Die Taufe – ein Stellungswechsel
Markus 16,16; 1. Petrus 3,20.21

Christian Briem

© CSV, online seit: 20.09.2001, aktualisiert: 29.06.2023

Leitverse: Markus 16,16; 1. Petrus 3,20.21

Die Taufe – ein Stellungswechsel

Dass die Taufe einen Stellungswechsel markiert, haben wir schon bei der Taufe des Johannes gesehen. Es ist bei der christlichen Taufe nicht anders. Doch müssen wir immer im Auge behalten: Es handelt sich um eine Stellung auf der Erde, die Taufe hat absolut nichts mit einer Stellung im Himmel zu tun. Der Täufling kommt als überführter Sünder zum Wasser der Taufe, und er tritt durch die Taufe in eine neue Stellung auf der Erde ein. Diese neue Stellung wird in der Schrift auch mit dem Ausdruck „Errettung“ beschrieben. Wir behandeln jetzt den normalen, den schriftgemäßen Fall, dass ein Gläubiger getauft wird. Dass auch Ungläubige, wenn sie getauft werden, in eine andere Stellung vor Gott kommen, möchte ich später zeigen.

Errettung

Errettung hat im Neuen Testament eine vielfältige Bedeutung. Einmal meint Errettung die Errettung der Seele, die der Glaubende schon jetzt als Endziel seines Glaubens davonträgt (1Pet 1,9; Heb 10,39). An manchen Stellen schließt Errettung die Erlösung des Leibes bei der Wiederkunft Christi mit ein (z.B. 1Pet 1,5; Röm 5,10). An anderen Stellen wieder ist mit Errettung das Hindurchgerettet-Werden des Gläubigen auf seinem Weg durch die gefahrvolle Welt bis zum Ende gemeint (z.B. Heb 7,25; 1Pet 4,18). Manchmal weist Errettung sogar nur auf leibliche oder zeitliche Errettungen hin (z.B. 2Kor 1,10; 1Tim 2,15; Lk 1,74; 2Tim 4,17). Einen besonderen Rang nimmt Errettung im Epheserbrief ein: Der Gläubige ist durch die Gnade bereits vollständig errettet (Eph 2,8).

Aber es gibt noch einen anderen Aspekt der Errettung im Neuen Testament, der manchmal übersehen oder nicht verstanden wird. Er hat mit einem Wechsel der Stellung auf der Erde zu tun, und in diesem Sinn wird Errettung wiederholt in der Schrift mit der Taufe verbunden. Doch beachten wir: nur in diesem Sinn! Wir haben das zum Beispiel in Markus 16 und in 1. Petrus 3. Gehen wir zuerst nach Markus 16:

Mk 16,16: Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

Dieses Wort des Herrn macht eins ganz deutlich: Um verdammt zu werden, genügt es, nicht zu glauben; um aber in dem genannten Sinn errettet zu werden, genügt es nicht, nur zu glauben; es ist noch die Taufe nötig. Das mag manchen befremden, ist aber genau das, was der Herr Jesus sagt. „Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden.“ Das hat überhaupt nichts mit Ritualismus zu tun. Mit „errettet werden“ ist eben nicht einfach „in den Himmel kommen“ oder „nicht verlorengehen“ gemeint, wie das vielfach missverstanden wird, sondern das Einnehmen einer neuen Stellung auf der Erde einer Stellung allerdings, die ewige, himmlische Segnungen im Gefolge hat.

Wer glaubt und getauft wird, sondert sich dadurch von der Welt ab, die Christus verwarf und verwirft, von der Welt, über der das Gericht Gottes schwebt, und kommt in einen Bereich auf der Erde, wo auf der Grundlage eines vollzogenen Gerichts die gesegneten Folgen der Erlösung bewusst gekannt und genossen werden. Dieser Bereich auf der Erde ist der Bereich des Christentums: „ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (Eph 4,5). Wer glaubt und getauft wird, nimmt die Seite des gekreuzigten Christus gegen die Welt ein, bekennt sich öffentlich zu Ihm und zu allem, was Er durch seinen Tod an Segnungen gebracht hat; kurz: Er betritt den Boden des christlichen Bekenntnisses.

