Fragen und Antworten zu den sozialen Medien
Ein Leitfaden für Christen

Autor unbekannt

© SoundWords, online seit: 28.08.2018, aktualisiert: 15.02.2024

1. Trachtest du danach, Gott durch die sozialen Medien zu verherrlichen?

1Kor 10,31: Ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.

„Trachtest du danach, Gott zu verherrlichen?“ Diese grundlegende Frage kann man in jeder Lebenssituation stellen, denn Gott hat uns erschaffen, damit wir Ihn verherrlichen (Jes 43,7). Wenn wir von dem Ziel unseres Lebens, das Gott für uns vorgesehen hat, abweichen, dann entfernen wir uns sehr schnell von dem, was Gott von uns will.

Die folgenden Fragen untersuchen bestimmte konkrete Möglichkeiten, damit wir Gott durch die sozialen Medien verherrlichen können. Sie sind in guter Maßstab für die Frage: Wie werden dein geistliches Wachstum und dein Ziel, Gott zu verherrlichen, gefördert bzw. behindert, wenn du die sozialen Medien benutzt?

2. Können die sozialen Medien dich in Sünde führen?

Mt 5,29: Wenn aber dein rechtes Auge dir Anstoß gibt, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder umkomme, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

Die sozialen Medien an sich sind moralisch neutral; sie sind grundsätzlich weder gut noch schlecht. Aber es überrascht nicht, dass sie in den Händen sündiger Menschen für viele sündige Verhaltensweisen gebraucht werden können: für Mobbing, sündige Beziehungen, sexuelle Perversion, weltliches Gedankengut und indem man sich von schlechten Einflüssen prägen lässt.

Die Frage, ob die sozialen Medien dich in Sünde führen können, ist – so wie Frage (1) – eine grundlegende Fragestellung, die hinter den Fragen (3) bis (15) steht. Auf diese Frage gibt es nur zwei ehrliche Antworten: „Ja“ und „Vielleicht“ (oder „Manchmal“). Bete, dass Gott dir deine Sünden zeigt, die durch die sozialen Medien entstehen, sowie die Götzen, die durch die sozialen Medien genährt werden. Bete dann für die Gnade und die Kraft, dass du über diese Sünden Buße tust. Das kann bedeuten: Du musst Personen aus deiner Freundesliste entfernen oder du musst überlegen, wessen Follower du bist, und dies gegebenenfalls ändern. Aber du kannst dir sicher sein: Ein Opfer, das du für den Herrn bringst, wirst du niemals bereuen.

3. Ist das, was du sagst, auferbauend oder zerstörend?

Jak 3,10: Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein.

In den sozialen Medien wuchern Klatsch, Mobbing, Pessimismus und Gejammere. Sei nicht so wie die Welt, sondern sei vielmehr ein Licht in der Welt, indem du deine Worte benutzt, um andere aufzubauen. Denke darüber nach, welche Situationen oder Themen dich dazu verleiten könnten, negativ zu sprechen, und sei auf der Hut, wenn ein Freund etwas postet, was einen deiner Schwachpunkte berührt.

Bevor du etwas postest, bete so wie der Psalmist in Psalm 19,15: „Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser!“

4. Sehen die Menschen durch das, was du postest, das Licht Christi in dir?

Mt 5,16: Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

Die sozialen Medien sind in unserer modernen Welt ein außergewöhnliches und einflussreiches Phänomen. Nie zuvor konnte man so leicht mit Menschen aus aller Welt, die man im Laufe seines Lebens kennengelernt hat, in Kontakt bleiben!

Die sozialen Medien sind eine einmalige Gelegenheit für dich, dein Licht vor anderen leuchten zu lassen und sie für einen Dienst zu nutzen. Jedes Mal, wenn du etwas Neues postest, kannst du damit den Menschen die Hoffnung zeigen, die du in Jesus Christus hast, und wie jemand lebt und denkt, der durch das Evangelium umgewandelt worden ist. Du kannst deine Onlinefreunde auch dazu herauszufordern und ermutigen, an Christus zu glauben und Ihm zu folgen. Denk daran: Du hast eine großartige Gelegenheit, der Welt „den unergründlichen Reichtum des Christus zu verkündigen“ (Eph 3,8)!

