Alles unter Kontrolle?!
Philipper 1,12-14

David Roderick Reid

© SoundWords, Online începând de la: 05.07.2016, Actualizat: 23.04.2022

Leitverse: Philipper 1,12-14

Wenn Dinge in unserem Leben geschehen, die wir nicht verstehen, will Gott uns lehren, darauf zu vertrauen, dass Er alles völlig in der Hand hat und Ihm die Kontrolle über unser Leben nicht entgleitet. (Ger de Koning)

Einleitung

Umstände im Leben eines wachsenden Christen ergeben sich nicht einfach so. Sie werden gelenkt. Unsere Lebensumstände können, menschlich gesprochen, großartig oder enttäuschend sein; sie können erfreulich oder tragisch sein; sie können gerecht oder unfair sein. Und sie können sich über Nacht verändern oder viele Jahre gleich bleiben. Göttlich gesprochen werden unsere Umstände gelenkt in dem „Was“, „Wann“, „Wo“ und „Warum“. Aus Gottes Sicht sind unsere Lebensumstände niemals außer Kontrolle. Römer 8,28 sagt, „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“. Das bedeutet letztlich, dass Gott die Kontrolle über alle Umstände im Leben eines wachsenden Christen hat. 

„Aber warte mal“, sagst du, „wenn Gott die Kontrolle hat, was ist dann mit all meinen Lebensumständen, die Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit, Leid oder andere Formen des Bösen beinhalten? Was für eine ‚Kontrolle‘ soll das sein? Und was ist dann, wenn ich sündige? Wenn Gott alle Umstände unter Kontrolle hat – hat Er mich darauf programmiert, zu sündigen?“ 

Auf keinen Fall! Die Bibel lehrt, dass es allein unsere Schuld ist, wenn wir sündigen. Und wir können diese Schuld nicht Gott anheften (siehe Jak 1,13-15). Aber auch wenn wir sündigen, heißt das nicht, dass Gott die Kontrolle über die Situation verloren hat. Vielleicht benutzt Er die Umstände, in denen wir versagt haben, um uns etwas zu lehren oder uns zu sich zurückzuziehen. 

Außerdem lehrt die Bibel niemals, dass alle Umstände, die ein Christ erlebt, gut sind. Römer 8,28 sagt nicht, dass alle Dinge gut sind! Der Vers sagt, dass bei Gott alle Dinge im Leben eines Christen zum Guten mitwirken. Viele Umstände, die der Christ erlebt, sind alles andere als gut. Vielleicht sind deine Lebensumstände jetzt gerade sogar sehr schlecht. Tatsächlich lehrt die Bibel uns, dass es Situationen im Leben eines Christen gibt, die sehr übel sind – und sogar von Satan selbst beeinflusst werden können! 

Das Beispiel Hiobs

Beachte zwei Punkte im Leben von Hiob. Als Erstes sehen wir, dass Gott es zuließ, dass ihn sehr schlimme Umstände trafen. Aber Gott war nicht die Ursache. (Betrachte in diesem Zusammenhang Jakobus 1,16.17. Beachte, dass ausschließlich gute Dinge von Gott kommen, und wir sind getäuscht worden, wenn wir das nicht glauben können.) Zweitens sehen wir, dass Gott niemals die Kontrolle über Hiobs Lebenssituation verlor. Vielmehr benutzte Er die schlimmen Umstände für seine eigenen souveränen Zwecke. Er benutzte sie, damit sie in Hiobs Leben „für das Gute mitwirkten“. Lies einmal den Schluss des Buches Hiob und sieh, wie Gott Hiobs Lebensumstände als einen Test für seinen Glauben benutzte, und sieh das Endergebnis im letzten Kapitel. 

Gott hat die Kontrolle über alle Situationen in unserem Leben. Obwohl wir frei sind zu sündigen und trotz Satans Macht (einer beschränkten Macht, so als wäre er vorübergehend angeleint, während er auf sein endgültiges Gericht wartet) hat Gott die Kontrolle über alle unsere Lebensumstände. Ihm entgleitet nichts. 

Das Beispiel des Herrn

Wenn es jemals eine Zeit gab, in der Umstände außer Kontrolle schienen, dann war das in der letzten Woche im Leben unseres Herrn. Denken wir an den unfairen Prozess gegen den Mann, der vollkommen unschuldig war. Denken wir an die körperliche Misshandlung dessen, der niemand etwas zuleide getan hatte. Erinnern wir uns an den grausamen und frühzeitigen Tod dessen, der den Menschen immer nur geholfen hatte. Alles außer Kontrolle? Nein, alles unter Kontrolle vom Beginn bis zum Ende. Von allen Prophezeiungen im Alten Testaments über die letzte Woche des Herrn ist nicht eine einzige Vorhersage nicht erfüllt oder ausgelassen worden. 

