Die Zukunft Israels
Was sagt die Schrift über die Zukunft des Volkes Israel?

Jacob Gerrit Fijnvandraat

© SoundWords, online seit: 28.12.2011, aktualisiert: 09.11.2023

Leitvers: Römer 11,29 „Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.“

Röm 11,29: Die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.

Einleitung

In dieser Rubrik[1] wollen wir uns mit der Zukunft von drei „Gruppierungen“ innerhalb der Menschheit beschäftigen.

Gott hat den Menschen aus einer Person geschaffen. Wir lesen das in 1. Mose 1 und 2. Anfänglich nennt die Bibel den ersten Menschen einfach nur „der Mensch“. Später bekam er den Namen Adam. Aus der Rippe Adams formte Gott eine Frau für Adam, die den Namen Eva bekam. Diesem Ehepaar gab Gott den Auftrag, sich zu mehren und die Erde zu füllen.

Aus diesem Ehepaar ist die Menschheit entstanden. Die Menschen bildeten zunächst eine Einheit. Leider kehrten sie sich von Gott ab und weigerten sich, die Erde zu füllen. Sie bauten einen hohen Turm, um sich einen Namen zu machen und beieinander zu bleiben. Das geschah in der Ebene von Sinear, dem heutigen Irak. Gott griff daraufhin ein. Er verwirrte ihre Sprache und zerstreute sie über die ganze Erde. Ab diesem Moment wurde die Einheit der Menschheit zerbrochen, und es entstanden Völker mit ihren eigenen Sprachen (1Mo 11,1-9).

Diese Völker verfielen in allerlei Götzendienst. Da berief Gott einen Mann aus Ur in Chaldäer. Er hieß Abram und später Abraham. Aus diesem Mann und seinen Nachkommen entstand das Volk Israel, das das Land Kanaan als Wohnort erhielt. Heute sprechen wir über das jüdische Volk.

Leider wurde das Volk Israel untreu und verwarf den Sohn Gottes, Jesus Christus, der gekommen war, um ihr König zu sein und sie von ihren Sünden zu erlösen. Daher machte Gott aus den Menschen, die doch an Jesus Christus glaubten, ein neues „Volk“, jedoch nicht ein gewöhnliches Volk, eine Nation, sondern ein geistliches Volk, das durch die Taufe mit dem Heiligen Geist zu einer Einheit gemacht wurde. In Titus 2,14 „der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken.“ lesen wir Folgendes von diesem Volk: „Jesus Christus hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken.“

So entstanden also drei Gruppierungen unter den Menschen. An die Gläubigen in Korinth schreibt Paulus: „Seid ohne Anstoß, sowohl Juden als Griechen [damit sind die Völker gemeint] als auch der Versammlung Gottes“ (1Kor 10,32).

Hier werden also alle drei Gruppierungen unter den Menschen angedeutet. Gemäß den Aussagen der Bibel gehen diese drei Gruppen jeweils ihrer eigenen Zukunft entgegen. […]

Israel und die Zukunft dieses Volkes

Rückblick

Von alters her gibt es verschiedene Auffassungen über die Zukunft des Volkes Israel:

  • Das Volk Israel hat als Volk zwar noch eine staatliche, jedoch keine gottesdienstliche Zukunft mehr.
  • In der Endzeit werden sich viele Juden bekehren und nach Kanaan zurückkehren. Sie bilden dort kein geistliches Volk mit Tempel und jüdischem Gottesdienst. Ihre Zukunft wird im Rahmen der Kirche verwirklicht (so u.a. Wilhelm à Brakel, geb. 1635).
  • Israel hat eine Zukunft außerhalb des kirchlichen Rahmens. Nach der Aufnahme der Gemeinde nimmt Gott den Faden mit Israel wieder auf und die unerfüllten Prophezeiungen des Alten Testaments werden dann buchstäblich in Erfüllung gehen. Diese Ansicht stammt von ca. 1830 aus Irland und England, wo durch Christen aus allerlei Kirchenverbänden auf Schloss Powerscourt Konferenzen durchgeführt wurden zu der Frage, welche Prophezeiungen des Alten Testaments noch nicht erfüllt worden sind.

Seinerzeit habe ich eine Broschüre mit dem Titel Het Israëlprobleem[2] („Das Israelproblem“) geschrieben und fünf Gründe genannt, die meines Erachtens angeben, dass Israel mehr zu erwarten hat als nur eine staatliche Zukunft. Ich nannte dafür:

  • die bedingungslosen Verheißungen Gottes, die den Vätern gegeben sind
  • die Unverbrüchlichkeit des Bundes Gottes mit dem Volk Israel
  • die Wiederherstellungsprophezeiungen aus der Zeit vor der Verbannung, deren Erfüllung unmöglich in der Rückkehr aus Babel unter Josua und Serubbabel gesehen werden kann
  • die Prophezeiungen aus der Zeit nach der Verbannung, deren Erfüllung also nicht die Rückkehr unter Josua und Serubbabel sein kann
  • die Aussagen des Neuen Testaments

Dieser Artikel, der sich vornehmlich mit der Zukunft Israels beschäftigt, lässt es nicht zu, dies näher zu erläutern. Vielleicht komme ich in einem separaten Artikel auf diese Punkte noch zurück. Aber vielleicht ist diese Broschüre auch noch aus zweiter Hand erhältlich. Wir fahren jetzt zunächst mit unserem Thema fort, und zwar mit einem Rückblick auf das, was in der hinter uns liegenden Zeit stattgefunden hat.

Jüngere Geschichte

  • 1870–1871 fand der Deutsch-Französische Krieg statt. Nach diesem Krieg wurde der jüdische Kapitän Dreyfus (1859–1935) des Verrats beschuldigt. Schließlich wurde er zwar freigesprochen, doch durch alle Aufregung kam bei den Juden die Idee einer jüdischen Nation auf. Das Streben, einen jüdischen Staat zu errichten, wurde Zionismus genannt. Schon vor dem Deutsch-Französischen Krieg gab es ein zionistisches Streben. Bereits 1862 war ein Buch eines gewissen Moses Hess [1812–1875] mit dem Titel Rom und Jerusalem erschienen. Der Zionismus wurde allerdings stark vorangetrieben durch Herzl, der bei der Behandlung der Dreyfus-Sache gegenwärtig war. Er schrieb unter anderem ein Buch mit dem Titel Der jüdische Staat (1896). Herzl dachte dabei nicht unbedingt an einen Staat im Land Kanaan.

