Disziplin lernen ...
1. Korinther 9,24-27

David Roderick Reid

© SoundWords, online seit: 07.05.2001, aktualisiert: 30.07.2024

Leitverse: 1. Korinther 9,24-27

[…] Manche Christen meinen, das Christenleben bestehe nur aus Glück, Gesundheit und Wohlstand – wie ein Sommerurlaub mit Surfen, Sonne, Essen und Schlafen. Weit gefehlt! In unseren Leitversen geht es darum, dass es ohne Disziplin in unserem Leben nicht geht. Das Leben eines wachsenden Christen gleicht dem Leben eines guten Studenten oder eines guten Sportlers – es ist diszipliniert!

Das Leben eines Sportlers erfordert Disziplin. Die Vorbereitung beginnt nicht erst mit dem Wettkampf. Jedem Wettkampf geht ein hartes, diszipliniertes Training voraus. Schau dir einmal ein Fußballtraining am Nachmittag an. Unglaublich, was da an Ächzen und Stöhnen zu hören ist. Schau den Golfmannschaften zu, wie sie stundenlang an ihren Abschlägen und Putts feilen. Und die Läufer rennen – und rennen und rennen!

1Kor 9,24.25: Wisst ihr nicht, dass die, die in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft nun so, dass ihr ihn erlangt. Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche.

Paulus bezieht sich in seiner Analogie in 1. Korinther 9,24-27 auf die griechischen Spiele, die Vorläufer unserer Olympischen Spiele. Damals gab es Wettkämpfe im Laufen, Ringen, Boxen und anderen Sportarten. Vers 24 bedeutet, dass alle Christen wie die Sieger laufen sollen. Das bedeutet, dass wir im Training und im Wettkampf genauso diszipliniert sein müssen wie jeder siegreiche Sportler. Bei den griechischen Spielen mussten die Athleten „enthaltsam in allem“ sein: Sie mussten eine strenge Diät einhalten, hart trainieren, Selbstverleugnung üben etc. Jeder Aspekt im Leben eines Sportlers war der Disziplin unterworfen.

Die Anwendung für einen wachsenden Christen liegt auf der Hand: Wir müssen in jedem Bereich unseres Lebens diszipliniert sein und Selbstbeherrschung üben, auch wenn es um Spaß und Sport und andere schöne Aktivitäten geht. Wie leicht sind wir mit vielen guten Dingen so beschäftigt, dass wir keine Zeit mehr für die Gemeinschaft mit anderen Christen und für das Gebet finden. Um Zeit für das Gebet zu haben, müssen wir Selbstverleugnung praktizieren; wir müssen Verzicht üben, zum Beispiel auf zu viel Schlaf, Fernsehen, Zeitschriften, Internet.

1Kor 9,26.27: Ich laufe daher so, nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe so, nicht wie einer, der die Luft schlägt; sondern ich zerschlage meinen Leib und führe ihn in Knechtschaft, damit ich nicht etwa, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst verwerflich werde.

Vers 27 bedeutet nicht, dass man seinen Körper im wörtlichen Sinne „zerschlagen“ soll, sondern es kann bedeuten, dass man den Wecker auf 5.30 Uhr stellt, um morgens genügend Zeit zu haben, mit dem Herrn allein zu sein. Studenten sollten sich ihr Studium so einteilen, dass sie auch immer Zeit für das Bibelstudium haben. 2. Timotheus 2,15 fordert uns dazu auf, uns darin zu „befleißigen: 

  • 2Tim 2,15: Befleißige dich, dich selbst Gott als bewährt darzustellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt.

Wenn wir nur den Kalenderzettel lesen, missachten wir das Gebot des Herrn. Es erfordert Disziplin, um „das Wort der Wahrheit recht teilen“ zu können. „Sich selbst Gott als bewährt darzustellen“ ist viel mehr, als vor anderen Menschen gut dazustehen. Fangen wir also an, uns zu organisieren, und beginnen wir damit, ein Bibelbuch systematisch zu studieren. Benutzen wir dazu einen Bibelkurs oder ein hilfreiches Buch. Wir müssen „die gelegene Zeit auskaufen“ (Eph 5,16), sonst sind wir wie Läufer mit verbundenen Augen oder wie Schattenboxer. Was für eine Zeit- und Energieverschwendung!

2. Timotheus 2,5 mahnt uns, dass es keinen Siegeskranz oder keine Krone gibt, wenn jemand sich nicht an die Trainingsregeln oder an die Wettkampfregeln hält: 

  • 2Tim 2,5: Wenn aber auch jemand kämpft, so wird er nicht gekrönt, es sei denn, er habe gesetzmäßig gekämpft.

Der Wettkämpfer muss bis zum Ende diszipliniert bleiben. Darf ein Läufer, der in der letzten Runde zurückliegt, das Innenfeld überqueren, um den Rückstand aufzuholen? Auf keinen Fall! Genauso wenig gibt es eine Abkürzung zur geistlichen Reife! Um als Christen zu wachsen, müssen wir diszipliniert trainieren und das „Rennen“ nach den Regeln laufen, die Gott in seinem Wort aufgestellt hat.

Auch wenn ein diszipliniertes Leben hart ist – so ist uns doch eine Belohnung sicher, die ewig währt und „unvergänglich“ ist (1Kor 9,25). Wenn die Läufer bei den griechischen Spielen ihr Leben disziplinierten, nur um einen Kranz zu erlangen, der verwelkt, oder eine Krone aus toten Blättern, wie viel mehr sollten wir in unserem Leben Disziplin üben, wo es doch um ewige Werte geht!

Denk daran: Ohne Disziplin keine Belohnung!


Originaltitel: „Discipline is Demanded“
Quelle: www.growingchristians.org

Übersetzung: Gabriele Naujoks

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