5. Wirst du von den sozialen Medien beherrscht?

1Kor 6,12: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von keinem beherrschen lassen.

Wie leicht kannst du ein Sklave deines Smartphones oder Computers werden, so dass du ständig deine Benachrichtigungen checkst, wenn deine Geräte piepen. Musst du wirklich jede neue Nachricht sofort checken, oder reicht es, wenn du sie nur einige Male am Tag checkst? Lass dich nicht vom Piepton beherrschen.

Wenn du tagsüber zwischendurch ein paar Minuten übrig hast – nimmst du dann jedes Mal dein Smartphone zur Hand, um die sozialen Medien zu checken, anstatt in der Bibel zu lesen und zu beten (1Thes 5,17) oder deiner Seele eine Pause von der Technik zu gönnen?

Das Internet ist ein armseliger Herr, aber ein nützlicher Diener. (Adrian Warnock)

6. Hilft dir deine Nutzung der sozialen Medien dabei, die Zeit, die Gott dir gegeben hat, sinnvoll einzusetzen?

Eph 5,16: Kauft die gelegene Zeit aus, denn die Tage sind böse.

Seien wir ehrlich: Einige Plattformen der sozialen Medien sind wie ein schwarzes Loch: Sie saugen unsere Zeit und Aufmerksamkeit wie ein mächtiges Vakuum auf, das den Verstand betäubt. Wie leicht geschieht es – oder ist das sogar der Normalfall? –, dass man auf Facebook oder Pinterest geht, um „eine einzige Sache zu checken“, und dann eine Stunde oder länger bleibt.

Was hättest du sonst noch in dieser Stunde tun können? Hast du die kurze Lebenszeit, die Gott dir gegeben hat, auf den Plattformen der sozialen Medien wirklich bestmöglich genutzt?

7. Hilft dir deine Nutzung der sozialen Medien dabei, deinen Geist in Gottes Wahrheit zu erneuern?

Röm 12,2: Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.

Gott kann die kleinen Momente, die wir Ihm den Tag über geben, dazu nutzen, dass wir geistlich wachsen. Dies kann auch unsere Zeit auf den Plattformen der sozialen Medien einschließen. Du kannst deine Zeit auf Facebook und Twitter (jetzt: X) dazu nutzen, um deinen Glauben zu stärken, indem du ein Follower von Personen und Organisationen bist, die Gott ehren. Ich habe versucht, die Disziplin zu entwickeln, innezuhalten und Häppchen aus der Schrift zu lesen, wann immer ich sehe, dass irgendwo Bibelstellen gepostet sind. Das hilft mir, daran zu denken: Alles andere, was sonst noch gepostet wird, ist nur sehr eingeschränkt wichtig, aber das Wort Gottes hat in der Welt und in meinem Leben ewige Bedeutung (1Pet 1,24.25).

8. Nutzt du die sozialen Medien als eine Bühne, um zu klagen und zu murren?

Phil 2,14.15: Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, damit ihr untadelig und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt.

Der Apostel Paulus wusste, dass es in dieser gefallenen Welt Dinge gibt, über die man jammern kann, und doch sagt er in Philipper 2, dass wir alles tun sollen, ohne zu murren oder zu streiten. Einige gehen auf die sozialen Medien, um zu klagen; aber Gottes Wille für seine Kinder ist, dass sie in allem dankbar sind (1Thes 5,18). Was charakterisiert dich: Klagen oder Danken?

9. Nutzt du die sozialen Medien für unnütze Auseinandersetzungen?

Spr 18,2: Der Tor hat kein Gefallen an Verständnis, sondern nur daran, dass sein Herz sich offenbare.

