präsentiert und nicht mit den Wolken des Himmels herabkommt, so wie Ich es tun werde, dann weißt du, dass es ein falscher Messias ist. Und, sagt der Herr Jesus, Ich gebe euch noch ein paar Kennzeichen zusätzlich. Er wird große Wunderzeichen vollbringen, aber alle diese Zeichen kommen aus dem Reich des Drachens.

Du kannst das sofort erkennen, weil all die Wunderzeichen das Ziel haben, die Menschen von Gott und seinen Gesetzen und Verordnungen abzuziehen und die Menschen zur Verehrung des Tieres aus dem Meer zu bringen; sie dazu zu bringen, das Bild, das der Antichrist aufstellen wird, anzubeten. Sie müssen zu Anhängern der großen neuen Weltreligion werden. Es wird nicht schwierig sein, diesen Antichristen zu erkennen, der alles über den Haufen werfen wird.

Das gehört übrigens auch zu einem neuen Zeitalter, dass neue Verordnungen für das Zusammenleben aufgestellt werden, wie die Menschheit sie noch nie gekannt hat.

New Age

Nun, liebe Geschwister, wenn ich all diese Dinge so vor euch aufzähle, dann wisst ihr, dass wir all diese Dinge vorgeschattet finden – ich drücke mich vorsichtig aus – in der New-Age-Bewegung. Ich drücke mich absichtlich so vorsichtig aus, weil ich nicht den Eindruck hinterlassen will, dass die New-Age-Bewegung die Bewegung des Antichristen ist. Es ist gut möglich, aber das kann niemand von uns mit Sicherheit sagen. Sie ist sicherlich – und damit gehe ich bestimmt nicht zu weit, wenn ich das sage – Vorbotin, eine Wegbereiterin des Antichristen.

Es gibt heute enorm viel, was unter dem Etikett, unter dem Label von New Age zusammengefasst wird. Manchmal scheint uns das etwas zu viel. Alles, was zum Beispiel in den Bereich des Okkultismus fällt, wird durch die New-Age-Bewegung beansprucht. Allerdings gibt es viele Okkultisten, die mit der New-Age-Bewegung nichts zu tun haben.

Die New-Age-Bewegung würde am liebsten die gesamte feministische Bewegung, die gesamte Umweltbewegung und die gesamte Friedensbewegung unter eigener Flagge haben. Das ist etwas zu sehr vereinfacht.

Einfluss von New Age

Gleichzeitig hat aber die New-Age-Bewegung gewaltig viel Einfluss. Man muss sich einmal vorstellen, wie viele Menschen da sind, die zwar noch christlich getauft sind und eine christliche Erziehung genossen haben, für die aber das Christentum nichts mehr bedeutet. Sie sind in ein großes Loch gefallen, empfinden eine Leere in ihren Seelen und sehnen sich nach etwas, was den Platz einnehmen kann. Sie verlangen nach einer neuen Perspektive und, um die Worte der New-Age-Bewegung zu gebrauchen, verlangen nach einer neuen Spiritualität, einer inneren Erneuerung – oder wie man gern sagt: eine innere Transformation –, eine neue Lebenserfüllung, eine neue Sicht auf die Wirklichkeit. Die New-Age-Bewegung bietet dies. Es sind besonders intelligente und gelehrte Menschen, die dieser Bewegung vorstehen.

New Age durch Sterndeutung

Streng genommen dürfte man nur dort von New-Age-Bewegung sprechen, wo man auch wirklich aufgrund von astrologischen Beweisen glaubt, in ein neues Zeitalter zu gehen. Wenn man die Zeitalter-Lehre der New-Age-Bewegung untersucht, geht ganz klar eine gewisse Faszination davon aus. Ich merkte das, als ich auf Vorträgen darüber sprach und sie beschrieb, dass die Faszination sogar auf die Zuhörer überging. Vor einiger Zeit bekam ich einen Brief von einem Bruder, der offenbar meinte, dass ich das selbst alles glaube. Offensichtlich habe ich das alles etwas zu begeistert rübergebracht. Also, alles, was ich euch jetzt darüber erzähle, glaube ich selbst nicht. Das müsst ihr hierbei jetzt im Hinterkopf behalten.

Es ist so, dass nach der Astrologie und auch nach der Astronomie, der normalen Sternkunde, die Sonne am 21. März, dem Frühlingsanfang, an einem bestimmten Punkt im Tierkreis steht. Aber angesichts der Tatsache, dass unsere Erde etwas schaukelt – nur sehr langsam, eine Schaukelbewegung dauert ungefähr 2100 x 12 Jahre –, kommt der Frühlingsanfang alle 2100 Jahre in ein anderes Sternbild. In den vergangenen ca. 2000 Jahren stand der Frühlingsanfang im Sternbild Fische und in den ca. 2000 Jahren davor im Sternbild des Widders und in den 2000 Jahren davor im Sternbild des Stieres. Das ist nach den Astrologen, den Sterndeutern, außergewöhnlich interessant.

Das Widder-Zeitalter

Das Zeitalter des Widders zum Beispiel, das sind ungefähr die 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung [vor Christi Geburt]. Sie sind gekennzeichnet durch den Widder, und das kann man – so sagt man – an dem Gottesdienst der Israeliten erkennen, in dem das Lamm oder der Widder eine so zentrale Rolle spielte. Aber nicht nur im Opferdienst: Alle großen Männer, die Gott in dieser Zeit gerufen hat, ob wir nun an Mose oder David denken, waren Hirten, Schafhirten; Menschen, die sich mit Schafen beschäftigten. Das ist kennzeichnend für das Zeitalter des Widders. Noch einmal: Das erzählen Astrologen; ihr dürft nicht sagen, dass ich das behauptet habe.