  • 1914–1918 gab es den Ersten Weltkrieg. Eine wichtige Folge dieses Krieges war, dass das Land Palästina oder Kanaan im Prinzip freikam für Israel, denn die türkische Herrschaft über dieses Land war nach dem Krieg vorbei. Palästina fiel in den Zuständigkeitsbereich von England. Das bedeutete noch nicht die Aufrichtung eines jüdischen Staates, denn dazu gab es noch allerlei Hindernisse. Darüber hinaus waren die Juden selbst allgemein gesprochen dazu noch nicht bereit.

  • 1940–1945 fand der Zweite Weltkrieg statt. Die Folgen des Holocaust in Deutschland und der Antisemitismus in diversen Ländern machte – wie jemand es mal ausdrückte – das Volk frei für das Land. Kurz darauf wurde der Staat Israel errichtet, nämlich im Jahr 1948. Danach fanden alle möglichen Entwicklungen statt, zum Beispiel der Krieg mit den Arabern, der Sechs-Tage-Krieg, der Jom-Kippur-Krieg. Trotz Krieg und Kriegsgefahr nahm die Bevölkerung in dem Land stark zu.

Vorausschau

Wir leben nun ein halbes Jahrhundert später, und in all der Zeit fungiert der Nahe Osten als ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Wir haben den Auftritt Saddam Husseins im Irak miterlebt, der sich als eine Art „Nebukadnezar der Zweite“ betrachtete. So wie es nun scheint, ist seine Rolle so gut wie beendet,[3] jedoch ist die Gegnerschaft der Araber gegen Israel nicht verschwunden, im Gegenteil. Das Problem mit den Palästinensern ist riesengroß. Wenn wir uns allerdings die Frage stellen, wie es mit Israel weitergeht, wagen wir uns nicht an eine politische Prognose. Das ist überhaupt nicht der Ansatz dieses Artikels. Die große Frage ist nämlich: Was sagt die Schrift über die Zukunft des Volkes Israel? Wir wollen durch die Brille der Schrift vorausschauen. Es ist dann allerdings zu beachten, nicht eine durch uns gefärbte Brille daraus zu machen, und das ist gar nicht so einfach.

Ist die Rückkehr ins Land eine Erfüllung der Heilsprophezeiungen des Alten Testaments? Bevor wir uns mit der Zukunft Israels beschäftigen, müssen wir zunächst ein anderes Problem besprechen, und zwar, ob die Rückkehr der Juden ins Land und die Aufrichtung des Staates Israel Erfüllungen der Heilsprophezeiungen des Alten Testaments sind.

Für einen immer kleiner werdenden Teil orthodoxer Christen hat, was wir miterlebt haben, nichts mit diesen Prophezeiungen zu tun (s.o. Auffassung). Gemäß diverser – vor allen Dingen evangelischer – Christen haben die Geschehnisse des letzten halben Jahrhunderts alle damit zu tun. Sie sehen in den Ereignissen absolut die Erfüllung der alttestamentlichen Heilsprophezeiungen über die Rückkehr des Volkes in das Land der Väter.

Es mag diesen letzten Mitgläubigen komisch in den Ohren klingen, aber wir sind davon nicht überzeugt. Beachte, wir sagen nicht, dass die Rückkehr nach Palästina nichts mit den Prophezeiungen zu tun hat, aber sie ist nicht die Erfüllung der Heilsprophezeiung bezüglich des Volkes Israel. Wir haben hierfür die folgenden vier Argumente:

  1. Die Rückkehr, über die die Bibel spricht, wird als eine Rückkehr nach der Bekehrung des Volkes angegeben. Dazu kann auf folgende Schriftstellen verwiesen werden: 3. Mose 26,33-46; 4. Mose 4,27-31; 30,6 (4:27) Nach dem Befehl Aarons und seiner Söhne soll jeder Dienst der Söhne der Gersoniter sein hinsichtlich all ihrer Traglast und all ihres Dienstes; und ihr sollt ihnen den Dienst all dessen auftragen, was sie zu tragen haben. (4:28) Das ist der Dienst der Familien der Söhne der Gersoniter am Zelt der Zusammenkunft; und ihr Dienst sei unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. (4:29) Die Söhne Meraris – nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern sollst du sie mustern; (4:30) von dreißig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren sollst du sie mustern, alle, die in die Arbeit treten, um den Dienst am Zelt der Zusammenkunft zu verrichten. (4:31) Und dies ist es, was sie tragen sollen, nach ihrem ganzen Dienst am Zelt der Zusammenkunft: die Bretter der Wohnung und ihre Riegel und ihre Säulen und ihre Füße“ „(30:6) Wenn aber ihr Vater ihr gewehrt hat an dem Tag, als er es hörte, so sollen alle ihre Gelübde und alle ihre Verpflichtungen, die sie auf ihre Seele genommen hat, nicht bestehen; und der HERR wird ihr vergeben, weil ihr Vater ihr gewehrt hat.“; Jeremia 29,11-14 (11) Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang und Hoffnung zu gewähren. (12) Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ich werde auf euch hören. (13) Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen; (14) und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR. Und ich werde eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der HERR; und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von wo ich euch weggeführt habe.“; Hosea 3,3-5 (3) Und ich sprach zu ihr: Du sollst mir viele Tage so bleiben, du sollst nicht huren und keinem Mann angehören; und so werde auch ich dir gegenüber tun. (4) Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten und ohne Schlachtopfer und ohne Bildsäule und ohne Ephod und Teraphim. (5) Danach werden die Kinder Israel umkehren und den HERRN, ihren Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden sich zitternd zu dem HERRN und zu seiner Güte wenden am Ende der Tage.“.

  2. Diese Rückkehr betrifft nicht nur die zwei Stämme, sondern auch die zehn Stämme, die dabei wieder ein Ganzes bilden werden. Siehe Jesaja 11,12 „Und er wird den Nationen ein Banner erheben und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Zerstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde.“; Jeremia 3,18; 30,3; 37,22.