Das ist in der Tat ein gewaltiger Wechsel: eben noch in den Augen Gottes mit einer christuslosen Welt in Verbindung und jetzt ein wahrer Jünger des Herrn, der den Namen dessen trägt, der für ihn gestorben ist – Christus (1Pet 4,16)!

Zwei Aspekte der Errettung

Dieser Wechsel von etwas Altem weg in etwas Neues hinein oder – anders formuliert – die Errettung von etwas Schlechtem für etwas Gutes hat naturgemäß zwei Aspekte oder Seiten. Die eine Seite hat damit zu tun, wovon ich errettet worden bin, die andere damit, wofür ich errettet wurde.

Die Tatsache, dass der Gläubige durch die Taufe äußerlich von der unter Gericht stehenden Welt getrennt wird, zeigt die eine, die regierungsmäßige Seite der Errettung: Er hat mit der Welt, über die Gott in seiner Regierung das Gericht bringen wird, nichts mehr zu tun.

Aber auf der anderen Seite ist er öffentlich in den gesegneten Bereich auf der Erde eingetreten, wo die ganze Fülle der christlichen Segnung gefunden wird. Das ist die verwaltungsmäßige oder die administrative Seite der Errettung. Mit ihr werden wir uns noch näher beschäftigen.

Doch ich bemerke schon hier: Es ist in der Tat Errettung, dem Herzen („wer glaubt“) und dem Bekenntnis nach („und getauft wird“) dort zu weilen, wo es kein Gericht Gottes mehr gibt und wo alle die Segnungen genossen werden können, die der Tod Christi gebracht hat!

Wer ist ein Christ?

Aber ist ein Gläubiger nicht auch schon vor seiner Taufe ein Christ?

  • Dem Herzen nach: ja!
  • Seiner Stellung in Christus nach: ja!
  • Aber seiner Stellung in der Welt nach: Nein!

Machen wir uns das vollkommen klar: Wer es ablehnt, sich taufen zu lassen, lehnt es ab, ein Christ zu sein. Er will sich nicht mit einem gestorbenen Christus, mit dem Christentum identifizieren, in dem alle auf den Tod Christi gegründeten Segnungen gefunden werden.

Nehmen wir zur Verdeutlichung den Fall eines jungen Juden an, der sich bekehrt und Frieden mit Gott erlangt hat. Er hat seitdem im Haus seiner Eltern bittere Feindschaft zu erdulden. Sie drohen ihm an, wenn er sich taufen ließe, dass heißt, wenn er zum Christentum übertrete, würden sie ihn enterben und aus dem Haus stoßen. Nehmen wir weiter an, der junge gläubige Mann schreckt aus Angst vor den Folgen davor zurück, sich taufen zu lassen. Ist er dann errettet? In dem Sinne von Markus 16 nicht, er weigert sich ja, wie verständlich die Gründe auch sein mögen, den Boden des christlichen Bekenntnisses zu betreten. Er lehnt es ab, nach außen hin ein Christ zu sein. In den Augen Gottes, der Engel und der Menschen ist er noch mit dem Judentum in Verbindung, das Christus ans Kreuz brachte, und das ist nicht Errettung.

Das ist es, was den Apostel Petrus dazu führte, den ihrer Sünde überführten Juden in Apostelgeschichte 2 zuzurufen: „Lasst euch retten von diesem verkehrten Geschlecht!“ (Apg 2,40). Er sagte nicht: „Lasst euch retten von der Hölle!“, sondern: „Lasst euch retten von diesem verkehrten Geschlecht!“, dieser Nation, die Christus verworfen hatte. Wodurch geschah diese Errettung? Durch Glauben und Taufe: „Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft“ (Apg 2,41).