Das Fische-Zeitalter

Danach, ungefähr am Anfang unserer Zeitrechnung, brach das Zeitalter der Fische an. Von diesem Zeitpunkt an steht der Frühlingspunkt im Sternbild der Fische. Man sieht das – sagen diese Menschen und sprechen der Bibel nach, weil sie ganz klar Christen für ihre Ideen gewinnen wollen – im Alten Testament, wo Gott Schafhirten ruft, und im Neuen Testament, wo Gott Fischer ruft. Keine Hirten mehr, sondern Fischer. Ein großer Teil seiner Jünger waren Fischer, und der Fisch ist in den ersten Jahrhunderten auch das Symbol des Christentums geworden, das Fisch-Zeichen. Wir finden in den Evangelien auch wundersamen Fischfang mit tiefer symbolischer Bedeutung beschrieben. Das Fische-Zeitalter, gekennzeichnet also durch das Sternbild Fische, ist das christliche Zeitalter.

Das Wassermann-Zeitalter

Aber, so sagen jetzt die New-Age-Leute, ungefähr in dieser Zeit, in der wir jetzt leben, bricht ein neues Zeitalter an. Es ist ganz schwierig, zu sagen, wann das genau sein wird. Manche haben gesagt: 5. Februar 1962. Eine bekannte halb christliche und halb okkultistische Wahrsagerin in Amerika behauptete, dass damals der Antichrist geboren wurde. Er würde also jetzt[3] 27 Jahre alt sein. Nein, sagen andere, es war am 17. August 1987. Das wichtige Datum, an dem das New-Age-Zeitalter angefangen hat: Das ist das Zeitalter, das durch das Sternbild des Wassermanns gekennzeichnet ist oder – wie man es gern mit dem offiziellen Namen nennt – das Sternbild Aquarius.

Die teuflische Taktik

Jedes dieser Zeitalter unterscheidet sich gewaltig vom vorherigen Zeitalter. Und das ist jetzt ein ganz wichtiger Punkt, um etwas mehr von der Lehre der New-Age-Bewegung zu begreifen. Ich sage euch gleich dazu, dass wir hier sehr auf der Hut sein müssen. In der New-Age-Bewegung befinden sich allerlei Elemente, die im Grunde positiv sind. Eigentlich ist das auch logisch, denn der Teufel arbeitet nie mit hundertprozentigen Lügen. Darauf fällt ja niemand herein. Der Teufel arbeitet immer mit einer versteckten Vermischung von Wahrheit und Lüge. Menschen, die hier nicht wachsam sind, könnten einfach die Lügen übernehmen, weil sie die Wahrheit schlucken und die Lügen gleich mit.

Aber ich werde euch einige Dinge nennen, die man gern aufzählt, um die Unterschiede zwischen dem christlichen Zeitalter, das wir hinter uns haben und das vorbei ist, und dem neuen Zeitalter aufzuzeigen.

Das Christentum muss auch transformiert werden, zumindest wenn es im neuen Zeitalter des Aquarius den Kopf über Wasser halten möchte. Die Christen müssen begreifen, was die gewaltigen Unterschiede zwischen dem christlichen Zeitalter und dem neuen Zeitalter sind.

Typische Kennzeichen des neuen Zeitalters

Ich nenne euch einige Dinge, an denen ich zugleich – das sage ich sofort dazu – auch etwas Positives finden kann.

Mystik

Das Zeitalter der Fische ist gekennzeichnet durch den Verstand, und das neue Zeitalter wird durch das Gefühl gekennzeichnet sein. Nun, da ist viel dran. Die Wissenschaft hat in der vergangenen Periode, in dem vergangenen Zeitalter, einen gewaltigen Fortschritt gehabt, und das ist eine typisch verstandesmäßige Beschäftigung. Sie ist dabei zu gewaltigen Höhen gekommen. Aber genau in unserer Zeit ist die Wissenschaft auch in eine gewaltige Krise gekommen. Es gibt viele Wissenschaftler – in der Physik kann man das besonders feststellen –, die immer mehr das Gefühl haben, dass die Wissenschaft selbst mystischer zu werden scheint. Das passt natürlich bestens in das neue Zeitalter mit der gewaltigen Betonung des Gefühls mit der dazugehörigen Mystik und nicht mehr des Verstandes.

Darin steckt etwas Positives. Auch das Christentum ist für viele Menschen etwas Verstandesmäßiges geworden. Schon sehr früh entstand die wissenschaftliche Theologie, bei der die Lehre der Schrift in wissenschaftliche Kader gegossen wurde, wodurch oft das praktische Leben da herausgeholt wurde. Was übrigblieb, war ein dürres und trockenes System. Das praktische geistliche Leben wurde herausgefiltert. Wenn wir heute den Aufruf erhalten, dass wir nicht nur eine verstandesmäßige, orthodoxe Lehre einhalten müssen, sondern dass es um das Herz geht, um das innere Leben mit dem Herrn, dann ist das vollkommen zu Recht und wichtig.

Aber was davon in der New-Age-Bewegung wirklich aufgenommen wird, ist eine Überbetonung des Gefühls, des emotionalen Lebens. Noch nie gab es in der gesamten westlichen Gesellschaft ein Jahrhundert, das so gefühlsbetont war wie unsere Zeit. Das hat auch seinen gewaltigen Widerhall. Wir können das sogar in unseren Kreisen feststellen, dass es weniger Interesse für die Lehre zu geben scheint. Wer nur die exakte Lehre einhält, wird schieflaufen. Aber wer heutzutage so unheimlich praktisch sein und nur noch in schönen Gefühlen leben oder nur noch Schriften lesen möchte, die so einfach wie möglich zu verdauen sind und die angenehme Gefühle bei uns hervorrufen, der darf sich einmal fragen, ob das wirklich die Linie der Schrift ist, worin wir das schöne und wichtige Gleichgewicht von Verstand und Gefühl finden, die beide dem Heiligen Geist unterworfen sein dürfen, der in unseren Herzen wohnt. Das Wort ist in vollständigem Gleichgewicht, und bei diesem Gleichgewicht müssen wir stehenbleiben und dürfen uns nicht von einem Extrem zum anderen mitschleifen lassen.

