Entrückung erst nach der Drangsal?
Was sagt die Bibel?

Elmo Clair Hadley

© EPV, online seit: 19.09.2002, aktualisiert: 01.06.2020

Leitverse: 1. Thessalonicher 4,15-18 (15) (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. (16) Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; (17) danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. (18) So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“

1Thes 4,15-18: Denn dieses sagen wir euch vom Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten.

Wird die Gemeinde durch die große Drangsal gehen, oder wird sie vorher aufgenommen werden?

Manche behaupten, dass die Gemeinde durch die große Drangsal gehen muss; sie sagen: Es gibt keinen Grund für die Bewahrung der Gläubigen vor der großen Drangsal, wenn die Märtyrer der ersten Zeit so viel gelitten haben. Wir antworten: Das ist nicht der Punkt, um den es sich handelt; es geht um die Souveränität Gottes. Hat Gott in Seinen unumschränkten Ratschlüssen geplant, dass die Gemeindeperiode durch die große Drangsal hindurch dauern solle? Die Drangsal wird „die Zeit der Drangsal für Jakob“ genannt (Jer 30,7 „Wehe, denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob! Doch er wird aus ihr gerettet werden.“), nicht der Drangsal für die Gemeinde, denn es ist die Zeit, in der Gott in besonderer Weise mit Israel handelt und mit den Nationen in Verbindung mit Israel (Jer 30,7-16). Es ist der „Schmelzofen des Elends“ (Jes 48,10), den Gott benutzen wird, um Israel zu züchtigen und zu reinigen, während Er Seinen mächtigen Namen den abtrünnigen Nationen kundtut durch furchtbare Gerichte (Jer 30,11 „Denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu retten. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich zerstreut habe, den Garaus machen; nur dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“; Jes 10,5.6.12.24-27; 40,1.2; 2,10-21; 5,16; Joh 3,1.2.11-17; Jes 34,1.2.8 (1) Tretet herzu, ihr Nationen, um zu hören; und ihr Völkerschaften, hört zu! Es höre die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und alles, was ihm entsprosst! (2) Denn der Zorn des HERRN ergeht gegen alle Nationen, und sein Grimm gegen ihr ganzes Heer. Er hat sie der Vertilgung geweiht, zur Schlachtung hingegeben.“ „Denn der HERR hat einen Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltungen für die Rechtssache Zions.“; Mich 7,16-20 (16) Die Nationen werden es sehen und beschämt werden über all ihre Macht: Sie werden die Hand auf den Mund legen, ihre Ohren werden taub werden; (17) sie werden Staub lecken wie die Schlange, wie die kriechenden Tiere der Erde; sie werden hervorzittern aus ihren Schlössern; sie werden sich bebend wenden zu dem HERRN, unserem Gott, und vor dir sich fürchten. (18) Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht? Er behält seinen Zorn nicht auf ewig, denn er hat Gefallen an Güte. (19) Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten niedertreten; und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. (20) Du wirst an Jakob Treue, an Abraham Güte erweisen, die du von den Tagen der Vorzeit her unseren Vätern geschworen hast.“; Hes 38,23; 39,7 (38:23) Und ich werde mich groß und heilig erweisen und werde mich kundtun vor den Augen vieler Nationen. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin.“ „(39:7) Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen, dass ich der HERR bin, der Heilige in Israel.“). Dies alles zeigt, dass die Gemeinde vorher von hier aufgehoben ist.

Henoch, der zum Himmel aufgenommen wurde, bevor das Gericht über die Erde kam, ist das Vorbild der Gemeinde, während Noah und seine Familie, die sicher durch das überflutende Gericht (ein Vorbild der großen Drangsal) hindurchgetragen und der Kern zur Wiederbevölkerung der gereinigten Erde wurden, ein Vorbild des jüdischen Überrestes sind.

