Der Christ und die Kleidung
... es ist doch egal, was ich anziehe, oder?

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© SoundWords, online seit: 20.03.2002, aktualisiert: 29.06.2023

Leitverse: 1. Timotheus 2,9; 1. Petrus 3,3.4; Titus 2,5; 5. Mose 22,5.11; Römer 14,13-16

Einleitung

Das Thema „angemessene Kleidung“ hat schon viele Gemüter von Christen erhitzt. Für manche ist es überhaupt kein Thema (mehr), und wieder andere haben, so scheint es, ihre ganze gruppenspezifische Identität daran gehängt. Bei der ganzen Diskussion wollen wir es jedoch noch einmal wagen, die Frage zu stellen, ob die Bibel diese Frage eindeutig beantwortet. Wo fängt die christliche Freiheit an und wo hört die christliche Freiheit auf? Was ist mit den „schwachen“ Geschwistern, die Anstoß nehmen an diesem und jenem? Wie weit müssen wir darauf eingehen und wo geht man einfach zu weit?

Sicher wollen wir hier keine genauen Zentimeterangaben bei Röcken vorschreiben oder die Stoffart der Hosen bestimmen oder das elfte Gebot einführen: Du sollst (als Frau) keine Hose tragen. Wir wollen uns lediglich einmal die Frage stellen, welchen Stellenwert die Bibel dem Thema „Kleidung“ beimisst. Wir sind uns durchaus bewusst, dass dieser Artikel für manche Christen nicht mehr als ein argwöhnisches Schmunzeln auslöst, aber vielleicht sollten gerade auch diese Leser, die meinen, Gott hätte über dieses Thema gar nichts zu sagen, trotzdem weiterlesen. Vielleicht kann der eine oder andere ja doch noch etwas entdecken, worüber er sich vorher keine Gedanken gemacht hat.

Der „biblische Grundsatz“

Die Botschaft der Bibel gilt für alle Menschen. Deshalb muss die Botschaft auch von allen verstanden werden können. Ob es Inuits in Alaska oder Schwarze im Kongo sind, ob „durchschnittliche“ Deutsche oder „moderne“ Amerikaner, das Evangelium gilt für alle gleich. Es gibt aber auch Bereiche, wo uns das Wort Gottes keine spezifischen Angaben macht. So finden wir im Neuen Testament keine detaillierten Angaben zu Nahrung, Kleidung, Gottesdienstgestaltung, Umgang mit Krankheiten etc. Das bedeutet sicherlich, dass diese Bereiche auch durch den jeweiligen sozialen, kulturellen und historischen Hintergrund des Bibellesers bestimmt werden.

Was sagt uns die Bibel zum Thema Kleidung?

1Tim 2,9: Ebenso auch, dass die Frauen sich in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern – was Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen – durch gute Werke.

Die ersten drei Begriffe beziehen sich auf das Verhalten wie auch auf die Kleidung, speziell für die Frauen, sicherlich auch mit Bedeutung für den Mann. Dennoch sollte unbedingt erwähnt werden, dass es in dieser Stelle hauptsächlich um das Verhalten, also um innere Werte geht, die allerdings auch in Äußerlichkeiten ihre Widerspiegelung finden sollen, wie der Ausdruck „Äußeres“ auch anzeigt. Jeder kann sich selbst fragen: Was bedeutet für mich Schamhaftigkeit, oder vielleicht etwas einfacher: Was bedeutet für mich „schamlos“? Sind für mein Empfinden kurze Hosen schamlos? Oder Miniröcke oder Jeans oder enge oder weite Hosen? Sind Badesachen sittlich oder nicht? Würden wir eine Umfrage starten, die Meinungen wären wohl sehr unterschiedlich. Doch sollten wir uns einmal überlegen, ob es bei dieser Frage wirklich um unsere Meinung geht. „Schamhaft“ muss nicht in erster Linie wegen mir sein, sondern weil ich Menschen um mich her habe, die mich sehen, auf die ich einen Einfluss habe. Bei manchen afrikanischen Stämmen gilt es nicht als unsittlich, wenn eine Frau mit entblößten Brüsten tagaus tagein lebt. Unsere Gefühle wären jedoch total verletzt.

Das Äußere soll bescheiden sein. Es sollen nicht die teuersten Kleider sein, nicht zu jedem Fest ein neues Kleid oder Anzug. Es soll nicht auffallen – das gilt natürlich sicher genauso für den Mann. Das muss nicht alt, verwaschen und vergammelt sein, sondern sauber, schmuck und hübsch. Denn man kann auch durch Prahlen mit Bescheidenheit hochmütig sein.

1Pet 3,3.4: … deren Schmuck nicht der äußere sei durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.