Fanatismus und Toleranz

Das zweite Kennzeichen, das man dem Fische-Zeitalter zuschreibt, ist der gewaltige Fanatismus, den diese Zeit gekennzeichnet hat; gewaltige Verfolgungen von Andersdenkenden, mit Tiefpunkten wie zum Beispiel natürlich die Inquisition, die Kreuzzüge und viele andere Dinge, die man noch nennen könnte. Übrigens erlebt man bis in unsere Zeit Religionskriege – selbst wenn man nur an Nordirland denkt –, um über diese dann auch gleich zu schweigen. Ich nenne Nordirland, weil es dort um Christen gegen Christen geht. Der Fanatismus hat dazu geführt, dass das Christentum in alle möglichen Kirchen, Gruppen, Kreise, Sekten, Gesellschaften und Gemeinschaften zerbröckelt ist. Nun, sagt man, in dem neuen Zeitalter wird alles ganz anders werden. Keine Zerbröckelung, kein Fanatismus, sondern Toleranz, Verträglichkeit; einander ertragen und respektieren, um so zueinander hin zu wachsen. Nun, Geschwister, da ist auch etwas dran. Wir würden heutzutage auch nicht mehr verstehen, wenn wir einen blutigen Krieg gegen andere Gemeinschaften anfangen würden, die anders denken als wir. Das ist für uns unvorstellbar geworden. Es ist für uns unvorstellbar, selbst in diesem Land bedrängt zu werden, aber es würde uns auch nicht einfallen, die Islamiten oder Römisch-Katholiken in diesem Land ausrotten zu wollen. In dieser Hinsicht sind wir Kinder unserer Zeit, und das ist in diesem Fall an sich eine glückliche Sache. In dieser Hinsicht haben wir gelernt, Andersdenkenden gegenüber von der Schrift und der Wahrheit der Schriften zu zeugen und gleichzeitig verträglich zu sein in dem Sinn, dass es niemandem einfallen würde, Andersdenkende zu verfolgen, ins Gefängnis zu werfen oder noch Schlimmeres. Das ist die eine Seite.

Aber die andere Seite ist, dass es heutzutage auch unter vielen, die sich Christen nennen, eine Verträglichkeit gibt, wobei man es nicht mehr erträgt, wenn jemand überhaupt noch eine feste Überzeugung von etwas hat. Es wird einem übelgenommen. Man sagt dann – man hört das manchmal in Interviews, bei denen Christen zu Wort kommen –: Du kommst so überzeugt rüber, das darf heutzutage nicht sein. Du darfst bezüglich deiner eigenen Meinung nicht so selbstsicher sein. Du musst die Meinung eines anderen stehenlassen können. Du musst sie respektieren, und zwar so sehr, dass du deine eigene Meinung dieser unterordnest. – Dann gibt es natürlich keinen Raum mehr für Christen, die noch für die Wahrheit und Gottes Wort einstehen wollen. Es gibt eine ganz ungesunde Toleranz, die eigentlich ein Instrument in der Hand des Teufels ist, um alle Unterschiede zwischen Katholiken, Protestanten, Griechisch-Orthodoxen und Russisch-Orthodoxen und innerhalb der Protestanten wegzuwischen, um so zu helfen, den Weg zu einer Weltreligion zu bereiten. Denn darauf läuft es hinaus, wie wir in Offenbarung 13 gesehen haben. Es gibt eine Toleranz (eine Verträglichkeit, ein Streben nach Einheit), die schließlich zu dem einen Weltgottesdienst führt, der gar nicht tolerant ist. Das ist natürlich das Teuflische daran.

Toleranz ist nur eine Übergangsphase zur Weltreligion, in der sich jeder zwangsläufig vor dem Bild des Tieres niederbeugen muss. Das ist das Dämonische dieser Toleranzpredigt. Rousseau sagte es schon vor der Französischen Revolution, dass das Volk endlich befreit werden muss. Jeder musste frei werden, und wer nicht wollte, musste gezwungen werden, frei zu werden. Und diese teuflische Logik kann man heute in jeder erdenklichen Form und zu allen Zeiten wieder finden. Jedem Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, und wer nicht will, der muss halt gezwungen werden.

Einheitsbestrebungen in der Wissenschaft

Ich nannte soeben schon das Gebiet der Wissenschaft. Es gibt so enorm viele Dinge, über die man in Verbindung mit der New-Age-Bewegung etwas sagen könnte. Aber auch in der Wissenschaft sieht man diese großen Einheitsbestrebungen. Wir haben den Versuch in diesem Jahrhundert häufiger gehabt, alle Wissenschaften auf einen Nenner zu bringen. Manche Menschen gehen noch einen Schritt weiter. Ich denke an einen großen Wissenschaftler, dessen Bücher auch in Holland verschlungen werden: Fritjof Capra. Dieser versucht, Wissenschaft und Mystik auf einen Nenner zu bekommen. Der erzählt heute, dass die moderne Physik und die alte östliche Mystik eigentlich zum gleichen Ergebnis kommen. Das wäre natürlich ganz toll. Es gibt schon so viele Menschen, die sich der östlichen Mystik geöffnet haben, und wenn man dann bedenkt, was für eine gewaltige Macht und Autorität die Wissenschaft hat, würde das im Sinne des Teufels ganz fantastisch sein, wenn man Wissenschaft und östliche Mystik auf eine Linie bringen könnte. Dann hätten die Menschen alles in einem. Die Wissenschaft wird stets mystischer, und die östliche Mystik wird heute stets wissenschaftlicher. Es passt alles in die Strategie des Teufels. Die Einheit in der Wissenschaft, die Einheit im Gottesdienst, die Einheit auf allen Gebieten muss der gewaltigen Zerbröckelung des Fische-Zeitalters, der Zerbröckelung im Zeitalter des Christentums, gegenüberstehen.

