Wachsen oder zurückbleiben
Wachsen wir in der Gnade oder fallen wir zurück?

G.F. Barlee

© SoundWords, online seit: 10.02.2023, aktualisiert: 26.06.2024

Leitvers: 2. Petrus 3,18

2Pet 3,18: Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.

Überall in der Schöpfung deutet Wachstum stets darauf hin, dass Leben vorhanden ist, und wenn das Wachstum aufhört, ist der Grund dafür entweder Krankheit oder Tod. Das gilt auch für Gläubige, die „in Christus eine neue Schöpfung“ sind (2Kor 5,17). Alle Kinder Gottes sind „aus Wasser und Geist geboren“ und gehen auf diese Weise in das Reich Gottes ein, wie wir aus Johannes 3,5 lernen. Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, hat sie „auserwählt in Christus vor Grundlegung der Welt und hat sie zuvorbestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus“ (Eph 1,4.5). Sie sind „begnadigt in dem Geliebten, in dem sie die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen“ (Eph 1,7). Nachdem sie an Christus geglaubt haben, sind sie „versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand ihres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes“ (Eph 1,13.14). Als Kinder Gottes sind sie nun „Erben Gottes und Miterben Christi“ (Röm 8,17) sowie Glieder der Familie Gottes.

Im natürlichen Leben beginnen alle Menschen ihre irdische Entwicklung als kleine Kinder und werden allmählich reifer, bis sie schließlich erwachsen sind. In gleicher Weise wird auch der Gläubige zunächst als kleines Kind in Christus gesehen. In 1. Johannes 2 lesen wir von Kindern, jungen Männern und Vätern. Das bedeutet: Wir wachsen ständig, „bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann“ (Eph 4,13). Der Apostel fügt hinzu: „damit wir nicht mehr Unmündige {Kinder} seien …; sondern in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus“ (Eph 4,14.15).

Von allen Seiten ist der Christ von dem Widersacher und seinen Dienern umgeben, die den Gläubigen zu Fall bringen und auf diese Weise Christus entehren wollen. Deshalb fordert Paulus den Gläubigen auf, „die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen“ (Eph 6,11), damit er gegen die Machenschaften des Teufels bestehen kann. Solange der Christ in dieser Welt ist, hört der Kampf nie auf. Ein Waffenstillstand mit dem Feind ist verhängnisvoll; denn dann hört das geistliche Wachstum auf, weil die Seele niemals stillsteht, und statt geistlich zu wachsen, gleitet der Gläubige unweigerlich ab, fällt er geistlich zurück. Das ist eine äußerst ernste Wahrheit, über die jeder Gläubige ernsthaft nachdenken und die er sich zu Herzen nehmen sollte. Ein wichtiger Teil der Waffenrüstung Gottes ist der „Schild des Glaubens“, mit dem wir „alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen“ können (Eph 6,16).

Die junge Gemeinde in Thessalonich hatte sich diese Ermahnung zu Herzen genommen, denn Paulus schreibt: „Wir sind schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch zu danken, wie es angemessen ist, weil euer Glaube überaus wächst“ (2Thes 1,3). Petrus schreibt an diejenigen, „die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben“ (2Pet 1,1), und warnt sie davor, „durch den Irrwahn der Frevler aus ihrer eigenen Festigkeit zu fallen“ (2Pet 3,17). Auch ermahnt er sie, „in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus zu wachsen“ (2Pet 3,18). Wachstum ist immer ein Zeichen dafür, dass die Seele gesund ist. Johannes schreibt „dem geliebten Gajus“: „Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allem wohlergeht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohlergeht“ (3Joh 2). Üblicherweise sollte jeder Gläubige in der Gnade wachsen, und zugleich sollte dieses Wachstum beweisen, dass in seiner Seele geistliches Leben vorhanden ist.

Nun wollen wir herausfinden, was uns der Heilige Geist in Bezug auf unser tägliches Leben sagt und wie wir leben sollten, damit wir die furchtbare Gefahr des Abgleitens vermeiden.

Der Apostel Paulus schreibt:

  • Gal 2,19.20: Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.

  • Kol 3,1.2: Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist … Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist.

  • Röm 13,14: Zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden.

Es gibt noch zahlreiche ähnliche Verse, aber immer wieder drängt der Heilige Geist auf den wichtigsten Aspekt: Wir sollen uns mit Christus beschäftigen, so dass unser Herz als einzigen Gegenstand Christus hat, den Menschen in der Herrlichkeit. So schreibt es auch der Apostel Paulus im Philipperbrief: „Eins aber tue ich: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus“ (Phil 3,13.14). Und ein paar Sätze weiter ergänzt er: „Seid zusammen meine Nachahmer, Brüder“ (Phil 3,17).

Eine der größten Gefahren in diesen letzten Tagen ist, dass wir um irdische Dinge besorgt sind; tatsächlich ist das genau das Gegenteil davon, dass wir das suchen sollen, was droben ist. Vor dieser Gefahr können wir nur bewahrt bleiben, indem wir ständig den Schild des Glaubens gebrauchen.

Wir müssen „nüchtern sein und wachen; denn unser Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1Pet 5,8). Ihm sollen wir jedoch „standhaft im Glauben widerstehen“ (1Pet 5,9).

Die Wörter abtrünnig und abgleiten (engl. backsliding) kommen im Neuen Testament nicht vor, doch in den Schriften der alttestamentlichen Propheten werden sie häufig auf Israel angewandt. Über einen Vers aus dem Alten Testament sollten wir allerdings einmal nachdenken: „Von seinen {eigenen} Wegen wird gesättigt, wer abtrünnigen Herzens ist“ (Spr 14,14).

Unser Herr Jesus sehnt sich besonders danach, dass wir Ihn von ganzem Herzen lieben. Hat Er nicht selbst die Liebe seines Herzens bewiesen, indem Er „für uns sein Leben hingegeben hat“ (1Joh 3,16a)? Sollen wir uns denn von den Dingen der Welt vereinnahmen lassen – einer Welt, die Ihn verstoßen hat und Ihn noch immer verachtet und ablehnt? Die Zeit ist nur noch sehr kurz, und nur jetzt können wir beweisen, dass unsere Liebe zu Ihm echt und aufrichtig ist – indem wir am Tag seiner Verwerfung treu an seiner Seite stehen.


Originaltitel: „Growth or Backsliding“
aus der Zeitschrift Toward the Mark, Jg. 13, Nr. 2, April 2014, S. 13–15
Quelle: https://towardthemark.org

Übersetzung: Gabriele Naujoks

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