„Ich werde den Hirten schlagen …“
Matthäus 26,31

Jacob Gerrit Fijnvandraat

© SoundWords, online seit: 13.09.2016, aktualisiert: 01.05.2022

Leitvers: Matthäus 26,31

Matthäus 26,31: „Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.“

Angenommen, Sie werden gebeten, etwas über das Lebensende von Jesus von Nazareth zu erzählen, was würden Sie sagen? Vermutlich dies, dass einer seiner Jünger Judas hieß, Ihn verriet; dass seine Volksgenossen Ihn an die Römer überlieferten und dass der Stadthalter Pontius Pilatus Ihn unter dem Druck der Juden kreuzigen ließ. Hiermit würden Sie einigermaßen präzise das Geschehen wiedergegeben haben. Und doch hätten Sie dabei das Wichtigste nicht erwähnt. Sie hätten nur wiedergegeben, was sich „vor den Augen des Volkes Israel“ abspielte, doch den tieferen Sinn von dem, was stattfand, hätten Sie überhaupt nicht angesprochen.

Was mit Ihm geschehen sollte, hatte Jesus Christus seinen Nachfolgern klar vorausgesagt, und zwar tat Er es auf zwei Weisen. Oder besser gesagt, Er beleuchtete dies von zwei Gesichtspunkten aus.

Den Anteil, den die Menschen daran haben, erklärte Er seinen Nachfolgern. Dieser Anteil umfasste den Verrat von Judas, die Überlieferung durch die Juden in die Hände der Römer und die Kreuzigung. Darüber sprach Er mit seinen Jüngern auch über etwas anderes. Als Er über seine Gefangennahme und über seinen Tod sprach, zitierte Er einen Bibeltext aus dem Buch Sacharja 13,7, wo Gott sagt: „Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.“

Nicht nur die Menschen taten etwas, auch Gott tat etwas: Er schlug den Hirten. Was ist damit gemeint? Warum tat Er das? Die Menschen verstießen und töteten Christus aus religiösem Fanatismus und aus religiösem Neid. Jesus von Nazareth wies sie zu sehr auf ihre Fehler hin. Er machte ihre Sünde offenbar und verabscheute ihre Scheinheiligkeit. Das konnten sie nicht länger ertragen; seine Stimme musste getötet werden. Das ist klar aus der Bibel ersichtlich.

Doch warum schlug Gott Ihn? Das ist mit Argumenten nicht zu erklären. In Christus selbst gab es dazu keinen einzigen Anhaltspunkt. Er tat nie etwas zur Unehre Gottes, Er tat nicht einmal etwas unabhängig von Gott. Denn dann macht man trotz des „Guten“ doch etwas verkehrt. Doch nicht einmal das kam bei Jesus von Nazareth vor. Warum schlug Gott Ihn dann? Warum wurde es mitten am Tag finster auf Golgatha und warum musste Christus ausrufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt 27,46).

Die Antwort auf diese Frage kennen wir nur, weil Gott sie in der Bibel offenbart hat. Gott verließ Ihn, weil Christus auf dem Kreuz Sündenträger wurde. Weil Er dort meinen Platz als Sünder einnehmen und die Strafe tragen wollte. Der Prophet Jesaja sagte das vorher mit den Worten: „Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm“  (Jes 53,5).

Wenn das Kreuz nicht mehr wäre als eine Tat von Menschen, dann würden Sie und ich keinen einzigen Nutzen von dem Tod Christi haben. Das Kreuz ist jedoch auch eine Sache zwischen Gott und Christus. Hier stand Christus in unserem Gericht.

Vielleicht haben Sie das Lebensende von Jesus Christus noch nie in diesem Licht besehen. Vielleicht haben Sie es nie so sehen wollen, weil Sie nicht erkennen wollten, dass Sie ein Sünder sind, oder weil Sie nicht zugeben wollten, dass Ihre Sünden ein so ernstes Gericht verdienen. Doch ob Sie es annehmen wollen oder nicht, das Kreuz steht immer noch für den großen Beweis dieser Wahrheit: „Ich werde den Hirten schlagen.“

Wie verhängnisvoll, wenn Sie diesen Aspekt von Golgatha links liegen lassen. Golgatha zeigt die Wahrheit dieser Aussage auf: „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“ (Heb 10,31).  Das bedeutet nämlich ewige Finsternis und ewiges Verlassensein. Christus wollte beides auf sich nehmen, um für Sie das Licht sein zu können und um den Weg zu Gott für Sie zu öffnen. Besser gesagt: Er selbst ist der Weg. Glauben Sie an Ihn, dann erhält das Kreuz mehr als nur eine historische Bedeutung.


Originaltitel: „Ik zal de herder slaan …“
Quelle: www.jaapfijnvandraat.nl

Übersetzung: Stephan Winterhoff


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