Christus wird für Israel am Ende ihrer Trübsalsnacht als „Sonne der Gerechtigkeit mit Heilung in ihren Flügeln“ kommen (Mal 4,2 „Und ich werde dich herumlenken und herbeiführen und dich heraufziehen lassen vom äußersten Norden her und dich auf die Berge Israels bringen.“); für die Gemeinde aber erscheint Er als „der glänzende Morgenstern“, während die Welt noch in Dunkelheit liegt, bevor der Tag dämmert (Off 22,16 „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.“).

Wir werden uns nun einer Reihe von Schriftstellen zuwenden, die einen weiteren Beweis dafür liefern, dass die Entrückung der Gemeinde vor der großen Drangsal stattfindet:

„Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, auf dass, wo ich bin, auch ihr seid“ (Joh 14,3). „Christus hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben, auf dass er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort“ (Eph 5,25.26). Christus wird also kommen und die Seinen zu Sich holen, auf dass sie bei Ihm seien, wo Er ist, im Himmel. Die Gemeinde ist zu einem himmlischen Teil, als die Braut Christi, berufen, während Israels Teil irdische Segnungen unter Seinem Zepter sind.

„Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit“ (Kol 3,4). Dies macht es klar, dass die Gemeinde aufgenommen und beim Herrn sein muss, ehe Er mit uns in Herrlichkeit erscheinen kann.

„Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet“ (Off 19,7.8). Hier sehen wir die Braut im Himmel zu ihrer Hochzeit mit dem Lamm, während der Grimm und die Gerichte Gottes auf die Erde fallen in der Zeit der großen Drangsal, die dadurch enden wird, dass der Herr Selbst mit Seinen verherrlichten Heiligen herniederkommt, um die Macht des Feindes zu zerstören (Off 19,11-21).

In Offenbarung 1,19 „Schreibe nun das, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem geschehen wird.“ wird dem Johannes gesagt: „Schreibe nun, was du gesehen hast [die Erscheinung des Herrn, wie er sie gerade gesehen hatte, Off 1,11-18], und was ist [die gegenwärtige Periode der Gemeinde, deren prophetische Geschichte wir in den Versammlungen von Offenbarung 2 und 3 haben] und was nach diesem geschehen muss [das heißt nachdem die Periode der Gemeinde vorüber ist]. Dann ruft eine Stimme vom Himmel dem Johannes zu: „Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss“ (Off 4,1). So behandelt die ganze Offenbarung von Kapitel 4 ab Ereignisse, die nach der Entrückung stattfinden; die bekennende Masse ohne Leben wird ausgespien aus Seinem Munde und dem Gericht überliefert (Off 3,16 „So, weil du lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.“).

Von Kapitel 4 an sehen wir die verherrlichten Ältesten um den Thron her sitzen, mit ihren Kronen und mit goldenen Schalen voll Räucherwerk (Off 4,4; 5,8 (4:4) Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, bekleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen.“ „(5:8) Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind.“). Diese 24 Ältesten stellen alle die vor, die zu Christus entrückt wurden, als Er für die Seinen kam. Und hier sehen wir sie schon verherrlicht im Himmel als Könige und Priester vor dem Thron Gottes, zu derselben Zeit, da Gottes Gerichte über die Erde kommen. Es ist daher klar, dass die Entrückung stattfinden muss, bevor die Gerichte über die Erde hereinbrechen. Das wird weiter bestätigt durch andere Stellen, die sich mit der großen Drangsal beschäftigen: „Warum sehe ich eines jeden Mannes Hände auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe verwandelt? Wehe! denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob“ (Jer 30,6.7). „Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird“ (Dan 12,1, vgl. Off 7,1-8). „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von welchem durch Daniel, den Propheten, geredet ist (Dan 9,27; 12,11 (9:27) Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“ „(12:11) Und von der Zeit an, da das beständige Opfer abgeschafft wird, und zwar um den verwüstenden Gräuel aufzustellen, sind 1.290 Tage.“), stehen seht an heiligem Ort [dem Tempel, der bald in Jerusalem wieder erbaut wird] (wer es liest, der beachte es,) dass alsdann, die in Judäa sind, fliehen …, denn alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird“ (Mt 24,15-21; vgl. Mk 13,14-19). Diese Stellen zeigen klar, dass die Zeit der großen Drangsal hauptsächlich mit den Juden zu tun hat. Es ist die Zeit von Jakobs Drangsal, nicht der Drangsal der Gemeinde. Michael wird aufstehen für Daniels Volk (die Juden) und die befreien, die in dem Buch geschrieben sind, während die abtrünnigen Juden in diesen schrecklichen Gerichten umkommen (Mal 4,1.2 (1) Und du, Menschensohn, weissage gegen Gog und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal. (2) Und ich werde dich herumlenken und herbeiführen und dich heraufziehen lassen vom äußersten Norden her und dich auf die Berge Israels bringen.“).