Nun, da haben wir natürlich mit der abscheulichen Zertrenntheit eine gewaltige Schuld auf uns geladen. Zertrenntheit, die selbst an unseren Türen nicht haltmacht; Zertrenntheit, die sogar in unsere eigenen Kreise eindringen kann, die Versammlungen auseinanderfallen lassen kann. Zertrenntheit, die Versammlungen auseinanderfallen lassen kann, kann nur entstehen, wenn Parteien ihre Enden in der Hand festhalten, sich selbst zu Siegern der Wahrheit machen und andere verketzern. Deshalb geht die Zerbröckelung auch heute immer noch weiter mit der Folge, dass man zu Recht auf die Christen zeigen kann: Siehst du, all die Überbleibsel aus dem Fische-Zeitalter müssten wir doch endlich, endlich abschaffen und ausrotten. Christen sind in der Tat oft die am meisten unverträglichen Menschen gewesen. So schien es manchmal.

Siehst du, wie der Pfad der Wahrheit durch die Lügen hindurchläuft? Die Lüge der schrecklichen sektiererischen Tendenzen, der gewaltigen Fragmentierung in der Christenheit einerseits und andererseits die Lüge der modernen Toleranz, die auf die Einheitsreligion des Teufels selbst hinausläuft. Man könnte es auch so sagen – und jetzt gebrauche ich wieder ein schwieriges Wort –: Im Fische-Zeitalter war das ganze Denken so analytisch, so ausgefranst und die Wissenschaft auch. Die Wissenschaft aus dem Fische-Zeitalter ist ausgefranst. Alles wird zerlegt.

Alternative Heilmethoden

Das passiert auch in der Medizin. Der Mensch wird auseinandergenommen, und dann ist da nur noch das kranke Organ. Heutzutage sehen wir, dass es allerlei alternative Medizin gibt, die besagt: Man darf nicht nur das Organ besehen, man muss den ganzen Menschen sehen. Das Organ ist nur eine Facette. Wenn man Menschen gesund machen will, muss man den Menschen als eine Einheit betrachten. Ich würde sagen: hervorragend, wenn das ein Symptom einer neuen Entwicklung sein würde, hervorragend! Wir wissen jedoch heute mehr als genau, dass diese Äußerungen sehr häufig mit Dingen vermischt werden, die das Tageslicht nicht ertragen können. Auf dem Gebiet alternativer Heilungsmethoden gibt es heute eine gewaltige Überlappung mit dem Okkultismus. Wenn man früher zu einem homöopathischen Arzt gingt, wusste man, dass er entweder von der Versammlung kam oder reformiert war. Heute ist es manchmal genau umgekehrt. Heutzutage ist er meistens mit allen möglichen okkultistischen Angelegenheiten verbunden. Viele der Heilungsmethoden sind in Händen von Menschen, die geradewegs Verbindungen mit dem Okkultismus unterhalten, um nicht zu sagen: mit der New-Age-Bewegung. Das gilt nicht für alle. Wir dürfen nicht allen misstrauen. Aber es gibt immer mehr. Und es gibt immer mehr Christen, die naiv zu solchen Ärzten hinlaufen, ohne zu wissen, welche Süppchen diese kochen, um dann mit der ganzen Denkwelt des Okkultismus und der New-Age-Bewegung konfrontiert zu werden. Sie kommen dann in große Schwierigkeiten, und dann ist es schon zu spät. Viel Schutt muss dann schon wieder beseitigt werden.

Es ist deutlich, dass die alternativen Heilmethoden massiv von der New-Age-Bewegung beansprucht und unter den großen Schirm der New-Age-Bewegung gebracht werden. Es ist bzw. war – muss ich sagen – bei den traditionellen Heilungsmethoden viel falsch; war – denn auch dort verändert sich natürlich viel. Aber das heißt nicht, dass wir uns einfach so den alternativen Heilmethoden mit all der Vermischung mit der Finsternis, die dort zu finden ist, hingeben dürfen.

Umweltbewegung

Es gibt einen weiteren Punkt, den man dem Fische-Zeitalter vorwirft. Das ist also wieder etwas, was man den Christen vorwirft. Das muss man gut begreifen.

Die Christen haben sich aufgrund der Schöpfungsgeschichte immer als Könige der Schöpfung so genannt und präsentiert. Gott ist der König – lasst uns das so sagen –, und der Mensch ist der Unterkönig. Der Mensch als Herrscher der Schöpfung. Nun, das haben wir gewusst. Es ist die Schuld der Christen, dass die Schöpfung so überbeherrscht wurde, so schrecklich ausgebeutet und misshandelt wurde. Und jetzt im 20. Jahrhundert sieht man endlich etwas von den katastrophalen Folgen. Es sind umfangreiche Schriften erschienen, die klarmachen, dass das christliche Denken die Ursache der heutigen Umwelt-Probleme ist. Und ich sage wieder: Da ist etwas dran. Es ist nie schlecht, sich an die eigene Nase zu fassen. Wir haben uns oft als Könige, dabei aber nicht königlich, sondern als Despoten benommen. Wir haben uns nämlich nicht wirklich als Unterkönige benommen, als Verwalter, denen etwas anvertraut war, um das für Gott zu verwalten. Es scheint heute immer noch so zu sein, dass die gesamten Umweltprobleme an vielen Christen vorbeigehen. Ich will nicht zu viel darüber sagen, weil ich vermute, dass Bruder Medema in Verbindung mit dem konziliaren Prozess darüber auch einiges zu sagen haben wird. Es ist mit Sicherheit etwas dran an der Anklage der New-Age-Bewegung.