In den sozialen Medien mangelt es nicht an Streitgesprächen und Diskussionen über Politik, Sport, Religion und andere Themen! Während manche Gespräche sich lohnen können, verschwenden wir mit vielen anderen eher unsere Zeit und Energie (s. Spr 18,2).

Investiere deine Zeit und Energie lieber in etwas Nützliches und Lohnendes, statt „die Trolle zu füttern“ (d.h. Provokateuren zu antworten, die nur daran interessiert sind, ihre Meinung zu äußern).

10. Ist dir die Kommunikation auf den sozialen Medien lieber als Beziehungen im echten Leben?

Mt 22,39: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Gott hat uns für Beziehungen erschaffen. Diese Beziehungen können sich heute zunehmend durch digitale Technologie abspielen und lassen die Menschen im echten Leben weniger sozial sein. So viel zu den „sozialen“ Medien!

Anstatt ein Bild der neuen Schuhe nur zu „liken“ oder einen originellen Kommentar zu einem Status zu schreiben, investiere deine Zeit lieber in echte Beziehungen, indem du sinnvolle Gespräche führst. Ein „Like“ oder ein „Poke“ ist nicht dasselbe wie eine Nachricht, die zeigt, dass du dich wirklich um jemand sorgst. Gehe „die zweite Meile“ (Mt 5,41), indem du Menschen, die dir wichtig sind, wissen lässt, dass sie selbst und eure Beziehung dir am Herzen liegen. Oder gehe sogar „noch eine Meile weiter“ und triff dich persönlich mit deinen Freunden!

11. Machen die sozialen Medien dich zu einem gesünderen und produktiveren Menschen?

5Mo 6,5: Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.

Als ob es nicht genug wäre, dass die sozialen Medien unsere Zeit rauben: Sie bewirken auch, dass manche Menschen eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben und zu wenig schlafen, und sie können sogar zu Depressionen führen. Trifft das auf dich zu?

Gott sehnt sich danach, dass wir Ihn nicht nur mit unserem Leib, sondern auch mit unserem ganzen Wesen ehren. Lass dir von den sozialen Medien nicht die Fähigkeit nehmen, dieser Aufforderung zu folgen.

12. Hast du Beziehungen über die sozialen Medien, die du abbrechen solltest?

1Kor 15,33: Lasst euch nicht verführen: Böser Umgang verdirbt gute Sitten.

Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter machen es leicht, mit jedem Kontakt zu halten, den wir jemals kennengelernt haben – im Guten wie im Bösen. Einige unserer Beziehungen können uns entweder in unserem Glauben entmutigen oder uns in die Sünde locken. Soziale Netzwerke können ein Tor sein für Klatsch und Tratsch und Mobbing, und sie können ungesunde Beziehungen wiederbeleben. Viele Scheidungen werden heutzutage von unzufriedenen Ehepartnern eingereicht, die über Facebook ihre Leidenschaft zu ihrer Jugendliebe wiederentfacht haben.

Lass nicht zu, dass dir das passiert. Übe dich in göttlicher Weisheit und trenne dich von „bösem Umgang“, der deine guten Moralvorstellungen verderben könnte [vgl. 1Kor 15,33].

13. Helfen dir die sozialen Medien, zufrieden zu sein?

1Tim 6,6: Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn.

Die sozialen Medien können ein Zufriedenheitskiller sein. Du siehst, dass jemand ein neues Paar Schuhe postet – und automatisch möchtest du neue Schuhe haben und denkst, dass die alten nicht mehr gut genug wären. Du siehst, dass ein Freund Bilder über seinen tollen Urlaub teilt, und denkst automatisch, du müsstest selbst einen Urlaub buchen.

