Psalm 48

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 16.10.2013, aktualisiert: 18.10.2016

Die Feier der Herrschaft des Königs in Zion, der Stadt Gottes, die endlich von dem Feind befreit und als Regierungszentrum für die gesamte Erde festgesetzt ist

Dieser Psalm ist der Abschluss der Psalmenserie, die mit Psalm 44 beginnt. In Psalm 44 erwartet der Glaube der Gottesfürchtigen, die von ihren Vätern von Gottes Befreiungstaten in früheren Tagen gehört haben, von Gott, aufzustehen, um ihnen zu helfen und um Israel aus der Macht des Feindes zu befreien. Psalm 45 stellt Christus als Antwort auf ihren Hilfeschrei an Gott vor. Er ist derjenige, durch den die Rettung kommen wird. Psalm 46 drückte das Vertrauen auf Gott aus, das durch die tatsächliche Erfahrung von Gottes Barmherzigkeit in der Gegenwart gewonnen wurde und nicht einfach durch den Bericht über das, was Gott in der Vergangenheit getan hat. Psalm 47 bejubelt das Eingreifen Gottes zugunsten seines Volkes, indem Er Christus als „König über die ganze Erde“ einsetzt und Israel über alle Völker erhebt, wobei alle Völker dazu aufgerufen werden, mit Israel in den Lobpreis Jahwes einzustimmen. Psalm 48 nun stellt den König vor, der sich in Zion, dem Regierungszentrum für die gesamte Erde, niedergelassen hat. So sagen die Gottesfürchtigen: „Wie wir gehört haben“, was sich auf Psalm 44 bezieht, „so haben wir es gesehen.“

Verse 2-4

Ps 48,2-4: 2 Groß ist der HERR und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berg. 3 Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion, an der Nordseite, die Stadt des großen Königs. 4 Gott ist bekannt in ihren Palästen als eine hohe Festung.

Der Psalm beginnt damit, festzustellen, dass Jahwe, der seinen Thron in Zion, „der Stadt unseres Gottes“, errichtet hat, Lob und Preis gebührt. Dann folgt eine Beschreibung der Herrlichkeit der Stadt. Wie es sich für den Wohnort Jahwes ziemt, wird sie als „heiliger Berg“ beschrieben. Nachdem die Heiligkeit sich hier eingerichtet hat, wird die Stadt, die vorher verwüstet war, jetzt schön und eine Freude der ganzen Erde. „Im äußersten Norden“ mag darauf hindeuten, wie gesegnet die Stadt in den Augen der Welt ist, die einst in Feindschaft gegen das Volk Gottes vom Norden her gegen sie angerückt war. Nun ist Gott, der in der Stadt wohnt, bekannt als ihre Verteidigung und Sicherheit. So ist die Stadt allseits bekannt als heilig und schön, als eine Freude und als Zuflucht für Gottes Volk.

Verse 5-8

Ps 48,5-8: 5 Denn siehe, die Könige hatten sich versammelt, waren herangezogen allesamt. 6 Sie sahen, da erstaunten sie; sie wurden bestürzt, ängstlich flohen sie weg. 7 Beben ergriff sie dort, Angst wie eine Gebärende. 8 Durch den Ostwind zertrümmertest du die Tarsis-Schiffe.

Nun folgt eine anschauliche Beschreibung des plötzlichen Gerichts, durch das die Stadt von den Feinden von Gottes Volk befreit worden war. Die verbündeten Könige waren gegen die Stadt herangezogen. Sie mustert ihre Truppen, die in Schlachtstellung aufmarschierten, nur um plötzlich nicht einfach Menschen, sondern der gewaltigen Macht Gottes gegenüberzustehen. Überrascht und bestürzt flohen sie, von plötzlicher Panik ergriffen; sie zitterten wie eine Frau, wenn sie von den Schmerzen der Wehen überwältigt ist, und zerstreuten sich wie eine Flotte in einem Sturm.

Verse 9-11

Ps 48,9-11: 9 Wie wir gehört hatten, so haben wir es gesehen in der Stadt des HERRN der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit. – Sela. 10 Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels. 11 Wie dein Name, Gott, so ist dein Lob bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte.

So können die Gottesfürchtigen nicht nur sagen: „Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtat, die du gewirkt hast in ihren Tagen“ (Ps 44,2), sondern: „Wie wir gehört haben, so haben wir es gesehen in der Stadt des HERRN der Heerscharen.“ Überdies wird die nun befreite Stadt fest gegründet werden „bis in Ewigkeit“. Als sie aus dem Land vertrieben waren, hatten sie an die Gnade Gottes gedacht (Ps 42,9); nun, da die Stadt von dem Feind befreit ist, kann der Gottesfürchtige die Gnade Gottes „in Innern deines Tempels“ genießen. Der Ruhm Gottes, der all dem entspricht, was Er ist, wie es bereits sein Name verkündet, wird sich bis an die Enden der Erde ausbreiten, und die Macht seiner Rechten wird auf der ganzen Welt in ihrer Gerechtigkeit bekannt sein.

Verse 12-15

Ps 48,12-15: 12 Es freue sich der Berg Zion, es mögen frohlocken die Töchter Judas um deiner Gerichte willen! 13 Umgeht Zion und umkreist es, zählt seine Türme, 14 betrachtet genau seine Wälle, mustert seine Paläste, damit ihr es dem künftigen Geschlecht erzählen könnt! 15 Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewig! Er wird uns leiten bis an den Tod.

Der Plan schließt mit einem Aufruf an den Berg Zion, sich zu freuen, und an die Städte in Juda, zu frohlocken. In Frieden können die Einwohner die Schönheit Zions betrachten, während sie ihre Bollwerke und Paläste begutachten, und so werden sie zukünftigen Geschlechtern von dieser großen Errettung erzählen können und erkennen, dass der Gott, der diese Errettung bewirkt hat, ihr Gott für immer und ewig ist. Niemals wieder wird sich das Volk dem Götzendienst zuwenden. Von nun an wird Gott ihr ganzes Leben lang ihr Gott und Führer sein.

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Übersetzung: S. Bauer


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