Brief über Offenheit und Unabhängigkeit
Ein alter Brief aus dem Jahr 1873

John Nelson Darby

© SoundWords, online seit: 02.04.2001, aktualisiert: 03.05.2024

Geliebter Bruder [J.G. Deck]!

Der Boden, den dein lieber Sohn Samuel eingenommen hat, ist, wie ich glaube, kein glücklicher. Und was ich damit meine, ist Folgendes: Es handelt sich bei ihm nicht um Übung seines eigenen Gewissens, sondern um Beweisführung für andere. Dann findet er vielleicht einen Mangel in ihrer [derer, die offene Grundsätze ablehnen] Argumentation oder nur einen vermeintlichen Mangel. Das ist dann Grund genug für ihn, sie ins Unrecht zu stellen oder aufzuzeigen, dass sie nach ihren eigenen Grundsätzen eigentlich weiter gehen müssten, als sie es tun. Das ist pure Argumentationsfähigkeit, aber nicht die Sorge des Gewissens um die Herrlichkeit Christi. Nehmen wir einmal an, er könnte beweisen, dass sie weiter gehen müssten [in der Absonderung], als sie es tun, und dass sie eigentlich inkonsequent sind, dann lass sie doch weiter gehen. Das hat aber doch nichts damit zu tun, ob es nun richtig ist oder nicht, sondern nur damit, ob [die Geschwister von] A.B. konsequent sind oder nicht.

In vielen Fällen sind sie meiner Meinung nach tatsächlich inkonsequent. Der liebe Bellett, der nach ernster Übung des Herzens völlig entschieden war, sie [die Brüder, die offene Grundsätze vertraten] nicht aufzunehmen, war aufgrund der besonderen Freundlichkeit seiner Wesensart und vielleicht auch aus anderen rein menschlichen Motiven, die verbunden waren mit seinem eigenen persönlichen Charakter, in einigen Fällen in dieser Hinsicht inkonsequent und fühlte auf seinem Sterbebett, dass das falsch gewesen war. [Er war zum Beispiel Arm in Arm mit solchen Brüdern durch die Straßen von Dublin gegangen.]

Ich mache allerdings auch einen Unterschied zwischen Verführern und Verführten. Um des Tisches des Herrn willen darf man allerdings keine falsche Flagge zeigen, falsch gegenüber Christus! Aber in meinem persönlichen Verhalten – obwohl ich in religiösen Dingen keine Gemeinschaft mit ihnen haben könnte – meine ich, dass, weil sie Glieder desselben Leibes sind, wahre christliche Güte versuchen würde, sie dahin zu bringen, dass sie spüren, dass ihre Stellung falsch ist. Doch würde ich einen großen Unterschied machen zwischen diesen und solchen, die unwahrhaftig Christus gegenüber nur das Verderben im Auge haben. „Bezüglich einiger habt Mitleid … und die anderen rettet mit Furcht[1]“ [Jud 22.23]. Ich sehe Satans Werk und würde sie gern befreien. Satans Werkzeuge sind ein Horror für mich, obwohl selbst sie befreit werden können. Wenn bona fide [aus gutem Glauben] Unwissenheit über die Geschehnisse [z.B. von Bethesda] da ist – nicht willentlich (denn einige weigern sich, etwas kennenzulernen, um sich die Mühe der Gewissensübungen zu ersparen, und solche sind Christus gegenüber nicht wahrhaftig) , sondern bona fide Unwissenheit –, dann ist ihr Gewissen nicht belastet. Wenn sie durch Unwissenheit mit durchsäuerten Zusammenkünften in Verbindung gestanden haben, würde ich nachforschen und sehen, ob dies ihr Grundsatz ist. Wenn ja, so sind sie untreu gegenüber Christus, für sie können Christus und Belial zusammengehen – in solch einem Fall würde ich übrigens niemals mit ihnen gehen. Wenn das nicht ihr Grundsatz ist, würde ich ihnen die Gemeinschaft nicht verweigern, nur würde ich sie warnen, dass wir wissen, dass sich die Dinge so und so verhalten und wir keine Gemeinschaft haben können mit Versammlungen, die so offen sind. Wenn sie dann zurückkehren, nachdem sie derartig gewarnt worden waren, sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Wonach ich suche, sind ehrliche und reine Herzen in dieser Sache. Unwissenheit, wenn sie sich noch nicht auseinanderzusetzen brauchten mit Bethesda und seinen Nachfolgern, ist genug, um jede weitere Frage auszuschließen. Aber vorgegebene Unwissenheit, wenn sie schon zu diesen Zusammenkünften gerechnet werden, bedeutet, dass sie nicht wissen, auf welchem Grundsatz sie versammelt sind. Das kann zwar sein, ist aber schon merkwürdig genug. In jedem Fall haben sie Geist und Ton der Offenheit aufgesogen, und das ist genau das Gegenteil von den Anweisungen der Schrift für die letzten Tage.

