Psalm 52

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 12.11.2013, aktualisiert: 12.01.2021

Der Glaube des gottesfürchtigen Überrestes in der Gegenwart des Antichristen, der sein wahres Wesen aufdeckt, seine Macht bestreitet und seinen Untergang vorhersagt, während die Übriggebliebenen selbst auf die Gnade Gottes vertrauen und auf seine Erlösung warten

Vers 3

Ps 52,3: Was rühmst du dich der Bosheit, du Gewaltiger? Die Güte Gottes währt den ganzen Tag.

Der Anfangsvers stellt den Antichrist vor – den Menschen der Gesetzlosigkeit [s. 2Thes 2,3] –, der sich der Bosheit rühmt und als „Gewaltiger“ die Machtstellung innehat. Es mag den Anschein erwecken, so jemand würde eine Zeitlang alle Hindernisse überwinden, ununterbrochenen Erfolg haben und die uneingeschränkte Unterstützung und Billigung der Massen besitzen; dennoch wird das Böse keinen Bestand haben dürfen, während die Güte Gottes bleiben wird.

Verse 4-6

Ps 52,4-6: 4 Verderben plant deine Zunge, wie ein geschliffenes Schermesser übt sie Trug. 5 Du hast das Böse mehr geliebt als das Gute, die Lüge mehr, als Gerechtigkeit zu reden. – Sela. 6 Du hast alle Vertilgungsworte geliebt, du Zunge des Truges!

Es folgt nun eine Beschreibung dieses bösen Menschen, wie ihn der Gottesfürchtige sieht. Einem unachtsamen Zuhörer mögen seine Worte redlich erscheinen, aber sie wurden dazu ersonnen, Unheil auszurichten wie ein scharfes Schermesser, das schneidet, ehe man sich versieht. So wird er als Betrug Übender [nach Darbys Übersetzung und der Fußnote in der Elberfelder Übersetzung] zu erkennen sein. Überdies liebt er das Böse mehr als das Gute; wie der Apostel zu einem späteren Zeitpunkt vorhersagt, dass der Antichrist sich allem, was Gott heißt, widersetzen wird [2Thes 2,4]. Des Weiteren liebt er die Lüge mehr als gerechtes Reden; und wiederum sagt der Apostel, der Antichrist werde gekennzeichnet sein durch „jeden Betrug der Ungerechtigkeit“ [2Thes 2,10]. Überdies sind seine Worte „Worte des Verderbens“, die alle, die unter seinen Einfluss und seine Herrschaft geraten, mit einer „wirksamen Kraft des Irrwahns“ [2Thes 2,11] überwinden (vgl. 2Thes 2,3-12).

Vers 7

Ps 52,7: Gott wird dich auch zerstören für immer; er wird dich fassen und herausreißen aus dem Zelt und entwurzeln aus dem Land der Lebendigen. – Sela.

Der Psalmist sagt das überwältigende und endgültige Gericht über diesen bösen Menschen voraus, der entwurzelt werden wird aus dem Land der Lebendigen (vgl. 2Thes 2,8; Off 19,20).

Verse 8.9

Ps 52,8.9: 8 Und sehen werden es die Gerechten und sich fürchten, und sie werden über ihn lachen: 9 „Sieh den Mann, der Gott nicht zu seiner Stärke machte, sondern auf die Größe seines Reichtums vertraute, durch sein Schadentun stark war!“

Auf das Gericht über diesen Gesetzlosen folgt der Jubel der Gerechten beim Sturz desjenigen, der sich Gott widersetzte und auf die Größe seines Reichtums vertraute.

Verse 10.11

Ps 52,10.11: 10 Ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum im Haus Gottes; ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewig. 11 Ich werde dich preisen in Ewigkeit, weil du es getan hast; und auf deinen Namen werde ich harren – denn er ist gut – vor deinen Frommen.

Im Gegensatz zu dem Gottlosen, der aus seinem Wohnort herausgerissen werden wird (Ps 52,7), wird der Gottesfürchtige aufblühen und gedeihen „wie ein grüner Olivenbaum im Hause Gottes“. Solche Gottesfürchtigen werden immer und ewig auf die Gnade Gottes „vertrauen“, sie werden Gott ewig „preisen“ für das, was Er getan hat, und sie werden auf alles „harren“, was Gott ist, wie sein Name es ausdrückt. So ist das „Vertrauen“, das „Preisen“ und das „Harren“ das Gute, das vor Gottes Heiligen ist.[1]


Übersetzung: S. Bauer

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Anmerkungen

[1] Anm. d. Übers.: In der englischen King-James-Übersetzung lautet das Ende von Psalm 52,11: „… und ich werde auf deinen Namen harren; denn es/er ist gut vor deinen Heiligen.“


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