Wieder wollen wir betonen, dass auch diese Stelle von inneren Werten, von Charaktereigenschaften spricht und eigentlich erst im Gegensatz dazu von den Äußerlichkeiten. Nun, wir alle sollen uns schmücken. Nicht mit Gold, spektakulären Ohrringen und satt-violettem Lippenstift. Der Blick der Menschen soll auf unser Inneres gelenkt werden. Das innere Aussehen zählt auch vor Gott. Wie steht es mit unserer Treue zu Gott und Menschen, wie steht es mit unserer Langmut, Freundlichkeit und Sanftmut? Wenn jemand dich sieht, wodurch willst du dann als Frau schön erscheinen? Durch den äußerlichen Schmuck? Oder ist man zuerst beeindruckt von deinem sanften und stillen Geist, auch wenn so etwas bei manchen in unserer von Satan regierten Welt heute verpönt ist? Unsere wahre Gesinnung zeigt sich in unserem Verhalten, nicht in unserem Aussehen. Das heißt natürlich auch nicht, dass wir unser Äußeres vernachlässigen sollen. Nein, es soll gepflegt und sauber sein. Unser Wandel und Auftreten soll ein Zeugnis für den Herrn sein und nicht ein Zeugnis für uns (1Pet 3,1).

Tit 2,5: … damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch {rein}, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig, den eigenen Männern untergeordnet zu sein, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde.

Die griechischen Ursprungswörter für „keusch“ bedeuten vor allem sittliche Reinheit, Lauterkeit, Tadellosigkeit, unschuldig, im engeren Sinn die Beherrschung des Leibes, vor allem im Blick auf das Geschlechtsleben (Rienecker). Es fällt wieder auf: Es sind die inneren Eigenschaften, die Gott gefallen und die Er sehen möchte. Aber auch auf die Kleidung lässt sich eine Anwendung machen: Sie soll nicht aufreizend sein, soll auch nicht sexuelle Phantasien und unreine Gedanken provozieren. Es ist klar, dass die Frau mit ihrer Kleidung einen starken Einfluss auf die Empfindungen und Gedanken des Mannes hat. Das hebt die Verantwortung des Mannes natürlich nicht auf.

Anstoß geben

Nachdem wir kurz eine biblische Einleitung gegeben haben, möchten wir nun auf bestimmte Problemfälle, mögliche Argumentationen und auch manche Missverständnisse eingehen. Das erste Missverständnis entsteht bereits bei dem Wort „Anstoß geben“. Viel zu schnell wird mit Bezug auf Römer 14 gesagt: Du bist mir ein Anstoß und deshalb musst du dieses oder jenes unterlassen! Aber was bedeutet nun wirklich das Wort „Anstoß geben“?

Was die Auslegung bzw. Anwendung von Römer 14 betrifft, so denken wir, dass man nicht an einer sorgfältigen Erklärung der Begriffe „Anstoß“ und „Ärgernis“ vorbeikommt. Das ist der Kernpunkt dieses Kapitels.

Wir zitieren nach Menge-Güthling, Langenscheidts Großwörterbuch, Altgriechisch-Deutsch:

1. Anstoß [proskomma]
a) Verstoß, Fehltritt, Beleidigung
b) Ärgernis, Anlass zur Sünde, Verführung; Hemmung, Hindernis
c) Feindschaft
d) Unwille

2. Ärgernis [skandalon]
Fallstrick, Anstoß, Ärgernis, Verführung
Eig. Stellholz (an der Falle).
Das Verb skandalizo = „Anstoß oder Ärgernis geben, ärgern, irremachen, zur Sünde verleiten“

Wenn wir also jemand ein Anstoß oder ein Ärgernis sind, so sind wir der Anlass, dass er in seinem Glaubensleben zu Fall kommt, Schaden leidet, „betrübt“ (Röm 14,15) wird, „umkommt“ (1Kor 8,11).

Wo das also der Fall ist, können wir Römer 14 und 1. Korinther 8 anwenden. Es mag angebracht sein (aus geschwisterlicher Rücksichtnahme bei speziellen gemeindlichen Hintergrund!), (als Frau) keine Hose anzuziehen, doch ob „anstoßnehmende“ Geschwister dadurch im Glaubensleben zu Fall kommen könnten, entscheidet darüber, ob Römer 14 anwendbar ist oder nicht, und nicht, ob ihm das einfach nicht gefällt und er sich darüber ärgert. Wiewohl mich meine Liebe zu dem Bruder oder zu der Schwester auch dazu führen kann, dass ich noch nicht einmal ein „Ärgernis“ in dieser abgeschwächten Form sein möchte – ein provozierender Geist ist sicherlich auch nicht mit der Gesinnung des Herrn in Übereinstimmung zu bringen. Über seine Beweggründe muss sich jedoch jeder selber vor dem Herrn klarwerden, der der Beurteiler unserer Gedanken und Beweggründe ist.