Aber dazu muss man dann auch gleich sagen, dass sie dieses Stück Wahrheit mit einer ganzen Lüge vermischen, denn die Umweltbewegung hängt mit etwas ganz anderem zusammen: nämlich mit der gesamten Sicht in Bezug auf Gott. Gott ist nicht mehr der Gott der Bibel, der Gott, der im Himmel wohnt, und der Gott, der alle Dinge geschaffen hat, sondern Gott ist das, was die Welt selbst ist. Gott ist die Welt. Das Göttliche durchzieht alle Dinge. Wir nennen das Pantheismus. Alles ist göttlich. Der Mensch ist in seinem innersten Wesen göttlich. Aber die Tiere und die Pflanzen im Wesentlichen auch. Alles ist von dem Göttlichen durchzogen. Der Mensch selbst ist göttlich. Darüber hinaus muss man das Göttliche auch noch weiblich auffassen. Die Erde ist eine Göttin. Man sagt in der New-Age-Bewegung, dass alles so neu ist. Aber das ist Unsinn, das ist alles ein alter Hut. Wir begegnen heute erneut der Lehre, dass die Erde die alte Muttergöttin ist: Gaia[4]. Das ist ihr alter Name im Altertum für die Erde: die Erde als Göttin. Wisst ihr, die ganze Umweltproblematik, das, was wir mit der Schöpfung gemacht haben, sagt man, war eine Beleidigung von Mutter Erde. Die Erde ist ein großer lebender Organismus, ist eine Göttin. Wir haben sie dadurch beleidigt, dass wir sie ausgebeutet haben. Nun, wer in der Terminologie über Umwelt spricht, der kann zwar viele verführen, der kann aber natürlich nicht sagen, dass er sich auf dem Boden der Schrift bewegt – weit davon entfernt! Seht ihr das Problem, mit dem wir konfrontiert werden?

Auch Christen müssen sich auf die Frage nach der Umwelt besinnen; auch wir haben da unsere Verantwortung, sogar auf dem kleinen Gebiet unseres persönlichen Lebens, unserer Familie. Aber die New-Age-Bewegung gibt dem Ganzen einen total unbiblischen, um nicht zu sagen antibiblischen Denkrahmen. So ist es mit all den Dingen, über die man sprechen könnte.

Feminismus

Ich sagte schon, dass es in der New-Age-Bewegung eine besondere Betonung des Weiblichen gibt. Gott ist weiblich. Das ist auch der Hintergrund der feministischen Theologie, in der über Gott als eine „Sie“ gesprochen wird. Übrigens würde man gern den gesamten Feminismus – wenn es geht – unter den Schirm der New-Age-Bewegung bringen. Das Fische-Zeitalter, das Christentum, wurde durch „Mann“ gekennzeichnet. Die zwölf Apostel waren Männer. Für die Frauen ist in der Gemeinde eigentlich kein Platz. Sie müssen in der Gemeinde schweigen und können in der Gemeinde auch keine Aufgaben übernehmen, zumindest keine höheren Aufgaben, nur die geringen. Es ist ein echtes Männer-Zeitalter gewesen.

Der Feminismus will Männer und Frauen zwar gleichstellen, allerdings wird in dem neuen Aquarius-Zeitalter die Frau die höhergestellte Person sein. Gott wird weiblich sein, und das Weibliche wird im Vordergrund stehen. Man gebraucht dafür gern das Wort „weich“. „Weiche“ Technologien – darüber spricht man. „Weiche“ Wissenschaft – alles ist sanft und weich, alles wird durch das Weibliche gekennzeichnet. Und auch hier sage ich wieder: Da ist etwas dran. Nicht um der Schrift zu widersprechen, die beiden, Mann und Frau, jeweils einen Platz zugedacht hat. Natürlich nicht! Aber wir haben das manchmal doch sehr drastisch aufgefasst. Es ändert sich natürlich heutzutage sehr stark. Aber es kam den Männern oft sehr recht, ihre Frauen in die Küche abzuschieben, und dann dachten sie auch noch, dass sie biblisch waren. Damit verkannten sie aber die Talente ihrer Frauen, die Gaben, die Gott auch ihnen gegeben hatte und die sie auf ihren eigenen Gebieten reichlich ausüben konnten.

Heutzutage verändert sich da viel zum Guten. Aber der Teufel ist direkt da, um das, was sich verändert, sofort in die andere Richtung umschlagen zu lassen. Natürlich ist der Feminismus auch eine der unbezahlten Rechnungen der Christenheit. Aber er schlägt durch und verlässt dabei weit den Boden der Heiligen Schrift. Das ist die Schwierigkeit der komplizierten Zeit, in der wir leben, in der ständig Dinge auf uns einströmen, von denen wir sagen: Da ist etwas dran. Genau da hat der Teufel einen Anknüpfungspunkt, um uns sofort zum anderen Extrem mitzunehmen, weit weg vom Boden der Schrift.

