Die himmlischen Segnungen nach 5. Mose (2)
5. Mose 6

Dirk Schürmann

© SoundWords, online seit: 02.05.2011, aktualisiert: 14.09.2022

Leitverse: 5. Mose 6

In 5. Mose 6,1-15 wird uns der letzte Vers aus Kapitel 5 genauer erklärt: „Auf dem ganzen Weg, den der HERR, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr wandeln.“

5Mo 6,4: Höre Israel: Der HERR, unser Gott, ist ein HERR!

Im Judentum steht dieser Vers, dass Gott ein einiger Gott ist, im Zentrum.[1] Dadurch wurde Gott von den vielen Götzen der Nachbarvölker abgegrenzt. Daher war der Götzendienst des Volkes für Gott auch derartig schrecklich; und er ist der Beweis, wie sehr das Volk Israel in diesem Punkt der Anerkennung ihres Gottes versagt hat.

Dass Gott ein einiger Gott ist, ist nicht der Kern des Christentums, auch wenn diese Tatsache grundlegend ist. Vielmehr finden wir den Zentralpunkt des Christentums in 1. Timotheus 2,5: „Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen.“ Das Christentum kennt nicht nur „einen Gott“, sondern auch „einen Mittler“, der als verherrlichter Mensch zur Rechten Gottes im Himmel ist, der den Heiligen Geist von sich und von dem Vater herabgesandt hat auf die Erde, damit dieser in den Söhnen Gottes und in dem Leib Christi wohne.

5Mo 6,5: Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.

Gott erwartete, dass das Volk Ihn liebte, das heißt Ihm willig dienen möchte, weil Er sich dem Volk offenbart hatte. Nicht nur damals erwartete Gott Liebe und Gehorsam – wie viel mehr Grund hat Gott, heute Gehorsam und Liebe zu erwarten, wo Er sich noch viel mehr offenbart hat, ja sein ganzes Herz voller Liebe uns kundgetan hat.

Als der Herr Jesus diesen Vers zitiert (Mt 22,37; Lk 10,27), fügt Er noch etwas hinzu: „mit deinem ganzen Verstand“. Gott mit dem ganzen Verstand zu lieben, war damals im Alten Testament noch nicht möglich, denn Einsicht, warum Gott, dies oder das wollte, war nur begrenzt möglich. Wir haben dagegen heute das Vorrecht, den Vater „in Geist und Wahrheit anbeten“ zu können (Joh 4,23). Wir dürfen „den Reichtum seiner Gnade … in Einsicht besitzen“ (Eph 1,8) und können „mit der Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und geistlicher Einsicht“ erfüllt sein (Kol 1,9). Wir haben Verständnis, um „den Wahrhaftigen zu erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1Joh 5,20).

Später wird auch Israel einmal dieses Verständnis besitzen: „Indem ich meine Gesetze in ihren Sinn gebe …“ (Heb 8,10). Dann wird „die Erde … voll Erkenntnis des HERRN sein, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken“ (Jes 11,9).

In den Versen 5. Mose 6,6-9 geht es nun darum, welchen Stellenwert die Offenbarung Gottes im Leben derer haben sollte, die die Offenbarung Gottes besitzen. Die Gedanken Gottes weiterzugeben sollte eine „Ganztagsbeschäftigung“ für den Israeliten sein. Auch uns sollte es so wichtig sein, dass unser ganzes Leben und alle unsere Beziehungen davon charakterisiert sind. Denken wir dabei daran, dass es bei den Gedanken, die Gott uns in diesem Zusammenhang zu sagen hat, nicht nur um den Zentralpunkt unserer Beziehung zu Gott geht, sondern gerade um die Segnungen im Land, von denen uns im weiteren Verlauf des dritten Buches Mose noch berichtet wird.

5Mo 6,6: Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein.

Die Gedanken Gottes sollten unseren Willen und unsere Entscheidungen prägen. Das bedeutet der Ausdruck „auf deinem Herzen sein“.