Alles, was da gesagt wird über [eine Kettenverunreinigung] „ad infinitum“ [ins Unendliche], ist leider nur eine Wiederholung dessen, was wir zu oft schon gehört haben, und ergibt überhaupt keinen Sinn mehr in dem Augenblick, in dem man verstanden hat, dass die Versammlung eine Einheit ist. Die Frage ist die: Kommt die Person von einem Ort, wo man sich selbst identifiziert hat mit der Weigerung, das Böse zu richten? Mich interessiert es ziemlich wenig, wie weit jemand entfernt ist von dem Ersten, der in einer Gegend das Typhusfieber hatte; fünf oder fünfzig spielt keine Rolle, wenn jemand es hat. Böses wird verurteilt als Böses, wo immer es auftritt, und diese Argumentation [mit der ins Absurde geführten Kettenverunreinigung] ist einfach eine Verleugnung der Versammlung und der Einheit des Leibes. Wenn eine Versammlung Gemeinschaft mit einer oder fünfzig Personen akzeptiert, die sich geweigert haben, die Herrlichkeit Christi aufrechtzuerhalten, ist sie als solche verunreinigt. X würde Bethesda sicher verlassen haben. Würde er vielleicht nach Bath oder Dublin gegangen sein, die in Gemeinschaft mit B[ethesda] waren und Personen von dort empfingen und selbst sogar dort hingingen? Das war übrigens genau der Fall, den wir hatten. Wo Gemeinschaft gepflegt wurde, da war auch moralische Übereinstimmung, Fälle von bona fide [gutem Glauben] Unwissenheit ausgenommen. Sie haben sich zur Unabhängigkeit gewandt, um den klaren Konsequenzen, die das hat, selbst zu entgehen, wie ich sie schon erwähnt habe. Sie haben das Böse zwar erkannt und sind nun bereit, Irrlehren hinauszutun. Aber ich höre leider nichts von der Einheit [der weltweiten Versammlung Gottes]. So gibt es keine Garantie für Sicherheit in Bezug auf das, was andere [örtliche Versammlungen] tun. So ist es nicht möglich, dass man andere Zusammenkünfte [als auf demselben Boden stehend] anerkennen kann. Wenn sie ehrlich und treu in ihrem Verhalten [gegenüber Bösem] sind, kann es sein, dass es keinen Grund gibt, solche aus ihrer Mitte nicht zuzulassen. Trotzdem bleibt bestehen: Die Zusammenkunft selber verleugnet die Einheit und ihre Verantwortlichkeit in Bezug auf Verbindungen mit anderen Versammlungen. Auch fehlt ein ernsthaftes Bekenntnis. Sie sind nicht gebunden durch eine gemeinsame Zucht, die für alle [Versammlungen gleichermaßen] gilt. Jeder von ihnen muss als Einzelner durch die Geschwister aufgenommen werden. Es bleibt bestehen, dass, wenn jemand zu einer solchen Zusammenkunft geht, die noch in der eben beschriebenen Weise treu ist, dies für sich selbst kein Grund ist, ihn abzuweisen. Man müsste nachfragen, wie es um ihre Verbindung mit den anderen steht. Nur, wo sie mit B[ethesda] und solchen, die damit verbunden waren, in Gemeinschaft waren, hat man das Recht und die Pflicht zu fragen, ob sie das aufgegeben haben. Wenn sie sich weigern, dazu Stellung zu nehmen, so haben sie es nicht echt getan. Sie halten die unheilige Freiheit, Böses zu tun, hoch und haben nicht das Böse in sich selbst verurteilt. Eine Person mag ein aktiver Verführer sein aus Mangel an Treue Christi gegenüber oder ist selbst verführt. Aber worauf es ankommt, ist Christus und der Grundsatz. Wenn man einen Unterschied macht zwischen Verführern und Verführten, so hat das doch nichts damit zu tun, dass es in jedem Fall hier um Christus und den Grundsatz geht.