  3. Bei dieser Rückkehr werden die Völker Israel in das Land zurückbringen und Israel zu Diensten sein. Siehe Jesaja 14,1.2; 49,22.23; 60,9.10; 61,5.6 (14:1) Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch erwählen und wird sie in ihr Land einsetzen. Und der Fremde wird sich ihnen anschließen, und sie werden sich dem Haus Jakob zugesellen. (14:2) Und die Völker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen; und das Haus Israel wird sie sich zu Knechten und zu Mägden aneignen im Land des HERRN. Und sie werden die gefangen wegführen, die sie gefangen wegführten, und werden herrschen über ihre Bedrücker.“ „(49:22) So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Völkern hin mein Banner aufrichten; und sie werden deine Söhne in ihrem Schoß bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen werden. (49:23) Und Könige werden deine Wärter sein, und ihre Fürstinnen deine Ammen; sie werden sich vor dir niederwerfen mit dem Gesicht zur Erde und den Staub deiner Füße lecken. Und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin: Die auf mich harren, werden nicht beschämt werden.“ „(60:9) Denn auf mich hoffen die Inseln, und die Tarsis-Schiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen und ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zu dem Namen des HERRN, deines Gottes, und zu dem Heiligen Israels, weil er dich herrlich gemacht hat. (60:10) Und die Söhne der Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Könige dich bedienen; denn in meinem Grimm habe ich dich geschlagen, aber in meiner Huld habe ich mich deiner erbarmt.“ „(61:5) Und Fremde werden dastehen und eure Herden weiden, und Ausländer werden eure Ackerbauern und eure Weingärtner sein. (61:6) Ihr aber, ihr werdet Priester des HERRN genannt werden; Diener unseres Gottes wird man euch nennen. Ihr werdet die Reichtümer der Nationen genießen und in ihre Herrlichkeit eintreten.“.

  4. Diese Rückkehr wird mit dem Auszug aus Ägypten verglichen. Die mächtige Hand Gottes wird dann von den Völkern gesehen werden, und sein Gericht wird innerhalb des Volkes selbst spürbar sein, denn genau wie in der Wüste damals werden die Gottlosen und Widerspenstigen unter Israel ausgerottet werden (s. Hes 20,35-44).

Wie sehen wir die Rückkehr in das Land denn nun?

Das Obenstehende lässt natürlich die Frage offen, wie wir denn nun die Rückkehr des Volkes und die Aufrichtung des Staates Israels sehen. Es gibt zwei Aspekte, die wir dabei berücksichtigen müssen.

Der erste Aspekt ist, ob möglicherweise eine Wiederherstellung der Juden im Unglauben in der Schrift angezeigt wird, die noch nicht die Erfüllung der Heilsprophezeiungen beinhaltet.
Der zweite Aspekt ist, ob die Rückkehr der Juden in der vergangenen Zeit nicht eine vorausgehende Notwendigkeit ist, um die Prophezeiungen Sacharjas und die des Neuen Testaments in Erfüllung gehen zu lassen.

  1. Was den ersten Aspekt betrifft, so verweist man auf Jeremia 16,16 „Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der HERR, dass sie sie fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, dass sie sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.“. Die beiden vorhergehenden Verse, Jeremia 16,14.15 (14) Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da nicht mehr gesagt werden wird: „So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!“ – (15) sondern: „So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel heraufgeführt hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie vertrieben hatte!“ Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe.“, zeigen eine Rückkehr auf, aber Vers 16 spricht dann über Fischer und Jäger, die der Herr entbietet, um das Volk ins Land zu jagen, und dann geht es nicht um eine heilsreiche Rückkehr, sondern um eine Rückkehr mit dem Zutun der Völker. Andere vertreten die Auffassung, dass Vers 16 den Versen 14 und 15 vorausgehe, und sehen in diesem Vers die Zerstreuung des Volkes, die der Rückkehr vorausgeht.

    Besser ist, dann auch auf Hesekiel 37,1-14 zu verweisen. Es geht dort um die Sammlung der verdorrten Gebeine, die das Volk Israel darstellen. Das In-Bewegung-Kommen und Wieder-Zusammenfügen ist die eine Sache (Hes 37,8 „Und ich sah: Und siehe, es kamen Sehnen über sie, und Fleisch wuchs, und Haut zog sich darüber obenher; aber es war kein Odem in ihnen.“), das Hineinkommen des Odems [oder Geistes] ist eine zweite. Ersteres könnte dann auf die „politische“ Wiederherstellung hindeuten, das Zweite auf die „geistliche“ Wiederherstellung.

  2. Der zweite Aspekt ist klarer anzugeben. Die Prophezeiung Sacharjas spricht über den Zustand des Volkes im Land. Dieser Zustand war und ist jedoch weit vom Ideal entfernt. Es ist die Rede davon, dass Jerusalem ein Laststein sein wird, den alle Nationen tragen müssen, und es ist die Rede von der Belagerung der Stadt, jedoch auch von einer göttlichen Befreiung. Nachdem der Geist der Gnade und des Flehens über sie ausgegossen wurde (s. Sach 12), werden die Einwohner dabei den sehen, „den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10). Wenn die Not am größten ist und die Feinde die Stadt einnehmen wollen, wird der HERR zu ihrer Rettung ausziehen und seine Füße werden auf dem Ölberg stehen (s. Sach 14). Danach wird eine herrliche Zeit für das Volk anbrechen, wobei man von Jahr zu Jahr nach Jerusalem hinaufziehen wird, um sich vor dem König niederzubeugen, dem HERRN der Heerscharen, und um auf eine neue Weise das Laubhüttenfest zu feiern, das von der Ruhe im Land spricht, das Gott ihnen gegeben hat.

    Eigentlich ist damit der zweite Aspekt hinreichend beleuchtet, wir können jedoch auch noch auf Prophezeiungen des Neuen Testaments verweisen, die angeben, dass ein Volk im Land sein muss, wenn sie in Erfüllung gehen sollen. Denk unter anderem an Offenbarung 11, wo von zwei Zeugen geredet wird, die in Jerusalem auftreten, während die Stadt noch durch die Völker zertreten wird.

