Grundsätze der Partnerwahl
Aus „Eine Ehe zur Ehre Gottes“

Wilfried Plock

© CMD, online seit: 03.08.2006, aktualisiert: 17.11.2022

Einleitung

Charles Darwin dachte ans Heiraten. Nüchtern wie er war, schrieb er Vor- und Nachteile auf. Auf der Plus-Seite notierte er folgende Punkte: ein Heim, eventuell Kinder und der Reiz des weiblichen Plauderns. Auf der Gegenseite war Folgendes zu lesen: schrecklicher Zeitverlust, kann abends nicht lesen und muss, falls viele Kinder, Geld verdienen. Dann machte er einen Strich drunter und zog den Schluss: „Keine Angst, Alterchen, es gibt viele glückliche Sklaven.“ Und er heiratete.

Ich wünschte den jungen Leuten heute einen Schuss darwinscher Nüchternheit. Der Volksmund sagt zu Recht: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Es stimmt allerdings auch: „Wer nicht wägt, der nicht gewinnt.“ Manche meinen: „Aber es gibt doch Liebe auf den ersten Blick.“ Ja, das stimmt. Aber Liebe auf den ersten Blick ist genauso sicher wie die Diagnose eines Arztes auf den ersten Händedruck. Die Wahl des richtigen Lebensgefährten ist eine der wichtigsten Lebensfragen. Hier darf es keine Experimente geben. Diese Einsicht veranlasste Shakespeare zu dem gewagten Spruch: „Besser gut gehenkt als schlecht verheiratet.“

Die Bibel rät uns, nach Prinzipien zu entscheiden. Die Schrift ist kein Paragraphenbuch, in dem man für jede erdenkliche Lebenssituation das passende Rezept finden könnte. Gottes Wort zeigt uns jedoch glasklare Grundsätze. Sie bilden quasi den Rahmen, und innerhalb dieses Rahmens gibt es viel Freiheit.

1. Grundsatz: Beten Sie um Gottes gute Führung in dieser Frage und vertrauen Sie Ihm!

a. Ein positives Beispiel

In 1. Mose 24 wird berichtet, wie Abrahams Knecht Elieser eine Frau für dessen Sohn Isaak sucht. Etwas an diesem Kapitel ist sehr auffällig: Es ist durchzogen von Gebet. Elieser betete (1Mo 24,12-14.26.27.52), Isaak betete auf dem Feld (1Mo 24,63) und wahrscheinlich flehte der treue Beter Abraham im Hintergrund ebenfalls. Gott gab Gelingen: Rebekka wurde Isaaks Frau (1Mo 24,61-67).

Als ich meine Sylvia kennengelernt hatte und ernstlich prüfte, ob sie meine Frau werden könnte, da betete ich täglich über dieser Frage. Und Sylvia tat es ebenso. Nach einer gewissen Zeit hatten wir beide Gewissheit. Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die Frage nach dem Partner im Herzen bewegen, dann beten Sie bitte ernstlich um Gottes gute Führung. Der Herr ist ein Hörer des Gebets.

b. Ein negatives Beispiel

In Richter 14 lesen wir von Simsons Partnersuche. Er wählte sich eine Philisterin aus Timna. Wieder fällt etwas auf: Gebet kommt überhaupt nicht vor! Die Sache ging völlig schief. Simsons Braut kam um (Ri 15,6), und Simson, der nur nach den Augen gewählt hatte (Ri 14,3.7), wurden am Ende die Augen ausgestochen (Ri 16,21). Das ist eine überaus deutliche Sprache der Bibel.

Darum beten Sie um Gottes gute Führung in dieser Frage. Verwenden Sie vielleicht die Worte des Psalmisten: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg“! (Ps 139,23.24).

2. Grundsatz: Fassen Sie einen Herzensentschluss!

Als Daniel mit seinen Freunden am Hof Nebukadnezars für seine spätere Aufgabe vorbereitet wurde, da nahm er sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der für Juden unerlaubten Speise des Königs zu verunreinigen (Dan 1,8).

