Die Pharisäer-Falle (4)
Matthäus 23,16-22 – Weheruf Nr. 3

Stephan Isenberg

© SoundWords, online seit: 10.09.2003, aktualisiert: 06.11.2019

Leitverse: Matthäus 23,16-22

Mt 23,16-22: Wehe euch, blinde Leiter, die ihr sagt: Wer irgend bei dem Tempel schwört, das ist nichts; wer aber irgend bei dem Gold des Tempels schwört, ist schuldig. Ihr Narren und Blinden! Was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und: Wer irgend bei dem Altar schwört, das ist nichts; wer aber irgend bei der Gabe schwört, die darauf ist, ist schuldig. Ihr Narren und Blinden! Was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer nun bei dem Altar schwört, schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist. Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei ihm und bei dem, der ihn bewohnt. Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

Der dritte Weheruf beschäftigt sich mit dem, was wir sagen, und mit dem, was wir meinen. In jener Zeit hatte man versucht, bestimmte Schlupflöcher zu finden, um einen Eid oder einen Schwur nicht unbedingt halten zu müssen. Es erinnert ein wenig an das, was wir vielleicht als Kinder oft gemacht haben, wenn wir gesagt haben, wir schwören, dass wir dieses oder jenes nicht gemacht haben, während wir dabei die Finger auf dem Rücken gekreuzt haben, was so viel bedeutete, dass der Schwur nicht gültig war. Diese frommen Pharisäer haben das ein wenig „delikater“ gemacht und nicht so plump wie wir vielleicht früher. Aber der Herr weist sie scharf zurecht, indem Er verlangte, dass gottesfürchtige Menschen immer die Wahrheit reden und nur das reden sollten, was sie auch wirklich meinten. An anderer Stelle sagte der Herr: „Eure Rede sei aber: Ja – ja; nein – nein; was aber mehr ist als dieses, ist aus dem Bösen“ (Mt 5,37).

Vollmundige Versprechen und Gelöbnisse auch in unserer Zeit hören sich zwar geistlich an, aber das, was wir geistlich und gesund nennen, nennt der Herr wiederum krank. Wie viel Ehen werden heute auch unter Christen geschieden, obwohl man sich die Treue versprochen hat, „bis das der Tod uns scheide“. Was haben vielleicht manche bei ihrer Taufe gelobt und haben es nicht gehalten. Was haben wir bei unserer Bekehrung versprochen, bis wir gemerkt haben, dass die Sünde immer noch in uns und die alte Natur noch sehr wirksam ist. Seien wir also auf der Hut mit Versprechungen anderen gegenüber oder mit Gelöbnissen Gott gegenüber. Umso mehr dann, wenn sie öffentlich ausgesprochen werden.

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