Verfolgung Israels – Wie müssen wir diese sehen?

Wir können nun zu einer Skizzierung über das kommen, was mit dem Volk geschehen wird, bevor die Heilsprophezeiungen tatsächlich in Erfüllung gehen. Diese Skizzierung beginnt mit der traurigen Tatsache, dass für das Volk Israel noch eine Zeit großer Drangsal anbrechen wird. Darüber sollten wir nur mit Tränen in den Augen sprechen und schreiben. Hat das jüdische Volk denn noch nicht genug durchgemacht? Die äußerst prekäre Frage dabei ist, warum Gott dies zugelassen hat und zulassen wird.

  1. Auf diese Frage sind einige undurchdachte Antworten gegeben worden, die ich hier nicht alle besprechen möchte. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass alles, was über Israel gekommen ist – auch die Zucht seitens Gottes –, beweist, dass Israel Gottes Volk ist! In Jeremia 46,28 „Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht der HERR, denn ich bin mit dir. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich vertrieben habe, den Garaus machen; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“ steht ein sehr wichtiger Text: „Ich werde allen Nationen, wohin ich dich vertrieben habe, den Garaus machen; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“ Lies auch Jeremia 30,11 „Denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu retten. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich zerstreut habe, den Garaus machen; nur dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“. Eine gleichartige Aussage finden wir in Amos 3,2: „Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich alle eure Ungerechtigkeiten an euch heimsuchen.“

    Eine Illustration kann hier nützlich sein. Einige Jungen drangsalieren eine Familie. Nachbarn schalten sich ein, aber es hilft nichts. Dann radelt ein Mann vorbei, der einen der Jungen herauspickt, ihm eine Ohrfeige gibt und ihn nach Hause schickt. Zuschauer fragen: „Warum fasst du nicht die ganze Bande so an?“ Darauf antwortet der Mann: „Dieser Junge ist mein Sohn, über den ich etwas zu sagen habe. Die anderen sind nicht meine Kinder.“ Nun, Israel ist Gottes Volk, sein „Sohn“ (s. 2Mo 4,22 „Und du sollst zum Pharao sagen: So spricht der HERR: Mein Sohn, mein erstgeborener, ist Israel;“). Aus diesem Bild darf man nicht schlussfolgern, dass die anderen Völker frei ausgehen werden. Jeremia 46,28 „Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht der HERR, denn ich bin mit dir. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich vertrieben habe, den Garaus machen; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“ deutet das auch schon an, aber es geht ja jetzt um die Zukunft Israels.

  2. Zusätzlich muss gesagt werden, dass Israel sich in dem Zustand befindet, den Hosea beschreibt, wenn er die Worte Gottes zitiert, nämlich dass die Kinder Israel „Lo-Ammi“ sind, das heißt „nicht mein Sohn“. Das bedeutet nicht, dass Gott mit Israel abgeschlossen hat, sondern dass Er sie nicht öffentlich als „seinen Sohn“ anerkennen und öffentlich für sie in die Bresche springen kann. Wir müssen nämlich unterscheiden zwischen der öffentlichen und  der verborgenen Regierung Gottes. Dann regiert Gott nämlich doch und ist mit seinem Volk beschäftigt, Er wirkt jedoch hinter den Kulissen. Das Buch Esther illustriert dies. Auf diese Weise müssen wir die Rückkehr der Juden und die Aufrichtung des Staates Israel sehen. Gott ist am Werk, wählt aber nicht öffentlich die Seite seines Volkes. Das geschieht erst, wenn die Juden sich zu Gott bekehren, was in der Zukunft geschehen wird.

  3. Ein anderer Punkt zum Nachdenken ist die Aktivität Satans. Dieser große Gegner Gottes will sein Werk vernichten und hat dazu zwei Pfeile in seinem Köcher. Der eine Pfeil richtet sich gegen den „Samen der Frau“ (1Mo 3,15), was schlussendlich auf den Herrn Jesus abzielt, auf den Messias Israels. Satan wollte Ihn vernichten. Wir sehen das sehr stark in dem Kindermord in Bethlehem. Herodes war das Instrument, dessen Satan sich bediente. Seine Absicht misslang jedoch. Also richtete sich Satan gegen Jesus von Nazareth, und er bekam die Führer der Juden und Pilatus, den Führer aus den Nationen, so weit, dass Jesus Christus gekreuzigt wurde. Was nach Satans Sieg aussah, wurde allerdings gerade seine Niederlage (s. Heb 2,14 „Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel,“). Christus stand aus den Toten auf und setzte sich zur Rechten Gottes, und Er wird einmal wiederkommen, um seine königliche Herrschaft auf der Erde zu befestigen.

    Der erste Pfeil richtete sich gegen den Messias des Volkes, sein zweiter Pfeil richtete sich gegen das Volk des Messias. Satan versucht, das Volk zu vernichten. Ein lebendiges Beispiel davon ist das Auftreten Hamans, so wie das im Buch Esther beschrieben wird. Der Anschlag misslang.

    Ein scheußliches Beispiel für den Versuch Satans, das jüdische Volk auszurotten, ist das Auftreten der Nazis während des Zweiten Weltkriegs; in dem schrecklichen Holocaust wurden sechs Millionen Juden ermordet. Das Auftreten Hitlers und seiner Trabanten war darauf ausgerichtet, das jüdische Volk auszurotten, und er war zweifellos ein Instrument in der Hand Satans.

