Wozu heiraten?
... geht es nicht auch ohne Trauschein?

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© SoundWords, online seit: 24.10.2002, aktualisiert: 11.08.2023

Leitverse: 1. Korinther 6,18 „Flieht die Hurerei! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist außerhalb des Leibes; wer aber hurt, sündigt gegen seinen eigenen Leib.“; Hebräer 13,4 „Die Ehe sei geehrt in allem und das Ehebett unbefleckt; denn Hurer und Ehebrecher wird Gott richten.“; 1. Korinther 7,2.9.36 „Aber um der Hurerei willen habe ein jeder seine eigene Frau, und eine jede habe ihren eigenen Mann.“ „Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so lasst sie heiraten, denn es ist besser zu heiraten, als entbrannt zu sein.“ „Wenn aber jemand denkt, er handle ungeziemend mit seiner Jungfrauschaft, wenn er über die Jahre der Blüte hinausgeht, und es muss so geschehen, so tue er, was er will; er sündigt nicht; sie mögen heiraten.“

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob eine standesamtliche Heirat eigentlich notwendig ist. Eng damit verbunden ist die Frage, ob es wirklich so schlimm ist, wenn man bereits vor der Ehe Geschlechtsverkehr hat, wenigstens dann, wenn man sowieso vorhat zu heiraten.

Was sagt die Bibel zu diesen Fragen?

1Kor 6,18: Flieht die Hurerei! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist außerhalb des Leibes; wer aber hurt, sündigt wider seinen eigenen Leib.

Es ist immer wichtig, die eigentliche Bedeutung eines Wortes zu ergründen, und ganz besonders scheint uns dies für diesen Vers zu gelten, da die Bedeutung des Wortes Hurerei vielfach nur sehr einseitig verstanden wird (was auch an dem umgangssprachlichen Gebrauch liegt!). Man glaubt, Hurerei bedeute nur Geschlechtsverkehr mit einer anderen Frau, außer der eigenen; manchmal sogar, Hurerei beziehe sich nur auf Geschlechtsverkehr mit einer Prostituierten.

Dabei beachtet man aber nicht, dass die Heilige Schrift zwei Ausdrücke unterscheidet. Wenn die Schrift von Hurerei spricht, verwendet sie das Wort porneia, und wenn sie von Ehebruch redet, steht dort das Wort moicheia. Das Wort „Hurerei“ könnte man auch übersetzen mit „Unzucht, illegitime Geschlechtsgemeinschaft“ in welcher Form auch immer, also einschließlich Prostitution, Blutschande (1Kor 5,1 „Überhaupt hört man, dass Hurerei unter euch sei, und zwar eine solche Hurerei, die nicht einmal unter den Nationen vorkommt: dass einer seines Vaters Frau hat.“), Homosexualität (Jud 7 „Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich, ebenso wie jene, der Hurerei ergaben und anderem Fleisch nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden.“), Pädophilie und Sodomie (Geschlechtsverkehr mit Tieren). Allerdings kann das Wort Hurerei auch benutzt werden, wenn es um Ehebruch geht (s. 1Thes 4,3-6 (3) Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligkeit, dass ihr euch der Hurerei enthaltet, (4) dass jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, (5) nicht in Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen; (6) dass er seinen Bruder nicht übersehe noch hintergehe in der Sache, weil der Herr Rächer ist über dies alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben.“).

Jeden außerehelichen Geschlechtsverkehr nennt die Schrift also Hurerei. Und dabei ist es erst einmal egal, ob zwei Menschen sich das Eheversprechen gegeben haben oder nicht. Solange sie noch nicht öffentlich den Bund der Ehe eingegangen sind, ist es Sünde, wenn sie miteinander schlafen. Wie man am Beispiel von Joseph und Maria sehen kann, hatten sie sich zwar das Eheversprechen (= Verlobung, Mt 1,18 „Die Geburt Jesu Christi aber war so: Als Maria, seine Mutter, mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.“) gegeben, aber sie hatten noch nicht miteinander geschlafen. Das erkennt man an der Tatsache, dass Joseph seine Verlobte entlassen wollte, weil er die unglaubliche Geschichte, die Maria ihm erzählte, nicht glauben konnte und davon ausgehen musste, dass sie Ehebruch begangen hatte. Erst später wurde Joseph durch einen Engel klargemacht, dass Maria wirklich kein Märchen erzählt hatte, sondern dass das in ihr Gezeugte von dem Heiligen Geist war.

