Psalm 103

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 04.03.2014, aktualisiert: 29.01.2018

Das wiederhergestellte Israel preist den HERRN für die Segnungen, in die es durch die Wege Gottes eingegangen ist.

Verse 1-3

Ps 103,1-3: 1 Von David. Preise den HERRN, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! 2 Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! 3 Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten;

Der Psalmist ruft seine Seele dazu auf, den HERRN für all die Segnungen, in die Er das Volk gebracht hat, zu preisen. Er malt ein Bild Israels im tausendjährigen Reich aus, wo es durch die Wohltaten des HERRN in seinen Lebensumständen gesegnet ist: mit vergebenen Sünden und geheilten Krankheiten. In der Zeit, in der Er sich Israel anbot, vergab der HERR Sünden und heilte Krankheiten und zeigte so, indem Er von der Macht aus der kommenden Welt Gebrauch machte, dass das Reich nahe herbeigekommen war. Leider jedoch wurde der König abgelehnt und so ging der Segen des Reiches einstweilen verloren.

Verse 4-6

Ps 103,4-6: 4 der dein Leben erlöst von der Grube, der dich krönt mit Güte und Erbarmungen; 5 der mit Gutem sättigt dein Alter; deine Jugend erneuert sich wie die des Adlers. 6 Der HERR übt Gerechtigkeit und verschafft Recht allen, die bedrückt werden.

Nun endlich erneuert das Volk, das vom Verderben erlöst wurde, sein Leben. Das gerechte Gericht des HERRN wird den langen Jahrhunderten der Unterdrückung, der die Juden unter der Herrschaft der Heiden unterworfen waren, weil sie ihren Messias verworfen hatten, ein Ende machen.

Verse 7-12

Ps 103,7-12: 7 Er tat Mose seine Wege kund, den Kindern Israel seine Taten. 8 Barmherzig und gnädig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Güte; 9 er wird nicht immer rechten und nicht in Ewigkeit nachtragen. 10 Er hat uns nicht nach unseren Sünden getan und uns nicht nach unseren Ungerechtigkeiten vergolten. 11 Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, ist gewaltig seine Güte über denen, die ihn fürchten; 12 so weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.

Die Wege Gottes, wie sie Mose kundgetan wurden, werden den Segen für das wiederhergestellte Israel herbeiführen. Israel gegenüber offenbarte Gott seine äußerlich sichtbaren Taten; Mose gegenüber offenbarte Er die Prinzipien, nach denen Er handelt. Diese Wege werden nun dem wiederhergestellten Volk verkündet. In seinen Wegen ist Gott barmherzig, gnädig, langsam zum Zorn und groß an Gnade. So offenbarte Er sich Mose auf dem Berg (2Mo 34,6.7). Während der langen Geschichte des Volkes hatte Gott stets im Einklang mit diesen Wegen gehandelt. Wegen seiner Sünden musste Gott das Volk züchtigen, doch „er wird nicht immer rechten, nicht ewig zürnen“.

Die Sünden und Vergehen des Volkes hatte Gott zum Anlass genommen, zu zeigen, dass seine Barmherzigkeit und Gnade größer als die Sünde des Menschen sind, und zwar so viel größer, wie der Himmel hoch über der Erde ist. So lässt sich erkennen, dass Gott den Sünden seines Volkes nicht gleichgültig gegenübersteht. Er erweist seinem Volk Barmherzigkeit, aber Er befasst sich mit ihm aufgrund seiner Sünden und entfernt seine Sünden „so fern der Osten ist vom Western“.

Verse 13-16

Ps 103,13-16: 13 Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten. 14 Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, dass wir Staub sind. 15 Der Mensch – wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, so blüht er. 16 Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.

Auf all diesen Wegen hatte Gott sich zärtlich zu den gottesfürchtigen Übriggebliebenen herabgelassen, genau so, wie sich ein irdischer Vater über seine Kinder erbarmt. Gott gedachte ihrer Zerbrechlichkeit – dass, wie eine Blume, die der Wind fort bläst, sein Volk, wenn es den Stürmen dieser Welt überlassen bliebe, völlig vernichtet würde und als Volk keinen Ort mehr haben würde.

Verse 17.18

Ps 103,17.18: 17 Die Güte des HERRN aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder hin 18 für die, die seinen Bund halten und sich an seine Vorschriften erinnern, um sie zu tun.

Im Gegensatz zum schwachen Menschen, dessen Schönheit wie eine Blume blüht und dann in einem stürmischen Wind verwelkt, währt „die Gnade des HERRN aber von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, seine Gerechtigkeit bis zu den Kindeskindern“. Weder die Zerbrechlichkeit des Menschen noch der widrige Wind des Feindes können die „Gnade“ oder die „Gerechtigkeit“ des HERRN verändern. Diese Gnade und Gerechtigkeit gilt denen, die seinen Bund halten und seine Gebote befolgen. Ist dies nicht der bedingungslose Bund mit Abraham, unter dem das in den Segen geführte Volk endlich Jahwes Gebote halten kann (Röm 8,4)?

Verse 19-22

Ps 103,19-22: 19 Der HERR hat in den Himmeln festgestellt seinen Thron, und sein Reich herrscht über alles. 20 Preist den HERRN, ihr seine Engel, ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, gehorsam der Stimme seines Wortes! 21 Preist den HERRN, alle seine Heerscharen, ihr, seine Diener, Täter seines Wohlgefallens! 22 Preist den HERRN, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Preise den HERRN, meine Seele!

Das Ziel aller Wege Gottes mit den Menschen ist es, offenbar zu machen, dass sein Thron im Himmel aufgerichtet ist und dass seine Herrschaft über alles regiert.

Gottes Herrschaft, die sich als über alles regierend erweist, verlangt nach dem Lobpreis aller, sowohl im Himmel als auch auf der Erde. So werden alle Geistwesen dazu aufgerufen, den HERRN zu preisen. Alle seine „Heerscharen“ – alle schicksalshaften Mächte der Natur – werden dazu aufgerufen, den HERRN zu preisen. Und jeder Einzelne der Erlösten soll sagen: „Preise den HERRN, meine Seele!“

Vorheriger Teil Nächster Teil


Übersetzung: S. Bauer


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

Bibeltexte im Artikel anzeigen