  4. Verschiedene Christen haben in der Vergangenheit und heute das schreckliche Leiden Israels mit der Verwerfung von Christus begründet und zitieren dabei die Worte: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder“ (Mt 27,25). Die Verwerfung von Christus ist eine schreckliche Tatsache, und die Worte der Führer des Volkes waren sehr ernst. Der Zorn Gottes ist deswegen seinerzeit über die widerspenstigen Juden gekommen, wie Paulus es ausdrückt: „Der Zorn ist völlig über sie gekommen“ (s. 1Thes 2,16b „indem sie uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit sie errettet werden, um so ihre Sünden allezeit voll zu machen; aber der Zorn ist völlig über sie gekommen.“ und lies dann 1Thes 2,14-16a (14) Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Versammlungen Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch jene von den Juden, (15) die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns durch Verfolgung weggetrieben haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen entgegen sind, (16) indem sie uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit sie errettet werden, um so ihre Sünden allezeit voll zu machen; aber der Zorn ist völlig über sie gekommen.“). Paulus spricht über das, was geschehen ist und was sein Ende fand in der Verwüstung Jerusalems im Jahr 70 n.Ch. Aber man darf das nicht durch die Jahrhunderte weiterführen, wie Chrysostomos und Luther das in der Vergangenheit getan haben und manche das noch tun. Wir müssen bedenken, dass Gott die Sünde eines Vaters nicht ohne Weiteres auf die Kinder umlenkt. Lies dazu Hesekiel 18 in Gänze! Des Weiteren müssen wir bedenken, dass 2. Mose 20,5 „Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und an der vierten Generation derer, die mich hassen;“, wo steht, dass „Gott die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern“, nur für die Kinder gilt, die in den Spuren der Väter leben und auf dieselbe Weise sündigen wie sie. Schlage dann Matthäus 23,35.36 (35) damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde: von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Sacharjas, des Sohnes Berekjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. (36) Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen.“ auf, wo wir sehen, wie dieser Grundsatz in geistlicher Hinsicht funktioniert, denn die jüdischen Führer werden als mitverantwortlich für das Blut Abels gesehen, denn in geistlicher Hinsicht sind sie Söhne Kains und handeln genau so, wie er es tat, indem er seinen Bruder ermordete. Lies dazu Apostelgeschichte 7,52.53 (52) Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten zuvor verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, (53) die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht beachtet habt.“.

  5. Dennoch gibt es eine Sache, die wir berücksichtigen müssen, und das ist die Frage nach dem Bund, den Gott mit Israel geschlossen hat, woran zwei Dinge verknüpft sind: Einerseits gab es die Verheißung von Segen, wenn Israel in den Wegen des Herrn wandeln würde (s. 3Mo 26,1-13); andrerseits gab es den Fluch, der kommen würde, wenn das Volk dies nicht tat (s. 3Mo 26,14-46). Nun, die Dinge, die in den letztgenannten Versen aufgezählt sind, sind über das Volk gekommen, und der Fluch wird aufgehoben werden, wenn sich das Volk zu Gott bekehrt (3Mo 26,40-42 (40) Und sie werden ihre Ungerechtigkeit bekennen und die Ungerechtigkeit ihrer Väter infolge ihrer Treulosigkeit, die sie gegen mich begangen haben, und besonders deshalb, weil sie mir widerstanden haben (41) und ich ihnen widerstand und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Wenn dann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen, (42) so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken; und auch meines Bundes mit Isaak und auch meines Bundes mit Abraham werde ich gedenken, und des Landes werde ich gedenken.“!). Lies auch 3. Mose 26,44.45 (44) Aber selbst auch dann, wenn sie im Land ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht verachten und sie nicht verabscheuen, sie zu vernichten, meinen Bund mit ihnen zu brechen; denn ich bin der HERR, ihr Gott. (45) Und ich werde ihnen meines Bundes mit den Vorfahren gedenken, die ich aus dem Land Ägypten vor den Augen der Nationen herausgeführt habe, um ihr Gott zu sein. Ich bin der HERR.“, wo steht, dass Gott seinen Bund mit dem Volk nie endgültig brechen wird, sondern dass Er ihrer zum Guten gedenken wird.

Hiermit ist nicht alles gesagt. Es bleiben noch genügend Fragen übrig, jedoch können wir mit den oben genannten Punkten im Hinterkopf vor undurchdachten Aussagen bewahrt bleiben. Wir können also jetzt dazu übergehen, zu untersuchen, was die Schrift über die zukünftige Zeit der großen Drangsal sagt.

Die Zeit der großen Drangsal

Über diese Zeit, die manchmal auch mit anderen Ausdrücken benannt wird, ist in den nachfolgenden Schriftstellen die Rede:

  1. Jesaja 10,22; 28,22: In diesen Schriftstellen ist die Rede von einer „Vertilgung“ im Land, „die fest beschlossen ist“. Diese Vertilgung wird nicht für ganz Israel gelten, es wird einen Überrest geben (Jes 10,20 „Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Überrest Israels und das Entronnene des Hauses Jakob sich nicht mehr stützen auf den, der es schlägt; sondern es wird sich stützen auf den HERRN, den Heiligen Israels, in Wahrheit.“). Das ist ein tröstliches Wort, aber auch ein ernstes Wort: Es wird nur ein Rest übrigbleiben (Jes 10,22a „Denn wenn auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres wäre, nur ein Überrest davon wird umkehren. Vertilgung ist fest beschlossen, sie bringt einherflutend Gerechtigkeit.“). Diese Vertilgung wird in der Zeit stattfinden, in der sich der Rest Israels bekehrt, was auf die Endzeit hindeutet. Lies Jesaja 28,14 „Darum hört das Wort des HERRN, ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist!“, um hierzu eine Erklärung zu haben.

  2. Jeremia 30,1-11: Die Worte, die hier stehen, sprechen von einer Wende hinsichtlich des Schicksals des Volkes und von Rettung vonseiten Gottes. Dies wird allerdings an einem Tag geschehen, an dem Schreckliches eintreten wird: „Wehe, denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob!“ Die Verse 8 bis 11 zeigen, dass dies unmittelbar vor der glorreichen Wiederherstellung Israels stattfinden wird.

  3. Daniel 9,27: Dieser Abschnitt handelt von der letzten der 70 Wochen, die über das Volk und die Stadt bestimmt sind. In der 70. Jahrwoche wird der Bund für viele schwer [fest beschlossen] werden. In der Mitte dieser „Woche“ werden in dem wiederhergestellten Tempel Schlachtopfer und Speisopfer aufhören, und auf Gräuel-Flügeln wird ein Verwüster kommen. Diese Verwüstung ist fest beschlossen. In gewissem Sinn hat diese Prophezeiung in Antiochus Epiphanes von Syrien eine Vorerfüllung erhalten. Dies ist aber nicht die endgültige Erfüllung, wie aus Matthäus 24,15 „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –,“ und Markus 13,14 „Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sollte – wer es liest, beachte es –, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen;“ (vgl. auch Lk 21,20-28) ersichtlich ist, denn der Herr Jesus kündigt diese Geschehnisse als eine zukünftige Tatsache an. Auch wurden diese Worte nicht endgültig erfüllt, als Titus Jerusalem einnahm, denn der Text in den genannten Schriftstellen verbindet diese Ereignisse mit der Endzeit und dem Kommen von Jesus Christus (Mt 24,30.31 (30) Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. (31) Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.“ und Lk 21,27 „Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit.“).

