Liebst du Gott wirklich?
Interessiert dich, was Ihn erfreut?

Elmo Clair Hadley

© CSV, online seit: 26.12.2005, aktualisiert: 11.11.2022

Leitverse: 1. Johannes 5,3-5

1Joh 5,3-5: Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

Hier haben wir das Geheimnis des Sieges in unserem praktischen, täglichen Leben. Als wir aus Gott geboren wurden, wurden wir zu Teilhabern seiner göttlichen Natur gemacht, die an seinem göttlichen Willen Wohlgefallen hat und somit seine Gebote nicht als schwer empfindet. Auf dem Weg seiner Gebote voranzugehen, gibt unserem Herzen tiefe Freude. Und nicht nur das, sondern auch der Sohn seiner Liebe, der immer des Vaters Freude ist, wird für unsere Herzen eine beständige Quelle der Freude und Segnung.

Betrachte Ihn am Kreuz! Zwischen zwei Übeltätern hängt Er. Wer brachte Ihn dorthin? Die Welt. Sowohl die religiöse als auch die politische Welt reichten sich dabei die Hände, aber hinter allem war Satan, „der Fürst der Welt“ (Joh 14,30). Betrachte Ihn, wie Er verspottet und mit einer Dornenkrone gekrönt wird, wie seine Rechte, über sie zu regieren, abgestritten werden. „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“, rufen sie (Lk 19,14). Und wer ist dieser Mensch? Jesus, der Sohn Gottes, der eingeborene Sohn des Vaters, den Er aus Liebe zu verlorenen Sündern in diese Welt sandte. Er ging diesen leidvollen Weg in dieser Welt von der Krippe bis zum Kreuz, zeigte nur Liebe und Gnade und suchte nur die Verherrlichung des Vaters und den Segen des Menschen. Freiwillig ging Er an das Kreuz, um sein Leben als Lösegeld für uns hinzugeben. Noch einmal fragen wir: Wer nagelte Ihn ans Kreuz? Was die Seite Gottes angeht, so wissen wir, dass Er über allem war und es zuließ, damit Christus durch sein Blut Sühnung tat für unsere Sünden. Was aber die Seite des Menschen und seine Verantwortlichkeit angeht, so war es die Welt, die Ihn dorthin brachte. Sie wollten Ihn nicht in ihrer Mitte haben. Sie sagten: „Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn!“ (Joh 19,15).

Wir lieben jemand, weil wir wissen, was er ist, weil wir etwas an ihm sehen, was uns liebenswert erscheint. Aber das macht es uns unmöglich, zwei Personen zu lieben, die in ihrem Geschmack, ihrem Verlangen, ihren Zielen und Absichten einander entgegengesetzt sind. Nun, wie können wir die Mörder des Sohnes Gottes lieben und zur gleichen Zeit auch Ihn? Es ist unmöglich. Es muss entweder Christus sein oder es ist die Welt. Wir können nicht beides haben.

Ist Christus der Gegenstand deines Herzens? Liebst du den, der jenen furchtbaren Preis zu deiner Erlösung bezahlt hat? Verlangst du danach, in Gemeinschaft mit Ihm zu leben, schon jetzt jenen vertrauten, innigen Umgang mit Ihm zu pflegen, den wir in vollem Maß in der Ewigkeit genießen werden, wenn wir bei Ihm und Ihm gleich sein werden? Warten wir auf diesen Augenblick, an dem Er uns zu sich in die Herrlichkeit nehmen wird, um Ihn zu sehen, wie Er ist? Wie kann es dann möglich sein, dass wir uns in Verbindungen mit jener Welt wohlfühlen, die Ihn aus ihrem Leben und ihren Herzen ausgeschlossen hat? Sie wollten Ihn nicht in ihrer Welt haben!