Als in Antiochia Menschen zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen waren, da wurden sie von Barnabas ermahnt, „mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren“ (Apg 11,23).

Von solch einer Entscheidung möchten wir jetzt im Blick auf die Partnerwahl sprechen. Ich möchte Sie bitten, folgenden Herzensentschluss vor Gott zu fassen, bevor Sie irgendetwas in dieser Richtung unternehmen: „Herr, ich will lieber mein Leben lang ledig bleiben, als mich mit einem nichtgläubigen Partner zu verbinden.“

Warum sollten Sie das tun? Die Antwort gibt uns der Apostel Paulus: „Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen. Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht und Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?“ (2Kor 6,14.15).

Paulus redet hier im Kontext des Abschnittes von der Haltung des Gläubigen in der Gesellschaft. Er ermahnt die Christen, in keinem Gebiet ihres Lebens am fremden Joch mit Ungläubigen zu ziehen. Dazu gehört auch der Bereich der Partnerwahl. Das Bild vom ungleichen Joch veranschaulicht sehr deutlich, dass ein Christ letztlich leiden wird, wenn er an jemanden gebunden ist, der ständig in eine Richtung ziehen will, die der eigenen entgegengesetzt ist. Das Leben wird bewusst und unbewusst zu einem Tauziehen. Ernst G. Maier brachte dazu in einem seiner Studienhefte ausgezeichnete Gedanken zu Papier.

Das Leben in einer ungleichen Jochgemeinschaft

  1. Der Ungläubige ist nicht in einem Zustand der Neutralität. Er ist ein Feind Gottes (Eph 2; Röm 8,7).
  2. Der Ungläubige hat unter Umständen ganz andere Lebensziele als der Gläubige. Die ewige Zukunft des Ungläubigen ist die ewige Verdammnis. Der Ungläubige steht unter dem Zorn Gottes (Joh 3,36; Apg 4,12; Off 20,11-15).
  3. Der Ungläubige kann geistliche Dinge nicht verstehen. Sie sind ihm eine Torheit (1Kor 2,14). Der gläubige Teil kann deswegen keine geistliche Hilfe und Unterstützung bei ihm finden, wenn er sie nötig hat. Auch die letzte tiefe Gemeinschaft, wie sie im gemeinsamen Gebet zum Ausdruck kommt, kann nicht erlebt werden.
  4. Der Gläubige kann dem ungläubigen Ehepartner ein „fauler Geruch des Todes“ werden (2Kor 2,15.16). Gott gibt dem gläubigen Teil keine generelle Verheißung, dass der Partner zum Glauben kommt.
  5. Die gläubige Frau muss sich dem ungläubigen Ehemann freiwillig unterordnen – einem Mann, der nicht auf Gott hört und deshalb auf ihre geistlichen Bedürfnisse nicht eingehen kann (Eph 5,22-24).
  6. Der gläubige Mann soll seine ungläubige Ehefrau so lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat. Er hat die Verantwortung für die geistliche Führung der Familie. Wie soll die aber aussehen, wenn sich die Frau dieser geistlichen Führung nicht unterstellt und ihn dabei nicht unterstützt (Eph 5,22-33)?
  7. Die Erziehung der Kinder ist durch die unterschiedlichen Lebensanschauungen und Lebensziele zusätzlichen Belastungen ausgesetzt. Ein gläubiger Vater oder eine gläubige Mutter hat die Verantwortung und den Wunsch, die Kinder zum Glauben an Jesus Christus hinzuführen. Der ungläubige Partner wird dieses Vorhaben aber unter Umständen nicht unterstützen und eventuell sogar verhindern wollen.
  8. Der Ungläubige teilt die Liebe zu Jesus Christus nicht und der Gläubige die Liebe zur Welt nicht. Der Gläubige ist deswegen ständig versucht, in seinem Glaubensleben Kompromisse einzugehen, um den Frieden in der Ehe zu erhalten. Er kann nicht ungehindert dem Herrn dienen.