„Anstoß geben“ bedeutet also, dass ein anderer durch unsere vermeintliche „Stärke“ zu Fall kommt, das heißt, dass er etwas tut, was nicht aus Glauben ist. Aber viele, die schnell sagen: Du bist mir ein Anstoß, weil du eine Hose trägst oder keine Krawatte trägst oder oder oder, sind oft gar nicht so schwach, denn sie würden das niemals selbst tun, woran sie sich angeblich stoßen. Eine Schwester, die eine andere Schwester (wegen deren Hose) anspricht, hat in der Regel überhaupt keine Ambitionen, nun selbst jetzt auch Hosen anzuziehen. Deshalb fällt dies noch lange nicht unter die Kategorie „Anstoß geben“, nur weil jemand anders etwas anders aussieht oder andere Gewohnheiten hat.

Etwas anderes wäre es, wenn eine Schwester nun zu etwas verleitet wird, was sie mit schlechtem Gewissen tut; dann sollten wir sicher Rücksicht nehmen. Wenn es diesen Fall vielleicht auch gibt, so haben wir es doch noch nie erlebt, dass zum Beispiel eine Schwester wirklich tief berührt und geübt sagt: Weißt du, ich habe gesehen, dass du Hosen trägst, und ich wollte das nun auch machen. Doch jedes Mal, wenn ich Hosen trage, habe ich ein schrecklich schlechtes Gewissen (vor Gott; ein schlechtes Gewissen vor Menschen wäre Menschenfurcht und die legt einen Fallstrick, s. Spr 29,25); aber jedes Mal wenn ich dich in Hose sehe, dann wünschte ich mir, ich könnte dies auch so frei tun. – Wenn jemand in dieser Gesinnung zu uns käme (wie gesagt, wir haben dies noch nie erlebt), würde da nicht jeder gern Rücksicht nehmen und, wenn es eben geht, keine Hose in ihrer Gegenwart tragen?

Ein Schwacher muss nicht schwach bleiben

Dennoch kann man und sollte man darüber reden und versuchen, den anderen zu verstehen und auch anhand der Schrift zu überzeugen. Schließlich versuchte auch Paulus immer wieder klarzumachen, dass es nicht verkehrt ist, Fleisch zu essen. Ein wirklich Schwacher muss ja nicht immer ein Schwacher bleiben, sondern er wird auch im Glauben wachsen, wenn er es zulässt und offen ist für das Wort Gottes. Fragen wir uns also, ob ich es zulassen will, die Argumente anderer Geschwister zu hören, oder ob es mir im tiefsten Inneren gar nicht um das Wort Gottes geht, sondern vielmehr um die Identität meiner speziellen Gruppe und darum, dass man es halt „immer schon“ so gemacht hat. Wir müssen immer bedenken: Wer weiter geht als Gottes Wort, steht im Begriff, eine Gemeinde zu einer Sekte zu degradieren. Auf der anderen Seite gilt natürlich auch: Wer hinter dem Wort zurückbleibt, besteht in Gefahr, lau und gleichgültig gegenüber der Welt zu werden, und dieser Zustand ist für unseren Herrn genauso „ekelerregend“ (siehe Sendschreiben an Laodizea).

Sind wir ein Anstoß für Außenstehende?

Nun kommt aber noch ein anderer wichtiger Aspekt: Haben wir auch mal daran gedacht, dass wir – indem wir peinlichst darauf achten, den Geschwistern, die denselben kirchlichen Weg mit uns gehen, keinen Anstoß zu geben – gerade solchen Geschwistern, die nicht diesen Weg gehen, tatsächlich ein Anstoß sind? Sind wir nicht denen, die gern kommen würden, zum Anstoß, indem wir ihnen den Zugang zu unserer Gruppe sehr schwer machen? Sind wir auf diese Weise nicht ein Hindernis für die Einheit im Volk Gottes und Förderer von Spaltungen und Trennungen in der Christenheit? Und hindern wir nicht dadurch andere, dorthin zu kommen, wo sonst vielleicht in aller Schwachheit und Einfachheit versucht wird, nach neutestamentlichen Grundsätzen zusammenzukommen? Haben wir es nicht schon oft so erlebt, wie wir in Gesprächen hören mussten: Ja, die Lehre ist bei euch ja ganz gut, wenn nicht die ganzen Äußerlichkeiten wären, auf die bei euch so viel Wert gelegt wird. – Wenn wir noch nicht selbst „dabei“ wären, hätten wir selbst wohl Ambitionen, zum Beispiel zu einer „Rock-Zopf“-Gruppe dazuzugehören? Seien wir doch einmal ehrlich: Hätten wir dann nicht auch große Angst, in eine Sekte zu kommen? Wir sagen nicht, dass solche Christen eine Sekte bilden, aber gerade das Äußere könnte für Außenstehende zu dieser Vermutung Anlass geben, da sie das innere Leben, wo echte Hingabe vorhanden sein mag, nicht sehen können.