Alle diese Argumentationen finde ich sehr traurig. Sie haben den Geschmack von B[ethesda] und solchen, die das unterstützen. In diesem Land (Kanada) haben wir nach dem Grundsatz gehandelt, alle solche Gruppen zurückzuweisen, die Irrlehren erlaubten, auch wenn sie nichts mit Bethesda zu tun hatten, aber die Unsterblichkeit der Seele leugneten. Das Ergebnis ist Segen gewesen, und der Zustand der Dinge um uns herum bestätigt uns auf jede Weise diese Notwendigkeit der Treue. Ich werde keine Versammlung, die einmal in Verbindung mit Bethesda und seinen Unterstützern gewesen ist, anerkennen, wenn sie diese Verbindung nicht aufgegeben hat. Nichts ist einfacher als das! Sie sind in der Tat formell innerhalb des Lagers. Ich habe schon von Fällen der Unwissenheit gesprochen, aber wenn eine Person willentlich wählt, in Verbindung mit offenen Grundsätzen zu bleiben, dann könnte ich sie nicht anerkennen. So jemand hat kein reines Herz bei seiner Anbetung. Es ist eine Barmherzigkeit ihm selbst gegenüber [wenn man ihn zurückweist], damit er daraus etwas lernen kann. Es kommt schon sehr schnell heraus, ob wirkliche Treue da ist.

Eine der beeindruckendsten Dinge bei meiner kürzlichen Arbeit in den westlichen Staaten [der USA] war Folgendes: Überall, wo man treu war und das Wort festhielt, geschah es, dass solche, die eigentlich geschätzte Personen waren und aktiv waren in Allianzgebetszusammenkünften und dergleichen, bekannt haben, dass sie selbst Ungläubige, Sozinianer, Leugner der Unsterblichkeit der Seele, Leugner der Inspiration des Wortes Gottes und dergleichen waren. Da gab es schon merkwürdige und angreifende Szenen, aber sie waren nützlich. Aber ich fühlte, dass ich einen großen Trost darin fand, dass ich nur die Schrift zu reden lassen brauchte. Es ging natürlich nicht überall in den „offenen“ Zusammenkünften so weit, aber es geht oft schon weit genug. Nun haben viele allerdings Angst bekommen. Aber solche, die von offenen Versammlungen [aus England z.B.] in dieses Land gekommen sind, sind in voller Gemeinschaft mit dem Zustand der Dinge. Sie führen sogar die Zusammenkünfte usw. Sie sind zurückgegangen in das Lager, gerade zu dem Zeitpunkt, als die Heiligen daraus herausgerufen wurden. Ich weiß von einem der nettesten von ihnen, der sich sogar rühmte, dass er damit Erfolg hatte, einen jungen Gläubigen so verseucht zu haben, so dass er nicht mehr unter uns zugelassen werden konnte: Der Letztere ist nun sehr weltlich geworden und ist bekannt in der religiösen Welt. Ich versuche, abgesondert zu sein für Christus von dem gegenwärtigen Bösen. Sie möchten das nicht. Ich habe auf jener Seite noch kein Argument gehört, was nicht mehr oder weniger darauf abzielte, das Böse zu tolerieren. Wenn sie gezwungen sind, um nicht diskriminiert zu werden, dann würden sie das Böse lassen, aber sich doch so viel Freiheit zurückbehalten, wie sie unter dem Vorwand der Güte und Gnade noch beibehalten könnten: Das Gewissen von solchen Personen ist einfach nicht gereinigt. Es kann nur andere verunreinigen, wenn man das zulässt.