Wir sehen in der Offenbarung auch, dass während dieser Zeit der Grimm und das Gericht Gottes auf die Nationen fällt. Die ganze Zeitspanne ist gekennzeichnet durch das Ausgießen des Zornes Gottes auf das abtrünnige Israel und die abtrünnige Christenheit. Wenden wir uns zu einigen Stellen aus der Offenbarung: „Denn gekommen ist der große Tag seines Zorns“ (Off 6,17), „der Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt in dem Kelche seines Zorns bereitet ist“, „die große Kelter des Grimmes Gottes“ (Off 14,10.19), „gehet hin und gießet die sieben Schalen des Grimmes Gottes aus auf die Erde“, „ihr den Kelch des Weines des Grimmes seines Zorns zu geben“ (Off 16,1.19), „und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen“ (Off 19,15). Der Grimm des Zornes Gottes, der sich über Israel und die Nationen ergießt, ist kennzeichnend für diese schreckliche Zeit, die Offenbarung 4-19 umfasst und die genau Daniels letzter Woche von sieben Jahren entspricht. Die Gemeinde muss zum Herrn entrückt sein, bevor diese letzte Woche der Geschichte Israels beginnt.

Die Schrift entscheidet klar, dass die Gemeinde nicht durch diese schreckliche Zeit des Zornes Gottes über das abtrünnige Israel und die Christenheit gehen wird. „Denn Gott hat uns nicht zum Zorn gesetzt, sondern zur Erlangung der Seligkeit durch unseren Herrn Jesus Christus“ (1Thes 5,9). Die Gemeinde ist durch viel Trübsal und Verfolgung vonseiten der Welt gegangen und geht noch hindurch, aber durch Christi Kommen, um sie zu Sich zu holen, soll sie gerettet werden von dieser schrecklichen Drangsalszeit und dem Zorn Gottes, der über diese Christus verwerfende Welt kommt. „Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen“ (Off 3,10). „Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn“ (Röm 5,9). Sein Blut rechtfertigt uns, und Seine Macht rettet uns vom Zorn, nicht nur vom ewigen Zorn, sondern auch von dem Zorn, der bald über diese Welt kommt, die Christus verwirft. „Ihr habt euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat – Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn“ (1Thes 1,9.10). Sie warteten auf den Herrn, der kommen wollte, um sie zu erretten von dem kommenden Zorn.

Dieses Warten auf das Kommen des Herrn zu jeder Zeit findet man in vielen Stellen. „Es seien eure Lenden umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten …“ (Lk 12,35.36, vgl. auch Lk 12,45.46 (45) Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr zögert sein Kommen hinaus, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, (46) so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil geben mit den Untreuen.“). „Indem wir erwarten die glückselige Hoffnung“ (Tit 2,13). „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leibe der Herrlichkeit“ (Phil 3,20.21). Er wird „zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Seligkeit“ (Heb 9,28), das bedeutet vollständige Befreiung von dieser Szene der Sünde, des Verderbens und des Todes.