Durch diese „tragischen“ Umstände gab Gott uns den größten Beweis seiner Liebe und sicherte Er uns unsere ewige Erlösung. Wenn Gott diese scheinbar chaotischen Umstände so beherrschte, dann können wir sicher sein, dass die Umstände in unserem Leben niemals außer Kontrolle geraten. Wir können „wissen, dass bei Gott alle Dinge zum Guten mitwirken“ im Leben von wachsenden Christen. 

Das Beispiel von Paulus

In Philipper 1,12-17 haben wir ein beeindruckendes Beispiel, wie Gott „unglückliche“ Umstände im Leben des Apostels Paulus zum Guten mitwirken ließ:

Phil 1,12-14: Ich will aber, dass ihr wisst, Brüder, dass meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums geraten sind, so dass meine Fesseln in Christus offenbar geworden sind in dem ganzen Prätorium und allen anderen, und dass die meisten der Brüder, indem sie im Herrn Vertrauen gewonnen haben durch meine Fesseln, viel mehr sich erkühnen, das Wort Gottes zu reden ohne Furcht. 

Als Paulus den Philippern schrieb, wartete er darauf, in Rom vor den Kaiser gebracht zu werden. Die Möglichkeit, durch das römische Schwert zu sterben, war eine Realität, der er täglich gegenüberstand. Sehr schwere Umstände! Bis jetzt hatte er zwei „vergeudete“ Jahre im Gefängnis in Palästina verbracht, während man mit seinem Fall Politik trieb. Es schien, dass seine Umstände außer Kontrolle waren. Letztlich berief sich Paulus auf den Kaiser, und so wurde er nach Rom gebracht, wo er darauf wartete, dass sein Fall vor das höchste Gericht des Römischen Reiches gestellt würde. 

Während Paulus wartete, war er unter Arrest gestellt. Das bedeutete, dass man ihn nicht in den Kerker warf, sondern dass er in seinem selbst gemieteten Haus unter Arrest gestellt wurde (s. Apg 28,30.31). Dennoch war es Gefangenschaft (Phil 1,13), denn ein römischer Soldat blieb immer als Wache da. Faktisch waren Paulus und die Wache die ganze Zeit aneinandergekettet. Weil die Flucht eines römischen Gefangenen der Wache das Leben gekostet hätte, gab es zu der Zeit kein Kautionssystem, mit dem man sich bis zur Verhandlung freikaufen konnte. Die Kette war immer da! Sie war zwar so lang, dass der Gefangene sich etwas bewegen konnte, aber denken wir an die Unannehmlichkeiten und Beeinträchtigungen solcher Umstände. Jedes Wort, das Paulus sagte, wurde überwacht. Jedes Fluchen und jede unanständige Bemerkung der römischen Wache musste Paulus ertragen. Er konnte nicht weggehen. Er hatte keine Privatsphäre für seine persönlichen Bedürfnisse. Die Kette war immer da. Wie konnte Gott solche Umstände zulassen? Für die Wächter waren es nur ein paar Stunden Dienst, dann waren sie frei. Aber für Paulus waren es immer die gleichen schweren Umstände Tag für Tag. Wie konnte aus dieser Situation etwas Gutes kommen? Hatte Gott noch alles unter Kontrolle? 

Es gab damals noch einen anderen schweren Umstand in Paulus’ Leben. Vielleicht war es der schwerste Umstand von allen. Aus Philipper 1,15-17 lernen wir, dass einige Christen in Rom, die nicht mit Paulus übereinstimmten, einen Vorteil aus der Situation zogen. Aus Eifersucht auf den Apostel redeten sie schlecht über Paulus und predigten sie die christliche Botschaft, um selbst eine führende Position innerhalb der christlichen Gemeinschaft zu erlangen. Wenn es jemals einen Christen gab, der das Recht gehabt hätte, sich über seine Umstände zu beschweren, dann war das Paulus: herausgerissen aus einem erfolgreichen und fruchtbringenden Dienst; eingesperrt in ein Haus und ständig bewacht; schlechtgemacht gerade von den Brüdern und Schwestern, denen er zu dienen versuchte.