Jener junge Mann aus unserem Beispiel aber ließ sich nicht von diesem verkehrten Geschlecht erretten. Natürlich würde er, wenn der Herr Jesus kommt, mit Ihm in das Haus seines Vaters gehen wie alle anderen Kinder Gottes auch. In Bezug darauf gibt es keinen Unterschied zwischen dem, der getauft, und dem, der nicht getauft wurde. Der Glaube an sein Blut ist es, der zur Rechtfertigung führt (Röm 3,25), nicht die Taufe. Aber wenn es Unterschiede im Himmel gibt – und es wird sie in Bezug auf die Stellung im Reich geben –, dann haben sie ihren Grund in dem unterschiedlichen Maß an Treue, die hier auf der Erde bewiesen wurde (Lk 19,11-27). Und es abzulehnen, sich taufen zu lassen, ist nicht Treue dem gegenüber, der für uns in den Tod ging.

Wir haben gelernt: Es ist nicht dieselbe Sache, ob man innerlich ein Christ ist oder ob man es auch nach außen hin ist. Nikodemus und Joseph von Arimathia waren anfangs aus Furcht vor den Juden verborgene Jünger Jesu. Aber als der Heiland gestorben war, machten sich beide öffentlich mit ihrem gestorbenen Herrn eins (Joh 19,38-42). Welch ein schönes Bild ist das davon, was wir tun, wenn wir uns taufen lassen!

In erster Linie ist also das Sich-taufen-Lassen keine Pflicht, kein hartes Muss, sondern ein kostbares Vorrecht. „Was hindert mich, getauft zu werden?“, fragte ganz richtig der gläubig gewordene Kämmerer aus Äthiopien (Apg 8,36). „Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden?“, war die Frage Petri selbst (Apg 10,47). Es besteht nicht so sehr ein Gebot, sich taufen zu lassen, sondern das Gebot zu taufen: „Geht nun hin … und tauft“ (Mt 28,19). „Er {Petrus} befahl aber, dass sie getauft würden in dem Namen des Herrn“ (Apg 10,48). Aber die Unterwerfung unter die vom Herrn eingesetzte Institution der Taufe ist natürlich auch Gehorsam.

Das Begehren eines guten Gewissens

Durch das, was wir bisher gelernt haben, wird es wesentlich leichter sein, auch eine Stelle in 1. Petrus 3 besser zu verstehen, der wir uns jetzt zuwenden wollen:

1Pet 3,20.21: … als die Langmut Gottes harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in die wenige, das ist acht Seelen, durch Wasser gerettet wurden, welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinigkeit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor Gott), durch die Auferstehung Jesu Christi.

Die christliche Taufe ist ein Gegenbild von einem Vorgang im Alten Testament, der Errettung Noahs und seiner Familie in den Tagen der Flut; das heißt, sie zeigt im Bild dieselbe Sache. Das hilft uns sehr zu ihrem Verständnis. Noah wurde durch Wasser gerettet. Das kann man auf zweierlei Weise verstehen, wie auch die griechische Präposition dia mit dem Genitiv sowohl „durch hindurch“ als auch „durch, mittels“ bedeuten kann. Im zweiten Fall bezeichnet dia das benutzte Mittel oder Werkzeug. Ich glaube, dass hier die zweite Bedeutung vorliegt. Gewiss ist Noah auch durch das Wasser der Sintflut hindurch gerettet worden, aber es scheint doch, dass der Heilige Geist hier aufzeigen will, wodurch Noah gerettet wurde – durch Wasser. Dasselbe Wasser, durch das die alte, verderbte Welt unterging, war in der Hand Gottes das Mittel, durch das Noah in der Arche auf eine neue, durch Gericht gereinigte Erde gebracht errettet wurde. Hier haben wir wieder diesen vollständigen Stellungswechsel, der mit Errettung beschrieben wird!