Solche, die in einer bestimmten Gruppe groß geworden sind, haben sicher überhaupt keine Probleme damit, wenn Männer und Frauen getrennt sitzen oder wenn von Schwestern verlangt wird, ein Kopftuch in den Zusammenkünften zu tragen, oder wenn man verbietet, vom Frauenhaar auch nur einen Millimeter abzuschneiden zu lassen oder Hosen anzuziehen, oder wenn man sagt, dass die Brüder keinen Bart haben sollten (was allerdings eher selten geworden ist) oder unbedingt eine Krawatte und ein Sakko tragen müssen. Solche, die darin aufgewachsen sind, können gut damit leben, denn es gibt für manche dieser Punkte ja auch praktische und auch zum Teil sinnvolle Überlegungen. Diese wollen wir auch nicht einfach vom Tisch fegen, und wo manche dieser Punkte wirklich in aufrichtiger Überzeugung und Liebe zum Herrn praktiziert werden, wer sind wir, dies zu verurteilen? 

Aber sind es wirklich immer diese Überzeugungen und diese Liebe zum Herrn? Fragen wir uns und beschäftigen wir uns neu mit diesen Dingen anhand des Wortes Gottes. Wir sind davon überzeugt, dass manche staunen werden, welch eine Freiheit die Bibel uns lässt und welche Richtlinien sie durchaus fordert, die oftmals übersehen werden, gerade von solchen, die auf bestimmte Äußerlichkeiten (bei Frauen und in der Gemeinde) großen Wert legen. Zum Beispiel macht es manchen nichts aus, ein dickes Auto zu fahren und auch ansonsten recht üppig zu leben, obwohl die Bibel doch voll ist an Ermahnungen zur Bescheidenheit. Gerade jene sind oftmals sehr unbarmherzig, wenn es um bestimmte Äußerlichkeiten bei den Frauen oder in der Gemeindestunde geht. Ist das nicht ein Missverhältnis, das in höchstem Maße unglaubwürdig ist?

Aber denken wir noch mal an solche, die noch keine Gemeinde gefunden haben oder die vielleicht überhaupt noch gar keinen Glauben haben. Dürfen wir denen durch „eiserne Gesetze“ den Eingang schwermachen und Mauern und Zäune von Traditionen aufbauen, die nicht angetastet werden dürfen? Wir wollen nicht falsch verstanden werden: Auch wir schätzen gute Traditionen. Aber wir wollen diese nicht um jeden Preis verteidigen und schon gar nicht, wenn es um die Einheit unter den Kindern Gottes geht. Es gibt leider in der Christenheit genug Dinge, die uns von vielen lieben Kindern Gottes trennen, und da müssen wir nicht noch weitere Dinge ersinnen, die unbiblisches Getrenntsein und unbiblische Trennungen zur Folge haben. Auch möchten wir dafür eintreten, dass ein Ungläubiger nicht einen „Kulturschock“ bekommt, wenn er unsere Gemeindetür durchschreitet, sondern wirklich erkennt: Hier ist der Ort, wo Gott wohnt, hier wird der Herr Jesus Christus großgemacht (vgl. 1Kor 14).

Wenn allerdings ein Schriftwort deutlich nicht respektiert wird und zum Beispiel die Schamhaftigkeit nicht berücksichtigt wird, dann geht es nicht um reine „Äußerlichkeiten“, sondern um ein klares Schriftwort. Sicher gibt es auch hier Grenzen, die nicht immer hundertprozentig definiert und als Gesetz festgelegt werden können.

Schon mal drüber nachgedacht?

Wohin würde es eigentlich kommen, wenn wir auf alles Rücksicht nehmen wollten, was andere gleich als Anstoß oder Ärgernis darstellen? Dem einen gefällt der Bart nicht, dem anderen die Farbe des Sakkos nicht, wieder einem anderen gefällt nur die Farbe Schwarz, und wieder ein anderer kann nur damit leben, wenn Brüder ganz kurz rasiertes Haar haben. Vielleicht meint auch jemand, Frauen sollten nur Kopftücher einer bestimmten Machart tragen und auch auf keinen Fall einen Hut usw. Was wir damit sagen wollen, ist wahrscheinlich schon jedem klar: Wir würden zu einer uniformierten Armee werden; wir könnten uns zwar alle vom Aussehen alle als Christen einer bestimmten Gruppe identifizieren, aber der eine Leib, der aus der Vielfältigkeit und Vielseitigkeit besteht, würde nicht gesehen werden, sondern lediglich die Einheit einer Partei.

