Absonderung vom Bösen
Ein immer gültiger biblischer Grundsatz

Henry Chisholm Anstey

© SoundWords, online seit: 11.07.2005, aktualisiert: 29.05.2022

Leitverse: 1. Johannes 4,4; 1. Thessalonicher 5,23

1Joh 4,4: Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie {d.h. die falschen Propheten} überwunden, weil der, der in euch ist, größer ist als der, der in der Welt ist.

1Thes 5,23: Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde untadelig bewahrt bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.

Eine gefährliche Lehre

Es geht eine gefährliche Lehre umher: Sie leugnet zwar nicht die Wichtigkeit der Absonderung vom Bösen – ein immer gültiges Prinzip Gottes –, aber sie handelt nicht sofort danach. Wenn das erlaubt wird, hat das eine sehr schlimme Auswirkung auf das Zeugnis. Sie zeigt sich in zwei Formen: einerseits in der Verniedlichung des Bösen; auf der anderen Seite darin, dass man für Aufschub plädiert. Wo das Böse offenbar ist, zeigt die Schrift, dass sowohl seine Verniedlichung als auch der Aufschub im Handeln damit falsch und gefährlich für uns ist. Und die Schrift zeigt weiter: Wenn Gott uns in seiner Gnade nicht davon befreit, kann es kein wahres Zeugnis geben. Es gibt nur einen sicheren Weg, mit dem Bösen zu handeln, und das ist Absonderung davon. Böses – welche Form es auch immer annehmen mag und ob es von drinnen oder von draußen kommt – ist nicht von Gott, aber die Gläubigen sind das wohl. (Vergleiche 1. Johannes 4,4 und 1. Thessalonicher 5,23.) Weil es also von Satan kommt, müssen alle, die gern Gemeinschaft mit Gott haben wollen, sich davon zurückziehen. Der Herr selbst hatte nichts damit zu tun, außer es zu verurteilen; das hat Er jetzt völlig bewiesen in dem, was Er auf dem Kreuz getan hat.

Nun, es ist mir wichtig, zu betonen, dass Absonderung vom Bösen der göttliche und erste Weg des Handelns damit ist und dass diese Absonderung sofort durchgeführt werden muss. Andernfalls werde ich von Gott mit dem Bösen identifiziert, bin dadurch befleckt und nicht länger ein Zeugnis für Ihn. Ich schlage vor, den Leser zu einigen Schriftstellen zu führen, um diese Aussagen zu beweisen.

I. Frühe Zeugen für die Notwendigkeit der Absonderung

In Eden

Wie ist das Böse entstanden? Wenn wir uns 1. Mose 3,5 zuwenden, dann lesen wir: „Gott weiß, dass, welches Tages ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden, und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“ Mit dieser Herausforderung wird der Mensch zum ersten Mal direkt mit dem Bösen konfrontiert. Wenn er dieser Herausforderung nachgeben würde, dann würde er Bekanntschaft bekommen nicht nur mit dem Guten, sondern auch mit dem Bösen. Und das war das Ergebnis. Absonderung vom Bösen als der göttliche und erste Weg des Handelns mit dem Bösen wurde hier nicht praktiziert, es wurde hier nicht direkt danach gehandelt. Der Mensch fiel, und statt dass er ein Zeugnis für Gott war, ein Zeuge seiner Güte als das Meisterstück seiner Arbeit, verlor er sein ganzes Vertrauen in Gott – er kannte Ihn nicht länger als den Urheber seines größten und einzig Guten, sondern Misstrauen, Argwohn, Angst und Furcht vor Ihm charakterisierten den Menschen stattdessen.

Aber Gottes Pläne kann man nicht verhindern. Gott handelt in seiner Gnade und bringt einen Grundsatz hervor, der nicht benötigt wurde, solange es kein Böses gab. Er wollte den Menschen abgesondert vom Bösen haben. Nur der Tod kann das Böse wegtun. Und wenn der Mensch Gott naht, so wissen wir, dass der Tod zwischen das Böse (uns selbst) und Ihn gesetzt wird; so zeigen es uns alle Opfer, die den Tod Christi vorschatteten. Aber nicht allein das: Auch die Familie des Glaubens, die die Notwendigkeit davon anerkennt, muss abgesondert sein in ihren Verbindungen von all dem Bösen bei ihren Mitmenschen, die das nicht tun. Indem Gott forderte, dass der Tod eines von ihm ausgewählten Opfers notwendig war, lehrte Er, dass Er abgesondert war vom Bösen, und forderte damit den Menschen auf, dass er das auch sein muss, wenn er mit Gott zu tun haben wollte.

Kain und Abel

Das sehen wir in den Opfern von Kain und Abel, den ersten Menschen, von denen wir lesen, dass sie Gott nahen wollten, nachdem die Sünde in die Welt gekommen war. Aber wenn Abel solch ein Opfer brachte, dann war das eine Handlung des Glaubens, wie uns dies deutlich in Hebräer 11 gesagt wird. Dass Kain das nicht tat, war offener Unglauben. Aber das führte zu einer Absonderung auch in den Verbindungen. So finden wir fortan die Familie des Glaubens in Seth und seinen Nachkommen. Sie hatte in Abel begonnen und war dadurch gekennzeichnet, dass sie die Notwendigkeit des Todes anerkannte. Dadurch unterschied sie sich von den Nachkommen Kains (1Mo 5).  

Noah und die Flut

Aus dieser Familie des Glaubens ging Noah hervor, der von Gott bewahrt wurde, als die Flut kam und die ungläubige Familie der Gottlosen verschlang. Hier werden wir belehrt, dass – obwohl Gott lange Geduld hat – eine Zeit kommen muss, wenn Er das Böse aus seiner Gegenwart wegfegen und für immer eine Absonderung durchführen wird zwischen Ihm und dem Bösen. Zur gleichen Zeit werden wir auch belehrt, dass sein Auge zufrieden diejenigen überwacht, die einen Wandel in Absonderung zu führen versuchen, bevor dieser Moment kommt.

Abraham

In der Familie Noahs nach der Flut finden wir immer noch dasselbe. Die Kinder Sems werden unterschieden von den Nachkommen Hams und Japhets. Unter den Letzteren werden die Feinde Gottes aufgelistet, die Nationen Kanaans, die Israel später völlig vernichten sollten. Und hier finden wir auch alle Nationen „nach ihren Familien in ihren Völkern“ (1Mo 10,5). An Sem, an Abram aus dieser Familie, verkündet Gott wieder speziell den Grundsatz der Absonderung vom Bösen. Obwohl Gott durch Noah gesagt hatte: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems“ (1Mo 9,26), scheint es, dass seine Nachkommen (denn viele Generationen waren vorübergegangen) in den Götzendienst gesunken waren. Abram wohnte im Ur der Chaldäer, war identifiziert mit dem Bösen dort und diente anderen Göttern (Jos 24,2). Der Gott der Herrlichkeit erschien ihm und berief ihn, von dort in dreifacher Absonderung zu wandeln: von seinem Heimatland, von seiner Verwandtschaft, von seinem Vaterhaus (1Mo 12,1).