Vielleicht sagst du: Wäre Er nicht in jenen dunklen Zeiten, sondern in unseren Tagen geboren worden, man hätte Ihn nicht so behandelt. – Wirklich? Warum öffnen sie Ihm dann heute nicht ihr Herz? Warum heißen sie Ihn nicht in ihren Häusern und ihrem Leben willkommen? Warum unterwerfen sie sich nicht seinem Willen? Warum lehnen sie Ihn als Begleiter und Verbündeten, als Führer und Ratgeber in allen Einzelheiten ihres Lebens ab? Wenn sie Ihn als solchen nicht wollen, so kannst du sicher sein, dass sie Ihn nicht aufnehmen würden, würde Er heute in die Welt kommen.

Die Welt hat heute Ihm gegenüber genau dieselbe Haltung wie damals, nur hat sie nicht die Gelegenheit, seinen Tod zu begehren. Dieser schreckliche Mord an dem Sohn Gottes ist eine allen bekannte historische Tatsache. Und solange sich jemand nicht ausdrücklich auf die Seite Christi stellt, ist er auf der Seite der Welt, die Ihn verwarf und kreuzigte. Sie alle verwerfen Ihn in ihren eigenen Herzen; sie wollen Ihn nicht.

Das ist die Welt. Lieber gläubiger Freund, wie kannst du Glauben an seine gesegnete Person als den Sohn Gottes haben und noch Hand in Hand mit seinen Mördern gehen? Warum benutzte Er nicht seine Macht, um sich aus ihren Händen zu befreien, warum erlitt Er den schrecklichen Kreuzestod? Um uns von den furchtbaren Folgen unserer Sünde zu erlösen und damit wir für Ihn und mit Ihm lebten für alle Ewigkeit. So groß war seine Liebe zu uns.

Wie kannst du Glauben an Ihn haben, der für dich dort starb, ohne dass dein Herz zu Ihm gezogen wird für all das, was Er für dich getan hat? Es ist gewiss nicht möglich, dass du Ihn lieben und zur gleichen Zeit Freundschaft mit der Welt haben kannst, die Ihn tötete. Alle ungeretteten Menschen setzen so lange ihr Siegel unter die schreckliche Tat auf Golgatha, als sie Ihm weiterhin einen Platz in ihren Herzen, in ihrem Leben verweigern.

Der Glaube, der an Ihn glaubt, der daran glaubt, was Er ist, was Er in dem Erlösungswerk vollbracht hat, dieser Glaube überwindet die Welt. „Dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ (1Joh 5,4.5). Lass Christus wirklich den Gegenstand deines Herzens sein und die Dinge dieser Welt werden in seltsamer Weise ihren Glanz verlieren. In den Wegen der Welt zu wandeln aber gibt weder Freude noch Kraft, es beraubt uns nur der Freude der Gemeinschaft mit Christus und erfüllt das Herz mit Ruhelosigkeit.

In 1. Johannes 2,15-17 wird die Welt in scharfen Gegensatz zu dem Vater gesetzt: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“ Hier sehen wir, wie unvereinbar die Liebe der Welt und die Liebe des Vaters miteinander sind. Warum? Weil das Verlangen des Vaters und das Verlangen der Welt einander völlig entgegengesetzt sind.

Der Vater hat an Christus Wohlgefallen; Er hat Ihn hoch erhoben und bestimmt, dass vor Ihm jedes Knie sich beuge. Wir erkennen Ihn schon jetzt mit Freuden als unseren Herrn an, aber die Welt wünscht Ihn nicht. Sie folgt ihrem eigenen Lauf. Sie will ihr eigenes Leben leben, sie will in ihrer Lust und in sündigen Vergnügungen vorangehen. Aber alles das ist nicht von dem Vater. Es ist gerade das Gegenteil von dem, was der Vater ist. Die Welt hat weder an dem Willen des Vaters Wohlgefallen noch an dem, den Gott zu erheben wünscht. Solche, die die Welt lieben, wünschen Ihn nicht in ihrem Leben zu haben; Gottes Wille ist ihnen zuwider.