Gedanken von W. Kelly:

Eine militärische Ordnung ist so weit wie nur irgend möglich von dem entfernt, was das geschriebene Wort der Kirche Gottes vorschreibt. Anstelle einer vorschriftsmäßigen Einheitsnorm herrscht in der Versammlung die größtmögliche Vielfalt vor – es gibt Hohe und Geringe, Starke und Schwache und sogar Unehrbare (1Kor 12).[1]

Wie schön ist es aber, wenn der Geist Gottes uns den Glauben schenkt, diese Verschiedenartigkeiten im Werk des Herrn zu sehen und anzuerkennen! Auf der anderen Seite werden diese göttlichen Züge fast immer von der Natur, wenn ihr Raum gelassen wird, verwischt. Durch einen Gleichmachungsprozess werden sie einander angepasst; die zarten Linien und verschiedenartigen Wirkungen des Geistes Gottes gehen verloren.[2]

„Bekleidet und vernünftig“ – Markus 5,15

Mk 5,15: Und sie kommen zu Jesu und sehen den Besessenen dasitzen, bekleidet und vernünftig, den, der die Legion gehabt hatte; und sie fürchteten sich.

Es wird des Öfteren gesagt, der Vers in Markus 5,15 hätte etwas mit einer vernünftigen Bekleidung zu. Hierbei müssen wir jedoch die Schrift genau lesen. Es heißt natürlich nicht, dass der ehemals Besessene nun „vernünftig bekleidet“ war, sondern dass er überhaupt (im Gegensatz zu vorher) bekleidet war, und zusätzlich war er auch vernünftig geworden (im Gegensatz zu vorher).

Nun ist es interessant, wie das Wort „vernünftig“ (griech. sophroneo) noch übersetzt werden kann. Es könnte zum Beispiel übersetzt werden mit „vernünftig sein“, „von geistiger Gesundheit sein“ oder „bei Sinnen sein“ (lt. Walter Bauer, Wörterbuch zum NT). Dies zeigt sehr deutlich, dass es um seinen allgemeinen Zustand und sein allgemeines Verhalten geht, wobei natürlich auch sein äußeres Erscheinungsbild mit inbegriffen ist. Es verdeutlicht erneut die große Klarheit der Schrift: Gott sieht die innere Haltung, das Verhalten, die Gesinnung, und legt Er hierauf seinen Schwerpunkt. Es ist hierbei wie mit dem Reden: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund.“ Und so erwartet der Herr unser Äußeres: Es soll ein Spiegelbild der inneren Qualitäten sein.

Die Kultur entscheidet über „Mannszeug“ und „Frauenkleidung“

In der heutigen Kleidungsdiskussion geht es auch immer wieder um die Auslegung und Bedeutung von 5. Mose 22,5, wo geschrieben steht:

5Mo 22,5: Es soll nicht Mannszeug auf einer Frau sein, und ein Mann soll nicht das Gewand einer Frau anziehen; denn jeder, der dies tut, ist ein Gräuel für den HERRN, deinen Gott.

Wer entscheidet aber darüber, was „Mannszeug“ und was „Frauenkleidung“ ist? Diese Frage ist eigentlich recht einfach zu beantworten. Da uns in der Bibel keine speziellen Kleidungsstücke empfohlen werden, müssen wir fragen, was unsere Kultur als „Frauenkleidung“ oder „Mannszeug“ ansieht. Wir wollen es noch deutlicher sagen: Nicht die Bibel legt fest, was Männerkleidung oder Frauenkleidung ist. Es ist also eigentlich eine außerbiblische Frage. Und wir wissen, dass bei einem außerbiblischem Problem das Fundament „Es steht geschrieben“ nicht vorhanden ist. Und allein dieser Gesichtspunkt sollte uns alle zu großer Behutsamkeit und Zurückhaltung bei einem solchen Thema veranlassen.

Zu biblischer Zeit trugen bekanntlich Männer und Frauen Gewänder (Röcke!), und diese waren einander viel ähnlicher als Rock und Hose heute, auch wenn es gewisse Unterschiede gab.

Das Große Bibellexikon (R. Brockhaus & Brunnen) schreibt dazu:

Frauen trugen im Wesentlichen dasselbe wie Männer. Doch muss der Unterschied erkennbar gewesen sein, denn es war den Männern verboten, Frauenkleidung zu tragen und umgekehrt (5Mo 22,5). Der Unterschied liegt wohl in feinerem Material, mehr Farben und dem Gebrauch eines Schleiers und einer Art Kopftuch […], das auch zum Tragen von Lasten benutzt werden konnte (Bd. 3, S. 1230).

Es handelte sich also lediglich um Unterschiede in Stoff, Farbe und eventuell Schnitt, nicht um eine völlig andere Art von Kleidungsstück (wie im Falle von Rock und Hose). Wenn man eine so extreme Differenzierung wie die zwischen Rock und Hose verbindlich festschreibt (nach dem Grundsatz: Männer und Frauen müssen sich so unterschiedlich wie möglich anziehen), geht man über die biblischen Gewohnheiten somit deutlich hinaus. Der Unterschied zwischen Herrenhosen und Damenhosen käme der biblischen Größenordnung weitaus näher; heutzutage sind Hosen für Männer und Frauen ja so unterschiedlich geschnitten, dass kein Mann Damenhosen tragen würde (wenn sie „Mannszeug“ wären, könnten Männer sie ja ohne Probleme anziehen). Kein Mann würde jemals auf die Idee kommen, in der Frauenabteilung nach einer Hose für sich zu suchen, und das nicht nur, weil er sich schämt, dort nach einer Hose zu suchen, sondern weil es in der Regel völlig unpassend und lächerlich wäre, wenn ein Mann eine Frauenhose anziehen würde, da sie von der Art, Form und Schnitt völlig verschieden von einer Männerhose ist.

