Die Frage, wie ich bei irgendeiner an mich herantretenden Entscheidung erkennen könne, welches der Wille Gottes für mich sei, hat mich schon in jungen Jahren immer wieder beschäftigt, und ich zweifle nicht, dass sich viele unserer Leser und Leserinnen auch damit beschäftigen werden. Fragen wie „Sollen wir Zeichen fordern?“ beweisen dies; und die Frage der Partnerwahl, die viele junge Christen angeht, legt es mir nahe, einmal einige Gedanken über das Erkennen des Willens Gottes niederzuschreiben.
Die Tatsache aber, dass mir diese Frage schon früher so wichtig wurde, hatte einen besonderen Grund: Ein alter Christ, durch den ich auch zum Glauben geführt wurde, betonte immer wieder, sei es im persönlichen Gespräch, sei es im Kreise meiner Freunde, wie gefährlich und folgenschwer ein „eigener Weg“ sei und wie der Gläubige sich der steten Abhängigkeit vom Herrn Jesus bewusst sein sollte. Deshalb müssen wir erst einmal dabei stehenbleiben, was ein „eigener Weg“ ist.
Was ist ein „eigener Weg“?
Ein eigener Weg! – Wir alle haben schon einmal wartend und uns die Zeit vertreibend am Ende eines Bahnsteigs gestanden und die Schienen entlanggesehen. Da führt, in fast unmerklicher Abweichung, ein Nebengleis von der geraden Strecke ab, verliert sich im Schienengewirr, und so sehr wir auch seinen weiteren Weg verfolgen möchten, können wir doch nicht feststellen, wohin es schließlich führt. Die Abweichung erscheint so nebensächlich und gering, dass wir wohl meinen mögen, das Gleis führe zum selben Ziel wie der gerade Schienenweg; aber aus der Erfahrung wissen wir, dass es im Gegenteil oft ganz anderswo hinausläuft. Wie verhängnisvoll kann da eine falsche Weichenstellung sein!
Ganz ähnlich ist es mit einem „eigenen Weg“. Sicherlich bleibt es wahr, dass wir jederzeit und sofort umkehren können zu unserem Herrn, wenn wir vom geraden Weg abkommen. Wie traurig wäre es aber, wenn jemand sich durch diese Tatsache verleiten ließe, es weniger ernst und genau zu nehmen an einem Scheideweg! Er würde sich gewiss verrechnen. Denn es gibt noch eine andere Seite, und das ist die, dass wir es keineswegs in der Hand haben, vorherzubestimmen, wann der von uns eingeschlagene Weg wieder zu dem fälschlicherweise verlassenen Weg zurückführt. Die Erfahrung lehrt im Gegenteil, dass diejenigen, die im Eigenwillen den Weg der Abhängigkeit und des Gehorsams verließen, oft schon weit abgeirrt sind, ehe sie zur Einsicht ihres verkehrten Tuns kommen und bis sie die geistliche Kraft finden, sich dieser Einsicht zu beugen und aufrichtig Buße zu tun.
Vielleicht schien auch ihnen die Abweichung vom geraden Weg nur gering, als sie, überwunden von Satans Gerissenheit, die Weiche herumwarfen und ihren Lebenswagen auf ein Nebengleis laufen ließen. Sicher mag dies auch einmal im guten Glauben geschehen, und dann wird uns die Gnade gewiss zu Hilfe, ja sogar weit entgegenkommen. Viel öfter aber mögen leichtfertige Gedanken in unserem trügerischen Herzen sein; und es kann dann sein, ja, es kommt oft genug vor, dass in solch einem Fall das „Nebengleis“ nie wieder zur Hauptstrecke, zum Weg der Treue und Abhängigkeit, zurückführt.
