Der erste Brief des Paulus an die Thessalonicher (4)
Kapitel 4

Henry Allen Ironside

© SoundWords, online seit: 05.06.2023, aktualisiert: 05.07.2023

VERANTWORTUNG UND ENTRÜCKUNG

Ermahnungen (V. 1-12)

Verse 1.2

1Thes 4,1.2: 1 Im Übrigen nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch im Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, dass ihr reichlicher zunehmt. 2 Denn ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus.

Im folgenden Abschnitt stellt der Apostel einen gottgefälligen Lebenswandel vor. Während seines Dienstes unter den Thessalonichern hatte Paulus mit Bedacht auch die praktische Seite des Christentums betont. Manchmal neigen wir dazu, diese Seite zu vernachlässigen. Wir sind so sehr mit der Lehre beschäftigt, dass wir unsere Verantwortung als Gläubige nicht ausreichend betonen. Doch beide Seiten des Christentums sind wichtig.

Verse 3-5

1Thes 4,3-5: 3 Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligkeit, dass ihr euch der Hurerei enthaltet, 4 dass jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, nicht in 5 Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen; …

Dieser Abschnitt enthält eine besondere Warnung vor der Sünde der Hurerei. Zur Zeit des Paulus war die Unmoral unter den Heiden so weit verbreitet, dass selbst Christen dazu neigten, sie mit einer gewissen Gleichgültigkeit oder sogar mit Wohlwollen zu betrachten. Wie Alexander Pope[1] schrieb:

Das Laster ist grausam, es lässt dich erblassen,
du musst es nur sehen, um es zu hassen.
Doch nimmst du sein Angesicht häufig in Kauf,
wird Leid dir zu Mitleid und froh nimmst du’s auf.[2]

Bei den heidnischen Völkern war die abscheulichste Art der Unzucht mit der Anbetung ihrer falschen Götter verbunden. Aber unser Gott ist unendlich heilig, und wir, die wir Ihn kennen, sind aufgerufen, darauf zu achten, jede Neigung zur Unreinheit zu vermeiden. So schrieb der Apostel: „Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet“ (1Thes 4,3; SCHL 2000).

Dieser Vers wird oft auszugsweise zitiert, besonders von denen, die die Bedeutung der Heiligung missverstehen. Sie betrachten die Heiligung als ein zweites konkretes Werk der Gnade, das auf die Rechtfertigung folge. Auf der Grundlage einer falschen Prämisse versuchen sie, im ersten Teil dieses Verses eine biblische Unterstützung zu finden. Doch Paulus wollte damit sagen, dass es Gottes Wille ist, dass die Gläubigen sich von allem Schlechten und Unmoralischen trennen. Die Thessalonicher sollten sich von der Unzucht und Unmoral trennen, die viele von ihnen kennzeichnete, bevor sie errettet wurden.

Es ist der Wille Gottes, dass die Gläubigen in Reinheit leben und ihren Körper als Ihm geweiht betrachten (siehe die Ermahnung des Paulus in den Versen 4 und 5). Manche sagen vielleicht: „Wir leben in einem zivilisierten Land, wo die Menschen den Unterschied zwischen einem reinen und einem unreinen Leben gelernt haben; wir brauchen so eine Ermahnung nicht.“ Aber jeder, der um die tatsächlichen Verhältnisse innerhalb und außerhalb des bekennenden Christentums weiß, erkennt, wie relevant diese Ermahnung ist. Es besteht immer die Versuchung, den christlichen Standard zu senken. Wir müssen ständig daran erinnert werden, wie wichtig es ist, ein reines Leben zu führen.

Vers 6

1Thes 4,6: … dass er seinen Bruder nicht übersehe noch hintergehe in der Sache, weil der Herr Rächer ist über dies alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben.

Es ist unmöglich, auf die Art und Weise zu sündigen, von der Paulus schrieb, ohne anderen Unrecht zu tun. Die Sünden, die er hier erwähnt, können nicht alleine begangen werden, und andere Menschen werden durch solche unheiligen Taten immer geschädigt. Der Apostel ermahnt den Gläubigen daher, „seinen Bruder nicht zu übersehen noch zu hintergehen“.

Verse 7.8

1Thes 4,7.8: 7 Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern in Heiligkeit. 8 Deshalb nun, wer dies verachtet, verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der euch auch seinen Heiligen Geist gegeben hat.

Der Leib des Gläubigen ist der Tempel des Heiligen Geistes [1Kor 6,19], und er soll der Herrlichkeit unseres Herrn geweiht werden. Wer eine solche Ermahnung verachtet, der „verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der euch auch seinen Heiligen Geist gegeben hat“.