Da wir auch glauben, dass Gott grundsätzlich an einer Unterscheidung von Mann und Frau interessiert ist (1Kor 11.14; 1Tim 2; 1Pet 3; Tit 2 u.v.a.m.), nicht nur, wenn es um Äußerlichkeiten geht (!), so sollte sich vielleicht jede Frau, die sich eine Hose kauft, die Frage stellen, ob der Unterschied wirklich gesehen wird oder nicht. Und wenn dann ein Bruder kommt und sagt: Das ist aber Männerkleidung, dann sollte man diesen Bruder auffordern, diese Hose eine Woche lang zu tragen, dann würde man ihm abnehmen, dass es sich tatsächlich um „Mannszeug“ handelt :-). Jeder Mann, der für eine möglichst deutliche Unterscheidung der Geschlechter eintritt, sollte sich auch fragen, warum er (oftmals) das Zeichen seiner Männlichkeit – den Bart – jeden Morgen abrasiert.

Noch vor sechzig Jahren, etwa in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts,  war es auch in der Welt verpönt, wenn eine Frau Hosen anzog. Es war sogar ein Zeichen der Emanzipation. Aus diesem Grund kann man heute des Öfteren hören, dass die Hose als Kleidungsstück bei der Frau als Zeichen der Emanzipation eingeführt wurde und daher grundsätzlich emanzipatorischen Charakter bei ihr habe und aus diesen Gründen nicht von einer Christin getragen werden dürfte. Solche Extrapolationen aus einer Vergangenheit von vor bald sechzig Jahren auf heute sind natürlich völlig daneben. Die Verwendung eines Gegenstands in dem ursprünglichen Zusammenhang braucht nichts, aber auch rein gar nichts mit dem aktuellen Zusammenhang zu tun haben und hat es sicher auch bei dem Thema „Hose“ heute in den wenigsten Fällen. Wenn es nämlich so wäre, müsste man auch den Wein beim Abendmahl verbieten, weil er vor der Einführung durch den Herrn bei vielen Götzenmahlzeiten gereicht wurde. Hier ließen sich noch manche Beispiele anführen.

Ein anderes Beispiel ist die Jeanshose: Eine Jeanshose war noch vor einigen Jahren das Symbol für „Arbeiterhose“. Heute tragen bereits Geschäftsleute auf Messen eine Jeanshose, weil sie es als passend ansehen. Hier sieht man, wie sich das Empfinden gegenüber einem „Fetzen Stoff“ ändern kann.

Oftmals wird auch angeführt, dass ja schließlich auf den Toiletten auch Mann und Frau ganz deutlich voneinander durch Hose und Rock unterschieden werden, so dass sogar, so wird argumentiert, die Welt den Unterschied deutlich erkennt. Nun, man fragt sich dann, ob man sein Christenleben jetzt schon von einem Symbol auf einem Toilettenhäuschen abhängig machen will und ob es dann nicht auch besser wäre, dass die Männer immer einen Zylinder auf dem Kopf und eine Pfeife im Mund tragen sollten, da die Männchen auf den Türen oftmals so dargestellt werden. In unserer Kultur weiß man eben, dass das Symbol einer Person mit Hose auf einer Tür „Herrentoilette“ bedeutet; man muss dies nicht erst von Fall zu Fall mühsam entschlüsseln. (Person mit Hose? Was könnte das bedeuten? Ein Mann? Ja, das muss ein Mann sein! Also zur anderen Tür hinein!) Wir denken, dass wir mit solcher Art von Argumentation nicht wirklich weiterkommen.

Anmaßung

Es wäre doch ein gewaltiger Hochmut, wenn wir als Bruchteil der Weltbevölkerung und auch Bruchteil von Westeuropa und dann als Bruchteil der Christenheit von Westeuropa uns anmaßen wollten, festzulegen (dann natürlich wieder für die ganze Welt!), was „Mannszeug“ ist und was nicht. Haben wir wirklich ein Anrecht dazu, oder bestimmt dies nicht eben doch die Kultur, in der wir leben, so wie ein Schottenrock eben nicht unbedingt in allen Fällen Frauenkleidung ist? Das aber hat eben die Kultur festgelegt! Und die Definition (von Hose oder Mannszeug) können nicht irgendwelche Brüder geben oder eine „Kirche“ festlegen, sondern die finden wir im Duden (oder im Brockhaus-Lexikon). Natürlich wollen wir auch keinen falschen Gedanken Raum geben: Die Kultur ist nicht der alleinige Maßstab dafür, ob etwas „vernünftig“ oder „normal“ oder „schamhaftig“ ist nach der Schrift. Denn ein Minirock oder ein T-Shirt, das nur bis zum Bauchnabel reicht, ist heute auch schon fast normal, aber eben nicht unbedingt schamhaftig. Sie definiert aber sehr wohl, was als Männerkleidung gilt und was als Frauenkleidung gilt.