Die Ungerechtigkeit einer ungleichen Jochgemeinschaft

a. Die ungleiche Jochgemeinschaft ist eine Ungerechtigkeit gegenüber dem Ungläubigen

  • Der Gläubige gibt seine Treue zuerst dem Herrn (Prioritäten). Der Ungläubige erwartet jedoch, dass er (sie) im Herzen des Gläubigen die wichtigste Person ist.
  • Der Ungläubige hat andere Ziele als der Gläubige. Der Ungläubige erwartet jedoch, dass der gläubige Ehepartner die Ziele des ungläubigen Partners voll unterstützt. Wie können zwei, die entgegengesetzte Ziele haben, in die gleiche Richtung gehen?

b.  Die ungleiche Jochgemeinschaft ist eine Ungerechtigkeit gegenüber dem Gläubigen

  • Die Ehe ist keine Evangelisationsmethode. Der Gläubige hat keine Verheißung, dass der ungläubige Ehepartner zum Glauben kommt. Es geschieht auch sehr selten, dass der ungläubige Partner, den ein Gläubiger im Ungehorsam gegenüber Gott geheiratet hat, gläubig wird. Selbst wenn Gott manchmal auf krummen Linien gerade schreibt, erlaubt uns das nicht, bewusst in krummen Linien zu fahren. Johannes Busch vertrat die Ansicht: „Es ist leichter, die ganze Welt zu bekehren als seinen eigenen Ehepartner.“ In der Seelsorge gilt zudem die Daumenregel: „Eine Bekehrung, die mit einer beabsichtigten Verlobung oder Heirat verquickt ist, ist in 99 von 100 Fällen unecht.“
  • In einer ungleichen Jochgemeinschaft verkümmert meistens der Glaube des Gläubigen.

c. Die ungleiche Jochgemeinschaft ist eine Ungerechtigkeit gegenüber Gott

  • Gott hat den Gläubigen aus dem Reich der Finsternis erlöst und ihn in das Reich Jesu Christi versetzt. Wer bewusst einen Ungläubigen heiratet, bekommt jedoch den Teufel zum „Schwiegervater“ (Apg 26,18; Kol 1,12.13).
  • Gott hat den Gläubigen dazu erwählt, Ihm zu dienen (2Kor 5,15; Eph 2,10; Tit 2,14).

d. Die ungleiche Jochgemeinschaft ist eine Ungerechtigkeit gegenüber den Kindern.

  • Eine ungleiche Jochgemeinschaft ist unfair gegenüber den Kindern, die in solch eine Ehe hineingeboren werden, da jeder Elternteil andere Erziehungsmethoden und andere Erziehungsziele hat.
  • Bei vielen Ehe-Zwistigkeiten stehen die Kinder als unschuldige Teilhaber des Leidens dazwischen

Die Ursachen einer ungleichen Jochgemeinschaft

  1. Unwissenheit über geistliche Prinzipien und über persönliche Beziehungen (Gefühle können überlisten und verführen)
  2. Mangelnde Einsicht bezüglich der Gefahren (Spr 27,12)
  3. Rebellion gegen Gott und die Eltern (Ps 68,7b)
  4. Gleichgültigkeit gegenüber dem Willen Gottes
  5. Zeitliches statt ewiges Wertsystem
  6. Überbewertung der Sexualität
  7. Mangelnde Verbindlichkeit in der Nachfolge Jesu