Verse 9.10

1Thes 4,9.10: 9 Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass wir euch schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben; 10 denn das tut ihr auch allen Brüdern gegenüber, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen …

In den Versen 9 und 10 spricht Paulus von der Liebe, die der Beweis für die neue Natur ist. Diese Natur ist allen gegeben worden, die aus Gott geboren sind. Die brüderliche Liebe der Jungbekehrten aus Thessalonich war für alle offensichtlich, aber der Apostel sagte ihnen, dass sie in dieser (wie auch in jeder anderen Gnade) fortwährend wachsen sollten.

Verse 11.12

Paulus gibt noch einen weiteren sehr praktischen Ratschlag:

1Thes 4,11.12: … 11 und euch zu beeifern, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben, 12 damit ihr ehrbar wandelt vor denen, die draußen sind, und niemand nötig habt.

Das Wort, das hier mit „beeifern“ übersetzt wird, bedeutet „ehrgeizig sein“. Wir sollen „ehrgeizig“ darin sein, unsere eigenen Angelegenheiten zu erledigen; das heißt, wir sollen uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern! Viele Menschen scheinen den Ehrgeiz zu haben, sich um alles außer um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Aber sich um die Angelegenheiten anderer Leute zu kümmern, führt immer zu Streit und Uneinigkeit.

Wenn Paulus die Thessalonicher ermahnt, „mit ihren eigenen Händen zu arbeiten“, sagt er damit, dass der Christ nicht von anderen abhängig sein soll. Er soll seinen eigenen Lebensunterhalt durch ehrliche Arbeit verdienen; wenn möglich, soll er sich selbst versorgen. Er soll nicht erwarten, dass andere Menschen ihn im Müßiggang unterstützen.

Das zweite Kommen Christi (V. 13-18)

Nach den Ermahnungen in den Versen 1 bis 12 wendet sich der Apostel einem anderen Thema zu, einer Frage, die die jungen Christen in Thessalonich beschäftigte. Timotheus hatte Paulus mitgeteilt, dass sie sich Sorgen um einige Verstorbene aus ihrer Mitte machten. Diejenigen, die noch lebten, fragten sich: Was wird mit den Verstorbenen geschehen, wenn Christus wiederkommt?

Als Paulus bei den Thessalonichern gewesen war, hatte er ihnen gesagt, dass Jesus wiederkommen würde, um sein Königreich auf der Erde aufzurichten. Daraus zogen sie den Schluss, dass diejenigen, die vor der Wiederkunft des Herrn starben, nicht an seiner Herrschaft teilhaben könnten bzw. dass nur diejenigen, die bei seiner Wiederkunft lebten, Ihn willkommen heißen und an seinem Reich teilhaben würden. Denn wie könnten Menschen, die nicht mehr in dieser Welt sind, hier mit Ihm regieren? Der Apostel schrieb die Verse 13 bis 18, um ihr Missverständnis zu korrigieren und ihnen die neue Offenbarung mitzuteilen, die der Herr ihm gegeben hatte.

Vers 13

1Thes 4,13: Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend seid, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die Übrigen, die keine Hoffnung haben.

Paulus beginnt mit den Worten: „Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend seid.“ Wenn er den Ausdruck „entschlafen“ verwendet, meint er „tot“. Als er später von Jesus spricht, benutzt er den Ausdruck „gestorben“, aber wenn er von den Gläubigen spricht, benutzt er die Ausdrücke „schlafen“ und „entschlafen“. Christus starb; Er ging in den Tod und alles, was damit verbunden ist, als Er unseren Platz am Kreuz einnahm. Aber wir, die wir an Ihn glauben, werden den Tod niemals sehen. Wenn wir in die Sphäre eintreten, die wir „Tod“ nennen, wird unser Körper nur schlafen, bis der Herr Jesus wiederkommt. Unser Geist wird unseren Körper verlassen und zu Christus gehen, um „ausheimisch von dem Leib und einheimisch bei dem Herrn“ zu sein (2Kor 5,8).

Vers 14

1Thes 4,14: Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.

Paulus tadelt die Gläubigen nicht dafür, dass sie trauern, weil sie ihre Lieben in Christus verloren haben. Aber sie sollten nicht wie andere trauern, die bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus nicht wieder vereint sein werden werden. Wir haben die Hoffnung auf ein Wiedersehen, „wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist“ – und wir glauben es! Wenn wir das nicht tun, sind wir keine Christen. Die Tatsache des Todes und der Auferstehung Jesu ist die grundlegende Wahrheit des Christentums.