5Mo 6,7a: Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen …

Wir sollten darüber in unserer eigenen Familie – und auch in der größeren Familie Gottes – reden.

5Mo 6,7b: … und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.

Es sollte uns in unserem Tagesablauf beschäftigen.

5Mo 6,8a: Und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, …

Alles, was wir tun, sollte davon gekennzeichnet sein.

5Mo 6,8b: … und sie sollen zu Stirnbändern sein zwischen deinen Augen; …

Die Menschen sollen an uns, an unserem Leben sehen, dass uns die Segnungen unseres Gottes wichtig sind.

5Mo 6,9: … und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.

Unser Haus – das heißt die Ordnung in der Familie – sollte dadurch geprägt sein.

5Mo 6,10a: Und es soll geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dir zu geben: …

Gott hat den Segen schon lange zuvor verheißen. Der Segen Israels geht bis auf die Erzväter zurück. Uns Christen hat Er den Segen schon vor Grundlegung der Welt verheißen (Eph 1,3). Gott schwört nur bei ganz besonderen Gelegenheiten. Es ist interessant, zu sehen, dass alle diese Gelegenheiten mit dem Land zu tun haben:

  • 1Mo 22,16-18: Ich schwöre bei mir selbst, spricht der HERR, dass … ich dich reichlich segnen und deine Nachkommen sehr mehren werde …; und deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde besitzen; und in deinem Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde.
    • Hier finden wir die Grundlage für den Schwur Gottes. Es ist das Opfer des Sohnes der Verheißung. Auch wir sind dadurch gesegnet (Gal 3,16.18.29).

  • 5Mo 6,10.11: Es soll geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dir zu geben …, und du essen und satt werden wirst.

    • Hier geht es um vollständigen Genuss. Das Volk sollte nicht nur essen, sondern auch satt werden. Für uns Christen gibt es Leben in Überfluss (Joh 10,10).
  • 5Mo 6,18: … damit es dir wohl ergehe und du hineinkommest und das gute Land in Besitz nehmest, das der HERR deinen Vätern zugeschworen hat.

    • Das gute Land muss auch praktisch in Besitz genommen werden. Wir sollten nicht nur wissen, dass uns diese Segnungen zugesprochen sind, sondern hier wird von der praktischen Verwirklichung gesprochen, dass uns diese Segnungen gehören.
  • 5Mo 6,23: Und uns führte er von dort heraus, um uns herzubringen, uns das Land zu geben, das er unseren Vätern zugeschworen hat.

    • Es ist der herrliche Eintausch für Ägypten für die Knechtschaft unter dem Pharao. So sind auch wir Christen losgekauft von der Knechtschaft von Satan, Sünde, Welt und Tod und haben dafür ein Leben der Freiheit und Freude und des Genusses von Segnungen bekommen.
  • Ps 95,11: … so dass ich in meinem Zorn schwor: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!

    • Wer abfällt, wird das Land, die Ruhe Gottes, nicht sehen. So ist auch das Volk Israel als Ganzes verworfen worden, und nur Josua und Kaleb – von den Erwachsenen – kamen von Ägypten bis nach Kanaan. Aber auch in der Christenheit ist es nicht anders: Auch falsche christliche Bekenner werden das ewige Leben nicht sehen (Lk 18,18.22.29; Röm 2,6-8; Gal 6,8).

  • Ps 110,4: Geschworen hat der HERR, und es wird ihn nicht reuen: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!“

    • Trotz des Abfalls des Volkes wird Gott seinen Ratschluss in Bezug auf das Land erfüllen, indem Er den zu seiner Rechten erhöhten Herrn als Priesterkönig für sein Volk eintreten lassen wird. So ist auch unser Teil als Christen in Christus Jesus gesichert (Eph 2,6).

  • Jes 45,23: Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist ein Wort in Gerechtigkeit hervorgegangen, und es wird nicht rückgängig gemacht werden, dass jedes Knie sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören wird.