Diese und ähnliche Verse, in denen der Herr die Gläubigen ermahnt, zu warten, zu wachen und nach Seinem Kommen auszuschauen, beweisen, dass die Gemeinde nicht durch die Drangsal gehen wird und dass keine Zeichen erfüllt werden müssen, bevor der Herr für die Seinen kommt. Wenn solche erfüllt werden müssten, könnten wir nicht wachen und Sein Kommen erwarten, bevor diese Zeichen oder die Drangsal eingetroffen wären. Es sind also vor der Aufnahme der Gemeinde keine Zeichen zu erfüllen, aber es gibt zahlreiche Prophezeiungen, die sich während der letzten Siebenjahrperiode erfüllen müssen, bevor Christus kommt, um zu regieren. Daher beobachten wir mit großem Interesse, wie die Dinge sich zur Erfüllung all dieser Weissagungen gestalten, weil wir wissen, dass vorher Christus als der Morgenstern kommen wird, um Seine Braut zu Sich zu nehmen. Möchten wir wachend und bereit erfunden werden, unsere Lenden umgürtet und unsere Lampen brennend, denn jeden Augenblick können wir Seinen Zuruf hören, der uns Ihm entgegenführt in die Luft (1Thes 4,13-18).

Wenn der große Unterschied zwischen der Gemeinde und Israel klarer verstanden würde, dann würde kein Zweifel darüber bleiben, dass die Gemeinde zum Himmel entrückt werden muss, bevor die letzte Woche von Israels prophetischer Geschichte beginnt.

Die Gemeinde ist ein himmlisches Volk mit himmlischer Hoffnung und einem himmlischen Erbteil (Kol 1,5 „wegen der Hoffnung, die für euch aufgehoben ist in den Himmeln, von der ihr zuvor gehört habt in dem Wort der Wahrheit des Evangeliums,“; Eph 1,3 „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus,“; Heb 3,1 „Daher, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus,“; 1Pet 1,4 „zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch,“; Joh 14,1-3 (1) Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! (2) In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. (3) Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“); Israel aber ist ein irdisches Volk mit einer irdischen Hoffnung und einem irdischen Erbteil (2Mo 19,5; 33,1.2.14-16 (19:5) Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein;“ „(33:1) Und der HERR redete zu Mose: Geh, zieh hinauf von hier, du und das Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen werde ich es geben (33:2) (und ich werde einen Engel vor dir hersenden und die Kanaaniter, die Amoriter und die Hethiter und die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter vertreiben) –“ „(33:14) Und er sprach: Mein Angesicht wird mitgehen, und ich werde dir Ruhe geben. (33:15) Und er sprach zu ihm: Wenn dein Angesicht nicht mitgeht, so führe uns nicht von hier hinauf. (33:16) Und woran soll es denn erkannt werden, dass ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, ich und dein Volk? Nicht daran, dass du mit uns gehst und wir ausgesondert werden, ich und dein Volk, aus jedem Volk, das auf dem Erdboden ist?“; 5Mo 4,32-40).

Die Gemeinde ist berufen, Gottes eigene, ewige Herrlichkeit zu erlangen und sie als Braut mit Seinem Sohn zu teilen (1Pet 5,10 „Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus [Jesus], nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, er selbst wird [euch] vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen.“; 1Thes 2,12 „euch ermahnt und getröstet und euch bezeugt haben, würdig des Gottes zu wandeln, der euch zu seinem eigenen Reich und seiner eigenen Herrlichkeit beruft.“; 2Thes 2,13.14 (13) Wir aber sind schuldig, Gott allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang erwählt hat zur Errettung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, (14) wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.“; Röm 8,17 „Wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.“); Israel aber wurde berufen und von anderen Völkern abgesondert, um Gottes eigenes Volk zu sein, über allen Völkern der Erde stehend, und es wurde bestimmt zur Entfaltung von Gottes Herrlichkeit in Seiner Regierung über die Erde (4Mo 14,13-21; Jes 43,21; 41,8-20; 5Mo 4,34.35 (34) Oder hat Gott je versucht zu kommen, um sich eine Nation aus der Mitte einer Nation zu nehmen durch Prüfungen, durch Zeichen und durch Wunder und durch Krieg und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und durch große, furchtbare Taten, nach allem, was der HERR, euer Gott, in Ägypten vor deinen Augen für euch getan hat? (35) Dir ist es gezeigt worden, damit du weißt, dass der HERR der Gott ist, keiner sonst außer ihm.“).

