Leitverse: Epheser 4,2.3
Eph 4,2.3: Wandelt würdig … mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren.
Es ist ein verhängnisvoller Irrtum, anzunehmen, diese Einheit könne auf gesetzliche Weise bewahrt werden. Wir können sie nur als Frucht aus der Gemeinschaft mit Christus heraus bewahren und aus einem Leben aus seiner Kraft. Ich kann nicht meinen eigenen Maßstab nehmen und den anderen daran messen. Ich kann nicht meine eigene Auslegung der Schrift festsetzen und verlangen, jeder müsse nach dieser Norm leben. Das würde aus der Schrift ein Gesetz machen und jedermann auf gesetzlichen Boden stellen. Und das ist die schlimmste Form der Gesetzlichkeit.
Wenn unsere Gesinnung durch das Wort Gottes und durch den Heiligen Geist gebildet ist, werden andere die Kraft spüren …, und sie werden auferbaut werden.
Wenn ich das Wort Gottes auf gesetzliche Weise verwende, werde ich nur das Fleisch reizen, und es wird nichts Gutes daraus entstehen. Ich kann einen anderen das Wort Gottes nicht mit einem Hammer lehren. Die Belehrung muss durch den Heiligen Geist geschehen. Und diese Tätigkeit ist durch Gnade gekennzeichnet.
Lasst brüderliche Liebe im Übermaß vorhanden sein und lasst uns Bitterkeit wegtun – indem wir einander in Liebe auferbauen.
Übersetzt aus einem Brief, geschrieben am 7. Juni 1897 in Des Moines, Iowa, unter dem Titel „An Assembly in Disorder“ in Selected Ministry of A.H. Rule, Bd. 2, 1953, S. 114.
Unter dem Titel „The Need of Exercising Grace“ in Christian Truth for the Household of Faith, Jg. 6 (1953) und 31 (1978)
Übersetzung: Gabriele Naujoks