Die sozialen Medien können das Feuer der Begierde und der Unsicherheit anfachen, weil wir uns so oft mit anderen vergleichen. Wir sollten lieber mit dem beschäftigt sein, was Gott von uns denkt, nicht der Mensch, und das tun, was Gott wertschätzt, nicht der Mensch. Hast du jemals daran gedacht, dass dein Onlinefreund, der Bilder von neuen Schuhen oder News über seinen Urlaub postet, vielleicht gar nicht zufrieden ist?

Das Geheimnis der Zufriedenheit liegt darin, nicht alles zu haben, was man will, sondern dankbar zu sein und zufrieden mit dem, was man hat. Ein unzufriedenes Herz ist nie gesättigt, sondern hat ständig Lust auf mehr (Eph 4,19). Der Apostel Paulus sagt, dass er gelernt hat, in jeder Situation zufrieden zu sein: in Hunger, Überfluss und Not (Phil 4,11-13). Auch wir sollten das lernen.

14. Nutzt du die sozialen Medien, um dich selbst zu bestätigen und dich selbst gut zu finden?

Mk 8,36: Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine Seele einbüßt?

Eine Lüge, die uns die sozialen Medien raffiniert erzählen, ist: Du hast nur dann einen Wert, wenn du Follower hast und die Leute deine Fotos liken. – Wenn deine Stimmung davon abhängt, wie viel „Likes“ oder „Retweets“ dein Status oder dein Foto erhält, dann bedeutet das: Du sorgst dich zu sehr darum, Anerkennung von Menschen zu bekommen.

Pass auf, dass du nicht in diese Falle tappst! Es gibt sicher manche Vorteile und manchen Nutzen, wenn du auf den Plattformen der sozialen Medien Follower gewinnst und Beziehungen aufbaust, aber andererseits wirst du vielleicht entdecken: Es ist nicht so befriedigend, wie du denkst, wenn du deinen Gemütszustand und dein Selbstwertgefühl von der schwankenden Grundlage von Instagram und Twitter abhängig machst.

Anstatt weltliche Dinge anzuhäufen (wie Twitter- bzw. X-Follower oder Facebook-Freunde), sammle dir lieber „Schätze im Himmel“, die ewigen Wert haben (Mt 6,20). Dies wird dir auch dabei helfen, der Falle zu entkommen, die in sozialen Netzwerken so weitverbreitet ist: dass man Menschen gefallen möchte.

15. Nutzt du die sozialen Medien, um dich zu verbergen?

Spr 25,14: Wolken und Wind, und kein Regen: So ist ein Mann, der mit trügerischem Geschenk prahlt.

Hast du schon einmal jemand gekannt, der online die coolste Person zu sein scheint, im echten Leber jedoch eine völlig andere Person ist? So jemand hat vielleicht coole Instagram-Bilder, postet alle fünf Minuten seinen Status, hat Tausende Freunde auf Facebook, ist im echten Leben aber eine ganz andere Person.

Leider können die sozialen Medien wie eine Maske sein, die unsere wahre Identität verbirgt und andere dazu bringt, uns anders zu sehen, als wir in Wirklichkeit sind. Die Wurzel des Problems: Stolz. Wir wollen, dass die Leute denken, dass wir cool sind und es draufhaben. Anstatt unsere Entscheidungen auf das zu gründen, was die Menschen denken, sollten wir unsere Entscheidungen auf das gründen, was Gott denkt.

Wenn du versuchst, dich in den sozialen Medien großzutun, wirst du nur enttäuscht werden und im Widerspruch zu Gott stehen (Jak 4,6). Was Gott wirklich wohlgefällt, ist: wenn wir uns bemühen, Ihn zu ehren, indem wir demütig vor Ihm sind. „Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen“ (Jak 4,10).

Vergiss nicht: „Tu alles zur Ehre Gottes“ (1Kor 10,31).


Originaltitel: „Social Media! Q & A. Some helpful guidelines for Christians!
aus der Zeitschrift Toward the Mark, Jg. 14, Nr. 53, Januar 2015, Nr. 1, S. 9–15;
mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

Übersetzung: Gabriele Naujoks

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