Es wird von ihm berichtet, dass er „gehorsam war und ausging, nicht wissend, wohin er kommen würde“ (Heb 11,8). Es freut den Heiligen Geist immer, all das anzuerkennen, was Er in uns gutheißen kann. Aber wir lernen auch, dass Abram nicht sofort nach Kanaan ging; noch verließ er seine Verwandtschaft (er nahm Lot mit sich), noch verließ er sein Vaterhaus (er nahm Tarah, seinen Vater, mit). Zuerst erreichte er nicht Gottes Platz, den Gott für ihn auserwählt hatte. Er wohnte in Haran bis zum Tod Tarahs, und Lot war ein Problem für ihn bis zu ihrer Trennung (vgl. Apg 7; 1Mo 11,31.32 und 1Mo 12,1.4). Gott kam hinein, um beide Verbindungen für ihn zu brechen und seinen Diener freizulassen. Niemals vorher war die Sprache des Herrn zu Abram so innig gewesen, wie es jetzt war nach dem, was uns der Heilige Geist von dieser Gelegenheit berichtet. Es scheint, als ob sein Herz gewartet hätte auf den Tod des Vaters und auf diesen Moment der Trennung von Lot, um sich auszugießen in unbegrenztem Segen. „Der HERR sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: Erhebe doch deine Augen und schau von dem Platz, wo du bist, nach Norden und nach Süden und nach Osten und nach Westen: Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich es geben und deiner ganzen Nachkommenschaft bis in Ewigkeit. Und ich will deine Nachkommenschaft machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch deine Nachkommenschaft gezählt werden wird. Mach dich auf und durchzieh das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite, denn dir will ich es geben“ (1Mo 13,14-17).

Lot

Bei Lot lernen wir mehr als eine Lektion über die fundamentale Notwendigkeit der Absonderung vom Bösen. Nicht nur, dass er selbst nicht abgesondert ist, sondern er ist auch in dieser Stellung kraftlos im Zeugnis und sein ganzes Haus ist verunreinigt. Als er versucht, seine Familie herauszubringen, nachdem die Engel ihn aus Barmherzigkeit gebeten haben, lernt er, wo das Böse sie und ihn hingebracht hat. Der Hohn und die Schmähungen derer, von denen er sich niemals getrennt hatte, treffen auf das Ohr dessen, der – aufgeweckt durch das nahe Herankommen des Gerichtes Gottes – zuletzt mutig genug ist, ihnen das Böse ihrer Wege vorzustellen. Durch ihre Verachtung muss er lernen, wie schwach das Zeugnis eines Menschen ist, der nicht selbst abgesondert ist. „Der eine da ist gekommen, als Fremdling hier zu weilen, und will den Richter machen?“ (1Mo 19,9). „Der, der vor dich hierher gekommen ist, um in Sodom zu wohnen und seine Herden in den wohlbewässerten Ebenen zu weiden, will sich nun hinstellen und unsere Wege verurteilen?“

Solch eine Widersprüchlichkeit wird selbst bösen Menschen offenbar, und wir lernen eine weitere Lektion darin, nämlich dass Gutes, was verbunden ist mit Bösem, nicht alles gutmacht, sondern dass Böses immer das verdirbt, was einmal schön war. Schon lange hatte der Sauerteig sich in Lots Haus ausgebreitet, und es waren Verbindungen geknüpft worden, die Lot nicht mehr in der Lage war zu zerbrechen, als er gern wollte. Seine Töchter hatten geheiratet. Und als er zu seinen Schwiegersöhnen redete, da war der, der so lange in Verbindung mit Bösem gewesen war, für sie wie einer, der Scherz treibt. Und Lot lernte durch den Verlust seiner Frau und den Untergang seiner verheirateten Töchter in der Stadt, wie stark die Ketten waren, die böse Verbindungen um ihn und seine Familie gebunden hatten. Er selbst wurde nur durch die Hand des Engels außerhalb des Bereiches des Gerichtes Gottes gezerrt. Das sind die ernsten und belehrenden Lektionen, die uns hier gezeigt werden. Gott beabsichtigt damit, dass dies einen absondernden Einfluss auf unsere Wege haben sollte.

Jakob

Später finden wir, dass Jakob um die besondere Wichtigkeit der Absonderung weiß und dies auch anerkennt. Obwohl sein Gewissen lange geschlafen hatte, während er bei seiner eigenen Familie war, war er dort in Verbindung mit falschen Göttern in Paddan-Aram. Als Gott zu ihm redet und ihn auffordert: „Mach dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort“, was ist da sein erster Gedanke? „Da sprach Jakob zu seinem Haus und zu allen, die mit ihm waren: Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleidung“ (1Mo 35,1.2).

Die Patriarchen

Indem die Patriarchen in Absonderung in Zelten wohnten und sich von Ort zu Ort bewegten, erklärten sie, dass sie „Fremdlinge und Pilger auf der Erde“ waren im Gegensatz zu solchen, die hier ruhten, wo die Sünde war, und „den zeitlichen Genuss der Sünde“ (Heb 11,25) genossen. Der Glaube begehrt immer gegenwärtige Gemeinschaft mit Gott, und dieser muss immer in Absonderung vom Bösen sein. Außerdem wartet er im Bezug auf die Zukunft auf eine Sphäre, wo die Sünde weggetan ist und der Pilger und Fremdling nicht nur Gemeinschaft mit Gott in Absonderung vom Bösen um ihn herum findet, sondern ein Heim. Gott war mit ihnen in diesem Wunsch, und bis zu seiner Erfüllung „schämte sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden“ (Heb 11,16). Für immer hat Er so seinen gesegneten Namen mit denen verbunden, die versuchten, als Fremdlinge und Pilger in Absonderung auf der Erde den Weg zu gehen, wie groß auch immer ihre Fehler gewesen sein mögen. So sagt Er in 2. Mose 3,15: „Der Gott eurer Väter, der Gott Abrams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig und dies mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht.“

Israel in der Wüste

Absonderung sehen wir auch deutlich in der Berufung Israels aus allen Nationen der Erde, um einem „Königreich von Priestern eine heilige Nation“ zu sein (2Mo 19,6). „Ich habe euch mir zum Volk erwählt, und ich werde euer Gott sein. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR, euer Gott, bin, der euch aus der Knechtschaft der Ägypter herausgeführt hat“ (2Mo 6,7). Und als dieses Volk darin versagte, die Absonderung vom Bösen in der Wüste aufrechtzuerhalten, zeigte sich bei zwei Gelegenheiten Gottes Gericht in sehr drastischer Weise. Wie geschrieben steht: „Der Herr wird sein Volk richten“ (Heb 10,30; 5Mo 32,26). Als sie das goldene Kalb anbeteten, veränderte Gott seinen Wohnplatz von ihrer Mitte weg zu dem Zelt, das Mose außerhalb des Lagers aufgerichtet hatte (2Mo 33,7-10).