Grenzenlose Sexualität

Mein letztes Beispiel von den Dingen, von denen ich sage: Da ist etwas dran, ist, dass man dem Fische-Zeitalter vorwirft, die Sexualität enorm unterdrückt zu haben. Das Ideal war die Jungfräulichkeit – die Magd Maria, die vom allergrößten Teil der Christenheit verehrt wird; Mönchs- und Nonnendasein wurde hochgepriesen. Die Sexualität war etwas Minderwertiges, worüber nicht gesprochen werden konnte. Heute ist das anders. Und ich sage wieder: Darüber können wir froh sein.

So offenherzig und auch so gut und ausgeglichen wie die Schrift darüber spricht, so müssen auch wir lernen, über diese Dinge zu sprechen. Da ist etwas dran. Auf diesem Gebiet haben wir etwas gelernt, davon bin ich überzeugt. Aber der Teufel ist sofort da, um das zu missbrauchen und auch uns zur anderen Seite umschlagen zu lassen. Denn der Teufel – und das ist auch so in der New-Age-Bewegung – predigt natürlich eine vollkommene sexuelle Freiheit.

Aufgeben der natürlichen Ordnung

Das bringt mich direkt zu den Punkten, die komplett negativ sind, von denen ich nicht sage: Da ist etwas dran.

So ist die New-Age-Bewegung heutzutage eine der mächtigen Bewegungen, die radikal mit der natürlichen Ordnung abrechnen will, über die ich vorhin gesprochen habe: Familie, Ehe. Neue Formen des Zusammenlebens müssen möglich sein. Heute wird nicht mehr darüber gesprochen, ob man homophil sein darf, sondern wann Homophile endlich standesamtlich heiraten können. Ihr könnt damit rechnen – in Dänemark besteht schon eine Registrierung homophiler Paare [ab 1.10.1989], auch wenn das noch nicht Ehe heißt –, dass das hier in den Niederlanden auch kommen wird[5]: ganz neue Paarstrukturen, neue Alternativen für die Familie, gemeinsames Leben in ganz anderen Verbindungen. All diese natürlichen Ordnungen, die Gott in der Schöpfungsordnung gegeben hat, werden über den Haufen geworfen. Darüber kann nichts gesagt werden im Sinne von: Da ist etwas dran. Hier zeigt der Teufel unbedeckt sein Gesicht, und wir wissen, woran wir sind, sofern wir die Schrift kennen.

Okkulte Gaben

So ist es auch mit dem Vorwurf an das Fische-Zeitalter, dass die okkulten Gaben des Menschen dort so unterdrückt gewesen sind. Und das ist wahr! Im Westen sind nur 5 Prozent der Menschen mit paranormalen Gaben ausgerüstet, während das in Asien etwa 95 Prozent sind. So muss es hier auch werden, sagt man. So spielt der Okkultismus eine gewaltige Rolle. Die verborgenen Geheimnisse göttlicher Kräfte der Menschen müssen zur Entfaltung gebracht werden. Denn bei jedem Menschen sind diese schlummernd vorhanden, weshalb man massiv auf alle möglichen Art und Weisen und auf allen Gebieten versucht, diese Gaben im Menschen zu entwickeln. Allerlei Sender im Radio und Fernsehen machen darüber zurzeit regelmäßig Programme, um bei den Menschen diese Dinge bekannt zu machen und dadurch auch Menschen einzuladen, sich selbst auf diese Gaben hin zu untersuchen und diese zu entwickeln.

Biblische Sprache

Das am meisten Verräterische der New-Age-Bewegung besteht darin, dass sie – ich würde fast sagen – eine so biblische Sprache benutzt. Wir haben uns noch nie erlauben können, unsere Bibel nicht zu kennen, aber heutzutage mit Sicherheit erst recht nicht. Wir müssen die Schrift kennen. Das ist unsere einzige Rettung. Sicherlich dann, wenn der Teufel zu uns kommt und die Ausdrücke der Schrift gebraucht! Dann müssen wir wissen, was er darunter versteht und was die Schrift darunter versteht.

Man spricht in der New-Age-Bewegung über Begriffe wie „Transformation“. Nun, sagt ihr, dass ist doch kein biblischer Ausdruck. „Transformation“ ist lateinisch und ist fast identisch mit dem griechischen Ausdruck metanoia und das bedeutet „Bekehrung“. Das ist ein ganz wichtiger Begriff in der New-Age-Bewegung. Alle müssen bekehrt werden. Und wovon muss man bekehrt werden? Vom Fische-Zeitalter! Wir müssen vom Christentum bekehrt werden. Darauf läuft das hinaus. Wir müssen eine innerliche Umformung erfahren. Wir müssen alle ein Umdenken lernen. Das griechische Wort metanoia bedeutet eine innerliche Veränderung unseres Denkens, eine Erneuerung unseres Denkens. Paulus sagt das auch so in Römer 12. Ja genau, sagt die New-Age-Bewegung, das muss mit uns allen passieren. Aber das bedeutet bei ihnen eine Umformung des Denkens weg vom Christentum, weg von der Schrift.

So ist es mit anderen Begriffen auch, wie „Erlösung“. Man spricht über Erlösung. Das taten die Gnostiker bereits im ersten Jahrhundert. Sie waren damals die großen Feinde des Christentums, wiewohl sie oft dieselben Ausdrücke gebrauchten. Heute passiert es wieder genauso. Erlösung in der New-Age-Bewegung und im Mystizismus im Allgemeinen bedeutet immer Selbsterlösung. Um das zu verstehen, müssen wir begreifen, was in dieser Bewegung böse ist. Wir nennen dasjenige böse, was Schuld Gott gegenüber ist. Wenn wir sein Wort und seine Gebote übertreten, dann sind wir Gott gegenüber schuldig. Das ist etwas Böses. Von diesem Bösen kann man durch Vergebung befreit werden. Für Vergebung hat Gott einen Grund in Jesus Christus gelegt. Das ist biblische Erlösung.

