Psalm 50

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 30.10.2013, aktualisiert: 18.10.2016

Ein Zeugnis Gottes vor dem Himmel und der Erde, das diejenigen zurechtweist, die mit der Form der Religion ohne ihre Macht zufrieden sind

Psalm 49 rügt die Torheit der weltlichen Menschen, die sich auf Reichtümer verlassen; Psalm 50 rügt religiöse Menschen, die sich auf religiöse Formen verlassen.

Verse 1.2

Ps 50,1.2: 1 Ein Psalm von Asaph. Der Mächtige, Gott, der HERR, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. 2 Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt.

Gott ist gegenwärtig in seiner Majestät als der Mächtige und Unveränderliche und sprich zu der gesamten Erde vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. Er spricht aus Zion und somit in souveränem Segen für den Menschen.

Verse 3-6

Ps 50,3-6: 3 Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frisst vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig. 4 Er ruft dem Himmel droben zu und der Erde, um sein Volk zu richten: 5 „Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer!“ 6 Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, denn Gott ist es, der richtet. – Sela.

Die folgenden Verse verkünden, dass Gott den Thron des Segens in Zion durch das Gericht erreicht hat. Lange Zeitalter hindurch hatte Gott Stillschweigen gewahrt, während die Welt reif geworden war zum Gericht. Schließlich wird Gott sein Schweigen brechen und mit dem verzehrenden Feuer des Gerichts kommen.

Nachdem der Schauplatz durch das Gericht gereinigt worden ist, versammelt Gott um sich herum all diejenigen, die aufgrund des Opfers, nämlich des Todes Christi, in Beziehung zu Ihm stehen. Die Erde hat die Ungerechtigkeiten des Menschen offenbar gemacht; nun endlich werden die Himmel die Gerechtigkeit Gottes verkünden, die einerseits diejenigen, die Christus verworfen haben, richtet und andererseits diejenigen, die auf Christus vertrauen, segnet.

Verse 7-13

Ps 50,7-13: 7 Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will gegen dich zeugen! Ich bin Gott, dein Gott. 8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, und deine Brandopfer sind beständig vor mir. 9 Nicht werde ich Stiere nehmen aus deinem Haus oder Böcke aus deinen Hürden. 10 Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. 11 Ich kenne alle Vögel der Berge, und das Wild des Feldes ist mir bekannt. 12 Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen; denn mein ist der Erdkreis und seine Fülle. 13 Sollte ich das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?

Die folgenden Verse verkünden Gottes Zeugnis vor Israel, in dem Er sie für ihr Vertrauen auf die äußere Form der Religion tadelt. Er tadelt sie nicht für ihre Opfer, als ob sie diese nicht gebracht hätten. Gott will kein Opfer von den Menschen, Er fordert Gerechtigkeit. Gott ist der ständigen Opfer der religiösen Menschen, die sie darbringen, überdrüssig geworden, als ob Er von den Menschen Rinder verlangen würde oder als ob Er hungrig wäre und Fleisch bräuchte. Jedes Tier des Waldes gehört Ihm sowie auch die Rinder auf tausend Bergen. Die ganze Fülle der Erde steht zu seiner Verfügung.

Verse 14.15

Ps 50,14.15: 14 Opfere Gott Lob, und bezahle dem Höchsten deine Gelübde; 15 und rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!

Gott sucht nach einem Geist der Dankbarkeit und der praktischen Erfüllung von Verpflichtungen. Gott wünscht sich, dass die Menschen auf Ihn vertrauen und am Tag der Not Ihn anrufen.

Verse 16-21

Ps 50,16-21: 16 Zu dem Gottlosen aber spricht Gott: Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen? 17 Du hast ja die Zucht gehasst und meine Worte hinter dich geworfen. 18 Wenn du einen Dieb sahst, so gingst du gern mit ihm um, und dein Teil war mit Ehebrechern. 19 Deinen Mund ließest du los zum Bösen, und Trug flocht deine Zunge. 20 Du saßest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus. 21 Dieses hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen und es dir vor Augen stellen.

Leider jedoch war es so, dass das erklärte Volk Gottes, während es einen Zyklus religiöser Zeremonien befolgte, die Unterweisung hasste und Gottes Worte verachtete. Sie waren vielleicht keiner groben Sünde wie zum Beispiel des Stehlens schuldig, aber sie fanden Gefallen an Dieben, und sie hatten, wenn auch nur in Gedanken und in der Vorstellung, Gemeinschaft mit Ehebrechern. Sie benutzten ihren Mund zum Bösen, zum Betrug und zur üblen Nachrede.

Doch weil Gott Stillschweigen wahrte und dieses Handeln so lange geduldig ertrug, dachten die Menschen, dass alles gut wäre und dass Gott so wie sie mit äußerlichen religiösen Ritualen zufrieden wäre. Als Gott jedoch schließlich spricht, wirft Er die Frage nach der Ungerechtigkeit des Menschen auf. „Das hast du getan.“ Die Religion der Menschen besteht aus äußerlichen Formen und enthält nichts, was das Gewissen beunruhigen könnte. Gott beginnt mit dem Gewissen und stellt die Frage: „Was hast du getan?“ (Vgl. 1Mo 3,13; 4,10.)

Verse 22.23

Ps 50,22.23: 22 Merkt doch dies, die ihr Gott vergesst, damit ich nicht zerreiße und kein Retter da sei! 23 Wer Lob opfert, verherrlicht mich, und wer seinen Weg einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.

Der Formalist mag zwar durchaus religiös sein, aber er vergisst Gott. So jemand muss aufpassen, dass er nicht vom Gericht überrascht wird. Der Mensch soll Gott verherrlichen, indem er Dank und Lob opfert und seinen Weg recht bahnt; dann wird er tatsächlich das Heil Gottes sehen.

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Übersetzung: S. Bauer


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