Wie ernst ist es, hier zu sehen, wie Gott seine Gegenwart aus dem Lager Israels abzieht, und das, weil sie sein Volk waren, denn Er konnte nicht gutheißen, was auch immer sie erlauben wollten. Und als sie wieder ihren abgesonderten Platz vergaßen und versuchten, sich mit den Nationen von Moab und Midian zu verbinden (4Mo 25) – wie schnell kam da das Gericht Gottes und verkündete, wie Er ihnen vorhergesagt hatte, dass Er ein eifernder Gott war, der sie für sich selbst abgesondert haben wollte, und dass „die an der Plage Gestorbenen 24.000 waren“ (4Mo 25,9).

Aussatz, Sauerteig und Befleckungen

In ihrer Geschichte begegnen wir wieder und wieder derselben Belehrung in dem Handeln Gottes mit ihnen. Ein Aussätziger und Sauerteig – beide ein Bild von Sünde und Unreinheit – sollten beide nirgendwo in Israel gesehen werden: Der eine sollte sich außerhalb des Lagers (3Mo 13,45.46), in dem Gott wohnte, aufhalten; der andere sollte aus jedem Haus hinausgefegt werden (2Mo 12,15; 13,7), „damit sie nicht mein Zelt verunreinigen, das in ihrer Mitte ist“. Und von kleineren Befleckungen (3Mo 11; 15; 18; 20; 22): Nichts wurde übersehen. „Ihr sollt die Kinder Israel absondern von ihrer Unreinheit, dass sie nicht in ihrer Unreinheit sterben, indem sie meine Wohnung verunreinigen, die in ihrer Mitte ist“ (3Mo 15,31).

Achan

Nachdem sie den Jordan überquert hatten und in das verheißene Land eingegangen waren, handelt der erste Bericht vom Vergessen des Grundsatzes der Absonderung vom Bösen. Achan nahm von dem Verbannten, und Israel floh vor dem Feind. Gott sagte, dass Israel gesündigt hatte: „Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht den Bann aus eurer Mitte vertilgt“ (Jos 7,12). Hier besteht der Herr auf ihrer Absonderung vom Bösen als Bedingung für seine Gegenwart bei seinem Volk. „Auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen, denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Ein Bann ist in deiner Mitte, Israel; du wirst vor deinen Feinden nicht zu bestehen vermögen, bis ihr den Bann aus eurer Mitte wegtut“ (Jos 7,13).

Hier ist das Erste, was dem Volk gesagt wird, dass sie sich heiligen sollten, und erst am Morgen offenbarte Gott dem Josua, als er mit der Gemeinde versammelt war, wer der Übeltäter war, und dann wurde das Gericht über ihn ausgeführt. Man sollte beachten, dass Unwissenheit über die Schuld oder den Schuldigen in Gottes Augen das Problem nicht geringer macht. Gott zieht sich davon zurück, gemäß der Heiligkeit seiner Natur, und sein Volk muss die Konsequenzen seines Rückzugs tragen, der – wie hier gezeigt – Scham und schändliche Niederlage bringen muss. Ob wir dann sofort auf der Grundlage der Absonderung vom Bösen handeln oder nicht, Gott in seiner Heiligkeit hat sich davon schon zurückgezogen; das ist sicherlich eine ernste Überlegung für uns wert. Der Eigenwille mag sich weigern, Gott hierbei einzukalkulieren. So handelte Achan, und die, die mit ihm in Verbindung waren, mussten lernen, dass das nicht ging und dass Böses immer beurteilt werden muss, nicht in der Hinsicht, wie es uns betrifft, sondern wie es Gott berührt. Und was sind wir ohne Ihn? Und wo ist das Zeugnis?

Die Richter

Im Buch der Richter wird uns achtmal der Schlüssel für alle ihre Probleme genannt. Er wird wiederholt wie eine bittere Klage, noch einmal und noch einmal: „Und die Kinder Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN.“ Das Ergebnis war nicht nur ein Kampf mit dem Feind und eine Niederlage, sondern schrecklichste Unterdrückung, Verfolgung und ein Elend, das sich manchmal über lange Perioden von Jahren hinzog und erst endete durch die Erweckung eines Einzelnen, der sie richtete. Nun, derjenige, der erweckt wurde, wurde immer von Gott erweckt, um zu befreien, und konsequenterweise wird er zuerst mit Ihm selbst in Gemeinschaft gefunden über den Zustand seines Volkes. Das ist wahre Absonderung. Othniel „richtete Israel“, bevor er „auszog zum Krieg“ (Ri 3,10). Debora „richtete Israel“ in gleicher Weise, bevor sie Barak rief, um das Volk zu befreien (Ri 4,4.5). Gideon baute dem HERRN einen Altar und opferte auf ihm für den HERRN. Auch riss er den Altar des Baal, der seinem Vater gehörte, nieder und haute die Aschera, die dabei war, um (Ri 6), bevor Gott ihn gebrauchen konnte, um sein Volk Israel von den Feinden zu befreien. Simson sollte ein Nasir Gottes sein von Mutterleib an bis zu dem Tag seines Todes (Ri 13,7).

Aber diese wurden alle von Gott gebraucht, um sein Volk zu befreien. Deswegen ist die Lektion, die uns in diesem Buch beigebracht wird, nicht schwierig zu lesen. Das ist nämlich die Lektion, dass der, der seinen Brüdern helfen möchte, selbst in Gemeinschaft mit Gott sein muss. Und was erfordert das anders als notwendigerweise die Verurteilung alles dessen, was Ihm nicht entspricht. Sonst kann ich nicht wahrhaftig sein in dem Verurteilen des Bösen, wenn es mich nicht in praktische Absonderung führt.