  4. Daniel 12,1: Dieser Vers enthüllt, dass es eine Zeit der Drangsal geben wird, wie es sie nicht gegeben hat, seitdem Völker existieren. In dieser Zeit wird das Volk Daniels entkommen, die, die in dem Buch geschrieben stehen. Lies das ganze Kapitel, um ein Bild von dieser besonderen Zeit zu erhalten. Diese Zeit wird gekennzeichnet sein von dem Auftreten des falschen Messias in Israel, der gleichzeitig der Antichrist ist, der durch den Apostel Johannes angekündigt wird. Kennzeichnend sind die Stellen, die die Zeitspanne dieser Drangsal angeben:
    • In Daniel 7,25 „Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.“ wird angegeben, dass das „Horn“, das ist der falsche König, das Messias-Plagiat, die Heiligen der höchsten Örter vernichten wird: eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit.
    • In Daniel 9,27 „Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“ wird über die Zeitspanne einer halben Woche gesprochen. Darunter müssen wir eine Woche von 7 Jahren verstehen.
    • In Daniel 12,7 „Und ich hörte den in Leinen gekleideten Mann, der oben über dem Wasser des Stromes war, und er erhob seine Rechte und seine Linke zum Himmel und schwor bei dem, der ewig lebt: Eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit. Und wenn die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes vollbracht sein wird, dann werden alle diese Dinge vollendet sein.“ wird genau wie in Daniel 7,25 „Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.“ über eine Zeit gesprochen, Zeiten und eine halbe Zeit, dass ein Ende für die vernichtende Macht des heiligen Volkes kommt.
    • In Offenbarung 11,2 „Und den Hof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miss ihn nicht; denn er ist den Nationen gegeben worden, und sie werden die heilige Stadt 42 Monate zertreten.“ wird gesagt, dass die heilige Stadt 42 Monate durch die Nationen zertreten werden wird. In derselben Zeit treten zwei Zeugen auf, die 1260 Tage prophezeien werden. Wenn sie getötet werden, liegen ihre Körper in den Straßen der Stadt, in der auch ihr Herr gekreuzigt wurde (Off 11,8 „Und ihr Leichnam wird auf der Straße der großen Stadt liegen, die geistlicherweise Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde.“). Unverwechselbar ein Hinweis auf Jerusalem.
    • In Offenbarung 12,6 „Und die Frau floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, damit man sie dort ernähre 1.260 Tage.“ finden wir denselben Hinweis über 1260 Tage, da allerdings in Verbindung mit der Ernährung der Frau, die deutlich Israel darstellt, denn ihr Kind, das entrückt wird, ist der Herr Jesus. Er ist aus Israel entsprossen.
    • In Offenbarung 12,14 „Und der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliege, an ihre Stätte, wo sie ernährt wird eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, fern vom Angesicht der Schlange.“ treffen wir wieder auf die Zeitangabe aus Daniel 7,25 „Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.“, nämlich dass die Frau in der Wüste ernährt wird, in Sicherheit gebracht vor der Schlange: Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit.
    • In Offenbarung 13,5 „Und ihm wurde ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und ihm wurde Gewalt gegeben, 42 Monate zu wirken.“ finden wir wieder die Nachricht von 42 Monaten, womit die Freimacht des Drachens gegen Gott angegeben wird.

Die Zeit der großen Drangsal ist also 3 ½ Jahre.

  1. Nebst dem Auftreten des Antichristen gibt es auch umliegende Völker, die Israel bedrängen werden. Ich beschränke mich mit dem Hinweis auf Sacharja 12–14 und Hesekiel 20.

Wichtige Aussagen der Schrift über die Zukunft Israels

In Verbindung mit diesem ernsten Zukunftsaspekt ist es äußerst wichtig, den folgenden Kernaussagen Aufmerksamkeit zu schenken.

„Nicht ewig rechten“

Wir begegnen dieser Aussage[4] in verschiedenen Schriftstellen, die über die Tatsache sprechen, dass Gottes Zorn das Land und das Volk treffen wird. Die Textstellen unterstreichen, was oben gesagt wurde über die ernste Zucht Gottes über Israel. Doch dann folgt die tröstliche Mitteilung, dass Gott nicht für immer rechten wird mit seinem Volk. Letzteres widerlegt die Behauptung derer, die sagen, dass Israel keine geistliche Zukunft mehr hätte. In dieser Hinsicht siehe:

  • Jeremia 4,22-26 (22) Denn mein Volk ist närrisch, mich kennen sie nicht; törichte Kinder sind sie und unverständig. Weise sind sie, Böses zu tun; aber Gutes zu tun, verstehen sie nicht. (23) Ich schaue die Erde an, und siehe, sie ist wüst und leer; und zum Himmel, und sein Licht ist nicht da. (24) Ich schaue die Berge an, und siehe, sie beben; und alle Hügel schwanken. (25) Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Vögel des Himmels sind geflohen. (26) Ich schaue, und siehe, der Karmel ist eine Wüste; und alle seine Städte sind niedergerissen vor dem HERRN, vor der Glut seines Zorns.“ und achte dabei auf die Verheißung des Nicht-endgültig-Abrechnens in Jeremia 4,27 „Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll eine Wüste werden; doch will ich es nicht völlig zerstören.“
  • Jeremia 5,1-9 mit der Verheißung des Nicht-endgültig-Abrechnens in Jeremia 5,10 „Ersteigt seine Mauern und zerstört, doch richtet ihn nicht völlig zugrunde; nehmt seine Ranken weg, denn sie sind nicht des HERRN.“
  • Jeremia 5,5-17 und die Verheißung in Jeremia 5,18 „Aber auch in jenen Tagen, spricht der HERR, werde ich euch nicht den Garaus machen.“
  • Jeremia 30,7 „Wehe, denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob! Doch er wird aus ihr gerettet werden.“, worauf oben schon hingewiesen wurde, und beachte die Verheißung in Jeremia 30,11 „Denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu retten. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich zerstreut habe, den Garaus machen; nur dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“
  • Jeremia 46,27.28 (27) Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken. (28) Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht der HERR, denn ich bin mit dir. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich vertrieben habe, den Garaus machen; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.“, wo die Rede ist von dem Land ihrer Gefangenschaft (V. 27) mit der Verheißung des Nicht-endgültig-Abrechnens (V. 28)