Ein abschreckendes Beispiel

„Ich bin 16 Jahre alt und die Tochter eines Missionars. Ich hatte wirklich eine enge Beziehung zum Herrn und erlebte so viel Gutes mit Ihm. Aber dann lernte ich an meiner Schule einen Jungen kennen. Er ist kein Christ. Wir gehen schon seit über drei Monaten regelmäßig miteinander aus. Am Anfang dachte ich, diese Beziehung sei in Ordnung, solange wir nicht beabsichtigten zu heiraten, was ich sowieso nicht wollte, weil er kein Christ ist. Aber vor kurzem sagte mir jemand, dass mein Verhalten falsch sei. Ich hätte gar nicht erst mit ihm ausgehen (und eine Freundschaft beginnen) dürfen. Heute Abend besuchte er mich, als ich mir gerade eine neue Kassette anhörte. Er lachte über die ,ausgeflippte Jesusmasche‘ und ,die blöden christlichen Songs‘. Ich sagte ihm, dass mich die Art, wie er über den Namen Jesus herzog, sehr verletzte. Und nun fühle ich mich innerlich ziemlich elend wegen der ganzen Sache. Ich merke, dass wir unsere Beziehung beenden sollten. Aber es ist sehr schwer, weil wir uns so mögen. Ich bitte den Herrn jetzt wirklich um Weisheit.“

Ein verantwortungsbewusster Seelsorger wird versuchen, eine solche Eheschließung zu verhindern, auch wenn er dem Paar mit seinem Rat zunächst seelischen Schmerz zufügt. Das Wissen darum, dass Gott viel bessere Pläne für den Gläubigen hat, sollte den Gläubigen zum Gehorsam motivieren. Leider werden die Warnungen oft nicht gehört, und es kommt doch zur Heirat. Bereut der wiedergeborene Christ nach der Eheschließung seinen Ungehorsam und tut aufrichtig Buße vor Gott, so erhält er Vergebung für seine Schuld. Der Ehebund darf jedoch nicht mehr gelöst werden. In manchen Fällen gibt Gott noch besondere Gnade, so dass die ganze Familie gläubig wird.

Fazit: Die Trennung einer Verbindung zwischen Gläubigen und Ungläubigen ist bis zum Hochzeitstag möglich – danach nicht mehr.

3. Wenn Sie sich gefunden haben, dann warten Sie bis zur Ehe!

Gott hat ein volles Ja zur Sexualität, aber weil sie nach dem Sündenfall großen Gefahren ausgesetzt ist, schützt Gott sie durch die Ehe. Das bedeutet auf der anderen Seite: Gott möchte jungen Menschen eine reine Jugendzeit schenken. Das bedeutet konkret: kein Petting; keine vorehelichen Beziehungen und keine Selbstbefriedigung.

Sie fragen, wie man das schaffen kann? Nun, als Erstes gilt es, Ihre Beziehung zum Herrn ganz fest werden zu lassen. Die Beschäftigung mit Ihm und mit Seinem Wort ist der allerbeste Schutz. Dann sollten Sie Ihrer Phantasie möglichst keine Nahrung geben. Seien Sie besonders vorsichtig mit Zeitschriften, Filmen und dem Internet. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie schon gefallen sind. „Denn sieben Mal fällt der Gerechte und steht doch wieder auf“ (Spr 24,16).

Wartezeit ist Reifezeit. Verbringen Sie viel Zeit mit gläubigen Menschen zusammen und dienen Sie dem Herrn. Den Jungs und (jungen) Männern möchte ich empfehlen, zusätzlich viel gesunden Sport zu treiben.

Wie weit ist zu weit?

Ein junger Mann ist ein Eroberer. Er möchte entdecken – auch den Körper des Mädchens. Das Mädchen weiß (hoffentlich), dass es etwas zu bewahren und zu verteidigen hat. Und wenn bei dem jungen Mann die Hände anfangen zu wandern, dann wird ein gottesfürchtiges Mädchen freundlich, aber bestimmt Stopp sagen. Und wenn er sich nicht beherrschen kann, dann lassen Sie den Kerl lieber laufen. Es ist eben die Frage, ob Sie einen Mann oder einen Hampelmann heiraten wollen. Wenn er jetzt nicht warten kann, wird er es später wahrscheinlich auch nicht können. Und es gibt auch in der Ehe Zeiten des Aufeinanderwartens.