Doch: Jeder Vergleich hinkt. Tatsächlich ist es ja so, dass jeder, der einen verkehrten, einen „eigenen“ Weg eingeschlagen hat, stets erst wieder an dessen Ausgangspunkt zurückmuss. Als Abraham vor der Hungersnot nach Ägypten zog, von dem Land weg, das der HERR ihm „gezeigt“ hatte, ging er solch einen eigenen Weg; er fand dort zwar alles, was er zum Leben brauchte, und mehr, aber auch ernste Schwierigkeiten. Und erst als er wieder an den Ausgangspunkt dieses seines verkehrten und eigenwilligen Weges zurückgekehrt war, „bis Bethel, bis zu dem Ort, wo im Anfang sein Zelt gewesen war“, war er wieder da, wo Gott ihn hatte haben wollen (1Mo 12).
Indes wird es nötig sein, zu betonen, dass dies für uns geistlich und keineswegs immer buchstäblich zu verstehen ist, wir möchten anders auf verkehrte Gedanken kommen. Wie viele, die in irgendeiner Frage einen verkehrten Weg eingeschlagen haben, haben schon gewünscht, alles wieder rückgängig machen zu können, was sie im Eigenwillen getan, von da an, wo sie den Weg der Abhängigkeit verließen. Und dennoch wäre das in den meisten Fällen nicht von Gott, wäre es unter Umständen auch wieder ein „eigener Weg“ – ganz abgesehen davon, dass es oft genug auch gar nicht möglich ist. Bei der Partnerwahl zum Beispiel gibt es kein Zurück: Man muss (wenn sicherlich auch dann die Gnade uns zur Verfügung steht) das ernten, was man gesät hat.
Denken wir aber an den anders gearteten Fall, dass ein junger Christ seine Arbeitsstelle gewechselt hat und früher oder später zur Einsicht kommt, dass er dabei im Eigenwillen einen verkehrten Weg ging. Da kann und wird dann die nicht leicht zu beantwortende Frage entstehen, ob er nicht zum nächsten Kündigungstermin die Arbeitsstelle wieder aufgeben solle. Indes würde dies wohl in den seltensten Fällen richtig sein; denn für Gott kommt das Äußere nicht zuerst, Er will unser Herz und möchte, dass seine Zucht und die Wirksamkeit seines Heiligen Geistes unser Gewissen erreicht. Zum Handeln im Blick auf unseren äußeren Weg aber ist unser Herz weit schneller bereit als zu wirklicher Buße.
Ein Beispiel aus der Heiligen Schrift, das, wie ich glaube, viel zu wenig beachtet wird, kann uns in dieser Beziehung zur ernsten Belehrung dienen. Wir finden es in 4. Mose 13 und 14. Zwar war es dort noch nicht einmal ein eigener Weg, den das Volk einschlug, aber doch ein aufgrund der Kundschafternachrichten öffentlich ausgesprochener, verwerflicher Entschluss, der den Unwillen des HERRN, Gericht und Zucht auf das eigenwillige Volk herabzog (4Mo 14,4). Da erschraken die Kinder Israel, und „das Volk trauerte sehr“. Ja, wir lesen sogar: „Und sie machten sich frühmorgens auf, um auf den Gipfel des Gebirges hinaufzuziehen, und sprachen: Hier sind wir und wollen zu dem Ort hinaufziehen, von dem der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt“ (4Mo 14,39.40). „Das war recht“, denken wir vielleicht auf den ersten Blick, „damit machten die Kinder Israel alles wieder gut, was sie in ihrem Unwillen gegen Gott hervorgebracht hatten!“ Und dennoch war es nur erneuter Eigenwille, neue Auflehnung gegen den Befehl des HERRN, wie uns die folgenden Verse und die traurige Frucht ihres vermessenen Handelns in überaus eindrucksvoller Weise zeigen (4Mo 14,44.45; vgl. mit 4Mo 14,25).