Wie muss man 5. Mose 22,5 denn richtig auslegen?

Das hängt davon ab, worin man die Intention dieser Stelle sieht; hierüber sind die Ausleger nämlich durchaus geteilter Meinung. Da das Wort „Gräuel“ in der Bibel fast immer mit heidnischem Götzendienst in Verbindung steht, beziehen einige den Vers lediglich auf heidnisch-rituelle Transvestismuspraktiken; in diesem Fall wäre klar, dass diese Stelle nichts mit einer möglichst starken Unterscheidung der Geschlechter zu tun hat (wenn es auch andere Bibelstellen gibt, woraus eine klare Geschlechtertrennung hervorgeht, zum Beispiel 1. Korinther 11; 14). Andere – wie auch wir – sehen in dem Vers ein allgemeines Verbot, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verwischen; wenn die Kleidung identisch wäre, würde ein Tausch ja gar nicht auffallen, da sie aber nicht identisch ist, gibt sich ein Mann äußerlich wie eine Frau, wenn er Frauenkleidung trägt und umgekehrt. Die Frage ist dann jedoch, wie groß die Unterschiede sein müssen. Und wie groß diese Unterschiede waren, haben wir ja oben schon beschrieben – sie kommen der heutigen Frauenhose im Vergleich mit einer Männerhose nahe. Diese Stelle jedoch nur buchstäblich aufzufassen, ist unseres Erachtens nicht der biblische Weg, da es natürlich zum einen zum Gesetz gehört und wir zum anderen dann auch nicht Wolle und Leinen zusammen anziehen dürften, womit wohl heute keiner mehr Schwierigkeiten hat. Denn dies wird im gleichen Kapitel nur sechs Verse weiter gesagt (5Mo 22,11)!

Wir haben gesehen, dass Gottes Maßstäbe über die Kleidung und das Äußere hinausgehen und vor allen Dingen unser Verhalten im Blick hat. So kann man nicht umhin, 5. Mose 22,5 geistlich anzuwenden: Ein Bruder, der in den Zusammenkünften der Gläubigen nie ein Gebet spricht, nie einen Gedanken mitteilt (s. 1Kor 14), verhält sich wie eine Schwester, denn das Schweigen in der Gemeinde wird ja den Schwestern aufgetragen (s. 1Kor 14,34.35). Trägt solch ein Bruder nicht Frauenkleidung? Und auch umgekehrt: Wenn eine Frau einen Predigtdienst ausführt oder in irgendeiner Weise öffentlich lehrt, hat sie nicht „Mannszeug“ an? Die Frau ist ein Bild der Gemeinde Gottes, wie sie dem Christus unterworfen ist (Eph 5,24). Gerade in dieser Hinsicht ist der Zustand der Gemeinde Gottes heutzutage sehr schlecht. Das spiegelt sich auch darin wider, dass die Frau oftmals den ihr von Gott angewiesenen Platz nicht mehr einnimmt und dass es dem Widersacher Gottes mehr und mehr gelungen ist, den Unterschied der Geschlechter zu verwischen. Diesen Aspekt müssen wir bei aller Freiheit, die Gott uns geschenkt hat, deutlich hervorheben.

Auch möchten wir zu bedenken geben, ob ein Beruf, in dem fast ausschließlich Männer arbeiten, wirklich der richtige Beruf für eine Frau ist und ob das nicht doch „Mannszeug“ ist. Zum Beispiel werden heutzutage Frauen in der Bundeswehr rekrutiert. Dies finden wir eine wirkliche Missachtung der geistlichen Anwendung von 5. Mose 22.

Kleidung ist kein Hauptthema

Ein Problem ist doch auch, dass manche Frage der „Äußerlichkeit“ einen Spaltpilz in die Gemeinde Gottes gebracht hat, weil man solchen, die aus „Äußerlichkeiten“ ein Hauptthema gemacht haben, nicht schon früh genug gewehrt hat. Man darf unseres Erachtens nicht zulassen, dass solche Themen einen so großen Stellenwert einnehmen (geistliche und einsichtsvolle Brüder sollten dafür sorgen). Ansonsten gehen wir, ehe wir uns versehen, zwei getrennte Wege, weil jemand aus einer bestimmten Äußerlichkeit oder einem Weihnachtsbaum ein Schibboleth (siehe auch „Jephtah – ein gesetzlicher Richter …“) gemacht hat. Manchmal kann man sogar hören, dass Dienstgemeinschaft gerade wegen der Äußerlichkeiten abgelehnt wurde oder Geschwister nicht am Abendmahl teilnehmen konnten, weil sie eine etwas andere Sichtweise zum Thema Kleidung hatten als die, die in der Gemeinde vorherrschend war.