Lo-Ammi

Aber wie sehr sie auch darin versagt hatten, so war doch Gottes Volk auserwählt, eine heilige Nation zu sein. „Heiligkeit geziemt deinem Haus, o HERR, auf ewig“ (Ps 93,5). Als der Prophet Jesaja (Jes 1) sie später anredet, als sie auf der Schwelle waren, „Lo-Ammi“ („Nicht-mein-Volk“) genannt zu werden, sagt er: „Ach, sündige Nation, Volk beladen mit Ungerechtigkeit … Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz siech: Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Gesundes an ihm.“ Was ist dann das Heilmittel – Gottes Heilmittel, das Er anbietet? Es ist Absonderung vom Bösen. „Wasche dich, damit du rein seist; tut die bösen Handlungen vor meinen Augen hinweg; hört auf, Böses zu tun“ (Jes 1,16). Aber alle Ermahnung war umsonst (s. 2Chr 36,16). Sie „verkauften sich, um Böses vor dem Angesicht des Herrn zu tun, und der HERR verwarf den Samen Israels“ (2Kön 17,17-20). Und deswegen wurde Lo-Ammi, „Nicht-mein-Volk“ (Hos 1), auf diese Nation geschrieben. Die Zukunft wird aber zeigen, dass das Ziel, das Gott sich als Erstes für sie vorgesetzt hatte, schließlich doch zur Erfüllung kommt. Dann werden sie als die Erlösten des Herrn zurückkehren und mit Gesang nach Zion kommen. Dann werden sie vom Bösen abgesondert sein, und dann kann man sehen, was für eine Zeit die Sünde ihnen geraubt hatte. Und so lesen wir von ihrer Zukunft in Jesaja 35,8-10: „Dort wird eine Straße sein und ein Weg, und er wird der heilige Weg genannt werden; kein Unreiner wird darüber hinziehen, sondern er wird für sie sein. Wer auf dem Wege wandelt, selbst Einfältige werden nicht irregehen. Daselbst wird kein Löwe sein, und kein reißendes Tier wird ihn ersteigen noch daselbst gefunden werden; und die Erlösten werden darauf wandeln. Und die Befreiten des HERRN werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen.“

Das Volk Gottes heute

Nun, in der Jetztzeit, bildet Gott aus Juden und Heiden (Eph 2,14-18) eine Braut, damit sie heute ein Zeugnis für einen verworfenen Christus sei und später in Herrlichkeit mit Ihm offenbar werde. Obwohl die Sprache Israels war: „Wir haben keinen König als nur den Kaiser“ (Joh 19,15), und ihr Gebet: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ (Mt 27,25), war sein sterbendes Gebet auch zu dem Vater emporgestiegen und beantwortet worden: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34).

Deswegen gibt es ein erlöstes Volk, das heutzutage in Absonderung vom Bösen wandeln soll. Denn Gottes Grundsätze haben sich in keiner Weise verändert. Das, was einmal zu Israel gesagt worden war, wird nun durch den Apostel Petrus auf christliche Männer und Frauen angewandt: „Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum“ (1Pet 2,9). Und wiederum: „Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel!“ (1Pet 1,15). „Ich bitte nicht“, sagt der Herr in Johannes 17, „dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Bösen. … Heilige sie durch die Wahrheit: Dein Wort ist Wahrheit“ (Joh 17,15.17). In Bezug auf unsere praktische Heiligung wissen wir, dass wir „dem Bild seines Sohnes gleichförmig“ sein sollen (Röm 8,29). Wir wissen, dass dieses praktische Gleichförmigwerden heute vonstattengeht (2Kor 3,18). Und wir wissen: Obwohl wir Ihm heute nicht völlig gleich sind, werden wir es doch einmal an einem zukünftigen Tag sein. „Wenn er offenbar werden wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“, und eine der Auswirkungen dieser Tatsache ist, dass, „wer diese Hoffnung zu ihm hat, sich selbst reinigt, gleich wie er rein ist“ (1Joh 3,2.3).

Mit diesen Ermahnungen des Petrus und des Johannes stimmen die Worte des Apostels Paulus überein: „Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, lasst uns uns selbst reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes“ (2Kor 7,1). Vorher hatte er gerade gesagt: „Geht aus ihnen hinaus und sondert euch ab und rührt Unreines nicht an“, und seine Schlussermahnungen an Timotheus waren von ähnlichem Inhalt im Blick auf die gefährlichen Zeiten der letzten Tage (s. 1Tim 5,22; 2Tim 2,20-26; 3,1-17). Wenn man nicht sofort nach dem Grundsatz der Absonderung handelt, ist die Folge, dass die Seelen durch die Verbindung mit dem Bösen verunreinigt werden. Das Gewissen ist nicht mehr zart, es schreckt nicht mehr zurück vor dem Bösen, der Heilige Geist ist betrübt, und Absonderung wird dann als etwas angesehen, was entweder unnötig oder unmöglich ist.

II. Die Anweisung an den Christen im Bezug auf die Absonderung

Selbstgericht

Es ist wichtig, dass die Schrift allein uns leitet. Im Folgenden gehe ich davon aus, dass der Leser zugesteht, dass der Grundsatz der Absonderung vom Bösen göttlich ist und von höchster Wichtigkeit. Ich möchte jetzt darauf aufbauend weitergehen und zeigen, auf welch eine Art und Weise Gott das praktisch in unserem Leben verwirklicht sehen möchte. Absonderung vom Bösen beginnt also mit Selbstgericht. Selbstgericht ist die Verurteilung der Wege und Verhaltensweisen der alten Natur durch die neue Natur und die Absonderung davon. Der Leib des Christen, der Leib eines jeden Gläubigen, ist der Tempel des Heiligen Geistes. Darauf besteht Paulus in dem Brief an die Korinther (1Kor 6,19). Wie das sein kann, erklärt die Schrift genau an anderen Stellen. Aber er benutzt das hier, um darauf zu bestehen, dass sie mit dem, was ihnen gar nicht gehört, nicht das tun, was sie wollen. „Wer mit dem Herrn verbunden ist, ist ein Geist“, und dieser Geist ist der Geist der Heiligkeit (Röm 1,4). Das verurteilt alles in mir, was nicht in Übereinstimmung damit ist. Es offenbart sich in einem Wandel, so wie Christus hier auf der Erde gewandelt ist; eine Reproduktion Christi in der Welt (1Joh 2,6).

Das Wort ist das Korrekturmittel

Das Mittel, das der Geist benutzt, um mich zu korrigieren, wenn ich hierin versage, ist immer das Wort. In Hebräer ist es die Vorsorge auf der Erde für den Gläubigen beim Durchgang durch die Wüste, „denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens“ (Heb 4,12). Es dringt hindurch bis in die Gedanken und Gesinnungen des Herzens – geht hinab in das, was verborgen ist, arbeitet darin und entfaltet mir diese verborgenen Dinge (woher meine Handlungen kommen). Noch ist das alles. Das Wort ist das Schwert des Geistes gegen den Feind, der die Lüste meines eigenen Herzens benutzen möchte, diese innewohnende Sünde, die er dort findet, um mich abzuziehen von dem Weg des Gehorsams.