Was lehrt uns dies? Das bloße äußere Verlassen eines eigenen Weges, indem wir das Geschehene rückgängig machen wollen, ist – trotz frommer Regungen und Worte – nicht das, was Gott als Erstes in solchem Fall bei uns sucht: Wir würden dabei, wie die Kinder Israel hier, im Grunde nur den Schwierigkeiten, die wir uns selbst bereiteten, und den Folgen unseres eigenwilligen Tuns zu entgehen suchen. Gott wünscht, wenn wir abgekommen sind von der geraden Bahn, mehr: Er möchte, wie schon gesagt, unser Gewissen in Tätigkeit sehen, möchte vor allem anderen, dass wir den ganzen „eigenen“ Weg vor Ihm verurteilen, bekennen und richten.
Das ist „Betrübnis Gott gemäß“ (2Kor 7,10). Damit kehren wir geistlicherweise zu dem unheilvollen Ausgangspunkt unseres verkehrten Weges zurück, nehmen die entstandenen Schwierigkeiten (die niemals ausbleiben) auf uns, indem wir uns, anstatt sie beseitigen zu wollen, den Folgen unseres Eigenwillens stellen – bis es Gott gefallen sollte, sie zu mildern oder ganz von uns fortzunehmen oder auch zum Guten zu wenden.
Möchten wir aber, auch ohne erst solche Erfahrungen machen zu müssen, die ganze Torheit und Schrecklichkeit jedes „eigenen Weges“ erkennen! Schnell betritt ihn der Fuß, aber er zögert, ihn zu verlassen. Die Stunden einer Nacht genügten, um die „ganze Gemeinde“ der Kinder Israel ihr Angesicht von Gott abkehren und nach Ägypten hinwenden zu lassen; aber achtunddreißig Jahre vergingen, bis sie ins Land einziehen konnten, so viele von ihnen es überhaupt erreichten. Möchten wir doch in wahrer Furcht Gottes darauf bedacht sein, in Abhängigkeit von Ihm unseren Weg zu gehen und allezeit nach seinem Willen zu fragen!
Doch wie erkennen wir diesen Willen? Können wir ihn überhaupt in jedem Fall erkennen? Damit wollen wir uns nun in der Folge beschäftigen:
Wie erkenne ich den Willen Gottes?
Spr 3,5: Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand.
In dem ersten Abschnitt hatten wir von „eigenen Wegen“, von der Dummheit und Gefährlichkeit jedes eigenwilligen Tuns gesprochen. Wir sagten uns, wie wichtig es sei, bei jeder an uns herantretenden Entscheidung nach dem Willen Gottes zu fragen. Jetzt soll nun davon die Rede sein, wie wir diesen Willen erkennen können.
Ich erinnere mich gut, wie ich einst in jüngeren Jahren ein kleines Buch über diesen Gegenstand zur Hand nahm. Es war mir ernst damit, auf die Frage, die mich immer wieder beschäftigt hatte, eine wirklich befriedigende Antwort zu finden. Und das Büchlein war umfangreich genug, so dass ich hoffen konnte, bei gründlichem Durchlesen endlich alle mir aus der Erfahrung bekannten Schwierigkeiten schwinden zu sehen. Aber wie wurde ich enttäuscht! Da waren mit großem Ernst, aber doch in rein schematischer Weise etwa ein Dutzend „Punkte“ aufgeführt, und dann hieß es: Wenn alle die dort genannten Gesichtspunkte zutreffen, dann könne man ruhig und getrost den betreffenden Weg als vom Herrn annehmen und gehen. Man hätte also eigentlich dieses Büchlein immer bei sich tragen müssen, um sich jedes Mal die zehn bis zwölf „Punkte“ vergegenwärtigen zu können! Und wenn man dann nach mühevoller Prüfung beim letzten Punkt angelangt war, dann lief man Gefahr, den ersten Punkt wieder vergessen zu haben. Ich brauche kaum zu sagen, dass ich damals die ganze Frage eine Zeitlang beiseitelegte, wenn ich auch praktisch so vorsichtig zu Werke ging, wie ich nur konnte. – Heute aber bin ich überzeugt, dass jeder Gläubige in diesem Punkt zur Ruhe kommen kann und darf und dass es ein Vorrecht ist, in allen Dingen zu prüfen, „welches der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“. Hat Er nicht gesagt: „Ich will dich unterweisen und lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten“?