Seit Pfingsten hat Gott Seine Verbindung mit Israel für eine Zeit unterbrochen, und Er zählt jetzt nicht die Zeit in Verbindung mit ihrer Geschichte, sondern Er beruft aus Juden und Heiden eine Braut für Christus (Röm 11,25 „Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: dass Israel zum Teil Verhärtung widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen ist;“).

Ein anderer gewichtiger Grund, der beweist, dass die Entrückung vor der Drangsalszeit stattfinden muss, ist der Unterschied im Charakter des Evangeliums, das jetzt gepredigt wird, zu dem Charakter des Evangeliums, das von dem jüdischen Überrest zur Zeit der großen Drangsal verkündet werden wird. Das Evangelium, das Gott heute der Welt anbietet, verheißt eine himmlische Hoffnung und Berufung (Kol 1,5 „wegen der Hoffnung, die für euch aufgehoben ist in den Himmeln, von der ihr zuvor gehört habt in dem Wort der Wahrheit des Evangeliums,“; 2Thes 2,14 „wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.“; 1Pet 1,3-12 u.a.). Der Überrest aber wird ein gänzlich anderes Evangelium predigen, mit einer anderen Hoffnung, nämlich der, teilzuhaben an der irdischen Segnung des Tausendjährigen Reiches. Sie werden verkündigen, dass der Messias kommt, um den Bösen beiseitezusetzen, den verfolgten Überrest zu erlösen, damit sie die Erde in Besitz nehmen, über die Er Seine Herrschaft der Gerechtigkeit, des Friedens und der zeitlichen Segnungen errichten wird (Mt 24,14 „Und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“; Off 14,6 „Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der das ewige Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk,“; Jes 44,26 „der das Wort seines Knechtes bestätigt und den Bescheid seiner Boten vollführt; der von Jerusalem spricht: Es soll bewohnt werden!, und von den Städten Judas: Sie sollen aufgebaut werden, und ich will seine Trümmer wieder aufrichten!,“). Gott wird nicht der Welt gleichzeitig zwei verschiedene Evangelien mit verschiedenen Hoffnungen senden, das würde Verwirrung bedeuten und Vermengung des himmlischen und irdischen Volkes mit ihrer entsprechenden Hoffnung und Bestimmung. Solange die Gemeinde auf der Erde ist, hat sie die himmlische Berufung zu predigen, wenn aber die Gläubigen in den Himmel aufgenommen sind, wird Gott die zurückbleibende Masse der abgefallenen Bekenner verwerfen und Sich den Juden zuwenden und aus ihnen einen Überrest bilden, den Er aussenden wird, um das Evangelium des kommenden Reiches Christi allen Nationen zu verkündigen.

Die Heiligen dieses Überrestes sind es, die als Leidende auf der Erde gesehen werden in Daniels siebzigster Woche und besonders während der großen Drangsalszeit (Dan 7,25 „Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.“; Off 5,8; 8,3; 11,3; 12,17; 13,7.10; 14,12; 16,6 (5:8) Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind.“ „(8:3) Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfass; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er Kraft gebe den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Thron ist.“ „(11:3) Und ich werde meinen zwei Zeugen Kraft geben, und sie werden 1.260 Tage weissagen, mit Sacktuch bekleidet.“ „(12:17) Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu führen mit den Übrigen ihrer Nachkommenschaft, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.“ „(13:7) Und ihm wurde gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden; und ihm wurde Gewalt gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation.“ „(13:10) Wenn jemand in Gefangenschaft führt, so geht er in Gefangenschaft; wenn jemand mit dem Schwert töten wird, so muss er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen.“ „(14:12) Hier ist das Ausharren der Heiligen, die die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren.“ „(16:6) Denn Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind es wert.“). Sie legen Zeugnis ab von dem kommenden Messias und weigern sich, das Tier oder sein Bild anzubeten. Eine große Menge aus den Heiden wird sich ihnen anschließen, wird ihr Zeugnis über den kommenden König annehmen und sich weigern, sich vor dem Tier niederzuwerfen (Off 7,9-14).