Nun, die Taufe zeigt im Bild dieselbe Errettung. Wenn wir uns noch einmal in Erinnerung rufen, wovon das Wasser der Taufe redet, nämlich vom Tod Christi als dem Gericht Gottes über die Sünde – wie eindrucksvoll reden dann beide Bilder! Der Tod Christi, der in der Hand Gottes das Mittel oder der Grund dafür ist, weshalb Er einmal die gottlose Welt richten wird, derselbe Tod Christi ist in seiner Hand für den, der „in der Arche ist“, das heißt, der Christus im Glauben als seinen Heiland angenommen hat und somit in Ihm geborgen ist, das Mittel, wodurch Er ihn an einen neuen Platz bringt, auf dem das göttliche Gericht seine Wirkung bereits getan hat. Dieser neue, durch Gericht gereinigte Platz ist ein Bereich auf der Erde, wo Gott wohnen und regieren kann – das Haus Gottes bzw. auch das Reich der Himmel.

Das Haus Gottes

Nur aufgrund des Erlösungswerkes Christi kann Gott bei von Natur aus sündigen Menschen wohnen. Am Kreuz von Golgatha hat Gott vollkommen gezeigt, wie Er über die Sünde denkt, indem Er „seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte“ (Röm 8,3). Dort hat Christus für Sünden gelitten, „der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1Pet 3,18). Dort lag „die Strafe zu unserem Frieden auf ihm“, und dort hat Gott „ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit“ (Jes 53,5.6).

Nun, wo immer sich heute Menschen im Glauben zu dem Werk seines Sohnes bekennen, befinden sie sich auf dem Boden einer vollbrachten Erlösung, eines ausgeführten Gerichts, und bei ihnen kann Gott wohnen, ja sie bilden selbst den Wohnplatz Gottes auf der Erde, „ein geistliches Haus“ (1Pet 2,5). Dass das Haus Gottes in einem weitergehenden Sinn das ganze christliche Bekenntnis umfasst, werde ich sogleich noch berühren. Die Taufe hat mit diesem Bereich zu tun.

Insofern rettet uns also dieses Gegenbild, die Taufe: Sie bringt uns in diesen Bereich göttlichen Segens auf der Erde. Voraussetzung ist natürlich, wir sind im Glauben durch das hindurchgegangen, wovon die Taufe als Bild redet. Andernfalls kann nicht von Errettung gesprochen werden. Das sei ganz dick unterstrichen! Nur dem äußeren Bekenntnis nach an einem richtigen Platz zu sein ist niemals Errettung. „Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden“, sind die Worte des Herrn Jesus.

Aber dies steht auch fest: Wenn wir getauft sind, sind wir vor Gott auf der Grundlage des Todes (und der Auferstehung) Christi, und dann nimmt Er uns in sein Haus auf, um uns in den göttlichen Dingen zu unterweisen. Das Haus Gottes ist in diesem Sinn gleichbedeutend mit der Christenheit, und Petrus redet im vierten Kapitel davon (1Pet 4,17). Leider ist auch dieser Bereich, der Verantwortung des Menschen überlassen, verdorben worden; Gott muss das Gericht darüber bringen. Nichtsdestoweniger ist er, solange Gott ihn nicht endgültig richtet und beiseitesetzt, der Wohnplatz Gottes, des Heiligen Geistes. Darauf komme ich später noch einmal zurück.

Die Taufe ist also nicht ein Zeichen davon, was wir bereits besitzen. Das wird zwar oft so gesagt, aber die Schrift redet anders. Vielmehr ist die Taufe ein Zeichen davon, was wir bekommen und was wir begehren. Die Taufe rettet uns zwar in dem beschriebenen Sinn und in der Taufe begehren wir ein gutes Gewissen; wir haben es nicht schon. Dem Wasser der Taufe haftet dabei nichts Übernatürliches, nichts Mystisches an; es kann als solches nicht von der Unreinigkeit des Fleisches reinigen. Aber es hat eine tiefe, symbolische Bedeutung und redet vom Tod Christi. Wer sich taufen lässt, akzeptiert den Tod. Als Folge davon kommt der Gläubige wie einst Noah auf die andere Seite des Todes und des Gerichts.