So finde ich, dass der Geist das Wort für zwei Ziele benutzt: einmal, um mir zu zeigen, was in mir wirkt und nicht von Ihm ist, um mich dahin zu bringen, das zu verurteilen und mich davon abzusondern; und auf der anderen Seite, um den Feind zu schlagen, der versucht, mich zu verführen, indem er mir für diese Lüste, die er in meinem Herzen vorfindet, etwas präsentiert (Jak 1,14). Und was der Herr als Mensch benutzte, um den Feind zu schlagen, ist das Wort Gottes. Es gab in Ihm nichts, was antworten konnte auf das, was Satan präsentierte, denn Er war „ohne Sünde“ (Heb 4,15). Denn dort begegnete Er dem Versucher als ein abhängiger Mensch (Mt 4; Lk 4), nicht als Sohn Gottes, sondern Er gewann den Sieg als Mensch, indem Er niemals den Weg des Gehorsams verließ. So möchte der Apostel, dass die Korinther sich daran erinnerten, „sich selbst zu beurteilen“ (1Kor 11). Denn ihr Versagen im Selbstgericht hatte zu all den offenen und offenbaren Sünden geführt, die zu einem Skandalbericht geworden waren für den Namen Christi (1Kor 5,1). Das Wort also ist das Instrument, ein durchdringendes Schwert in den Händen des Geistes, um uns zu befähigen, alles Böse in uns selbst zu richten und im Gehorsam zu wandeln. „Gehorchen ist besser als Schlachtopfer und aufmerken besser als das Fett der Widder“ (1Sam 15,22).

Fußwaschung

Allerdings ist das nicht das Ende der Verantwortlichkeit des Gläubigen, wenn er so versucht, sich selbst und seine Wege durch das Licht des Wortes zu beurteilen. Natürlich ist das von erster und überaus wichtiger Bedeutung, und in diesem Sinne sagt der Apostel Paulus auch: „Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird“ (Heb 12,14) – ein tägliches Wort an uns im Bezug auf Absonderung vom Bösen. Aber es gibt auch noch eine weitere Verantwortlichkeit, die sich auf solche bezieht, die wahre Jünger ihres verworfenen Herrn sein wollen. In Johannes 13 ist der Herr, weil Er seine Jünger alle liebt, beschäftigt in der Aktivität seiner Liebe bis zum Ende, und Er besteht darauf, dass jeder Sorge tragen soll für seinen Bruder: „Wenn ich nun euer Herr und Meister euch die Füße gewaschen habe, dann sollt auch ihr einander die Füße waschen; denn ich habe euch ein Beispiel hinterlassen, damit, so wie ich getan habe, auch ihr tut.“ Wo immer ich einen Flecken auf einem anderen Gläubigen sehe, ist meine Verantwortlichkeit, erst den zu entfernen, diesen Bruder davon abzusondern; und nicht einer steht außerhalb meiner Verantwortlichkeit. Das Mittel ist immer noch das Wort; und was ist der Flecken? Es ist Sünde; und indem ich versuche, meinen Bruder davon abzusondern, bin ich ihm zum Segen, mir selbst und allen Gliedern des Leibes, und ich bin beschäftigt mit derselben Arbeit, die Christus selbst tut (Eph 5,26). Hier ist es auch passend, zu sagen, dass, „wenn ein Glied leidet, alle Glieder mitleiden; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, alle Glieder sich mitfreuen“ (1Kor 12,26).

Individuelle Übertretungen

Im Bezug auf individuelle Übertretungen, ein Bruder gegen den anderen Bruder, gibt uns Matthäus 18,15-18 Anweisung (s. auch Röm 16,17; 2Thes 3,6.14).

Das Fehlen von Buße

Bei offenbarer Sünde, die durch einen, der „Bruder genannt wird“, begangen wird und über die keine Buße erfolgt, gibt 1. Korinther 5 der Versammlung Anweisungen, wie sie zu handeln hat – der Versammlung, die jetzt anstelle von Israel der Wohnplatz Gottes ist (1Tim 3,15), wie sehr auch die Menschen ihre ursprüngliche Einfalt und Schönheit verunziert haben mögen. Außerhalb der Versammlung handelt Gott noch im Gericht mit dem Übertreter. „Der Herr wird sein Volk richten“ (Heb 10,30). Er ist in den Händen Gottes zum Gericht, damit die Spreu vom Weizen weggeblasen werde und „damit der Geist errettet werde am Tag des Herrn Jesus“, denn „auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Heb 12,29). Wenn wir im Selbstgericht versagen, dann wird Gott selbst hineinkommen. „Deshalb sind viele unter euch schwach und krank und ein gut Teil sind entschlafen“ (1Kor 11,30). Entweder kommt Er durch die Versammlung oder Er kommt selbst zum Züchtigen.

Es kann sein, dass die Versammlung durch Mangel an Geistlichkeit nicht immer davon weiß, wenn Gläubige nicht im Selbstgericht wandeln, oder wenn sie es weiß, nicht handeln kann im Hinaustun, weil noch keine offenbaren Sünden vorliegen. Solche Fälle gehören klar in die individuelle Seelsorge nach Johannes 13. Aber Gott weiß davon, und manchmal züchtigt Er Einzelpersonen durch Krankheit oder selbst Tod, während die Versammlung unwissend darüber ist, warum Er so handelt. Er handelte so in Korinth, während Er bei einem anderen Fall erlaubte, dass sich der Betroffene in offenen Handlungen der Sünde offenbarte, so wie sie in 1. Korinther 5 aufgezählt werden. Diese Sünden muss die Versammlung richten, weil das Wort Gottes an die Versammlung (wie auch an den Einzelnen) die Autorität ist, zu urteilen und sich vom Bösen zu trennen. Wenn der Sauerteig hinausgetan ist, dann ist es in Ordnung. Dennoch wird es einen Grund für Demütigung (auf der Seite der Versammlung), dass Gott es für nötig erachtet hat, es bis zu diesem Punkt kommen zu lassen (s. 2Kor 7,9-11).

Eine Versammlung will das Böse nicht richten

Aber wenn eine Versammlung den Sauerteig nicht wegtun will und so die Notwendigkeit nicht anerkennt, den Tempel Gottes rein zu erhalten, diesen Tempel, der der Wohnplatz des Heiligen Geistes ist (1Kor 3,16), der Platz, wo der Herr Jesus gern hinkommt und sich selbst offenbart (Mt 18,20; Joh 20,19.26), so ignoriert sie dadurch seine Gegenwart und hat jeden Anspruch aufgegeben, diese zu besitzen. Die Verantwortlichkeit des einzelnen Gläubigen ist es, sich von solch einer Gruppe zu trennen. Denn die Schrift belehrt mich an vielen Stellen, eine Einzelperson zu meiden, die vorgeblich „drinnen“ ist, aber mit dem Bösen vorwärtsgeht (s. Röm 16,17-19; Phil 3,17-19; 2Thes 3,6.14.15; 1Tim 5,22; 2Tim 2,21; 3,5; 3Joh 9-12 usw.). So lerne ich auch, dass Paulus eine Versammlung für eine Zeit mied – nämlich die in Korinth –, als das Böse dort nicht verurteilt wurde; denn Paulus wollte es nicht tolerieren. Und darüber hinaus: Wenn er anwesend sein würde, so sagt er dazu: „Ich aber rufe Gott zum Zeugen an auf meine Seele, dass ich, um euer zu schonen, noch nicht nach Korinth gekommen bin“ (2Kor 1,23). Diese Notwendigkeit ist klar, wenn 2. Timotheus 2,15-26 studiert wird in Verbindung mit Petrus′ Aussage, dass „das Gericht anfangen muss am Haus Gottes“ (1Pet 4,17).