Bekannt ist eine andere Regel, die man aufgestellt hat, und sie ist schon eher geeignet, eine brauchbare Richtschnur für uns zu bilden. – Ein Lotse wurde gefragt, wie er es mache, ein Schiff sicher in den Hafen zu steuern. Er erwiderte, er habe sich drei Richtungspunkte gemerkt, und wenn diese drei sich deckten (in einer geraden Linie lägen), dann wisse er, dass er im richtigen Fahrwasser sei. Auch für den Christen, sagt man nun, gebe es solche „drei Punkte“, nämlich das Wort Gottes, die Leitung des Geistes und die Umstände; und wenn diese bei irgendeiner Frage im Einklang miteinander sind, dann könne man seines Weges gewiss sein.
Sicherlich kann dieses Bild ein gutes Hilfsmittel für uns sein; ein völlig ausreichendes ist es indes auch nicht. Unbedingt bleibt es wahr, dass der Heilige Geist uns niemals in Widerspruch mit dem Wort Gottes leitet. Wohl aber neigt unser trügerisches Herz nur allzu leicht dazu, dem dritten der genannten Punkte, den „Umständen“, einen bevorrechtigten Platz einzuräumen und sich vorzugsweise von ihnen leiten zu lassen. Das ist eine große Gefahr. Es wird häufig so sein, dass die Umstände einen Weg gangbar, ja vielleicht empfehlenswert erscheinen lassen, und er ist doch nicht nach dem Gedanken Gottes; umgekehrt kann es wohl vorkommen, dass wir im Gehorsam gegen Gott einen Weg zu gehen haben trotz widriger Umstände. Mit Recht hat einmal jemand gesagt: Es ist besser, der Wind ist uns entgegen und der Herr für uns (vgl. Mt 14,24), als dass der Herr gegen uns ist und der Wind mit uns. Wir tun also gut, den Umständen keinen allzugroßen Wert beizumessen.
Doch ich möchte die Frage, die uns bewegt, auf eine möglichst einfache Formel bringen: Wir brauchen, um vor eigenwilligen Wegen bewahrt zu bleiben, vor allem zweierlei: Geduld und Vertrauen. Schon einmal wurde es in letzter Zeit an dieser Stelle betont, dass alle Eile vom Übel ist; und wie in jenem besonderen Fall, so ist es immer. Gewiss kommen Lagen vor, wo schnelle Entschlüsse von uns verlangt werden; aber auch dann sollte es nie in Übereilung, in der unseren natürlichen Herzen so naheliegenden Hast geschehen. Meist haben wir mehr Zeit, als wir denken und als uns der Teufel ins Ohr flüstert. Darum Geduld, Geduld und wieder Geduld, obwohl sie unseren natürlichen Herzen so mangelt.
Denn nichts fällt uns so schwer, als geduldig auf Gottes Stunde zu warten. Und doch, das, was heute noch so verworren scheint, kann morgen schon – oder in einer Woche, in einem Jahr – sonnenklar sein. Wie oft haben wir uns vielleicht schon im Rückblick gefragt: Hätten wir doch da oder dort noch ein wenig länger gewartet. Und doch fällt es uns jedes Mal von neuem schwer, wenn wir wieder in eine solche Lage kommen. – Sieben Tage wartete Saul „bis zu der von Samuel bestimmten Zeit“; aber als Samuel nicht kam, setzte er sich über die Vorschriften des Wortes Gottes hinweg, blickte auf die Umstände und handelte nach den Gedanken des Fleisches. Kaum hatte er es getan, kam Samuel – wie kurze Zeit nur hätte er noch zu warten brauchen! Nun aber war alles verscherzt, er hatte „töricht gehandelt“ (vgl. 1Sam 10,8; 13,8-15).