Als ich zum ersten Mal dieser Sache gegenübertrat, gab mir ein Abschnitt aus dem wunderbaren 15. Kapitel von Jeremia einen Schlüssel: „Wenn du das Kostbare vom Gemeinen ausscheiden wirst, so sollst du mein Mund sein: Sie sollen zu dir zurückkehren, du aber sollst nicht zu ihnen zurückkehren.“ Nimm die Briefe oder Kapitel, die sich auf die letzten Tage beziehen und du wirst in allem sehen, dass das, was besonders betont ist, die Absonderung vom Bösen ist. Geduld und Gnade sind erforderlich, aber keine Akzeptanz des Bösen. Es ist Christus, es ist Grundsatz, es ist Treue und Gehorsam, worum es geht. Und wir haben auf diesen Grundsätzen gehandelt auch schon in anderen Fällen als Bethesda. Die große Frage ist: Soll die Versammlung Gottes die Wahrheit bekennen und bewahren in Verbindung mit dem Heiligen und Wahrhaftigen? Und dann: Gibt es diesen einen Leib, der hier auf dieser Erde gebildet ist?

Wenn eine Person von einer Zusammenkunft kommt, die mit Bethesda verbunden ist, bin ich berufen und gezwungen, sie zu fragen: Hat diese Zusammenkunft mit dieser Verbindung gebrochen? Wenn nicht, hast du damit gebrochen? Wenn so jemand dann sagt: „ Nein“, dann frage ich: „Wie kommt das?“ Es kann sein, dass er unwissend ist, obwohl das sehr selten vorkommt. Ich würde [dieser Person] sagen: Wir können nicht mit dieser Zusammenkunft zusammengehen, weil sie untreu ist. Wenn er sagt, er ziehe es vor, trotzdem dabeizubleiben, so wie sie ist, dann verurteilt er sich selbst, er ist unrein! Wenn er sagt: „Über diese Dinge, da weiß ich nichts“, dann würde ich ihm erzählen, nach welchem Grundsatz wir handeln. Und ich würde ihm auch genug von den Tatsachen erzählen, um ihm die Anwendung des Grundsatzes zu zeigen. Wenn er ehrlich sagt: „Wenn die Tatsachen so sind, dann würde ich nicht einen Augenblick mit ihnen gehen“, dann bin ich sehr beruhigt. Wenn er sagt: „Wenn das so ist, dann werde ich nicht mehr mit ihnen den Weg gehen“, dann würde ich zufrieden sein. Wenn er sagt: „Dann will ich mal lieber warten und mich mal darum kümmern“, dann sollte man so jemanden dabei lassen. Wenn er sich weigert, die Tatsachen zu hören oder informiert zu werden, dann hat er ein schlechtes Gewissen. Er zieht es vor, einen offenen Weg zu gehen, anstatt sich ein wenig Mühe für die Herrlichkeit Christi zu machen. Sein Herz ist ungesund, so wie jemand, der sich geweigert hätte, sich von dem Priester wegen Aussatz untersuchen zu lassen. Er verurteilt sich selbst. All dieses erfordert Geduld und Mühe des Herzens. Aber die Gnade Christi ist genug für uns. Und Gnade und ruhige Festigkeit in Bezug auf das Böse werden sicherlich ihre Belohnung erhalten. Satan will verbreiten, dass böse Lehre kein Problem ist. Damit sind die Leute hier beeinflusst worden. Ich muss wissen, ob sie rein sind an dem Ort, wo sie herkommen. Oder ich akzeptiere das Böse, als wenn es einfach gar nicht darauf ankäme. Ich erwarte nicht, dass man das Werk des Herrn weiterführen kann, ohne dass Satan versucht, Schwierigkeiten auf den Weg zu bringen. Aber ich rechne auch auf die Treue unseres gepriesenen Herrn, dass Er mit uns ist. Und die Schwierigkeiten sind der Mühe wert, wenn dies das Ergebnis ist.

Ich akzeptiere den Grundsatz der Gnade völlig. Aber Gnade, die nicht Heiligkeit ist, ist nicht Gottes Gnade, und Heiligkeit besteht durch die Gnade. „Heilige sie durch die Wahrheit.“ So spricht „der Heilige und der Wahrhaftige“.

