Psalm 57

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 30.11.2013, aktualisiert: 18.10.2016

Das Vertrauen der Seele auf Gott als Zuflucht, bis alles Unheil vorbei, die Seele errettet, Gott erhoben und seine Herrlichkeit auf der ganzen Erde sichtbar ist

Vers 2

Ps 57,2: Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! Denn zu dir nimmt Zuflucht meine Seele, und ich will Zuflucht nehmen zum Schatten deiner Flügel, bis das Verderben vorübergezogen ist.

Inmitten des Verderbens, das dem gottesfürchtigen Menschen von allen Seiten zusetzt, vertraut er auf die Gnade Gottes und findet seine Zuflucht und seine Heimat in der zärtlichen Fürsorge Gottes, die sinnbildlich durch den „Schatten deiner Flügel“ dargestellt wird.

Verse 3.4

Ps 57,3.4: 3 Zu Gott, dem Höchsten, will ich rufen, zu dem Gott, der es für mich vollendet. 4 Vom Himmel wird er senden und mich retten; er macht zum Hohn den, der nach mir schnaubt. ? Sela. Senden wird Gott seine Güte und seine Wahrheit.

Er ruft Gott, den Höchsten, an in dem Bewusstsein, dass Gott sich für ihn in allen Dingen einsetzen wird. Gott wird vom Himmel senden und den gottesfürchtigen Menschen retten und dabei diejenigen rügen, die ihm nach dem Leben trachten (nach Darbys Übersetzung). Gott wird seine Gnade senden, um die Gottesfürchtigen zu retten, und seine Wahrheit, um mit den Gottlosen abzurechnen. Sein Gericht wird der Wahrheit entsprechend sein.

Verse 5.6

Ps 57,5.6: 5 Mitten unter Löwen ist meine Seele, unter Flammensprühenden liege ich, unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile sind und deren Zunge ein scharfes Schwert ist. 6 Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!

In der Zwischenzeit befindet sich der gottesfürchtige Mensch, was seine unmittelbaren Umstände betrifft, unter Löwen, die Zerstörung ausstoßen, nämlich Menschen, die vor Wut und Bosheit gegen ihn mit den Zähnen knirschen. Doch weil Gott seine Zuflucht ist und weil ihm bewusst ist, dass Gott es für ihn vollenden wird, kann der Psalmist über die Gewalt der Menschen hinaus auf die Zeit blicken, wenn Gott über die Himmel erhoben sein und seine Herrlichkeit über der ganzen Erde leuchten wird.

Vers 7

Ps 57,7: Ein Netz haben sie meinen Schritten bereitet, es beugte sich nieder meine Seele; eine Grube haben sie vor mir gegraben, sie sind mitten hineingefallen. – Sela.

Die Gottlosen mögen zwar Netze gestellt haben, in denen sich die Schritte des gottesfürchtigen Menschen verfangen sollen, und eine Grube gegraben haben, in die er hineinfallen soll; aber durch Gottes Art, zu vergelten, werden sie ihrer eigenen Gerissenheit zum Opfer fallen.

Verse 8-12

Ps 57,8-12: 8 Befestigt ist mein Herz, o Gott, befestigt ist mein Herz! Ich will singen und Psalmen singen. 9 Wache auf, meine Seele! Wacht auf, Harfe und Laute! Ich will die Morgenröte wecken.

Obwohl er mit dem Verderben konfrontiert und von gewalttätigen Menschen umringt ist und auf jeden seiner Schritte Fallstricke und -gruben lauern, bleibt das Herz des Gläubigen fest und standhaft in dem Bewusstsein, dass Gott seine Zuflucht ist und alle Dinge zu seiner eigenen Herrlichkeit und der Errettung seines Volkes lenken wird. Daher bricht der Psalmist in Lobgesang aus; und sein Singen sieht einen neuen Tag für die Welt voraus; es wird „aufwecken die Morgenröte“. Mit der Morgenröte dieses neuen Tages wird das Lob Gottes sich „unter den Völkern“ und „unter den Völkerschaften“ ausbreiten. Der Himmel und die Erde werden zusammen die Wahrheit Gottes bezeugen. So wird Gott erhoben werden und seine Herrlichkeit wird über der ganzen Erde leuchten.

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Übersetzung: S. Bauer


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