Der Name Jesus
Was bedeutet der Name Jesus?

G.F. Barlee

© SoundWords, online seit: 25.03.2023, aktualisiert: 28.12.2023

Name Jesu unvergleichlich,
unermesslich ist sein Wert;
kostbar ist sein Nam’ im Himmel
und auf Erdʼ.[1]

In der Heiligen Schrift sind Namen sehr wichtig und oft haben sie eine bemerkenswerte Bedeutung.

Ein Beispiel: Nachdem Gott Abram aus Ur in Chaldäa in ein unbekanntes Land gerufen hatte, das ihm gehören sollte, nannte Er ihn Abraham. Dieser Name bedeutet „Vater einer Menge“. Abraham erhielt diesen Namen, als er noch kinderlos war. Den Namen seiner Frau Sarai änderte Gott in Sara, was „Fürstin“ bedeutet. Außerdem verhieß Er Abraham einen Sohn, der Isaak heißen sollte. Dieser Name bedeutet „Man lacht“ und weist auf die Freude hin, die seine Geburt Abraham bringen würde. Später änderte Gott auch den Namen seines Enkels Jakob: Er sollte Israel heißen, was so viel bedeutet wie „Kämpfer Gottes“. Zu gegebener Zeit hatte Jakob zwölf Söhne, deren Namen jeweils eine bestimmte Bedeutung hatten. Hebräische Gelehrte liefern uns die bemerkenswerten Bedeutungen anderer alttestamentlicher Namen, aber diese wenigen Beispiele sollen uns genügen.

Wir kehren nun zu unserem Hauptthema zurück – zu dem Namen Jesus. Nachdem Adam und Eva ungehorsam gewesen waren und damit von Gott entfremdet waren, wurden sie aus dem Garten Eden vertrieben. Dennoch verhieß Gott ihnen in seiner unendlichen Barmherzigkeit einen Retter. Diese Verheißung lebte als eine starke Hoffnung in den Herzen von gottesfürchtigen Menschen weiter, denn wir lesen von Hiob: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen“ (Hiob 19,25).

In den Büchern Mose finden wir neben dem Passahlamm, der ehernen Schlange und den verschiedenen Opfergaben, die alle auf Christus hinweisen, zahlreiche Vorausbilder auf den lang verheißenen Erlöser, zum Beispiel Joseph, Mose und Josua. In den Psalmen finden wir sehr viele prophetische Hinweise auf den kommenden Erlöser. Und die Propheten sprechen immer wieder von dem leidenden Messias und dem siegreichen Erretter, der für immer und ewig herrschen wird. Sie konnten das damals nicht verstehen, doch ihnen wurde gesagt, dass ihre Prophezeiungen nicht für sie selbst, sondern für eine zukünftige Generation bestimmt waren (1Pet 1,10-12).

Schließlich war Gottes Zeit gekommen, wie uns Galater 4,4 sagt: „Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau.“ Vor der Geburt dieses lang verheißenen Erlösers wurde sowohl Joseph als auch Maria von den Engeln gesagt, dass Er Jesus, das heißt Retter, genannt werden sollte; und Maria wurde außerdem gesagt, dass das Heilige, das von ihr geboren würde, Sohn Gottes genannt werden würde. In den vier Evangelien finden wir den Bericht über sein Leben hier auf der Erde, über den Wandel dieses vollkommenen Menschen (des einzig vollkommenen Menschen, der jemals auf dieser Erde gelebt hat).

Seine Gottheit war den Massen, die Ihm folgten, in seiner Menschheit verborgen; sie kannten Ihn nur als den Sohn des Zimmermanns aus Nazareth und verachteten Ihn deshalb. Aber seine engsten Jünger sahen hin und wieder seine göttliche Macht aufleuchten und verwunderten sich. Seine Gnade, Zartheit und Geduld waren für alle sichtbar, und sogar das Volk verwunderte sich „über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen“ (Lk 4,22). Doch gleichzeitig reizte und tadelte seine Heiligkeit die Priester und Machthaber, so dass sie immer wieder gemeinsam überlegten, wie sie Ihn umbringen könnten.

Gegen Ende seines öffentlichen Wirkens sagte Er seinen zwölf Jüngern mehrmals, dass Er von den Juden gefangen genommen, den Heiden überliefert und gekreuzigt werden, am dritten Tag aber auferstehen würde. Doch sie konnten seine Worte nicht verstehen und fürchteten sich, Ihn zu fragen. Und wie Er es ihnen gesagt hatte, so geschah es auch: Er wurde von einem der Zwölf verraten und von seinen Feinden gefangen genommen. Kurz zuvor hatte Er noch offen gesagt: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wiedernehme“ (Joh 10,17). Wie viel liegt in diesen Worten, deren Tiefe wir weder hier noch in der Herrlichkeit jemals verstehen werden: nämlich die unergründliche Liebe Gottes und unseres Herrn. Wir können nur unser Haupt beugen und anbeten!

Welch eine Gnade und Zartheit erweist Er nach seiner Auferstehung seinen armen, trauernden Jüngern, indem Er ihnen versichert, dass Er immer noch ihr geliebter Meister ist, indem Er sie ermuntert, Ihn zu berühren, und mit ihnen sogar isst und trinkt. Doch obwohl Er von den Toten auferstanden und in die Herrlichkeit aufgefahren ist, trägt Er immer noch denselben gepriesenen Namen Jesus, wie wir aus mehreren Stellen der Heiligen Schrift erfahren. Am Tag seiner Himmelfahrt, als seine Jünger sahen, wie Er in den Himmel aufgenommen wurde, und „unverwandt zum Himmel schauten“, traten zwei Männer in weißen Kleidern zu ihnen und sagten: „Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen in den Himmel“ (Apg 1,9.11).

Einige Jahre später wurde Stephanus vor den Hohenpriester und den Rat geführt. Und nach seiner Rede „schaute er unverwandt zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,55). Wenig später wurde Saulus, der Verfolger, auf dem Weg nach Damaskus von einem großen Licht aus dem Himmel niedergestreckt und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach und sagte: „Ich bin Jesus, den du verfolgst“ (Apg 9,5).

Welche Gedanken und Absichten hat der Vater für seinen geliebten Sohn? Schlagen wir Philipper 2,5-11 auf. Ich zitiere nur die letzten drei Verse: „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“

Wir sind nun am Ende unserer kleinen Betrachtung über den Namen Jesus, des gepriesenen Menschen, der der „Glanz der ewigen Herrlichkeit“[2] ist, angelangt. Oh, wenn unser Herz doch nur zu einer tieferen, umfassenderen und persönlicheren Liebe zu Ihm geführt würde! Noch einmal spricht Er zu uns aus der Herrlichkeit: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. … Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus!“ (Off 22,16.20).


Engl. Originaltitel: „The Name of Jesus“ aus An Outline of Sound Words, Jg. 31–40 
Quelle: www.stempublishing.com

Übersetzung: Gabriele Naujoks

Anmerkungen

[1] Anm. d. Üb.: Übersetzt aus dem Lied „Precious Name! the Name of Jesus“ von Edward Ernest Nichols (1865–1952): Precious, peerless Name of Jesus, | none can tell its worth; | sweetest name there is in heaven, | or on earth.

[2] Anm. d. Üb.: Barlee zitiert aus dem Lied „Brightness of the Eternal Glory“ von Robert Robinson (1735–1790).

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