So sehen wir, dass die Liebe des Vaters und die Liebe des weltlichen Systems einander völlig entgegengesetzt sind, wir können nicht beide zugleich lieben. Wie können wir sagen, dass wir Gott lieben, wenn wir kein Herz für den haben, den Er erhöht hat, und wenn es nicht unser Begehren ist, die Dinge zu tun, die Er geboten hat? Was sind seine Gebote? Es sind jene Dinge, von denen Er wünscht, dass seine Kinder sie tun sollen. Er gebietet Dinge, an denen Er Wohlgefallen hat. Wenn ich nun Gott liebe, dann muss ich das lieben, was Er liebt und woran Er Freude hat.

Wie kann ich den Anspruch erheben, Gott zu lieben, wenn ich kein Herz für jene Dinge habe, an denen Er Freude hat? Wie kann ich beanspruchen, ein Kind Gottes zu sein, wenn ich nicht danach verlange, in Gemeinschaft mit seinem Sohn, an dem Er Wohlgefallen hat, voranzugehen? Unmöglich. Wie kann es Gemeinschaft mit unserem Vater geben, wenn nicht der Herr Jesus, dessen Speise es war, den Willen des Vaters zu tun, der Gegenstand für unser Herz ist? Aber in dem Maß, wie Er für unser Herz der „Geliebte“, der „Ausgezeichnete unter Zehntausenden“ wird, werden wir wirkliche Freude, wirklichen Frieden und wirkliche Freiheit darin finden, gerade in dem Weg des Willens Gottes zu wandeln und seinen Sohn anzubeten und zu erheben.

„Die Liebe des Christus drängt uns, indem wir so geurteilt haben, dass einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind. Und er ist für alle gestorben, damit die, die leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist“ (2Kor 5,14.15). Durch seinen Tod haben wir ein neues Leben bekommen, und wie wird sich dieses Leben kundtun? Dadurch, dass man sich nicht selbst gefällt, sondern Ihm; dass man nicht länger sich selbst lebt, sondern Ihm. Das ist der Prüfstein dafür, wo sich unsere Herzen bewegen.

Aber es mag jemand fragen: Was ist die Welt, die derart in Widerspruch zu dem Vater liegt? – Nun, es geht nicht um die Dinge an sich, sondern darum, was wir in unseren Herzen für sie empfinden, ob wir sie suchen oder Christus. Wie kann ich wissen, was von der Welt und was von dem Vater ist? Sehr einfach. Lege dir die Fragen vor: Kann ich dieses oder jenes zur Verherrlichung Gottes tun? Wird es Christus gefallen, der für mich starb, damit ich leben kann? Wird Er in dieser Sache mit mir sein und seinen Segen darauf legen? Wenn wir uns solche Fragen in der Gegenwart Gottes vorlegen und beantworten, werden wir in den meisten Fällen klar erkennen, ob die Sache von dem Vater und nach seinem Willen ist, oder ob sie von der Welt ist.

O spiele nicht mit diesen Dingen! Tust du es doch, wird es dir deine Freude und den Sieg rauben. Läufst du den Dingen der Welt nach, so wirst du ein beschwertes Gewissen und ein ruheloses Herz bekommen. Gehst du aber auf dem Weg seiner Gebote zur Verherrlichung seines Sohnes, so wirst du Freude, Frieden und Befriedigung und das köstliche Bewusstsein haben, dass Gott mit dir und für dich ist. „Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?“ (Röm 8,31). So wird stets tiefer Friede in unseren Herzen sein. Wenn wir auf dem Weg seiner Gebote vorangehen, so wird der Geist ungetrübt sein und uns Kraft und Sieg in unserem Leben geben. Der Glaube, der an den einst gekreuzigten und jetzt lebenden und erhöhten Sohn Gottes glaubt und in Ihm ruht, ist der Sieg, der die Welt überwindet.


Originaltitel: „Der Sieg – unser Glaube“
aus Ermunterung und Ermahnung, Jg. 40, 1986, S. 321–327

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