Psalm 56

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 25.11.2013, aktualisiert: 18.10.2016

Das Vertrauen der Gerechten auf Gott und auf sein Wort trotz widriger Umstände, die den Glauben auf die Probe stellen

Verse 2-4

Ps 56,2-4: 2 Sei mir gnädig, o Gott! Denn es schnaubt nach mir der Mensch. Er bedrückt mich, indem er mich den ganzen Tag bekämpft. 3 Meine Feinde schnauben den ganzen Tag; denn viele bekämpfen mich in Hochmut. 4 An dem Tag, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.

Umgeben von Feinden, die ihn täglich bekämpfen, bedrängen und ihm nach dem Leben trachten, findet der gottesfürchtige Mensch eine Linderung seiner Furcht, indem er sich Gott zuwendet und auf Ihn vertraut.

Vers 5

Ps 56,5: In Gott werde ich rühmen sein Wort; auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte das Fleisch mir tun?

Überdies vertraut die Seele darauf, dass Gott sein Wort erfüllen wird, und so wird sie über ihre Angst erhoben und kann nicht nur sagen: „An dem Tag, da ich mich fürchte – ich, ich vertraue auf dich“, sondern kann auch, indem sie auf eine höhere Ebene aufsteigt, hinzufügen: „Auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten.“ Da er Gott und sein Wort vor seiner Seele hat, fragt der Gottesfürchtige triumphierend: „Was sollte Fleisch mir tun?“

Verse 6-10

Ps 56,6-10: 6 Meine Worte verdrehen sie den ganzen Tag, alle ihre Gedanken sind gegen mich zum Bösen. 7 Sie rotten sich zusammen, verstecken sich, sie beobachten meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern. 8 Sollte bei ihrem Frevel Rettung für sie sein? Im Zorn stürze nieder die Völker, o Gott! 9 Mein Umherirren zählst du. Lege in deinen Schlauch meine Tränen; sind sie nicht in deinem Buch? 10 Dann werden meine Feinde umkehren an dem Tag, da ich rufe; dies weiß ich, dass Gott für mich ist.

Ausführlicher breitet der Psalmist nun seine Nöte vor Gott aus und stellt die Bosheit derjenigen, die gegen ihn sind, der Güte Gottes gegenüber, der für ihn ist. Jeden Tag verdrehen die Feinde die Worte des Gottesfürchtigen; mit bösartiger Absicht beraten sie sich untereinander, beobachten heimlich seine Schritte und trachten danach, ihm das Leben zu nehmen.

In dem Bewusstsein, dass die Bosheit nicht ungestraft bleiben kann, blickt die Seele auf Gott und erwartet von Ihm, all die niederzustürzen, die Gottes Volk bekämpfen.

Im Gegensatz zu der Behandlung seitens der Hände der Gottlosen zählt Gott jeden Schritt, den sein Volk gehen muss, Er bewahrt ein Gefäß für ihre Tränen auf und ein Buch, in dem Er ihr Leid verzeichnet. In dem Wissen um Gottes zärtliche Fürsorge kann die Seele nach der Befreiung von ihren Feinden Ausschau halten und mit triumphierender Gewissheit sagen, „dass Gott für mich ist“.

Verse 11.12

Ps 56,11.12: 11 In Gott werde ich rühmen das Wort, in dem HERRN werde ich rühmen das Wort. 12 Auf Gott vertraue ich; ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun?

So kann der Psalmist wieder zuversichtlich bekräftigen, dass er Gottes Wort rühmen kann als das, worin sich die Treue Gottes erweisen wird; und weil er sein Vertrauen auf Gottes Wort setzt, wird er sich nicht vor dem fürchten, was ein Mensch ihm tun kann.

Verse 13.14

Ps 56,13.14: 13 Auf mir, o Gott, sind deine Gelübde, ich werde dir Dankopfer entrichten. 14 Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, ja, meine Füße vom Sturz, damit ich vor dem Angesicht Gottes im Licht der Lebendigen wandle.

Der Psalmist ist dazu bereit, gemäß seinem Gelübde sein Dankopfer einzulösen. Menschen hatten ihm nach dem Leben getrachtet, aber Gott hat seine Seele vom Tod errettet. Die Menschen hatten versucht, ihn zum Straucheln zu bringen (Ps 56,7), aber Gott hat seine Füße vom Sturz bewahrt. Wenn Gott seine Füße bewahrt, geschieht das, damit er wandelt „vor dem Angesicht Gottes im Licht der Lebendigen“ – damit er für Gott im Licht Gottes lebt.

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Übersetzung: S. Bauer


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