Woran erkennt man ein Hauptthema oder eine Nebensächlichkeit?

Es gibt Dinge im Wort Gottes, die uns buchstäblich und klar aufgezeigt werden (z.B.: „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen“). Hier heißt es dann ohne Einschränkung: Es steht geschrieben! Anderes wird uns (besonders im AT) im Bild vorgestellt, und wir dürfen Anwendungen daraus ziehen. Aber einer solchen Anwendung darf nicht der Stellenwert der eigentlichen reinen Lehre der Schrift beigemessen werden. Es gibt viele Punkte in der Schrift, die thematisiert werden und aus denen es nicht schwer ist, Schlussfolgerungen zu ziehen. Andere Dinge werden so gut wie gar nicht in der Schrift angesprochen, zum Beispiel die Kleidungsfrage, und wer solche Lücken füllt, beschäftigt sich unseres Erachtens mit Nebensächlichkeiten und Äußerlichkeiten. Und wenn jemand trotz guter Belehrung und viel Geduld immer noch aus einem Weihnachtsbaum oder einer Hose einen Streitpunkt machen möchte – wobei eine Entzweiung zwischen Brüdern und Schwestern oder ganzer Gemeinden entsteht, wenn es auch nicht gleich zu einer äußerlichen Trennung kommen mag –, dann verhält sich solch ein Bruder, solch eine Schwester oder solch eine Gemeinde eindeutig sektiererisch. Und einen sektiererischen Menschen sollen wir nach Titus 3,10 abweisen. Wenn wir uns auch nicht gleich von solch einem Bruder trennen müssen, dürfen wir ihn aber einfach nicht noch auf seinem sektiererischen Weg bestärken, indem wir auf eine solche Diskussion eingehen. Einschränkend muss gesagt werden, dass es sicherlich auch Geschwister gibt, die in der Kleidungsfrage für sich selbst eine sehr strenge Einstellung haben, aber sie würden daraus niemals einen Streitpunkt in der Gemeinde machen. Denn entscheidend ist wohl auch, ob jemand daraus ein „Thema“ machen möchte. In allem gilt das Wort: „… mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe“ (Eph 4,2). Denn so wie wir den anderen ertragen müssen, müssen auch die anderen vielleicht uns ertragen.

Schlussgedanken

Die vorliegenden Gedanken betreffen vielleicht nur kleinere Gruppen von Christen aus der gesamten Christenheit. Die allermeisten Christen haben mit den angesprochenen Punkten wahrscheinlich keine Schwierigkeiten und schmunzeln vielleicht über diese ganze Diskussion. Dennoch möchten wir alle zum Nachdenken anregen, ob nicht auch eine gewisse Gefahr besteht, dass der Unterschied zwischen den Geschlechtern heutzutage nicht doch zu sehr verwischt wird, und ob wir nicht doch auch in der Gefahr stehen, uns dieser Welt anzupassen in einer Weise, die nicht mit dem Wort Gottes zu vertreten ist. Und da sprechen wir nicht zuerst über die Äußerlichkeiten, sondern über unsere Gesinnung. Der Apostel Paulus schreibt in Römer 12,2: „Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“

Wir möchten uns auch in keiner Weise über solche stellen oder gar lustig machen, die in dieser Frage eine völlig andere Auffassung haben, aber doch auch empfehlen, vorliegende Gedanken ernsthaft vor dem Herrn zu erwägen. Dies ist lediglich ein Versuch, mehr Verständnis füreinander zu gewinnen und aus diesem Thema nicht allzu schnell ein Streitthema zu machen. Das sollten sowohl solche bedenken, die in der Kleidungsfrage eher offener sind, als auch solche, die hier einen engeren Standpunkt vertreten. Römer 14,5 sagt:

  • Röm 14,5: Jeder sei in seinem eigenen Sinne völlig überzeugt.

  • 1Joh 4,7: Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott.

Über allem stehen die Worte:

  • 1Kor 10,31: Ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.

  • Röm 14,8: Sei es, dass wir leben, wir leben dem Herrn.

Bei aller Freiheit, die uns Gott, unser Vater, gewährt: In keinem Bereich unseres Lebens können wir tun, was wir wollen. Selbst die scheinbar nebensächlichsten Dinge, wie Essen oder Trinken oder eben auch die Kleidung, sollten zur Ehre Gottes beitragen, und wir sollten diese Dinge im Licht des zukünftigen Tages des Richterstuhles Christi bedenken.

Anmerkungen

[1] W. Kelly, Christliche Einheit und Gemeinschaft, S. 28.

[2] W. Kelly, aus Die Lehre des Neuen Testamentes über den Heiligen Geist.

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