Zusammenfassung

Ist es nicht leicht, in all diesen Anweisungen im Wort betreffs unserer Führung zu sehen, dass es das eine Begehren Gottes ist, Gemeinschaft mit uns zu haben, und dass die erste Notwendigkeit dafür unsere Absonderung vom Bösen ist? Wie eine goldene Kette, die sich durch alle seine Wege mit uns hindurchzieht, spüren wir diesen Grundsatz auf

  • in der Erlösung (Tit 2,14)
  • in der Notwendigkeit des Selbstgerichtes (1Kor 9,27; 11,31)
  • in der Aufforderung, dass wir für einander Sorge tragen sollen (Joh 13)
  • in der Anweisung an die Versammlung, den Sauerteig hinauszutun (1Kor 5)
  • in der Treue des Einzelnen, der handeln muss, wenn eine Versammlung untreu ist (2Tim 2,21)

In all diesem ist derselbe Grundsatz stets wieder vor uns.

III. Überlegungen zu Gegenargumenten

Herunterspielen des Bösen

Im Blick auf das, was vor uns gewesen ist, sehe ich es nun als erwiesen an, dass es einen göttlichen Weg zum Handeln mit Bösem gibt, nämlich Absonderung davon, und wir werden niemals sicher sein, bis wir nicht dementsprechend gehandelt haben. Gott hält uns verantwortlich im Bezug auf Verbindungen. Was wird nun stattdessen vorgeschlagen? Lasst uns dieses für einen Moment untersuchen. Das Erste ist die Verniedlichung des Bösen, wenn man anfängt, über die guten Absichten des Übeltäters zu argumentieren, und dann anfängt, auf die besonderen Umstände, die dazu geführt haben, einzugehen; aber wie sehr man auch das Böse verniedlichen mag, so wird doch das Böse nicht verschwinden, und es ist das Böse selbst, von dem ich mich trennen muss (1Tim 5,22). Ernste Seelen werden eingestehen, dass dort keine Absonderung vom Bösen ist, auch wenn wir die Verniedlichung auf die eleganteste und raffinierteste Weise argumentiert haben.

Jetzt noch nicht!

Als Nächstes finden wir, dass man, statt nach dem Grundsatz Gottes der Absonderung vom Bösen zu handeln, auf Verzögerung drängt. Das ist eine mehr spezielle und subtilere Methode des Feindes und sie wird oft mit großem Erfolg angewandt. Man hat sogar eine Schriftstelle, die das scheinbar stützt: „Wer glaubt, wird nicht eilen“ (Jes 28,16). Aber wenn der Leser einmal 1. Petrus 2,6 und Römer 10,11 aufschlägt, wird er sehen, wie die Apostel Paulus und Petrus diese Worte des Propheten verstanden. Der eine zitiert sie: „wird nicht beschämt werden“, der andere: „wird nicht zuschanden werden“.[1]

Wir mögen uns auch erinnern, dass Lot dem Engel glaubte, und doch wird ihm geboten zu „eilen“ (1Mo 19,22); dass Paulus, der Gläubige, von Ananias gedrängt wurde, nicht zu „zögern“, sondern sich taufen zu lassen (Apg 22,16); und er selbst, wenn er an der Hebräer schreibt (Heb 6,18), spricht zu ihnen von solchen, die „Zuflucht genommen haben zu der vor uns liegenden Hoffnung“ (siehe auch Mt 3,7). Deswegen muss ich es ablehnen, diese Aussage zu benutzen, um meine sofortige Absonderung vom Bösen zu hindern, und ich sage, ohne zu zögern, dass solch eine Interpretation nicht von Gott ist.

Wer ist selbst vollkommen?

Mit demselben Begehren, Verzögerung zu bewirken, hat man gefragt: „Wer von uns ist vollkommen? Wer ist fähig, einen Stein auf seinen Bruder zu werfen?“ Auch hier wieder muss ich mich wehren gegen eine offenbare Verdrehung der Schrift und gegen eine völlige Missanwendung davon. Des Herrn eigene Worte in Johannes 8, auf die hier Bezug genommen wird, sind: „Wer ohne Sünde ist von euch, werfe den ersten Stein auf sie“, nicht etwa, wie gelehrt und in der Frage gefolgert wird, „ohne Sünden“. Es ist ein großer Unterschied, ob man sagt „ohne Sünde“ oder „ohne Sünden“. (Vergleiche 1. Johannes 1,8 mit Jakobus 3,2.) Die sofortige Wirkung einer solchen Frage in Bezug auf die eigene Vollkommenheit ist, dass jede demütige Seele sich sofort von dem Bösen wegwendet und hoffnungslos mit sich selbst beschäftigt. Dass wir nicht vollkommen sind in dem Sinne, wie der Fragesteller meint, gesteht jeder gern zu, aber das hat überhaupt nichts mit der Sache zu tun! Denn sagt die Schrift irgendwo, dass wir das sein müssen, bevor wir das Böse richten und uns davon trennen können? Ach! Wenn es das täte, gäbe es überhaupt keine Absonderung und keine Verurteilung irgendwelches Bösen überhaupt. Hat der Apostel so die Korinther angewiesen? Ich stehe völlig zu der Wichtigkeit von Matthäus 7,3-5; 3. Mose 6,19 usw. Aber ich weigere mich, nach angenommenen Unvollkommenheiten in mir selbst oder anderen zu suchen und mich so nutzlos mit mir selbst und ihnen zu beschäftigen, wenn das Böse, von dem mir befohlen ist, mich zu trennen, offenbar und ungerichtet ist.