    • Das bekehrte Volk wird sich dem Priesterkönig unterwerfen und dann den Segen des Landes genießen. Wir dürfen schon jetzt unsere Knie vor Ihm beugen, aber es wird der Tag kommen, dass diejenigen, die es heute nicht wollen, dazu gezwungen werden (Phil 2,9-11).

5Mo 6,10b.11a: … große und gute Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser, voll von allem Gut, die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast, Weinberge und Olivengärten, die du nicht gepflanzt hast, …

Es gibt Gebiete im Land, wo wir den Segen Gottes besonders erfahren. So sind die Städte ein Bild von den örtlichen Gemeinden – das sehen wir insbesondere, wenn wir 5. Mose 13 und 21 hinzuziehen. Dieses Bild zeigt uns nicht die Gemeinschaften als solche, mit denen wir zusammen den denselben Weg des Glaubens in der Welt gehen. Das sehen wir mehr, wenn wir das Bild vom Stamm oder vom Zelt haben. In dem Bild der Stadt sehen wir vielmehr Zentren, wo wir mit himmlischen Segnungen erfüllt werden können. Dann finden wir auch Häuser mit Gutem gefüllt, ein Bild von den Häusern der Gläubigen, wo man mit der Familie die himmlischen Segnungen genießen kann. Ausgehauene Zisternen sind Wasserbehälter. Sie sind ein Bild von dem zum Stillstand gekommenen und gesammelten lebendigen Wasser, das ein Bild des Heiligen Geistes ist (Joh 4,14; 7,38; siehe auch 5Mo 8,7). Es geht also um einen Dienst des Geistes, der schon stattgefunden hat und dessen Ergebnisse aufbewahrt und gesammelt sind, so dass man daraus auch später noch schöpfen kann. Hier dürfen wir an den Dienst der Apostel im Wort Gottes denken sowie auch an den Dienst der Lehrer in den Betrachtungen über diese Themen.

Wenn wir im Wein ein Bild von der Freude sehen (Ri 9,13; Ps 104,15), dann sind Weinberge Orte, wo die geistliche Freude besonders erfahren wird. Bibelkonferenzen können solche Orte sein. Vollkommene Freude wird da gefunden, wo das ewige Leben gekannt und genossen wird (1Joh 1,1-4). Öl ist dagegen ein Bild vom Heiligen Geist, und so erinnern uns Olivenhaine an Orte, wo besonders das Wirken des Heiligen Geistes gespürt wird. Das können Familienandachten, Bibelvorträge oder Gemeindezusammenkünfte sein.

Alles das wird uns von Gott geschenkt. Wir haben in keiner Weise etwas dazu beigetragen: nicht gebaut, nicht gefüllt, nicht ausgehauen, nicht gepflanzt.

5Mo 6,11b: … und du essen und satt werden wirst.

Gott will uns den vollen Segen schenken. Er will, dass wir den vollen Genuss haben.

5Mo 6,12: So hüte dich, dass du den HERRN nicht vergisst, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft.

Wir sollten den Erlöser nie vergessen, nicht vergessen, woher wir gekommen sind und woraus Gott uns erlöst hat. Es ist sehr leicht möglich, über die Segnungen den Geber zu vergessen. Gott ist dies so wichtig, dass Er diese Aufforderung noch zweimal wiederholt (5Mo 6,21.23).

5Mo 6,13: Den HERRN, deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen, und bei seinem Namen sollst du schwören.

Auch wenn Gott uns alles schenkt, nimmt das unsere Verantwortlichkeit nicht weg. Wir sind der Furcht Gottes verpflichtet. In dieser Stelle geht es allerdings nicht um unsere täglichen Verrichtungen, um das Dienen in der Wüste, dass wir dort zur Ehre Gotte leben; hier geht es um das Dienen in Verbindung mit den himmlischen Segnungen. In Kolosser 3,2 werden wir ermahnt: „Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist.“ Unsere Dankbarkeit und Liebe erweist sich im Halten der Gebote (1Joh 5,3). Die Gefahr der Götzen ist auch für uns Christen eine Realität (1Joh 5,21).

