Psalm 92

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 22.02.2014, aktualisiert: 29.01.2018

Ein Lobpreis des HERRN in Erwartung der Sabbatruhe des Tausendjährigen Reiches

Psalm 90 stellt uns den ewigen Gott im Gegensatz zum sterblichen Menschen vor Augen. Psalm 91 stellt uns Christus als den abhängigen Menschen vor, der in die Lebensumstände des sterblichen Menschen eintrat. Psalm 92 beschreibt die Folgen dieses Eintretens Christi in die Lebensumstände des sterblichen Menschen. Die Überschrift beschreibt diesen Psalm als „ein Lied für den Tag des Sabbats“. Dementsprechend finden wir in dem Psalm eine Vorwegnahme der Freude im zukünftigen Tausendjährigen Reich, für die der Sabbat ein Bild ist.

Verse 2-5

Ps 92,2-5: 2 Es ist gut, den HERRN zu preisen und Psalmen zu singen deinem Namen, o Höchster – 3 am Morgen zu verkünden deine Güte, und deine Treue in den Nächten 4 zum Zehnsait und zur Harfe, zum Saitenspiel mit der Laute! 5 Denn du, HERR, hast mich erfreut durch dein Tun; über die Werke deiner Hände will ich jubeln.

Die Anfangsverse drücken die Freude in der Zeit dieses Reiches aus, wenn die Gnade und die Treue Jahwes verkündet werden. Alle Freude wird dann von Jahwes Werken herrühren.

Vers 6

Ps 92,6: Wie groß sind deine Werke, HERR! Sehr tief sind deine Gedanken.

Die tausendjährige Ruhe wird nicht nur die Folge dessen sein, was Gott gewirkt hat, sondern wird auch die Größe von Gottes Werken und die Tiefe seiner Gedanken (Röm 11,33-36) bezeugen. Im vollen Lichte des Christentums können wir sehen, dass die Größe der Werke Gottes eine Folge der Tiefe seiner Gedanken ist. Seine Gedanken führen uns bis vor die Grundlegung der Welt zurück, und dort finden wir alles, was der tiefe ewige Ratschluss Gottes beabsichtigte. Seine Werke finden ihren großartigsten Ausdruck in dem Geschehen am Kreuz, wodurch der gesamte Ratschluss Gottes in Gerechtigkeit erfüllt wurde.

Verse 7.8

Ps 92,7.8: 7 Ein unvernünftiger Mensch erkennt es nicht, und ein Tor versteht dies nicht. 8 Wenn die Gottlosen sprossen wie Gras, und alle, die Frevel tun, blühen, so geschieht es, damit sie für immer vertilgt werden.

Der unvernünftige Mensch, der (wie ein Tier) stumpfsinnig ohne Bezug zu Gott sein Leben fristet, und der Tor, der ohne Gottesfurcht nur für die Befriedigung seiner Gelüste lebt, können Gottes Gedanken nicht kennen und seine Werke nicht verstehen. Solche Leute erkennen nicht, dass, wenn sie plötzlich wie das Gras aufsprießen und eine Zeitlang blühen, das nur der Auftakt zu ihrer Vertilgung ist.

Vers 9

Ps 92,9: Du aber bist erhaben auf ewig, HERR!

Im Gegensatz zu den Gottlosen, die einen kurzen Augenblick lang erhöht werden und dann vergehen, ist Jahwe ewig erhaben.

Verse 10-12

Ps 92,10-12: 10 Denn siehe, deine Feinde, HERR, denn siehe, deine Feinde werden umkommen; es werden zerstreut werden alle, die Frevel tun. 11 Aber du wirst mein Horn erhöhen wie das eines Wildochsen; mit frischem Öl werde ich übergossen werden. 12 Und mein Auge wird mit Genugtuung auf meine Feinde sehen, meine Ohren werden mit Genugtuung die Übeltäter hören, die gegen mich aufstehen.

Die absolute Oberhoheit und die ewige Beständigkeit von Jahwes Thron muss zum endgültigen Gericht über die Gottlosen führen. Alle Feinde Jahwes werden umkommen; alle Übeltäter werden zerstreut werden. Überdies wird das Gericht über die Gottlosen zur irdischen Erhöhung Christi führen. So dürfen wir Christus sagen hören: „Du wirst mein Horn erhöhen“, und: „Mit frischem Öl hast du mich überschüttet.“

Das Horn bedeutet Erhöhung und Macht. Zacharias spricht von Ihm in seinem Lobpreis in Erwartung der Geburt Christi als von einem „Horn des Heils“ (Lk 1,69; s.a. Ps 18,3; 75,11; 148,14). Der Gesalbte ist der Titel eines, der zum Herrschen bestimmt ist. Christus wurde in seinen Tagen vom Heiligen Geist gesalbt, für den das Öl ein Symbol ist. Am Tag seiner Erhöhung wird Er das gerechte Gericht über all seine Feinde sehen.

Verse 13-15

Ps 92,13-15: 13 Der Gerechte wird sprossen wie die Palme, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. 14 Die gepflanzt sind im Haus des HERRN, werden blühen in den Vorhöfen unseres Gottes. 15 Noch im Greisenalter sind sie stark, sind saftvoll und grün, …

Als Folge der Erhöhung Christi werden nicht nur die Gottlosen gerichtet, sondern auch die Gerechten gesegnet werden. Sie werden sprießen und aufblühen, aber nicht wie das Gras, das nur einen Tag lang sprießt und blüht, wie es bei den Gottlosen der Fall ist (Ps 92,8), sondern wie eine Palme, die Früchte im Überfluss hervorbringt, und wie eine Zeder im Libanon, deren großes Alter man in Jahrhunderten misst. Die Gottesfürchtigen werden ihre Wurzeln im Haus des Herrn haben und sie werden die Vorhöfe Gottes schmücken. Das Alter wird ihre Fruchtbarkeit nicht verringern und ihre Lebenskraft nicht mindern.

Vers 16

Ps 92,16: … um zu verkünden, dass der HERR gerecht ist. Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist in ihm.

Wenn die Gerechten jedoch ihren Platz in den Vorhöfen des Herrn haben, wird dies zur Ehre des Herrn sein – „um zu verkünden, dass der Herr gerecht ist“; dass Er der feste „Fels“ ist, auf den sich aller Segen gründet, und derjenige, an dem kein Unrecht ist.

Welchen Reichtum an Segen hat das Eintreten Christi in die Lebensumstände des sterblichen Menschen, wie dieser Psalm es beschreibt, zur Folge! Es wird unausweichlich zu Erhöhung Christi, zum Gericht über die Gottlosen, zum Segen der Gerechten und zur Ehre Gottes führen.

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Übersetzung: S. Bauer


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