Psalm 41

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 30.01.2013, aktualisiert: 09.03.2024

Die Demütigung des gottesfürchtigen, aber verachteten Überrestes inmitten eines gottlosen Volkes. Christi Einsmachung mit dem Überrest und daraus folgend dessen Segen

Verse 2-4

Ps 41,2-4: 2 Glückselig, wer achthat auf den Armen! Am Tag des Unglücks wird der Herr ihn erretten. 3 Der Herr wird ihn bewahren und ihn am Leben erhalten; er wird glücklich sein auf der Erde, und du wirst ihn nicht der Gier seiner Feinde preisgeben. 4 Der Herr wird ihn stützen auf dem Siechbett, sein ganzes Lager wandelst du um in seiner Krankheit.

Die Glückseligkeit des Menschen, der auf die Lage des gottesfürchtigen Überrestes in Israel achthat (oder sie „versteht“) – der hier als die „Geringen“ bezeichnet wird. Christus begab sich, wie wir aus den Evangelien wissen, vollständig in diese Lage hinein und schmeckte das Leid dieser Geringen (s. Mt 5,3; Lk 6,20). Daher gibt es Ausdrücke in dem Psalm, die auch Christus verwendet, obwohl der Psalm als Ganzes nicht ausschließlich auf Ihn bezogen werden kann. Doch weil Christus sich so vollkommen in die Lage und das Leid der Armen der Herde hineinbegab, besteht die Glückseligkeit nicht nur darin, auf den armen und geringen Überrest achtzuhaben, sondern insbesondere darin, Christus als den Armen und Geringen zu erkennen, der sich mit den Gottesfürchtigen einsmachte.

Es muss in der Tat segensreich sein, denjenigen Aufmerksamkeit zu erweisen, denen wie den Armen der Herde und wie Christus, der arm und gering wurde, die besondere Sorge des Herrn gilt. Solche werden am Tag des Übels errettet werden, bewahrt und am Leben erhalten werden und glücklich gepriesen werden im Lande, wenn sie von all ihren Feinden errettet werden. Sie werden gestützt und gestärkt werden, wenn sie schwach sind, und von ihrer Krankheit geheilt werden.

Verse 5-10

Ps 41,5-10: 5 Ich sprach: Herr, sei mir gnädig! Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt. 6 Meine Feinde wünschen mir Böses: Wann wird er sterben und sein Name vergehen? 7 Und wenn einer kommt, um mich zu sehen, so redet er Falschheit; sein Herz sammelt sich Unheil – er geht hinaus, redet davon. 8 Miteinander raunen gegen mich alle meine Hasser; Böses ersinnen sie gegen mich: 9 Eine Belialssache ist über ihn gegossen; und weil er nun daliegt, wird er nicht wieder aufstehen. 10 Sogar der Mann meines Friedens, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben.

Die folgenden Verse beschreiben ausführlich die Demütigungen seitens eines gottlosen Volkes, in die sich die Gottesfürchtigen in Israel ergeben müssen. Zuerst jedoch gibt sich die Seele der Barmherzigkeit des Herrn anheim, indem sie ihre Sünden bekennt, die die Strafe des Herrn auf sich gezogen haben.

Seine Feinde nehmen diese Strafe zum Anlass, ihren Hass auf den Gottesfürchtigen auszudrücken und sich seinen Tod zu wünschen. Doch handeln sie dabei mit äußerster Heuchelei, indem sie nämlich den Gottesfürchtigen besuchen, um etwas Schlechtes über ihn zu finden, egal, ob eingebildet oder echt, und es dann draußen zu verbreiten. Sie spinnen geheime Ränke gegen den Gottesfürchtigen, ersinnen Unheil, verleumden ihn und erhoffen gehässig sein baldiges Ende. Er wird verraten von jemandem, der die engste Freundschaft vortäuscht – ein Leid, das der Herr ertragen musste (Joh 13,18).

Verse 11-13

Ps 41,11-13: 11 Du aber, Herr, sei mir gnädig und richte mich auf, damit ich es ihnen vergelte! 12 Daran erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast, dass mein Feind nicht über mich jauchzt. 13 Ich aber, in meiner Lauterkeit hast du mich aufrechtgehalten und mich vor dich gestellt auf ewig.

Angesichts dieser Demütigungen ist der Herr die Zuflucht des Gottesfürchtigen; auf Ihn schaut er und erwartet Gnade und Rettung. Er erkennt das Wohlwollen des Herrn daran, dass der Feind nicht über ihn triumphieren darf. Er wird aufrechterhalten auf seinem Weg der Lauterkeit und auf ewig vor das Angesicht des Herrn gestellt.

Verse 14

Ps 41,14: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit bis in Ewigkeit! Amen, ja, Amen.

Da Christus so segensreich in die Leiden der Gottesfürchtigen eingetreten ist, wird die herrliche Folge von Gottes gesamtem Handeln an seinem Volk die sein, dass der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit gepriesen wird.

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Übersetzung: S. Bauer


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