Vor der Gewissheit des Zusammengehörens sollten noch gar keine Zärtlichkeiten ausgetauscht werden, bis zur Hochzeit haben der Kuss und die „bräutliche Zärtlichkeit“ ihren Platz. Jedoch keine heftigen Umarmungen und Hände weg von den sekundären und primären Geschlechtsorganen!

Außerdem sollten befreundete oder verlobte Paare nicht alleine im selben Haus übernachten und auf gar keinen Fall alleine in den gemeinsamen Urlaub fahren. Das wäre gewiss kein Zeugnis für den Herrn und Seine Gemeinde.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch vor Frühbindungen warnen. Wenn sich 15- oder 16-Jährige befreunden und beide wissen, dass sie frühestens in drei bis fünf Jahren heiraten können, dann können auf dieser langen Wegstrecke viele Gefahren lauern. Darum sage ich den jungen Leuten bei Vorträgen immer wieder: „Lasst euch Zeit. Macht erst mal eure Schul- und Berufsausbildung. Unternehmt sinnvolle Reisen, die euren Horizont erweitern.“ Der Volksmund sagt zwar: „Jung gefreit, nie gereut“, aber die Erfahrung zeigt, dass gerade Ehen, die aus Frühbindungen hervorgingen, auffällig hohe Scheidungsraten aufweisen.

4. Grundsatz: Mann und Frau sollten so gut wie möglich zusammenpassen

Am Anfang ziehen sich die Unterschiede an wie Plus- und Minuspol. Später macht Ehepartnern oft gerade die starke Unterschiedlichkeit zu schaffen und sie wünschten sich mehr Gemeinsamkeiten. Darum sollte sich ein Paar in der Phase vor der Heirat schon gut kennenlernen.

Welche Fragen sollte man sich hinsichtlich der Partnerwahl stellen? Bitte verstehen Sie die folgenden Aufzählungen nicht als „Checkliste“, die man einfach abhaken kann.

Worauf sollten beide achten?

  1. Im geistlichen Bereich
    • Ist diese(r) Frau (Mann) wirklich von neuem geboren?
    • Ist ein Bruch mit der Sünde und dem Wesen dieser Welt sichtbar?
    • Ist er/sie dem Herrn wirklich hingegeben?
    • Welches sind seine/ihre nächsten Freunde/Freundinnen?
    • Ist ein echtes Bemühen und eine Freude erkennbar, im Reich Gottes zu dienen?
  1. Allgemeine Fragen
    • Stimmen die (gläubigen) Eltern zu?
    • Sind die materiellen Mittel zur Gründung eines eigenen Hausstandes vorhanden?
    • Ist die Bereitschaft zur Elternschaft auf beiden Seiten vorhanden?

Worauf sollte die Frau bei der Partnerwahl besonders achten?

  • Wie verhält er sich im Elternhaus? Spricht er abfällig darüber? Liebt er Eltern und Geschwister? Ist er hilfsbereit?
  • Wie verhält er sich am Arbeitsplatz? Wie spricht er über Vorgesetzte und Kollegen? Ist er tüchtig? Kann er eine Familie ernähren?
  • Wie verhält er sich in Gesellschaft? Geht sein Temperament schnell mit ihm durch? Kann er sich im Blick auf Alkohol beherrschen? Ist er ein Aufschneider und Angeber?
  • Kann man sich charakterlich auf ihn verlassen? Kann er Vater und Erzieher der Kinder sein? Lässt er sich gehen, wenn er unbeobachtet ist? Ist er wirklich „männlich“? Männlichkeit ist keine Frage der Muskeln, Gangart oder Schuhgröße, sondern eine Frage der Selbstbeherrschung, der Ritterlichkeit und der Treue.

Worauf sollte der Mann bei der Partnerwahl besonders achten?

  • Wie steht es um ihre Familie? (Mädchen sind stark von der Mutter geprägt …)
  • Hat sie hauswirtschaftliche Kenntnisse und Fertigkeiten? Kann sie kochen? Kann sie sparen? Wird sie mit dem Wirtschaftsgeld umgehen können? Wird Ordnung bei ihr klein- oder großgeschrieben?
  • Hat sie Interesse am Beruf des Mannes? Ist sie bereit, ehrenamtlich zu helfen?
  • Erkennt sie die biblische Schöpfungsordnung an (der Mann ist das Haupt der Familie)?