Der Hebräerbrief sagt uns:

Heb 13,4: Die Ehe sei geehrt in allem {o. bei allen} und das Ehebett unbefleckt; denn Hurer und Ehebrecher wird Gott richten.

Warum sollte die Ehe so hochgehalten werden? Es gibt einen sehr schönen und tiefen Grund für diese Tatsache. Die Ehe sollte ein Bild auf Christus und die Gemeinde sein. Und so wie das Verhältnis zwischen dem Bräutigam (dem Herrn Jesus) und der Braut (der Gemeinde) durch nichts getrübt werden sollte, so sollte auch die Ehe „geehrt werden unter allen“. Das ist auch der Grund, warum eine Ehe nicht aufgelöst werden sollte: weil Christus nie mehr von seiner Gemeinde geschieden werden kann. Er wird sie sich einmal ohne Flecken und Runzeln verherrlicht darstellen (Eph 5,27 „damit er die Versammlung sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und untadelig sei.“).

Warum muss man denn nun erst das Standesamt abwarten?

In jedem Land gibt es eine gesetzliche oder wenigstens kulturelle Regelung, ab welchem Zeitpunkt Mann und Frau als Ehepaar gelten, sowohl rechtlich als auch öffentlich vor der Welt. Dieser Zeitpunkt wird in Deutschland durch das Standesamt festgelegt. Dieser Akt hat nichts mit Gesetzlichkeit zu tun, sondern mit Gehorsam gegenüber dem Herrn und der Obrigkeit (Röm 13; 1Pet 2,13 „Unterwerft euch jeder menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem König als Oberherrn“). Man kommt zum Beispiel auch erst in den steuerlichen Genuss eines Ehepaares, wenn man offiziell verheiratet ist. Vor dem Finanzamt kann man auch schlecht argumentieren: „Ja, aber wir haben uns doch schon vor Jahren die Ehe versprochen.“

Die Bibel sagt im Korintherbrief:

1Kor 7,2.9.36: 2 Aber um der Hurerei willen habe ein jeder seine eigene Frau, und eine jede habe ihren eigenen Mann. … 9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so lasst sie heiraten. … 36 Wenn aber jemand denkt, er handle ungeziemend mit seiner Jungfrauschaft, wenn er {o. Jungfrau, wenn sie} über die Jahre der Blüte hinausgeht, und es muss so geschehen, so tue er, was er will; er sündigt nicht; sie mögen heiraten.

Diese Verse haben eine deutliche Aussage: Sex ist okay – aber bitte im geschützten Rahmen der Ehe. Alles andere nennt die Schrift Hurerei, wie Vers 2 deutlich macht. Lehren und Meinungen, die besagen, Heiraten wäre verkehrt und schlecht, sind vom Teufel, wie uns 1. Timotheus 4,3 „verbieten, zu heiraten, und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, die glauben und die Wahrheit erkennen.“ bestätigt. Sex außerhalb der Ehe ist jedoch eine sehr ernste Sünde, auch noch im 21. Jahrhundert.

Wenn Gott uns diese Gebote gibt, dann möchte Er uns damit nicht schikanieren. Wenn Gott uns Gebote gibt, dann immer, weil Er es gut mit uns meint (vgl. 5Mo 10,13 „indem du die Gebote des HERRN und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, hältst, dir zum Guten?“). Unser Schöpfer weiß genau, welches Elend es bringen kann, wenn man in diesen Dingen nicht auf das vertraut, was Er in seinem Wort sagt. Wie viel Frauen haben es schon bereut, sich viel zu früh einem Mann ausgeliefert zu haben. In der Regel sind Frauen auf diesem Gebiet wesentlich empfindsamer und leiden viel mehr unter einer gescheiterten Verbindung.

Wir möchten besonders unseren jüngeren Lesern und Leserinnen diese Gedanken ans Herz legen. Gott meint es wirklich gut mit uns, und Er will, dass seine Kinder glücklich sind!

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