In der New-Age-Bewegung, genau wie im alten Gnostizismus und in all den mystischen und okkulten Bewegungen der vergangenen Jahrhunderte – heute sind sie sehr mächtig geworden –, war Erlösung immer Selbsterlösung; Selbsterlösung durch Erleuchtung. Unser Problem ist nicht Schuld, sagt man, unser Problem ist Mangel an Erkenntnis. Wenn man Erkenntnis über die wahre Art der Wirklichkeit und das Göttliche hat, das in einem selbst wohnt und das man nur zur Entfaltung bringen muss; wenn man wirkliche Erkenntnis hat und die innere Erleuchtung empfängt und dem Göttlichen in einem selbst auf die Spur kommt und lernt, zur Entfaltung zu bringen – dann wird man erlöst. Dann erlöst man sich selbst. Dann erlöst man sich durch diese tiefe, wundersame, okkulte und geheime Erkenntnis und diese Einsichten. Nun, die Bibel sagt uns auch, dass Erkenntnis sehr wichtig ist. Ich meine jetzt nicht die Erkenntnis, die aufbläht, sondern die Erkenntnis der Wahrheit, von der Gott will, dass jeder Mensch sie bekommt: dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Das ist das, was Gott auch will, aber nicht diese Art von Erkenntnis, worum es hier geht: nicht Erkenntnis über das Reich der Finsternis, sondern Erkenntnis über das Reich des Lichts.

Man spricht gern über Spiritualität; das ist wieder so ein schweres Wort, kommt aber einfach aus dem Lateinischen und bedeutet im Niederländischen: geistliche Gesinnung. Ich würde fast sagen: Mentalität. Das ist zwar auch wieder lateinisch, zumindest aber ein Wort, das wir alle kennen. Es geht um eine neue Mentalität. Das biblische Wort in unserer Übersetzung ist: Gesinnung. Wir benötigen eine neue Gesinnung. Nun, das klingt doch herrlich biblisch. Es stimmt sogar, denn wir haben die Gesinnung des Herrn Jesus Christus nötig. Aber in der New-Age-Bewegung geht es um eine ganze andere Art von Gesinnung.

Das letzte Wort: Friede. Friede! Könnt ihr euch vorstellen, dass die Menschen sich in unserer chaotischen Zeit nach Frieden sehnen? Hier ist eine Bewegung, die uns Frieden schenkt; nicht nur internationalen Frieden. Die ganze Friedensbewegung ist schon durch die New-Age-Bewegung infiltriert. Jedoch nicht nur in Sachen politischer Frieden. Es geht nicht nur um äußerlichen Frieden, um Abwesenheit von Krieg und Kernwaffen. Nein, es geht um inneren Frieden. Wie empfängt man den Frieden? Durch die Erlösung – worüber ich soeben sprach –, durch die okkulte Erkenntnis, durch die ein Mensch zur Erleuchtung kommt und sich dadurch selbst erlöst. Welch ein gigantischer Kontrast: dieser falsche Friede, der den Menschen lediglich in die Klauen des Reiches der Finsternis bringt. Der Herr Jesus hat gesagt: „Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, ist seine Habe in Frieden“ (Lk 11,21). Aber fragt mich nicht, was für ein Frieden das ist; das wisst ihr selbst. Wenn der Starke – damit ist dort der Teufel gemeint – solche Güter in seiner absoluten Macht hat, dann ist auch Frieden da.

Was für ein Kontrast mit dem Frieden, über den die Bibel spricht. Die Bibel geht von konkreter Schuld aus. Wir haben soeben in unserem Gebet gesagt: Vielleicht gibt es solche hier, die diesen Frieden noch nicht haben, die noch immer die Schuld, die Last ihrer Sünden mit sich schleppen und die immer noch nicht den Frieden mit Gott kennen, den jeder Mensch kennen darf, dessen Sünden weggenommen wurden durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus. – Das ist ein Friede, von dem man etwas hat. Das ist nämlich ein Friede, der aus dem Reich des Lichts kommt, der von Gott selbst kommt: ein Friede mit Gott! Ein Friede, der auf der wiederhergestellten Beziehung mit unserem Schöpfer beruht. Später wird der Herr Jesus, wenn Er wiederkommt, sein Reich aufrichten. Wir haben davon in Matthäus 24 gelesen.

Ich hatte vorhin gesagt, dass Hitlers Reich nur zwölf Jahre andauerte. Das Reich des Antichristen dauert möglicherweise nur sieben Jahre oder noch weniger. seine eigentliche Macht wird er nur dreieinhalb Jahre entfalten können. Es wird kein tausendjähriges Reich werden. Auch keine zweitausend Jahre, denn das Aquarius-Zeitalter müsste gut zweitausend Jahre dauern. Welch eine Enttäuschung, was für eine abscheuliche, bittere Entdeckung wird es für die Menschen sein, wenn sie meinen, dass Frieden und Sicherheit da sind, so wie 1. Thessalonicher 5 es sagt, und die bittere Wirklichkeit sein wird, dass sie sich nach dreieinhalb Jahren im Trümmerhaufen wiederfinden werden, wenn der Herr Jesus Christus wiederkommt und all die Mächte vernichten und sein Reich aufrichten wird.