Kannst du dich an diesem Punkt ein klein wenig mit Paulus identifizieren? Dennoch beschwerte Paulus sich nie über seine Lebensumstände. Vielmehr konnte er über sie hinauswachsen und sich an ihnen erfreuen (s. Phil 1,8; 3,7). Warum? Weil er wusste, dass Gott diese Umstände benutzte, damit sie zum Guten mitwirkten. Paulus erläutert einige dieser guten Resultate seiner „schlechten Umstände“ in Philipper 1,12-15. Zunächst war dies ein großer Fortschritt in der Verkündigung des Evangeliums (Phil 1,12). Alle römischen Wachen hatten von Christus gehört (Phil 1,13). Es war unmöglich, an Paulus gekettet zu sein und nicht die gute Botschaft von Jesus zu hören! Du kannst dir vorstellen, wie sich die Nachricht von ihrem einzigartigen Gefangenen und von seiner Botschaft in den Reihen der Soldaten verbreitete – und dann auch jeden anderen erreichte (Phil 1,13). Offensichtlich war es jedem, der interessiert oder neugierig war, gestattet, Paulus zu besuchen (s. Apg 28,30.31). Bald hörten und glaubten die gute Botschaft auch Diener (vielleicht sogar Beamte) im Haushalt des Kaisers (Phil 4,22). 

Gott benutzte Paulus’ „bedauerliche Umstände“, um Hindernisse wegzunehmen, die bis dahin unüberwindlich schienen. Denke einmal darüber nach: Das Evangelium breitete sich im Zentrum des Römischen Reiches aus, weil Paulus seine Rechte und Freiheit genommen worden waren. Gott hatte die Kontrolle über diese widrigen Umstände. 

Ist es möglich, dass Gott es zulässt, dass du in eine Schulklasse, an eine Arbeitsstelle, in eine Nachbarschaft, in eine Beziehung oder in ein Krankenhausbett kommst, was dir überhaupt nicht gefällt? Vielleicht ist das der Weg, den Gott gewählt hat, um jemand „Spezielles“ mit der Liebe und der guten Botschaft von Jesus Christus zu erreichen. Du bist ausgewählt, weil niemand sonst diese besondere Situation bewältigen könnte! 

Ein anderes gutes Resultat von Paulus’ widrigen Umständen war, dass bei den Christen der Mut wuchs, Gottes Wort zu verbreiten (Phil 1,14). Es kostete viel Mut, im heidnischen Rom Jesus Christus zu predigen. Es war viel leichter, ein „geheimer Christ“ zu sein, als für das, was man glaubte, sein Leben zu riskieren. Aber die Christen in Rom wurden durch Paulus’ Umstände ermutigt. Wenn Paulus eine so große Misshandlung für die Sache Christi ertragen konnte, dann konnten sie das natürlich auch. Auch Christen, die eifersüchtig auf Paulus waren, waren letztlich mutig genug, nach draußen zu gehen, um Christus zu predigen, was Paulus freute (Phil 1,18). Wie erstaunlich alle Umstände zum Guten mitwirkten! Weil Paulus’ Freiheit eingeschränkt war und ihm seine Rechte genommen waren, wurden die Christen ermutigt, die Arbeit auf mutige Weise fortzusetzen. 

Schlussgedanken

Kann es sein, dass Gott es erlaubt, dass du etwas in deiner Freiheit eingeschränkt wirst und dass dir einige deiner Rechte entzogen werden? Vielleicht werden dadurch, wie du mit diesen Einschränkungen umgehst, andere wachsende Christen in der Arbeit für den Herrn angespornt und ermutigt. Gott hat dich als das Beispiel ausgewählt, durch das Er gute Ergebnisse vermehren kann. 

Gott bewirkte allerlei Arten von guten Dingen durch Paulus’ widrige Umstände. Während seiner Gefangenschaft hatte Paulus mehr Zeit zum Schreiben. Vier Bücher der Bibel schrieb er während dieser Zeit: die Briefe an die Philipper, Epheser, Kolosser und an Philemon. In der gleichen Weise benutzt unser Gott unsere Umstände, damit sie nach seinen guten Absichten zusammenwirken. Sei nicht entmutigt! Der Herr hat die vollständige Kontrolle!


Originaltitel: „Controlled Circumstances“
Quelle: www.growingchristians.org

Übersetzung: Samuel Ackermann

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Nota redacţiei:

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