Psalm 19

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 14.11.2012, aktualisiert: 12.01.2021

Das Zeugnis der Schöpfung an die ganze Welt mit dem besonderen Zeugnis des Gesetzes an Israel

Verse 2-7

Ps 19,2-7: 2 Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. 3 Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde. 4 Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme. 5 Mess-Schnur geht aus über die ganze Erde, und ihre Sprache bis an das Ende des Erdkreises. Er hat der Sonne in ihnen ein Zelt gesetzt, 6 und sie ist wie ein Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach; sie freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. 7 Vom Ende der Himmel ist ihr Ausgang, und ihr Umlauf bis zu ihren Enden; und nichts ist vor ihrer Glut verborgen.

Der erste Abschnitt des Psalms unterbreitet ein Zeugnis der Macht und Weisheit Gottes, das der ganzen Welt erbracht ist. Drei Teile der Schöpfung werden in diesem Zeugnis verwendet: erstens die Himmel mit ihrer gewaltigen Ausdehnung; zweitens das unablässige Zeugnis von Tag und Nacht; drittens das Auf- und Untergehen der Sonne.

Der Geist Gottes hat daher die Teile der Schöpfung genommen, die der Mensch nicht verderben kann. Die Erde ist dem Menschen gegeben worden, und insoweit sie verdorben worden ist, hat sie aufgehört, ein echtes Zeugnis der Herrlichkeit Gottes zu sein. Die Himmel bleiben unverdorben, und die drei Teile der Schöpfung, die uns vor Augen geführt werden, geben ein weltumfassendes Zeugnis an die bewohnbaren Teile der Erde ab. Ihr Schall [wörtlich: ihre Messschnur] geht aus in alle Lande und bis an die Enden der Welt.

Verse 8-12

Ps 19,8-12: 8 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig und macht weise den Einfältigen. 9 Die Vorschriften des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter und erleuchtet die Augen. 10 Die Furcht des HERRN ist rein und besteht ewig. Die Rechte des HERRN sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; 11 sie, die kostbarer sind als Gold und viel gediegenes Gold, und süßer als Honig und Honigseim. 12 Auch wird dein Knecht durch sie belehrt; im Halten derselben ist großer Lohn.

Auf das Zeugnis der Schöpfung folgt das Zeugnis von Gottes Abscheu gegen die Sünde, das durch das Gesetz abgelegt wird, welches sich insbesondere an das Volk Israel und an das Gewissen des Menschen wendet. Das Zeugnis des Gesetzes wird als „vollkommen“ dargestellt; es gibt eine vollkommene Lebensregel für den Menschen auf Erden. Es ist „gewiss“, „richtig“, „lauter“, „beständig“ [bzw. „besteht in Ewigkeit“]; es ist von unschätzbarem Wert und trägt in sich eine große Belohnung für diejenigen, die sich seinen Vorschriften unterwerfen.

Verse 13-15

Ps 19,13-15: 13 Verirrungen, wer sieht sie ein? Von verborgenen Sünden reinige mich! 14 Auch von übermütigen halte deinen Knecht zurück; lass sie mich nicht beherrschen! Dann bin ich untadelig und bin rein von großer Übertretung. 15 Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser!

Das Gebet des Gottesfürchtigen, dass ihm diese Zeugnisse, die sich an das Gewissen wenden, nützen. Die Seele wünscht sich, von dem Wort durchforscht zu werden, damit sie entdecken kann, was Gott allein als Sünde erkennt; damit sie von der Sünde der Überheblichkeit ferngehalten wird und, so gereinigt und bewahrt, in Worten und vom Herzen her dem, der ihr Erlöser ist, angenehm sei.[1]


Übersetzung: S. Bauer

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Anmerkungen

[1] Anm. d. Übers.: Psalm 19,14a lautet nach der englischen Übersetzung: „Bewahre deinen Diener auch vor überheblichen Sünden; lass sie nicht über mich herrschen.“


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