Was den Ausdruck angeht, „[Sünde] angeheftet an das Leben“, so weiß ich nicht, ob du meine zweite Ausgabe gesehen hast.[2] Ich lege keinen Wert auf den Ausdruck an sich, wenn ich einen besseren finden könnte. Die Lehre, die darin enthalten ist, ist lebenswichtig. Alles, was Er auf sich genommen hatte, war verbunden mit seinem Leben, in diesem Sinne, dass, indem Er das Leben ablegte, die Sünde, die Er darin trug, für immer verschwunden war. Alles, was Er für uns trug, war weg, als Er sein Leben ablegte. Das ist von größter Wichtigkeit. C. hat dem widersprochen. Ich sagte: „Gib mir einen besseren Ausdruck und ich werde ihn gern annehmen“. Er sagte: „… verbunden mit seiner Person.“ Darauf gab ich ihm zur Antwort: „Ich glaube nicht, dass du etwas Schlimmes damit sagen willst, aber dieser Ausdruck beinhaltet eine schreckliche Irrlehre, denn seine Person hat sich nicht geändert, niemals! [Das hätte allerdings mit ihr geschehen müssen nach seinem Tod, wenn die Sünde mit seiner Person verbunden gewesen wäre.] Und seine Person ist jetzt noch ganz dieselbe.“ Er hat eingestanden, dass er das natürlich nicht sagen wollte. Ich habe einfach nichts Besseres gefunden, als dass die Sünde, die Er für uns auf sich nahm, verschwand mit dem Leben, mit welchem sie verbunden war. Ich glaube allerdings nicht, dass man diesem Ausdruck wirklich deswegen entgegenstand, weil man für Christus eifern wollte. Und als man es benutzte, um Newton reinzuwaschen, indem man sagte, ich sei genauso schlecht, da habe ich gesagt, dann tut uns ja beide hinaus. Benutzt nicht auf Kosten Christi die Irrlehre des einen, um den anderen damit zu schützen. Und ich habe hinzugefügt, man erlaube mir zu bemerken, dass, wenn ein Diener von einem anderen des Stehlens beschuldigt wird, und der dann sagt, ich werde dir beweisen, dass du genau so schlecht bist wie ich, dann weiß ich doch wenigstens schon mal genau, dass dieser ein Dieb ist. Und um den Beschuldigten kann ich mich dann immer noch kümmern.

Kein Traktat [als das über die Leiden Christi] ist übrigens mehr gesegnet gewesen. Erstens hat es die Herzen wieder mit den Leiden unseres gepriesenen Herrn beschäftigt. Und zweitens hatten die Äußerungen Newtons die Leute so ängstlich gemacht, dass sie schon bald gar nicht mehr darüber nachdenken wollten, dass Christus überhaupt gelitten hat – zu ihrem großen Verlust selbstverständlich. So wurde also durch dieses Heft das Gleichgewicht wiederhergestellt und die Gemüter der Heiligen beruhigt. Ich hätte es zwar bald doch noch zurückgezogen wegen der zwei Brüder, die dagegen waren, aber die Wahrheit der Leiden Christi wäre dann verleugnet worden. In Bezug auf die Verbindung dieser Leiden mit den Juden, da war ich allerdings nicht überrascht, dass sie das nicht verstehen konnten.

Ich hoffe immer noch, dich zu sehen und habe mich informiert in Bezug auf die Möglichkeiten, nach Neuseeland zu kommen. Ich glaube, es ist einfacher von hier als von England.

Immer dir zugeneigt.

1873


Aus Letters of J.N. Darby, Bd. 2: 1868–1879, Nr. 134, S. 218–222.
Hinweis: Die Anmerkungen in eckigen Klammern [ ] stammen vom Übersetzer.

Anmerkungen

[1] Diese Übersetzung entspricht der englischen Darby-Übersetzung: „Of some have compassion … but others save with fear.“ Die Elberfelder Übersetzung (Edition Hückeswgen) hat: „Die einen, die streiten, weist zurecht, die anderen aber rettet mit Furcht.“

[2] Siehe „Ein Mensch in Christus“, Collected Writings, Bd. 7, S. 368.

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