Der neue Weltlehrer

Ich muss euch zum Schluss noch sagen, dass die New-Age-Bewegung eine direkte Verkündigerin des Antichristen ist, wenn man zumindest den Weltlehrer, den sie ankündigen, damit einsmachen darf. Er sieht ihm sehr ähnlich. Ist es nicht erstaunlich, dass die New-Age-Bewegung sagt, dass in Kürze ein Weltlehrer kommt, ein Lehrer also, der die ganze Welt unterweisen wird? Und man sagt – und da seht ihr, dass alles zu der einen Weltreligion hinstrebt –, das wird der Messias sein, nach dem die Juden Ausschau halten. Es wird der Christus sein, den die Christen erwarten, aber es wird auch die neue göttliche Erscheinung sein, nach der man im Hinduismus Ausschau hält. Es wird der neue Lehrer sein, nach dem die Buddhisten Ausschau halten, und auch der Islam kennt eine ähnliche Erwartung eines großen Lehrers. Diese Figur, sagt die New-Age-Bewegung, wird die Erfüllung der Erwartungen all dieser Religionen sein, die alle nach verschiedenen Personen Ausschau halten, bis sie ihn sehen werden und alle in der einen Figur ihre Erwartungen erfüllt sehen werden. So deutlich redet man heute über diese neue Weltreligion, dem neuen Weltführer und dem neuen Weltlehrer.

Die Zeichen der Zeit – Hinweise für Christen

Der Herr Jesus sagt zu uns: Wenn ihr nun all diese Dinge geschehen seht, wenn ihr nun die Anzeichen bemerkt, wenn ihr aufpasst und eine Auge für die Zeichen der Zeit habt, dann erhebt eure Köpfe. – Bleibt bei dem Fernsehbild oder den Zeitungsseiten nicht stehen. Hebt eure Köpfe, denn dann wisst ihr: Wenn das neue Reich angekündigt wird, wird es in Wirklichkeit nur noch einige Jahre dauern, und dann wird der Herr Jesus wiederkommen und dann wird das wahrhaftige neue Reich kommen, das Reich des Lichtes, das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, das Reich, das uns im Alten und im Neuen Testament in vielen Tonarten vorhergesagt wird.

Das „New Age“ des Herrn Jesus

Es ist eigentlich gemein, dass die New-Age-Bewegung diesen Namen für sich beansprucht hat. Wir sind die echten New-Age-People. Seit dem letzten Jahrhundert ist die Einsicht bei den Christen massiv hervorgebrochen, dass ein neues Zeitalter, ein tausendjähriges Friedensreich kommen wird. Wir sind die wirklichen New-Age-Menschen. Wir haben die ältesten Rechte; wir werden darüber aber keinen Prozess führen. Aber wir haben die ältesten Anrechte auf diesen Ausdruck, denn wir dürfen bereits seit eineinhalb Jahrhunderten verkündigen, dass der Herr Jesus kurz davor ist, wiederzukommen, und dass Er dann sein New Age, sein neues Zeitalter von Recht und Gerechtigkeit, von Frieden und Glückseligkeit anbrechen lassen wird.

Appell an gläubige Christen

Geschwister, lasst uns mit der Verkündigung fortfahren, und jetzt umso mehr, weil wir Konkurrenz bekommen haben. Jetzt umso mehr mit der Bibel in der Hand, mit der alten Bibel aus dem Fische-Zeitalter, wenn ich das mal so sagen darf. Lasst uns zeigen, dass die Bibel aktuell ist und auch in die heutige Zeit spricht. Lasst uns aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, die die andern – auch die New-Age-Bewegung – anprangern. Lasst uns die Fehler anerkennen, aber lasst uns nicht in ihre Fehler verfallen, sondern auf dem festen Boden der Schrift stehen und weiterhin das New Age bezeugen, das anbrechen wird, das neue Zeitalter, in dem Er, der wahre Christus, das Sagen haben wird. Er wird beweisen, dass Er es ist. Denn wenn Er kommt, werden keine Plakate aufgehängt, werden keine Meetings organisiert. Wenn Er kommt, kommt Er mit den Wolken des Himmels, und dann wird es sein wie der Blitz, der ausgeht vom Osten und scheint bis zum Westen, und dann werden alle Augen der ganzen Erde Ihn sehen und es wissen: Er ist es. Lasst uns Gott auf unseren Knien danken, dass wir es jetzt schon wissen dürfen, dass Er es ist. Lasst uns Ihm dafür die Ehre geben und lasst uns in diesen letzten Tagen, vor dem Anbruch des New Age kräftige Zeugen seines Namens sein, bis Er kommt.


Nach einem Vortrag aus dem Jahr 1989

Übersetzung: Stephan Winterhoff

Anmerkungen

[1] Anm. d. Red.: Niederländische Übersetzung des NT durch Hermanus Cornelis Voorhoeve 1877 auf der Grundlage der griechischen Ausgabe von Tischendorf; vergleichbar mit der englischen und französischen Bibelübersetzung von J.N. Darby und der CSV-Elberfelder Übersetzung. Sie wurde 1985 nach der Text-Ausgabe von Nestle-Aland revidiert (= Telos-Übersetzung) und ist heute in vielen Brüdergemeinden in den Niederlanden in Gebrauch.

[2] [Anm. d. Red.: Ebenso in CSV-Elberfelder 2003.

[3] Anm. d. Red.: 1989, zum Zeitpunkt des Vortrages.

[4] Anm. d. Red.: Gaia ist in der griechischen Mythologie die Erde in Göttergestalt.

[5] Anm. d. Red.: Seit dem 1. Januar 1998 gibt es in den Niederlanden eingetragene „PartnerInnenschaften“. Das Gesetz für die Öffnung der standesamtlichen Ehe für gleichgeschlechtliche Paare trat dort am 1. April 2001 in Kraft. In Belgien gilt ein ebensolches Gesetz seit dem 1. Juni 2003, in Spanien seit dem 3. Juli 2005. Im Vergleich dazu: In Deutschland gibt es seit 1. August 2001 die eingetragene Lebenspartnerschaft mit deutlich geringeren Rechten.

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