  • 1. Korinther 15,3.4 sagt, „dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften“.
  • In Römer 4,25 heißt es in Bezug auf Christus, dass Er „unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist“. Der Leib Jesu ist aus dem Grab auferstanden. In diesem Leib ist Er in den Himmel aufgefahren und in diesem Leib sitzt Er jetzt auf dem Thron Gottes.
  • In Römer 10,9.10 heißt es: „Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zum Heil.“ Jeder, der nicht an den Tod und die Auferstehung Christi glaubt, hat keinen Anspruch auf die Bezeichnung Christ.

In der King-James-Übersetzung lautet der zweite Teil von 1. Thessalonicher 4,14: „Auch die, die in Jesus entschlafen sind, wird Gott mit Ihm bringen.“ Eine bessere Übersetzung könnte lauten: „Diejenigen, die durch Jesus in den Schlaf versetzt wurden, wird Gott mit Ihm bringen.“ Der Herr selbst nimmt seine müden Gläubigen zu sich und versetzt sie in Schlaf bis zu jenem herrlichen Auferstehungsmorgen, wenn sie durch den Klang seiner Stimme geweckt werden. Dann wird Gott sie mit Ihm bringen.

Vers 15

1Thes 4,15: (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden.

Wie kann der Herr Jesus mit all seinen Heiligen kommen, um sein Königreich zu errichten, wenn einige seiner Heiligen im Himmel und einige auf der Erde sind? Wenn der Herr die Seinen holt, wird Er die Toten auferwecken und die Lebenden verwandeln, und sie werden „zugleich mit ihnen entrückt … in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft“ (1Thes 4,17). Dann wird Gott sie mit dem Herrn Jesus hinausführen, wenn Er in Macht und Herrlichkeit herabkommt.

Es war eine neue Offenbarung („Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn“), dass wir, die wir leben, wenn der Herr wiederkommt, den Entschlafenen, nicht zuvorkommen werden. In den drei synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas) finde ich kein einziges Wort über diesen Aspekt des Kommens des Herrn für seine Heiligen. Bei den Synoptikern liegt der Fokus immer darauf, dass der Gottessohn mit seinen Heiligen kommt, um sein Reich auf der Erde aufzurichten. Das Johannesevangelium stellt jedoch eine Verbindung zu 1. Thessalonicher 4,13 bis 18 her. Johannes berichtet, dass der Herr, bevor Er wegging, zu den Aposteln im Obergemach sagte: „Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet“ (Joh 14,2.3). Sie wussten, dass Er wiederkommen würde, um sein Reich aufzurichten, denn das hatte Er ihnen schon vorher gesagt. Aber jetzt gab Er ihnen Auskunft über ein Geheimnis, das Er bis zu diesem Zeitpunkt in seinem Herzen bewahrt hatte: „Ich werde wiederkommen und euch zu mir nehmen.“ Es ist dieser Aspekt seines Kommens, der dem Apostel Paulus und durch ihn uns offenbart wurde.

Es wird eine Generation von Christen geben, die auf der Erde in ihrem natürlichen Körper leben, wenn der Herr wiederkommt. Wir haben keine Möglichkeit, zu wissen, wann dieses wunderbare Ereignis stattfinden wird. Es mag Ihm gefallen, sein Kommen zu verschieben, bis wir diese Welt verlassen haben, aber wir sollen in täglicher Erwartung seiner Wiederkunft leben.[3]

Vers 16

1Thes 4,16: Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; …

In Vers 16 heißt es, dass „der Herr selbst“ vom Himmel herabkommen wird. Ich mag diese Worte: der Herr selbst! Er ist der, auf den ich warte! Die Engel sagten: „Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen in den Himmel“ (Apg 1,11). Es ist der Herr selbst, auf den wir warten.

Er wird mit der „Stimme des Erzengels“ (SCHL 2000) herabkommen. Der Erzengel ist im Alten Testament auf ganz besondere Weise mit dem jüdischen Volk verbunden. In Daniel 12,1 heißt es: „In jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht.“ Die Stimme des Erzengels Michael wird zur gleichen Zeit zu hören sein, wenn der Herr zum Aufbruch ruft. Wenn Christus kommt, werden die Heiligen aller vergangenen Zeitalter ebenso wie die Gläubigen dieses Zeitalters in die Erfüllung der Prophezeiung einbezogen sein.

Wenn die „Posaune Gottes“ ertönt, werden „die Toten in Christus“ zuerst auferweckt. Der letzte Satz kann wörtlich übersetzt werden: „Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.“ Millionen von Menschen, deren Körper in der Erde schlummern, werden seine Stimme hören. Lazarus hörte sie, als er im Grab lag, und er erwachte sofort zum Leben. So werden bei der ersten Auferstehung alle Erlösten, die gestorben sind, aufstehen und wieder lebendig werden.