Wiederherstellung nach Bekehrung

Die Schrift spricht durchaus von einer Rückkehr und Wiederherstellung des Volkes im Land, was aber erst nach der Bekehrung des Volkes stattfindet. Das richtet sich gegen die, die in der politischen Wiederherstellung des Volkes nach 1948 eine göttliche Wiederherstellung zu sehen meinen, über die die Propheten geredet hätten. Sieh zur Untermauerung dieses Gedankens, dass es Wiederherstellung erst nach der Bekehrung gibt, die folgenden Schriftstellen: 5. Mose 4,27-31; 30,1-4 (4:27) Und der HERR wird euch unter die Völker zerstreuen, und ihr werdet übrig bleiben, ein zählbares Häuflein unter den Nationen, wohin der HERR euch führen wird; (4:28) und ihr werdet dort Göttern dienen, dem Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, die nicht sehen und nicht hören und nicht essen und nicht riechen. (4:29) Aber ihr werdet von dort den HERRN, deinen Gott, suchen; und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst. (4:30) In deiner Bedrängnis, und wenn alle diese Dinge dich treffen werden am Ende der Tage, wirst du umkehren zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen. (4:31) Denn ein barmherziger Gott ist der HERR, dein Gott; er wird dich nicht lassen und dich nicht verderben und wird den Bund deiner Väter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat.“ „(30:1) Und es wird geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin der HERR, dein Gott, dich vertrieben hat, (30:2) und umkehrst zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele – (30:3) so wird der HERR, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen; und er wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat. (30:4) Wenn deine Vertriebenen am Ende des Himmels wären, so wird der HERR, dein Gott, dich von dort sammeln und dich von dort holen;“; Jesaja 1,27; 10,21.22; 59,20 (1:27) Zion wird erlöst werden durch Gericht, und seine Rückkehrenden durch Gerechtigkeit.“ „(10:21) Der Überrest wird umkehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott. (10:22) Denn wenn auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres wäre, nur ein Überrest davon wird umkehren. Vertilgung ist fest beschlossen, sie bringt einherflutend Gerechtigkeit.“ „(59:20) Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, die in Jakob von der Übertretung umkehren, spricht der HERR.“; Jeremia 3,14-18.22; 29,14; 31,18 (3:14) Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich habe mich mit euch vermählt; und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einer Familie, und euch nach Zion bringen. (3:15) Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht. (3:16) Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Land mehrt und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht der HERR, so wird man nicht mehr sagen: „Die Lade des Bundes des HERRN“; und sie wird nicht mehr in den Sinn kommen, und man wird sich nicht mehr an sie erinnern und sie nicht suchen, und sie wird nicht wieder gemacht werden. (3:17) In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron des HERRN nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens des HERRN in Jerusalem; und sie werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens nachwandeln. (3:18) In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel ziehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.“ „(3:22) Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder; ich will eure Abtrünnigkeiten heilen. „Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott.“ „(29:14) und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR. Und ich werde eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der HERR; und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von wo ich euch weggeführt habe.“ „(31:18) Wohl habe ich Ephraim klagen hören: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein nicht ans Joch gewöhntes Kalb; bekehre mich, damit ich mich bekehre, denn du bist der HERR, mein Gott.“; Hosea 3,4.5; 5,15 (3:4) Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten und ohne Schlachtopfer und ohne Bildsäule und ohne Ephod und Teraphim. (3:5) Danach werden die Kinder Israel umkehren und den HERRN, ihren Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden sich zitternd zu dem HERRN und zu seiner Güte wenden am Ende der Tage.“ „(5:15) Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie sich schuldig bekennen und mein Angesicht suchen. In ihrer Bedrängnis werden sie mich eifrig suchen.“.

„Die Gefangenschaft wenden“

Eine sehr wichtige Aussage ist die Verheißung des Herrn, dass Er das Schicksal seines Volkes wenden wird. Ich verweise auf folgende Texte, in denen wir dem Ausdruck „die Gefangenschaft wenden“ begegnen: 5. Mose 30,3.4 (3) so wird der HERR, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen; und er wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat. (4) Wenn deine Vertriebenen am Ende des Himmels wären, so wird der HERR, dein Gott, dich von dort sammeln und dich von dort holen;“; Jeremia 29,14; 30,3.18; 31,23; 32,44; 33,7.11.26 (29:14) und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR. Und ich werde eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der HERR; und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von wo ich euch weggeführt habe.“ „(30:3) Denn siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich die Gefangenschaft meines Volkes Israel und Juda wenden werde, spricht der HERR; und ich werde sie in das Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe, damit sie es besitzen.“ „(30:18) So spricht der HERR: Siehe, ich will die Gefangenschaft der Zelte Jakobs wenden und mich über seine Wohnungen erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem Hügel wieder erbaut und der Palast nach seiner Weise bewohnt werden;“ „(31:23) So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Dieses Wort wird man noch sprechen im Land Juda und in seinen Städten, wenn ich ihre Gefangenschaft wenden werde: Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!“ „(32:44) Man wird Felder für Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben und sie versiegeln und Zeugen nehmen im Land Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens. Denn ich werde ihre Gefangenschaft wenden, spricht der HERR.“ „(33:7) Und ich werde die Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden und werde sie bauen wie im Anfang.“ „(33:11) die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die sagen: Lobt den HERRN der Heerscharen, denn der HERR ist gut, denn seine Güte währt ewig! – die Stimme derer, die Lob in das Haus des HERRN bringen. Denn ich werde die Gefangenschaft des Landes wenden wie im Anfang, spricht der HERR.“ „(33:26) so werde ich auch die Nachkommen Jakobs und Davids, meines Knechtes, verwerfen, dass ich nicht mehr von seinen Nachkommen Herrscher nehme über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich werde ihre Gefangenschaft wenden und mich ihrer erbarmen.“; Hesekiel 39,25 „Darum, so spricht der Herr, HERR: Nun werde ich die Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und werde eifern für meinen heiligen Namen.“; Hosea 6,11 „Auch über dich, Juda, ist eine Ernte verhängt, wenn ich die Gefangenschaft meines Volkes wenden werde.“; Joel 3,1 „Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen.“; Amos 9,14 „Und ich werde die Gefangenschaft meines Volkes Israel wenden; und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und Gärten anlegen und deren Frucht essen.“; Zephanja 2,7; 3,20 (2:7) und es wird ein Landstrich sein für den Überrest des Hauses Juda: Sie werden darauf weiden und sich am Abend in den Häusern Askalons lagern; denn der HERR, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihre Gefangenschaft wenden.“ „(3:20) In jener Zeit werde icheuch herbeibringen und zu der Zeit euch sammeln; denn ich werde euch zum Namen und zum Lob machen unter allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euren Augen wenden werde, spricht der HERR.“. Viele dieser Texte haben in der Vergangenheit eine teilweise Erfüllung erfahren. Wenn wir sie jedoch im Zusammenhang lesen, wird klar, dass sie sich schlussendlich auf die Wende beziehen, die Gott seinem Volk in der Endzeit bereiten wird. Das gilt auch für die Texte im nachfolgenden Abschnitt.

