Richtet euer Herz auf eure Wege!
Haggai 1,7; 2. Johannes 8

Charles Henry Mackintosh

© SoundWords, online seit: 23.12.2008, aktualisiert: 21.05.2022

Leitverse: Haggai 1,7; 2. Johannes 8

Hag 1,7: Richtet euer Herz auf eure Wege!

In der Gegenwart dessen, dem du und ich verantwortlich sind und vor dem unsere Herzen und Wege vollständig offenbar sind, möchte ich einen ernsten Appell an unser Herz und unser Gewissen richten. Ich empfinde die Dringlichkeit dieser Botschaft sehr stark. Ich möchte die Energie deiner neuen Natur wecken und dir Mut machen, mit noch mehr Eifer und Hingabe dem Herrn Jesus zu dienen.

Die Gegenwart ist ein tiefernster Moment. Wann wird wohl der Tag der Gnade und Langmut Gottes zu Ende gehen? Und wann wird der Tag des Zorns über diese Welt hereinbrechen? Das Räderwerk der göttlichen Regierung dreht sich mit großer Geschwindigkeit weiter. Die Menschheitsgeschichte spitzt sich zu. Eine riesige Katastrophe scheint vor der Tür zu stehen. Unsterbliche Seelen schlittern auf der glatten Rutschbahn der Zeit in den unendlichen Ozean der Ewigkeit. Das Ende aller Dinge steht nahe bevor: „Nahe sind die Tage und das Wort jedes Gesichts“ (Hes 12,23).

Wenn wir sehen, dass das so ist, dann wollen wir uns fragen, inwiefern uns das berührt. Wie verhalten wir uns in diesem Umfeld? Kommen wir unserer vierfachen Verantwortung nach:

  • unserer Verantwortung gegenüber Gott
  • unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinde
  • unserer Verantwortung gegenüber verlorenen Sündern
  • unserer Verantwortung gegenüber uns selbst?

Das ist eine ernste Frage. Doch wir wollen uns in der Gegenwart Gottes ihrer ganzen Tragweite stellen. Geben wir wirklich alles, was wir tun können, für die Sache Christi, für eine gesunde Entwicklung der Gemeinde, für die weite Verbreitung des Evangeliums? Ich fürchte sehr, dass wir von der Gnade, dem Licht und dem Verständnis, von denen Gott uns so viel geschenkt hat, nicht richtig Gebrauch machen. Ich fürchte, wir handeln oft zu wenig treu und umsichtig mit den uns anvertrauten Talenten. Der Herr sagte zu seinen Jüngern: „Handelt, bis ich komme.“

Ich treffe oft Menschen mit weit weniger Verständnis der Bibel und einem viel einfacheren Bekenntnis, deren Leben aber viel mehr Früchte für Gott hervorbringt. Sie wenden das, was sie aus Gottes Wort verstanden haben, konsequent im Alltag an. Sie haben viel leichter Zugang zu verlorenen Menschen und dienen ihnen als Werkzeug zu ihrer Bekehrung. Sie werden viel öfter von Gott gebraucht. Woher kommt das? Sind wir genug selbstlos? Beten wir genug? Konzentrieren wir unseren Blick genug auf unseren Herrn Jesus Christus?

Du wendest vielleicht ein: Es ist eine armselige Sache, über sich selbst, seine eigenen Wege und Werke nachzudenken. – Da hast du vollkommen recht. Wenn unsere Wege und Werke aber nicht so sind, wie sie sein sollten, dann müssen wir uns damit auseinandersetzen. Wir müssen sie beurteilen und das, was falsch ist, richten! Der Herr rief seinem Volk durch Haggai zu: „Richtet euer Herz auf eure Wege!“

Der Herr Jesus sagt zu jeder der sieben Gemeinden (Off 2–3): „Ich kenne deine Werke.“ Wie gefährlich ist es, mit unserem Wissen, unseren Grundsätzen und unserer Stellung zufrieden zu sein, während wir gleichzeitig in einer fleischlichen, weltlichen Gesinnung leben und Egoismus und Sorglosigkeit sich in unseren Herzen breitmachen. Die Folgen davon sind schlimm. Lasst uns darüber nachdenken. Wie sehr wünsche ich mir, dass sich die apostolische Warnung mit göttlicher Kraft und Autorität auf unsere Herzen legt: „Gebt acht auf euch selbst, damit wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen“ (2Joh 8).


Originaltitel: „An earnest Appeal“
aus Short Papers on Scripture Subjects, Bd. 2, Beamsville (Believers’ Bookshelf) 21995, S. 30.
Siehe auch: http://www.stempublishing.com/authors/mackintosh/Shrt/SHORTP06.html#a5

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