Psalm 9

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 19.09.2012, aktualisiert: 10.12.2020

Eine prophetische Vorausschau auf die Auswirkungen des Kommens Christi, um seine Rechte zu verfechten, das Gericht über die Gottlosen zu vollziehen, sein Volk zu erlösen und seine Herrschaft der Gerechtigkeit über die Erde zu errichten

In den ersten acht Psalmen wird uns Folgendes dargelegt: die Prinzipien von Gottes Herrschaft (Ps 1); die Ratschlüsse Gottes in Bezug auf seinen Gesalbten — den Messias (Ps 2); eine Welt, die Gottes Gesalbten verworfen hat und seine Herrschaft ignoriert; mit den daraus folgenden Exerzitien des Gottesfürchtigen (Ps 3–7), bis zu dem Tag der Herrlichkeit Christi als Menschensohn (Ps 8).

Nachdem die Prinzipien von Gottes Herrschaft festgestellt sind, dürfen wir in den Psalm 9 und 10 die Umstände sehen, unter denen der gottesfürchtige Überrest, unterdrückt vom Antichristen und den gottlosen Völkern, während der Zeit gefunden wird, die dem Kommen Christi, um zu herrschen, unmittelbar vorausgeht.

Verse 2-3

Ps 9,2.3: 2 Ich will den HERRN mit meinem ganzen Herzen preisen, will alle deine Wundertaten erzählen. 3 In dir will ich mich freuen und frohlocken, will deinen Namen besingen, o Höchster!

Der gottesfürchtige Jude, der die Befreiung von all seinen Feinden durch den Glanz des Kommens des Herrn erwartet, berichtet von den wunderbaren Werken des Herrn und preist Jahwe als den Allerhöchsten.

Vers 4

Ps 9,4: Als meine Feinde sich zurückwandten, strauchelten sie und kamen um vor deinem Angesicht.

Die Segnungen des Psalms werden eingeführt durch die Gegenwart des Herrn und den Glanz seines Kommens in Herrlichkeit. In den Tagen seiner Erniedrigung sind seine Feinde in seiner Gegenwart zurückgewichen und gestürzt; an dem Tag seiner kommenden Herrlichkeit werden sie in seiner Gegenwart nicht nur straucheln, sondern straucheln und umkommen. Alles, was in dem Psalm folgt, ist die Folge von Christi Gegenwart. „Deine Gegenwart“ ist der Schlüssel zu dem Psalm.

Vers 5

Ps 9,5: Denn du hast mein Recht und meine Rechtssache ausgeführt; du hast dich auf den Thron gesetzt, ein gerechter Richter.

Die erste Folge der Gegenwart des Herrn wird sein, die Gottesfürchtigen zu rechtfertigen und ihre Rechtssache zu führen (ihre Sache zu verfechten). Der zeitweilige Fortschritt und der Triumph des Bösen, sei es am Kreuz oder während der Abwesenheit Christi oder in höchstem Maße während der letzten Tage, könnte den Eindruck erwecken, dass Gott dem Bösen entweder gleichgültig gegenübersteht oder nicht die Macht hat, seinen Lauf aufzuhalten. Die Gegenwart Christi in Herrlichkeit und die folgende Vernichtung seiner Feinde wird es offensichtlich machen, dass Gott die Art und Weise nicht gleichgültig war, wie die Menschen Christus und die Seinen behandelt haben. Der Überrest drückt nicht nur aus, was für ihn selbst gilt, sondern auch, was für Christus gilt, wenn er sagt: „Du hast ausgeführt mein Recht und meine Rechtssache.“

Verse 6.7

Ps 9,6.7: 6 Du hast die Nationen gescholten, den Gottlosen vertilgt; ihren Namen hast du ausgelöscht für immer und ewig. 7 Der Feind — dahin sind sie, Trümmer für immer. Auch hast du Städte zerstört; ja, ihr Gedächtnis ist verschwunden.