Diesen Vers aus 5. Mose 6,13 zitiert der Herr Jesus bei der Versuchung durch Satan in der Wüste (Lk 4,8; Mt 4,10). Er hatte das große Verlangen, als Mensch himmlische Segnungen zu empfangen (Joh 17,5). Daher bedeuteten Ihm alle Reiche des Erdkreises (Lk 4,5) nichts. Er kannte die Freude, die vor Ihm lag (Heb 12,2), und Er wollte auch der Verantwortlichkeit vor Gott entsprechen.

5Mo 6,14: Ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind; …

Es ist eine ernste Sache, Gott gerade dann zu verlassen, wenn Er uns die höchsten Segnungen geschenkt hat. Es ist ein Affront gegen Gott, dann jene Segnungen geringzuschätzen und das zu wollen, was die Menschen um uns herum haben bzw. haben wollen.

5Mo 6,15: … denn ein eifernder Gott ist der HERR, dein Gott, in deiner Mitte: damit nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrenne und er dich vom Erdboden weg vertilge.

Wenn wir den Herrn verlassen, seine Segnungen geringschätzen und die Wünsche, Ideale und Bestrebungen unserer weltlichen Nachbarn übernehmen, werden auch wir die züchtigende Hand Gottes kennenlernen, „denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Heb 12,29; vgl. 5Mo 4,24).

5Mo 6,16: Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn bei Massa versucht habt.

Bei Massa hatte das Volk ausgetestet, ob Gott seine Verheißungen wirklich wahr macht, indem sie zu Mose sagten: „Warum doch hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen?“ (2Mo 17,3). Ein solches Misstrauen gegen Gott verunehrt Ihn sehr. An dieser Stelle erwähnt Er noch einmal diese Begebenheit, die ganz zu Beginn der Wüstenwanderung lag. Die vierzig Jahre Wüstenwanderung hatten bewiesen, dass das Misstrauen des Volkes gänzlich unbegründet war.

Auch in Bezug auf die himmlischen Segnungen ist Misstrauen Gott gegenüber unbegründet. Das Misstrauen zeigt sich hier zwar wohl weniger darin, dass wir bezweifeln, ob wir diese Segnungen bekommen oder nicht, sondern mehr darin, ob sie es wert sind, dafür die Suche nach den irdischen Segnungen und vielleicht sogar die weltlichen Vergnügungen aufzugeben.

Auch diesen Vers zitiert der Herr Jesus bei der Versuchung Satans in der Wüste. Auch wenn in der Wüste nach vierzig Tagen Hungern nichts nach der Fürsorge Gottes aussah, zweifelte der Herr keine Sekunde an der Fürsorge Gottes. Er hatte vollkommenes Vertrauen in den Weg, den der Vater für Ihn vorgesehen hatte.

5Mo 6,18: Und du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen des HERRN, damit es dir wohl ergehe und du hineinkommest und das gute Land in Besitz nehmest, das der HERR deinen Vätern zugeschworen hat,

Gottes Zusagen sind fest – Er hat geschworen –, daher ist für Misstrauen kein Grund vorhanden. Aber unsere Verantwortung dem Wort Gottes gegenüber bleibt bestehen.

5Mo 6,20a: Wenn dein Sohn dich künftig fragt …

Es ist wichtig, dass unsere Kinder ein eigenes Interesse an den himmlischen Segnungen – den eigentlichen typischen christlichen Segnungen – entwickeln. Sie müssen das ebenso lernen, wie sie andere Dinge für ihr Leben lernen. Besonders Eltern haben hier eine große Verantwortung, denn in der Schule lernen sie das mit Sicherheit nicht.

5Mo 6,21: Wir waren Knechte des Pharaos in Ägypten, …

Wir müssen unseren Kindern von der Knechtschaft unter der Sünde erzählen, aus der Gott uns befreit hat.