In diesem Zusammenhang ergibt sich noch eine wichtige Frage: Hat Gott einen bestimmten Partner für mich vorgesehen oder darf ich innerhalb des biblischen Rahmens frei wählen?

Ich persönlich bin von Letzterem überzeugt. In 4. Mose 36,6 wird den heiratswilligen Töchtern Zelophads gesagt: „Sie mögen dem, der in ihren Augen gut ist, als Frauen zuteilwerden.“ Im Neuen Testament gibt der Apostel Paulus über Witwen folgende Anweisung: „Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich zu verheiraten, an wen sie will, nur im Herrn muss es geschehen“ (1Kor 7,39). „Im Herrn muss es geschehen …“ erinnert an unseren 2. Grundsatz: keine Eheschließung zwischen einem Gläubigen und einem Nichtgläubigen; „… an wen sie will …“ spricht von Freiheit innerhalb des gegeben Rahmens.

5. Grundsatz: Keine Zeichen fordern

Ein junger Mann – nennen wir ihn Andreas – und ein junges Mädchen – nennen wir sie Daniela – hatten sich verliebt. Nach einiger Zeit machte Andreas einen ernsten Heiratsantrag. Daniela fand Andreas zwar sehr nett, hatte aber keine Gewissheit darüber, ob sie ihn wirklich heiraten sollte. Sie las ihre Bibel, betete, fragte ältere Geschwister – aber das alles half nicht entscheidend. Da kam ihr eine (fixe) Idee. Sie nahm eine Tüte mit Buchstabenkeksen „Russisch Brot“ und sagte sich: Wenn ich ein „A“ wie „Andreas“ ziehe, dann weiß ich, dass ich ihn heiraten soll. Sie schloss die Augen, griff nach unten in die Tüte und zog einen Buchstaben. Sie konnte es nicht fassen: Es war ein „A“! Aber merkwürdigerweise stellte sich dennoch keine Gewissheit ein.

Dann saß sie vor mir und erzählte mir diese Geschichte. Ich erklärte ihr, dass sie im Grunde ein Zeichen von Gott gefordert hatte. Alle, die Zeichen fordern, berufen sich auf Gideon (Ri 6,36-40). Aber damals ging es erstens nicht um eine private Angelegenheit, sondern um die Existenz des Volkes Israel, zweitens gab es zu jener Zeit noch keine abgeschlossene Offenbarung von Gott (die Bibel), und drittens wohnte der Heilige Geist noch nicht in den Herzen der Gläubigen. Im Neuen Testament wird zwar noch einmal vom Loswerfen berichtet (Apg 1), aber nach Pfingsten lesen wir nie mehr von einer Zeichenforderung. Mit anderen Worten: Wir dürfen Gideons Handeln nicht einfach eins zu eins auf unsere heutige Situation übertragen.

Daniela verstand meine Erklärung. Sie heiratete übrigens Andreas nicht, sondern ist heute mit einem anderen gläubigen Mann verheiratet und Mutter mehrerer Kinder.

Schlussgedanken

Ich möchte Ihnen Mut machen: Gehen Sie Ihren Weg mit dem Herrn Jesus. Binden Sie sich an Ihn. Vertrauen Sie Ihm. Er meint es wirklich gut. Er liebt Sie wirklich. Suchen Sie Ihr Glück in Seinen guten Ordnungen. Gehorchen Sie Seinem Wort. Dann werden Sie – allein oder verheiratet – ein erfülltes Leben haben.


Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus dem Buch
Eine Ehe zur Ehre Gottes von W. Plock,
erschienen bei Christlicher Mediendienst Hünfeld e.K.

Weitere Artikel in der Kategorie Speziell für junge Leute (67)


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

Bibeltexte im Artikel anzeigen