Die Auferstehung Christi

Die Taufe selbst ist ein Begräbnis, sie geschieht auf den Tod Christi. Wir verstehen, dass die Taufe an sich nicht erretten kann, weil sie selbst als Bild nicht über den Tod hinausgeht. Aber Christus ist nicht im Tod geblieben, Er ist auferstanden. Sein Werk ist von Gott angenommen worden.

Deswegen wird hier die Taufe und das Begehren eines guten Gewissens mit der Auferstehung Christi in Verbindung gebracht. Wenn wir uns im Glauben mit dem Tod Christi einsgemacht haben – und unsere Taufe ist ein Symbol davon –, dann gibt uns die Auferstehung Christi ein gutes Gewissen. Wir verstehen dann, dass wir unseren alten Zustand („Sünde“) und unsere alten Verbindungen („Welt“) durch unsere Einsmachung mit dem Tod Christi verloren haben und durch unsere Einsmachung mit dem auferstandenen Christus in einen neuen Zustand („Neuheit des Lebens“) und in einen neuen Bereich („Haus Gottes“) gekommen sind.

Welch eine unermessliche Gnade ist es, dass Gott uns sowohl mit dem gestorbenen als auch mit dem auferstandenen Christus einsgemacht sieht! Und wenn Gott es so sieht, dann darf auch der Glaube es so sehen. Diese Seite haben wir jedoch mehr im Römerbrief, mehr noch im Kolosserbrief: „… mit ihm begraben in der Taufe, in dem [so sollte man lesen, nicht: in der] ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Kol 2,12).

„Euch“ errettet – nicht „uns“

Doch kehren wir noch einmal kurz zu 1. Petrus 3 zurück! Petrus benutzt eine Wendung, die in auffallendem Gegensatz zu dem steht, was Paulus ausdrückt. „Welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe“ (1Pet 3,21), so die Worte des Petrus. Paulus sagt in Römer 6: „dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind“ (Röm 6,3), und: „So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod“ (Röm 6,4). Paulus schließt sich selbst völlig mit ein, wenn es um das Getauftwerden geht. Tatsächlich ist er auch von einem Jünger, Ananias, getauft und so auf die normale Art dem Haus Gottes bzw. dem Reich der Himmel zugefügt worden (Apg 9,18).

Petrus dagegen ist wohl nie mit der christlichen Taufe getauft worden, deswegen sagt er „euch“. Wer hätte ihn auch taufen sollen?

Damit komme ich auf das zurück, was ich zuvor in Bezug auf die messianische Taufe gemäß Johannes 4 von den zwölf Aposteln gesagt habe. Da sie selbst den „Kern“ der Jüngerschaft des auf der Erde weilenden Messias bildeten, hatten sie die Aufgabe, andere in diesen Bereich einzulassen. Wodurch? Durch die Taufe auf den Messias.

In unserer Betrachtung jedoch stehen wir jetzt in der Zeit nach der Ausgießung des Heiligen Geistes, und jene Hundertundzwanzig zu Pfingsten bildeten den „Kern“ (nicht nur der Versammlung Gottes, sondern auch) der Jüngerschaft des verherrlichten Herrn. Wer sollte sie taufen, wer sie in diesen neuen Bereich zulassen? Sie bildeten ihn ja!

Petrus nahm unter ihnen zudem eine Sonderstellung ein. Waren ihm doch vom Herrn die Schlüssel des Reiches der Himmel anvertraut worden. Damit sollte er zuerst den Gläubigen aus den Juden das Reich aufschließen. Und das gerade stand er im Begriff zu tun, als er den Juden in Apostelgeschichte 2 auf deren Frage, was sie nun tun sollten, die Antwort gab: „Tut Buße, und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden.“


Aus dem Buch Die christliche Taufe von Christian Briem
mit freundlicher Genehmigung des CSV-Verlages, Hückeswagen

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