Vers 17

1Thes 4,17: … danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.

Dann werden wir, die wir noch am Leben sind, „zugleich mit ihnen entrückt werden in [die] Wolken“. Der bestimmte Artikel vor „Wolken“[4] verschleiert die Bedeutung der Worte des Paulus. Ich glaube nicht, dass wir zu den flauschigen Wolken über unserer Erde aufsteigen werden. Sogar Flugzeuge fliegen über den Wolken. Aber es werden so viele Millionen von uns sein, dass wir in Wolken von Menschen aufsteigen werden. Dieses Ereignis nennen wir die Entrückung der Gemeinde. Wir werden entrückt (getragen) werden, um dem Herrn „in der Luft“ zu begegnen. Das Wort, das mit „begegnen“ in der KJV übersetzt wird,[5] bedeutet: „jemand entgegengehen, um mit ihm zurückzukehren“, so wie wir es in Apostelgeschichte 28,15 finden.

Wir werden „zusammen mit ihnen entrückt“ (SCHL 2000). Hier unten haben wir zusammen Gemeinschaft. Wir arbeiten hier zusammen unter der Autorität unseres Herrn. Und wenn Er wiederkommt, werden wir „zusammen“ entrückt [vgl. 1Thes 5,10]. Wir werden diejenigen kennen, mit denen wir dem Herrn entgegengehen. Manchmal fragen mich Menschen: „Werden wir uns im Himmel kennen?“ Wir werden uns kennen, wie wir uns noch nie zuvor gekannt haben! „Dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin“ (1Kor 13,12). Wir werden uns so erkennen, wie Gott selbst uns erkannt hat.

In den kommenden Zeitaltern werden sich wunderbare Ereignisse offenbaren. Wir werden in unseren verherrlichten Körpern vor dem Richterstuhl des Herrn stehen, um die Belohnung für unsere Taten in diesem Leben zu erhalten. Er wird herabkommen, um sein Reich einzunehmen; und so wie die Heere in Offenbarung 19,14, die dem Reiter auf dem weißen Pferd folgen, so werden wir mit dem Herrn kommen, um an diesem Tag des Triumphs an seiner Herrlichkeit teilzuhaben. Das ist unsere Hoffnung: die Hoffnung der Gemeinde.

Aber was auch immer geschehen mag, wir werden immer bei dem Herrn sein: „So werden wir allezeit bei dem Herrn sein.“

Vers 18

Außerdem sagt der Apostel:

1Thes 4,18: So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)

Trösten diese Worte dein Herz? Das sollten sie, wenn du für Ihn lebst. Wenn das nicht der Fall ist, werden diese Worte keinen Trost für dich bereithalten.


Engl. Originaltitel: „Chapter four: Responsibilities And Rapture“
Quelle: https://plymouthbrethren.org

 

Übersetzung: Samuel Ackermann

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Anmerkungen

[1] Anm. d. Red.: Alexander Pope war ein englischer Dichter (1688–1744).

[2] Alexander Pope, aus Essay on Man. Epistle ii. Line 217: Vice is a monster of so frightful mien, | As to be hated needs but to be seen; | Yet seen too oft, familiar with her face, | We first endure, then pity, then embrace.

[3] In der King-James-Übersetzung heißt es in 1. Thessalonicher 4,15: We which are alive and remain unto the coming of the Lord shall not prevent them which are asleep („Wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, werden die Entschlafenen nicht hindern“; 1Thes 4,15). Die Bedeutung des englischen Wortes prevent hat sich in den vergangenen dreihundert oder mehr Jahren geändert. Als die King-James-Bibel 1611 übersetzt wurde, bedeutete to prevent noch „vorausgehen“. Wenn David in Psalm 119,147 über sein Morgengebet spricht, sagt er: I prevented the dawning of the morning: „Ich verhinderte, dass der Morgen anbricht.“ Er meinte damit nicht, dass er den Sonnenaufgang verhinderte, sondern dass er aufstand und betete, bevor die Sonne aufging. Heute bedeutet to prevent also „verhindern“. Aber Paulus meint, dass wir, die wir leben, wenn Christus wiederkommt, nicht einen Augenblick vor den Verstorbenen in das himmlische Reich eingehen werden. Wir werden alle gemeinsam hineingehen [und keiner wird dem andern vorausgehen].

[4] Anm. d. Red.: Zum Beispiel in der King-James-Übersetzung sowie in Luther 2017, Neue Genfer Übersetzung und Neues Leben.

[5] Anm. d. Red.: In der King-James-Übersetzung steht: to meet the Lord in the air: „um dem Herrn in der Luft zu begegnen“.

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