5Mo 6,22: … und der HERR tat vor unseren Augen große und Verderben bringende Zeichen und Wunder an Ägypten, an dem Pharao und an seinem ganzen Haus; …

Wir müssen ihnen von dem Gericht erzählen, das über der Welt liegt und bald über sie hereinbrechen wird. Durch die Taufe bringen wir zum Ausdruck, dass wir den Bereich des Herrschaftsgebietes Satans verlassen und nun auf einem neuen Boden der Gnade stehen, wo wir kein Gericht mehr zu fürchten haben (inwieweit das auch innere Wirklichkeit ist, ist dabei eine andere Sache) – ähnlich den Israeliten, die in der Passahnacht aus Ägypten befreit wurden und durch die „Taufe“ im Roten Meer auf einem neuen Boden der Gnade in „Neuheit des Lebens“ (Röm 6,4) ihren Weg gingen.

5Mo 6,23: … und uns führte er von dort heraus, um uns herzubringen, uns das Land zu geben, das er unseren Vätern zugeschworen hat.

Unsere Kinder müssen wissen, wozu Gott uns befreit hat. Wir begnügen uns oft damit, unseren Kindern von der Befreiung zu erzählen, die wir erfahren haben. Aber da wir selbst so wenig von dem „Land“ wissen, in das uns der Herr gebracht hat und für das Er uns befreit hat, machen wir ihnen dieses „Land“ auch so wenig schmackhaft. Das, was wir unseren Kindern erzählen, darf sich nicht bloß auf die Errettung beschränken, so wichtig diese auch ist. Die Rettung der Kinder Israels war lediglich der Beginn dessen, was Gott für sie vorbereitet hatte. Auch die Wüste und das tägliche Manna war nicht das eigentliche Ziel, sondern das Land, das von Milch und Honig fließt. So ist es wichtig, der Jugend nicht nur die Bedeutung der Errettung zu zeigen oder ihnen klarzumachen, wie sie einen Weg in der Wüste hinter dem wahren Mose zu gehen haben, sondern wir müssen ihnen auch das himmlische Land zeigen, die geistlichen Segnungen in den himmlischen Örtern (Eph 1,3).

5Mo 6,24a: Und der HERR hat uns geboten, alle diese Satzungen zu tun, den Herrn, unseren Gott, zu fürchten, uns zum Guten alle Tage, …

Die Gebote, die Gott uns gegeben hat, entsprechen dem, was Gott von uns möchte, weil es gut für uns ist. Es geht nicht darum, dass Gott uns damit eine schwere Last auferlegen will, mit der wir unseren Gehorsam beweisen, sondern Er meint es gut mit uns.

5Mo 6,24b: … damit er uns am Leben erhalte, wie es an diesem Tag ist.

Die Hinweise in Gottes Wort sind keine „Nice-to-have“-Angelegenheiten, wie man heute so schön sagt, sondern es geht um existentielle Dinge. Es geht auch nicht nur darum, dass wir „irgendwie“ am Leben erhalten bleiben, sondern es geht um die Qualität des Lebens. Das ewige Leben, von dem Johannes in seinem Evangelium so häufig spricht, bedeutet nicht einfach ewige Existenz, denn das haben Ungläubige auch, sondern es geht um die Qualität des Lebens.

5Mo 6,25: Und es wird unsere Gerechtigkeit sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor dem HERRN, unserem Gott, zu tun, so wie er uns geboten hat.

Es ist das, was zu uns passt, wenn wir das tun, was Gott von uns möchte. Es geht hier besonders um unser Leben, wie wir es „vor dem Herrn, unserem Gott“ leben. Wenn wir auf seine Weisungen achtgeben, werden wir in den Dingen des Lebens gerecht handeln und somit etwas von Gottes Wesen widerspiegeln. Es ist unsere praktische Gerechtigkeit. Wir leben dem Ziel entsprechend, so wie wir berufen sind, und Gott bekommt sein Teil, so wie es Ihm gebührt.

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Anmerkungen

[1] Die Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen) ergänzt in der Fußnote: das heißt einzig und allein derjenige, dem der Name HERR zukommt.

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