Anmerkung der Redaktion:
Paul Wilson hatte eine Begabung, seine Botschaften leichtverständlich, anschaulich und mit einfachen Worten zu erklären, so dass er auch Kinder und Jugendliche gut erreichen konnte. In speziellen Vorträgen wandte er sich an junge Christen, um sie in ihrem Glaubensleben zu ermutigen und zu einem gottesfürchtigen Leben anzuleiten. Er legte es ihnen sehr ans Herz, Gottes Wort lesen, damit sie einen „Reiseführer“ haben, der sie auf den richtigen Weg leitet. Bei allen Fragen in Glauben und Alltag sollten sie Gottes Führung und seinen Willen suchen. Er selbst habe in jungen Jahren Fehler gemacht und sei manchmal eigene Wege gegangen, wie er in einem Vortrag vor jungen Leuten zugab.
Suche Gottes Führung für dich
Ich glaube, es gibt in unserem Leben kaum eine Zeit, in der wir mehr dazu neigen, unser Leben selbst bestimmen und planen zu wollen, als in der Jugend. […] Ich spreche als jemand, der einige Erfahrungen gemacht hat; als jemand, der oft seinen eigenen Weg gewählt hat – auch wenn ich damit nicht sagen möchte, dass es ein böser Weg war. Wie viele Dinge im Leben gibt es, wo wir eine Wahl treffen müssen! Ich stelle heute fest, und zwar mehr als damals, als ich ein junger Mann war: Junge Leute neigen dazu, zu glauben, sie wüssten alle Antworten. Sie scheinen der Meinung zu sein, sie seien weiser als ihre Eltern und die Ältesten in der Gemeinde. Selten denken sie darüber nach, ihren Weg wirklich dem Herrn anzubefehlen und seine Führung zu suchen.
Vor kurzem habe ich von einem jungen Mann gehört, der die Entscheidung traf, in eine andere Stadt umzuziehen. Ich sage nicht, dass so etwas falsch ist oder dass ein Christ niemals umziehen sollte. Aber ich hatte den Eindruck, dass er in dieser Sache sehr wenig die Gedanken Gottes und seine Führung gesucht hat. Es gibt immer menschliche Argumente für oder gegen einen Umzug: gute berufliche Möglichkeiten, viele Arbeitsplätze, ausgezeichnete Verdienstmöglichkeiten. […] Wir erkennen kaum, welche folgenreichen Konsequenzen von unseren Entscheidungen abhängen. […]
Ihr lieben jungen Leute, bitte sucht die Führung des Herrn, wenn ihr umziehen wollt. Ich spreche als jemand, der Fehler gemacht hat. Ich bin mehrere Male umgezogen; zu einigen Umzügen hat der Herr mich bewegt. Ich erinnere mich an einen Umzug, bei dem es so schien, als solle ich umziehen. Heute bezweifle ich, dass ich damals die Gedanken des Herrn dazu kannte. Aber wenn ihr einmal umgezogen seid – denkt daran, dass ihr es nicht mehr ändern könnt![1][2]
Lass die Bibel dein Reiseführer sein!
Vergesst nicht: Die Bibel ist der göttliche Reiseführer […], und ihr müsst diesem Führer aufmerksam folgen. Wenn ihr Gottes Wort nicht lest, wenn ihr Gottes Gedanken für euren Weg nicht versteht, werdet ihr wahrscheinlich in den falschen Weg einbiegen und auf diesem Weg vielleicht einen Tag, einen Monat oder das ganze Leben gehen. […] Gott hat uns nicht nur einen Reiseführer gegeben […], sondern eine Person, der ihr folgen könnt: Jesus Christus ist das vollkommene Vorbild und ein vollkommener Reiseführer.[3]
Übersetzung: Gabriele Naujoks
Anmerkungen
[1] Aus einem Vortrag für junge Leute, gehalten im Mai 1964 in Sierra Madre, Kalifornien. Unter dem Titel Choose the Path bei Bible Truth Publishers heute noch als Broschüre erhältlich.
[2] Anm. d. Red.: Ein Umzug ist heute sicher wesentlich einfacher wieder rückgängig zu machen als früher. Paul Wilson will hier vor allem eins deutlich machen: Wir sollten unsere Entscheidung wirklich mit dem Herrn besprechen und auch das Wort Gottes befragen. So manch einer sagt: „Ich habe alles ins Gebet gebracht“, ohne jedoch wirklich die Bibel aufgeschlagen zu haben und die Antwort des Herrn abzuwarten; innerlich hatte man schon eine Entscheidung getroffen. Wenn wir umziehen wollen, müssen wir zum Beispiel nicht nur bedenken, dass ein Umzug mit Zeit und Geld zu tun hat; es steht auch die Frage im Raum: Wird mich ein Umzug auch geistlich voranbringen (und nicht nur beruflich) oder wird er mich im Glaubensleben bremsen? Gibt es dort Geschwister, die sich wirklich zum Namen des Herrn versammeln und wo Er in der Mitte ist? (Siehe dazu unsere Artikelserie „In welche Gemeinde soll ich gehen?“.) – Auch wenn ein falscher Weg in der heutigen Zeit leichter zu korrigieren zu sein scheint als früher, so entstehen doch Beziehungen, die einen (an den neuen Ort) binden. Ein erneuter Umzug würde wiederum Fragen nach einem Arbeitsplatz, einer neuen Wohnung etc. bedeuten. Das ist manchmal sehr schwierig und mit Mühen verbunden und führt dazu, dass vieles hinderlich im Weg steht, um einen falschen Weg zu korrigieren. Besonders für junge Gläubige ist es wichtig, dass sie sich auch Rat bei den Eltern oder bei erfahrenen Christen suchen. Diese Ratschläge sollten dann anhand von Gottes Wort überprüft und im Gebet vor den Herrn gebracht werden.
[3] Aus einem Vortrag für junge Leute, gehalten im Jahr 1948 auf einer Konferenz in Walla Walla, Washington: „We need to Follow a Road Map“.