Ach, dass diese Verzögerung – die uns aufgezwungen wird, weil wir nicht vollkommen sind in unserem praktischen Leben Tag für Tag, was wir auch eingestehen müssen – uns hindern soll, uns vom Bösen abzusondern! Und das führt dazu, dass wirklich gottesfürchtige Seelen darüber stolpern und gestolpert sind. Du kannst noch alles Mögliche hinzufügen: Aufschub aufgrund des Rufes nach Selbstgericht, Demütigung oder was auch immer, an Stelle dessen, was Gott fordert, und wenn wir dem Sauerteig zu wirken erlauben, werden wir selbst befleckt und wir sondern uns nicht mehr ab vom Bösen, dem Grundsatz Gottes zur Bewahrung von praktischer Heiligkeit unter den Gläubigen. Wir haben schon die Gemeinschaft mit Gott verloren, der Licht ist; denn in Ihm ist „überhaupt keine Finsternis“. Ich glaube, niemand, der gottesfürchtig ist, wird so mutig sein, diese unvermeidlichen Ergebnisse zu leugnen.

Bruder X findet das aber o.k.

Doch noch ein anderer Aufschubgrund wird heute oft betont und das ist, wenn das Böse in der Kirche oder anderswo schon lange besteht oder sanktioniert oder befohlen worden ist von jemand, der selbst ein Christ ist, der Anerkennung hatte und geliebt wurde unter den Gläubigen. Natürlich fehlt auch hier kein Zitat aus der Schrift. Ich habe schon gehört, wie folgender Abschnitt zitiert wurde: „Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Übles!“ (Ps 105,15). Oder auch: „Warum habt ihr euch nicht gescheut, gegen meinen Knecht Mose zu reden?“ (4Mo 12,8). Wie in anderen Fällen, so brauche ich auch hier kaum zu sagen, dass das eine Verdrehung der Schrift ist. Wenn man versucht, in Absonderung vom Bösen den Weg zu gehen, und versucht, das Gewissen zu üben in Bezug auf die Existenz des Bösen, wo es offenbar ist, oder, falls das nicht geht, wenn ich mich selbst absondere, dann verletze ich nicht einen „Propheten“ des Herrn. Es ist gerade das Gegenteil davon, nämlich ein Segen für alle. Die Worte wurden auch nicht an das Volk des Herrn gerichtet – ein anderer Grund für die Nichtanwendbarkeit –, sie wurden an die Nationen gerichtet, wie der Kontext zeigen wird.

Bezüglich des „Redens gegen Mose“ ist es noch offenbarer, dass das Zitat keine mögliche Anwendung hat. Gegen Sünde oder das Böse wird in der Schrift überall durch den Herrn gesprochen; auch maßen wir uns keine Gleichheit an (so wie Aaron und Mirjam taten) mit dem, was wir gegen sie reden. Bei Aaron und Mirjam war kein Wunsch in ihrem Herzen, sich von dem zu trennen, von dem sie behaupteten, dass es böse war: nämlich bei Mose, dadurch dass er eine äthiopische Frau geheiratet hatte. Es war vielmehr der Wunsch, das zu erreichen, was sie nicht waren, nämlich gleich mit ihm zu sein, von dem der Geist berichtet, dass er „der sanftmütigste unter allen Menschen war, die auf der Erde waren“, und das tadelte Gott. Aber wenn es das ist, was der Herr verurteilt, dann kann die Tatsache, dass es schon lange so ist, kein Gewicht haben, das Böse zu dulden. Und wenn es gefördert wird durch jemand, der einen gewissen Einfluss über die Gedanken der Gläubigen hat oder gehabt hat, gibt es umso mehr Grund, warum es keinen Aufschub geben darf, damit nicht der Sauerteig wirkt und sie durch seinen Einfluss getäuscht und verwickelt werden. Wir haben im Gegenteil das Zeugnis der Schrift, dass Paulus keinen Aufschub duldete, als Petrus, der selbst in Achtung stand und geliebt wurde, in den Irrtum verfallen war und als Barnabas und andere in der Gefahr standen, dadurch durchsäuert zu werden (Gal 2,11-21). Er handelte treu und sofort, schmerzlich wie das auch für ihn gewesen sein muss.

Aber unser gemeinsames Zeugnis!

Noch besteht die Gefahr, vor der man oft Angst hat, von „endlosen Trennungen, wenn wir uns vom Bösen absondern“, noch sollten wir auf den Aufschrei achten: „Das wird unser ganzes gemeinsames Zeugnis vernichten.“ Das Zeugnis, sei es einzeln oder gemeinsam, ist bereits vorbei, wenn wir aufgehört haben, nach Absonderung vom Bösen zu handeln. Und das einzige Heilmittel für das Zeugnis, der einzige Weg der Wiederherstellung des Zeugnisses ist die Wiederherstellung der Absonderung vom Bösen. Denn Absonderung ist die Basis von allem, was jemals von Gott als ein Zeugnis anerkannt wird. Ist ein gemeinsames oder individuelles Zeugnis wert aufrechterhalten zu werden, wenn dabei nicht nur ein klein bisschen von der Wahrheit Gottes, sondern ein großes fundamentales Prinzip, das gerade an der Wurzel seines ganzen Handelns mit uns liegt, aufgegeben wird, wenn das aufgegeben wird, was uns als Priorität Nr. 1 von Ihm mitgeteilt wurde und wie Er auch mit allen Treuen vor uns gehandelt hat? Fern sei dieser Gedanke! Das aufzugeben bedeutet, Ihn aufzugeben. Ach, was sind wir nun und was ist das Zeugnis?

Was ist passiert?

Ein kleiner Überrest ging immer aus von bösen Verbindungen und handelte nach diesem von Gott gelehrten Grundsatz der Absonderung vom Bösen, indem er daran festhielt, dass Gott es gefordert hatte. Sie fanden sich zusammen in unseren Tagen an verschiedenen Orten als zwei oder drei, die sich versammelten „zu seinem Namen hin“, die begehrten, das festzuhalten, was diesem Namen entspricht. So und nur so wurden sie ein Zeugnis durch Absonderung, ein Zeugnis bezüglich des Versagens und Abweichens von den Wegen Gottes für sein Volk, ein Zeugnis trotzdem auch von seiner Treue (Mt 18,20; 2Tim 2,19). Ist es nicht traurig, dass solche, die einmal den Segen davon kannten, jetzt Angst haben, danach zu handeln, oder um Aufschub verhandeln oder Aufschub verteidigen oder irgendetwas anderes tun als Gottes gegenwärtige Anweisung für sein Volk?

