Die Leiden Christi – um des Spottes willen, der auf Gott fiel

John Nelson Darby

© SoundWords, online seit: 26.10.2001, aktualisiert: 24.04.2022

Doch so gern ich auch bei diesem großartigen und überaus ernsten Gegenstand verweile, muss ich ihn jetzt verlassen und mich einem anderen, für uns demütigenden Wesenszug der Leiden des Herrn zuwenden, der mit dem vorgestellten zweiten sittlichen Zustand des Menschen zu tun hat. Es handelt sich um jene Leiden, die Er als der Heilige ertrug, als der Spott derer, die Gott spotteten, auf Ihn fiel und Er darin Gott verherrlichte. Das geschah unaufhörlich bis zu seinem Tod, weil Er die Gerechtigkeit Gottes nicht im Innern seines Herzens verbarg, sondern sie als frohe Botschaft in der großen Versammlung verkündigte (vgl. Ps 40,10.11, auch die Fußnote), darum wurde Er Zielscheibe des Spottes und der Verhöhnung. Er offenbarte Gott unter den Menschen in vollkommener Weise, doch die Menschen fanden daran keinen Gefallen; sie „haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse“ (Joh 3,10). So erntete Er Hass für seine Liebe.

Ich erläutere diesen Gedanken nicht weiter, weil er meines Erachtens dem Leser keine Schwierigkeit bietet. In unserem geringen und unvollkommenen Maß haben wir Anteil an dieser Art des Leidens. Darin liegt ein Privileg für uns als Heilige. „Denn euch ist es gegeben, … nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden“ (Phil 1,29). „Wenn wir anders mitleiden, auf dass wir auch mitverherrlicht werden“ (Röm 8,17). „Wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen“ (2Tim 2,12). „Wenn ihr aber ausharret, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott“ (1Pet 2,20).

Es könnten noch viele Schriftstellen angeführt werden, die zeigen, dass wir berufen sind, Ihm in diesen Leiden als unserem Vorbild nachzufolgen. Paulus spricht davon, dass er ergänzt, was noch rückständig ist von den Drangsalen des Christus für seinen Leib, das ist die Versammlung (Kol 1,24). In dem Maße, in dem wir Christus offenbaren, gleichwie Er den Vater geoffenbart hat, werden wir auf unserem Wege und in unserem Zeugnis dafür leiden, wie Er gelitten hat, zugleich aber auch überfließende Tröstungen erfahren. Wir haben eine Speise zu essen, die das Fleisch nicht kennt. Er konnte dem Vater danken, als Er in sehr ernster und gerechter Weise die Welt verurteilen musste (vgl. Mt 11,20-25).

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Aus „The sufferings of Christ“, Collected Writings of J.N. Darby, Bd. 7

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