Heil für Zion

Als vierte bemerkenswerte Aussage fällt die regelmäßig wiederkehrende Verheißung Gottes bezüglich des Heils für Zion, für Jerusalem, für das Volk und für das Land auf. Dieses Heil wurde weder in der Vergangenheit noch bis heute verwirklicht. Man denke an folgende Bibelstellen: Jesaja 2,1-5; 4,3.4; 9,1-6; 11; 14,1.2; 19,18-25; 24,23; 27,6.12.13; 29,22-24; 30,23-26; 32,15-20; 33,17-24; 35; 49,8-12.18-23; 50,11; 54,3.9.10; 60; 66. Das sind alles Abschnitte aus dem Buch Jesaja, das schon mal „das Evangelium des Alten Testaments“ genannt wird, besonders von denjenigen, die diese Heilsprophezeiungen auf die Kirche anwenden. Die Beschreibungen sind jedoch so israelitisch, dass man so eine Anwendung nicht durchziehen kann.

Nicht nur Jesaja redet über das zukünftige Heil Israels, auch andere Propheten tun das. Ich verweise auf Jeremia 30 und 33. Beachte dabei, dass Gott in diesen Kapiteln die Unverbrüchlichkeit seines Bundes mit dem Volk mit der Verordnung von Tag und Nacht und von Sonne und Mond vergleicht. Sieh dazu Jeremia 31,35.36 und 33,19-26. Sieh ebenfalls Hesekiel 36,22-38; 37,15-28; Zephanja 3,9-20 und Sacharja 14.

In Matthäus 24,29 „Sogleich aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.“ und Markus 13,19 „denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie sie seit Anfang der Schöpfung, die Gott schuf, bis jetzt nicht gewesen ist und nicht wieder sein wird.“ wird über die große Drangsal in Verbindung mit dem Volk Israel gesprochen. Das heißt aber nicht, dass die Gläubigen aus den Nationen mit dieser Drangsal nichts zu tun haben werden. Offenbarung 7,1-8 schildert uns nämlich einerseits das Versiegeln von 144.000 Personen aus allen Stämmen Israels. Allerdings reden die folgenden Verse in Offenbarung 7,9-16 über eine große Schar aus den Nationen, die niemand zählen kann; sie kommen aus der großen Drangsal und haben demnach diese Zeit auch miterlebt. Welche das sind, erfordert eine ausführliche Abhandlung und würde meinen Artikel zu lang werden lassen. Ich will aber darauf hinweisen, dass es in Offenbarung 7 deutlich um zwei verschiedene Sorten Jünger geht, wie oben beschrieben. Das beweist, dass wir uns dann in der nachchristlichen Zeit befinden, denn in der heutigen Zeit gibt es keine zwei Sorten getrennter Gläubige, sondern alle Gläubigen – ob sie aus dem Volk Israel zum Glauben gekommen sind oder aus den Nationen – bilden eine ungeteilte Gemeinde, die der Leib Jesu Christi ist (siehe u.a. 1Kor 12,13 „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“).

Hiermit bin ich ans Ende dieses Artikels gekommen. Ich hoffe und bete, dass er dazu dient, ein etwas klareres Bild von der Situation des Volkes Israel jetzt und in der Zukunft zu bekommen, und das zur Ehre des Herrn. Seine Treue uns gegenüber, aber auch seinem Volk Israel gegenüber, ist unverbrüchlich.


Originaltitel: „De toekomst van Israël“
Quelle: www.jaapfijnvandraat.nl

Übersetzung: Stephan Winterhoff

Anmerkungen

[1] Anm. d. Red.: Gemeint ist die Rubrik „Artikelen toekomst“ auf der Website von J.G. Fijnvandraat. Die Einleitung stammt aus „00 Artikelen over de Toekomst“.

[2] Anm. d. Red.: „Het Israëlprobleem“ erschien 1971/2 als Artikelserie in Bode van het Heil (Jahrgänge 114 und 115) und wurde später von Uitgevereij Medema in mehreren Auflagen herausgegeben. Siehe auch: www.verhoevenmarc.be.

[3] Anm. d. Red.: Saddam wurde 2006 im Irak hingerichtet.

[4] Anm. d. Red.: Die Aussage, dass Gott mit seinem irdischen Volk „nicht ewig rechten“ will, finden wir wörtlich in Jesaja 57,16 „Denn ich will nicht ewig rechten und nicht für immer ergrimmt sein; denn der Geist würde vor mir verschmachten, und die Seelen, die ich ja gemacht habe.“.

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Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

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