Weitere Folgen der Gegenwart Christi werden das Schelten der Völker und die Vernichtung des Antichristen sein. Das Wort „Gottlose“ in Vers 6 und Vers 17 steht in der Einzahl und bezieht sich auf den Antichrist, den Feind, der für immer vernichtet werden wird.

Verse 8-11

Ps 9,8-11: 8 Der HERR aber thront in Ewigkeit; er hat seinen Thron zum Gericht aufgestellt. 9 Und er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, wird über die Völkerschaften Gericht halten in Geradheit. 10 Und der HERR wird eine hohe Festung für den Unterdrückten sein, eine hohe Festung in Zeiten der Drangsal. 11 Und auf dich werden vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR.

Wenn der Antichrist vernichtet und seine Herrschaft vorbei ist, wird die Herrschaft Christi aufgerichtet werden. Seine Herrschaft wird eine Herrschaft der Gerechtigkeit für die ganze Welt sein. Der Unterdrückte wird eine Zuflucht in Christus finden. Diejenigen, die dem Herrn vertrauen und Ihn suchen, werden feststellen, dass sie nicht verlassen sind.

Vers 12

Ps 9,12: Singt Psalmen dem HERRN, der Zion bewohnt, verkündet unter den Völkern seine Taten!

Des Weiteren wird das Kommen Christi ein Lob für den Herrn in Zion hervorrufen und ein Zeugnis für den Herrn unter den Völkern erwecken.

Verse 13-15

Ps 9,13-15: 13 Denn der dem vergossenen Blut nachforscht, hat ihrer gedacht; er hat das Schreien der Elenden nicht vergessen. 14 Sei mir gnädig, HERR! Sieh an mein Elend vonseiten meiner Hasser, indem du mich emporhebst aus den Toren des Todes, 15 damit ich all dein Lob erzähle in den Toren der Tochter Zion, frohlocke über deine Rettung.

Dieses Lob und Zeugnis wird der verfolgte und gequälte Überrest erbringen, dem der Herr Barmherzigkeit erweisen wird, indem Er ihn aus den Toren des Todes erheben wird, damit er das Lob des Herrn in den Toren Zions verkündet.

Verse 16-18

Ps 9,16-18: 16 Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht haben; ihr Fuß wurde in dem Netz gefangen, das sie heimlich gelegt haben. 17 Der HERR hat sich kundgetan: Er hat Gericht ausgeübt, indem er den Gottlosen verstrickt hat in dem Werk seiner Hände. — Higgajon. — Sela. 18 Die Gottlosen werden zum Scheol umkehren, alle Nationen, die Gott vergessen.

Im Gegensatz zu dem Gottesfürchtigen, der zum Segen erhoben wird, werden die Nationen in der Grube versinken, die sie gegraben haben. Durch ihre Rebellion gegen Christus haben sie ihr Verderben besiegelt, und der Gott, mit dem versöhnt zu werden sie sich geweigert haben, wird sich durch das Gericht zu erkennen geben. Der Antichrist (der Gottlose aus Vers 17) und die Völker, die dem Antichrist folgen (die Gottlosen aus Vers 18) werden zusammen mit allen Völkern (denjenigen außerhalb des Einflussbereichs des Antichristen), die Gott vergessen, in die Hölle fahren.

Vers 19

Ps 9,19: Denn nicht für immer wird der Arme vergessen sein, nicht für ewig verloren die Hoffnung der Elenden.

Die Völker mögen Gott vergessen, aber Gott wird den Bedürftigen und den Armen unter den Völkern nicht vergessen; deren Errettung wird mit der Vernichtung der Gottlosen einhergehen.

Verse 20.21

Ps 9,20.21: 20 Steh auf, HERR! Nicht habe der Mensch die Oberhand; vor deinem Angesicht mögen gerichtet werden die Nationen! 21 Lege Furcht auf sie, HERR; mögen die Nationen wissen, dass sie Menschen sind! ? Sela.

Mit Blick auf die Errettung der Gottesfürchtigen steigt ein Ruf zu dem Herrn auf, Er möge aufstehen und Gericht halten.

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Übersetzung: S. Bauer


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