Entschuldige das Böse, das passiert ist – verniedliche es, in welcher Art du auch willst –, nenne das Begehren, sich abzusondern, Spaltung, Hast oder wie du willst: Die gottesfürchtige Seele, die das Wort für sich liest, wird sich dadurch leiten und nicht durch solche Ausdrücke täuschen lassen. Sie weiß, dass das Gericht des Bösen und Absonderung davon von Gott sind und dass, was auch immer an dessen Stelle vorgeschlagen wird, nichts so die Macht des Feindes erschüttern wird. Den größten Schlag, den ein Christ der Macht des Fürsten der Finsternis antun kann, ist, sich vom Bösen zu trennen, und Gnade wird dafür gegeben. Gepriesen sei sein Name, dass Er nun solche schwachen Leute, wie wir sind, zu diesem Ziel gebrauchen kann und will, wenn wir nur Ihm treu sind! Absonderung vom Bösen ist ein sicherer Schutz. „Die Klippdachse sind ein nicht kräftiges Volk, und doch setzen sie ihr Haus auf den Felsen“ (Spr 30,26). Wir wollen uns daran erinnern, dass es unsere Weisheit ist, wenn wir so handeln wie sie, und wenn wir so gehandelt haben, besteht unsere Stärke darin, „still zu sitzen“ (Jes 30,7).

Reformation statt Absonderung

Absonderung hat man heute durch Reformation ersetzt. Dagegen hat niemand etwas einzuwenden. Und während man Absonderung vom Bösen betitelt mit Spaltung, Parteigeist und Ähnlichem, wird Reformation gelobt unter solchen Namen wie Menschenfreundlichkeit oder Bruderliebe oder selbst Güte. Wir müssen tiefer schauen als den Lobpreis des Menschen oder seine Verurteilung, wenn wir wissen wollen, was richtig ist und was der Ursprung von allem ist. Nun, Reformation geht von der Existenz des Bösen aus. Aber alles, was Gott tut, muss notwendigerweise vollkommen sein, darauf kann sich also die Idee der Reformation nicht beziehen. Reformation hat ihren Ursprung in dem Vorschlag der Schlange an die Frau in Eden. „Gott weiß, dass, welches Tages ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses“ (1Mo 3,5). Die Behauptung des Feindes hier in der Jugendzeit unserer menschlichen Rasse war, dass es etwas Unvollkommenes im Werk Gottes gab, was die Frau verbessern konnte. Dadurch dass sie auf diesen Vorschlag einging, kam der Fall. Wir sehen also, dass der Gedanke der Reformation die Frucht eines verdorbenen Baumes war.

Ist es heutzutage weniger? Wenn es Sünde und Tod in die Welt gebracht und den Menschen von Gott getrennt hat, indem es ihm völlig falsche Gedanken über Gott gegeben hat, dann macht es nur den Fall dauerhaft, wenn wir heute danach handeln. Reformation heutzutage besagt, dass es etwas Gutes gibt, was man festhalten kann. Was war das Ergebnis in Eden? Nicht Absonderung vom Bösen, sondern Absonderung von Gott, der einzigen Quelle des Guten. Was ist der Effekt heute, wenn wir danach handeln? Was können wir behalten? Es führt zu demselben Ende. Denn nichts ist wert festgehalten zu werden, als was von Gott ist, und Er ist abgesondert von allem Bösen. Es gibt keinen Weg als das Kreuz und die praktische Ausübung dessen, was das bedeutet Tag für Tag, wenn der Glaube seine Bedeutung erfasst hat. Was wird durch das Kreuz und den Glauben an Christus bewirkt? Der Mensch wird in Gemeinschaft mit Gott gebracht, um Ihn als Vater in all der innigen Verbindung eines Kindes zu kennen. Aber immer noch ist es Gott in der unwandelbaren Heiligkeit seiner Natur, obwohl wir jetzt in der Beziehung zu Ihm als Vater stehen. Das sollten wir niemals vergessen.

Während also die Reformation den Fall gebracht hat und ihn heute noch andauern lässt, war und ist Absonderung Gottes Heilmittel. Und wenn wir das haben wollen, was vollkommen ist, müssen wir zu Ihm umkehren. Auf das, was von Gott ist, und das, „was von Anfang war“ (1Joh 2,7.8), kann sich das hochgelobte Prinzip der Reformation also nicht beziehen. „Ich weiß, dass, was auch immer Gott tut, es für immer sein wird und nichts kann ihm hinzugefügt werden noch kann ihm etwas weggenommen werden“ (Pred 3,14). Das ist die Sprache des weisesten Menschen, der jemals gelebt hat, und es ist die Sprache des Glaubens auch heute. Nichts also als das Anhängen an und das Ruhen in der Vollkommenheit dessen, dem nichts hinzugefügt werden kann und von dem nichts je weggenommen werden kann, wird jemals den zufriedenstellen, der absteht vom Bösen, und den zur Ruhe bringen, der ein Herzensbegehren nach praktischer Heiligkeit hat. Das ist richtig in sich selbst für jeden Wiedergeborenen, aber es wird auch nur gefunden, seit die Sünde in die Welt gekommen ist.

Heiligkeit dem Herrn

Ich habe von der negativen Seite – der Absonderung vom Bösen – gesprochen; es gibt aber auch die positive Seite: Heiligkeit dem Herrn. Wir werden berufen von dem einem zu dem andern. Aber das Letztere ist, was praktische Heiligkeit betrifft, unmöglich ohne das Erstere, Absonderung vom Bösen, und deswegen habe ich mich mehr mit dieser Seite beschäftigt, weil es so eine hohe Priorität hat. In Christus und den Ergebnissen seines Werkes am Kreuz haben wir beides. Und weil wir beides bekommen haben, werden wir ermuntert zu beidem hin in unserem täglichen Leben. „So wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel.“ Wenn ich ihm treu bin, verlasse ich das eine (das Böse) und strecke ich mich aus nach dem anderen (dem Guten). „Lasst uns zu ihm hinausgehen“ (Heb 13,13) ist das Ausmaß und die Grenze meiner Absonderung. Ich werde Christus gleich sein, wenn Er erscheint, so wie wir das in 1. Johannes 4 finden. Ich bin jetzt noch nicht Ihm gleich, aber ich weiß, dass ich es einmal sein werde, und deswegen reinige ich mich heute. Und der Apostel fügt das Ausmaß auch noch hinzu, indem er sagt: „gleich wie er rein ist“. Hier ist die positive Seite: „so wie er rein ist“; und Johannes kennt kein Aufhören mit dieser Beschäftigung, bis der Tag sich kühlt und die Schatten fliehen und der, der nach Gleichheit mit Christus auf der Erde verlangt hat, zum Schluss findet, dass er „ihm gleich ist“.


Originaltitel: „Separation from Evil, and Holiness to the Lord, in order to testimony – early witnesses to their necessity“
aus The Christian’s Friend and Instructor, Jg. 7, 1880
Quelle: www.stempublishing.com/magazines/cf/1880/Separation-from-Evil-and-Holiness-to-the-Lord.html

Anmerkungen

[1] Anm. d. Red.: In der Elberfelder Übersetzung (CSV Hückeswagen) werden beide Stellen mit „wird nicht zuschanden werden“ übersetzt.

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