Wie groß und herrlich ist unser Teil! Wie kostbar die Hoffnung auf Sein baldiges Kommen, um Seine Braut zu Sich heimzuholen. Wenn wir in der Welt um uns schauen, sehen wir wahrlich, wie die Schatten der „Drangsal für Jakob“ schon auf die Juden fallen. Und unsere Herzen brennen in uns, denn wir wissen, dass Er vorher für uns kommt. Möchte Er uns finden, „unsere Lenden umgürtet und unsere Lampen brennend, gleich Menschen, die auf ihren Herrn warten“.

Wenn wir so täglich unseren Herrn erwarten, wird Christus mehr und mehr der Gegenstand für unsere Herzen. Und die Sehnsucht nach Seinem Kommen, um uns zu Sich zu nehmen, damit wir bei Ihm und Ihm gleich seien, befreit uns mehr als irgendetwas anderes es könnte, von dem Hängen an Irdischem und vertieft unseren Wunsch, beständig in der Abhängigkeit von Ihm erfunden zu werden, indem wir mit Herzensentschluss nur nach der Verherrlichung unseres kommenden Bräutigams trachten. Aber diese Hoffnung auf Sein Kommen wird nur dann eine lebendige Wirklichkeit für uns sein, wenn wir in inniger Gemeinschaft mit Ihm und dem Vater wandeln. Dann sehen wir die Welt, die Seinen Sohn, unseren geliebten Herrn, kreuzigte, in ihrem wahren Charakter der Feindschaft wider Gott, bereit, den Antichristen willkommen zu heißen und den Drachen und das Tier anzubeten (Off 13,2 „Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Leoparden, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul war wie das Maul eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“; 2Thes 2).

Die Welt so zu sehen, wie sie in der Prophezeiung geschildert wird, mit ihrer vollständigen Verwerfung Gottes und bald in der Anbetung Satans, ist tief niederdrückend für ein Herz, das Gott liebt, es sei denn, man befindet sich in enger Gemeinschaft mit Ihm, der die einzige Quelle der Freude, des Friedens und der Herzensruhe ist, die weder Welt noch Teufel stören können. Gott steht über allen Umständen, Er leitet und formt sie für die Erfüllung Seiner ewigen Ratschlüsse. Und indem wir in Frieden und Gemeinschaft mit Ihm vorangehen, wird die Welt für uns nur eine Stätte, in die Gott uns gestellt hat, um für den Augenblick in Geduld, Liebe, Gerechtigkeit und unermüdlichem Dienst Seine eigene göttliche Natur widerzuspiegeln, die wir als aus Ihm geboren besitzen, während wir täglich auf Sein Kommen warten, dass Er uns zu Sich nehme. Dieses Warten auf Christus als unserem Bräutigam in Gemeinschaft mit Ihm erhält das Herz frisch und unsere Schritte sicher, während wir uns mit Herzensentschluss bemühen, unseren von Gott gegebenen Platz und Auftrag auszufüllen.

Die Lehre, dass die Gemeinde durch die große Drangsal gehen muss, ist – dessen können wir sicher sein – von Satan inspiriert, um denen, die sie annehmen, den tröstenden, heiligenden und belebenden Einfluss zu rauben, den die Hoffnung auf das baldige Kommen Christi in unserem Leben haben soll.


Aus Umriss der prophetischen Ereignisse, die bald geschehen müssen
Ernst-Paulus-Verlag, 1972, S. 10–18

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