Gott hat seine besonderen Gründe dafür, wenn Er uns in die Schule des Wartens nimmt; wie alles, so tut Er auch dies nicht, weil Er Gefallen daran fände, uns zu quälen. Aber in keiner anderen Schule vielleicht lernen wir so viel. Je länger, je mehr fühlen wir uns gedrängt, die Sache, die uns beschäftigt, im Gebet und Flehen vor Ihn zu bringen. So sagt es ja auch Gottes Wort: „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott“, und Er rät uns, „in allem unsere Anliegen vor Gott kundwerden zu lassen“ (Jak 1,5; Phil 4,6). Indem wir das aber tun, bringen wir nicht nur die betreffende Sache, sondern auch uns selbst in das Licht seines Angesichts, unseren ganzen Zustand, und damit wird wie von selbst eine wichtige Frage geklärt: Denn ein guter geistlicher Zustand ist die wichtigste Vorbedingung, um den Willen Gottes für uns zu erkennen.
Doch entfällt uns dann nicht der Mut? Müssen wir dann nicht von vornherein aufgeben, je den Willen Gottes erkennen zu können? Nun, Gott sieht das Herz an. Gerade da, wo Er uns auffordern lässt, um Weisheit zu beten (Jak 1,5), legt Er sich einen Titel bei, wie wir ihn kaum irgendwo schöner finden. „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft“, und der Heilige Geist fügt einfach und bestätigend hinzu: „Sie wird ihm gegeben werden.“ Ja, wir haben allen Grund, „im Glauben zu bitten, ohne irgend zu zweifeln“ (vgl. Jak 1,6). Und in den vielen Fällen, wo wir bei unserem Weg durch eine gefallene Schöpfung „nicht wissen, was wir bitten sollen, wie sich es gebührt“, will dieser selbe Geist „sich mit unaussprechlichen Seufzern für uns verwenden“ (Röm 8,26.27). Wie groß ist dies alles doch! Nein, Gott ist kein „harter Mann“ – dies zu behaupten, wollen wir dem „bösen und faulen Knecht“, das ist den Ungläubigen, überlassen (Mt 25,24-30).
Nun vergesse ich gewiss nicht, dass wir Menschen sind und dass wir darum – in unserer Schwachheit und Unzulänglichkeit – oft zittern und mutlos werden mögen vor einer Entscheidung, ja vielleicht auch noch, nachdem wir sie im Aufblick zu Gott getroffen haben. Wer sich kennt, wird darum nicht leichtfertig sich darauf versteifen: Mein Weg, den ich gegangen bin, ist vom Herrn! – Er wird Ihm das Urteil darüber lassen. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir in unserem Inneren diese Überzeugung haben müssen. Aber gerade die Kenntnis unserer selbst wird uns doppelt vorsichtig machen und eine mächtige Triebfeder für uns sein, die Nähe und Gemeinschaft des Herrn zu suchen, um in einem guten geistlichen Zustand zu sein.
Auf einen guten geistlichen Zustand aber kommt alles bei der uns beschäftigenden Frage an; er ist, wie ich schon sagte, die wichtigste Vorbedingung. Damit sind wir von anfänglich zwölf Gesichtspunkten (die ich für mich behielt) zu drei, zwei und schließlich zu einem einzigen gelangt, auf den alles hinausläuft. So sagt es ja auch der Herr in Johannes 15 in Gedanken an unser Zeugnis auf dieser Erde: „Bleibt in mir“ – das ist Abhängigkeit, praktische Gemeinschaft mit Ihm – und „Ich in euch“ – das ist Kraft, das ist Weisheit und sanfte, treue Leitung.
Eine solche Leitung hat Er uns zugedacht, und Er wird sie in besonderer Weise jungen Christen zuwenden. Er weiß es auch, dass gerade die jungen Christen so manche Entscheidungen zu treffen haben, die bestimmend sind für das ganze Leben. Darum steht geschrieben: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und in seinem Schoß tragen, die Säugenden wird er sanft leiten“ (Jes 40,11).
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