Religion ohne Christus!
Matthäus 7,22.23

Walter Thomas Turpin

© SoundWords, online seit: 15.04.2013, aktualisiert: 26.01.2021

Leitverse: Matthäus 7,22.23

Mt 7,22.23: Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viel Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen erklären: Ich habe euch niemals gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!

Christentum ohne Christus?

Vielleicht fühlt sich der eine oder andere durch die Überschrift vor den Kopf gestoßen. […] Und manch einer, der diesen Artikel liest, wird es womöglich als hart empfinden, wenn wir sagen, dass Christus von der Mehrheit der bekennenden Christen außen vor gelassen wird und dass Er aus der Religion oder aus der sogenannten Christenheit ausgeschlossen ist. Wer sich als „Christ“ bezeichnet, möchte damit ausdrücken, dass er weder Jude noch Moslem, weder ein Ungläubiger noch ein Ketzer ist. Aber er verwendet das Wort nicht in der biblischen Bedeutung; denn danach ist ein Christ ein Mensch, der aus der Welt wirklich zu Gott gebracht worden ist.

In der gängigen Bedeutung des Wortes sagt man von jemand, er sei „ein guter Christ“, auch wenn er niemals an Jesus geglaubt, niemals die Vergebung der Sünden kennengelernt und Christus niemals erkannt hat. So hält man fast alle anständigen und ehrbaren Bekenner für religiös. Solche Leute gehen am Sonntag in ihre Kirchen; sie empfangen einmal im Monat oder zweimal im Jahr die Sakramente; sie spenden Geld für die Bekehrung der Heiden oder für die Verbreitung der Heiligen Schrift – und deshalb halten sie sich selbst für besser als andere Leute. Und dennoch sind sie nicht anders als diese Leute, sie sind in jeder Hinsicht dieselben. Falls sie sich von Leuten unterscheiden, die sie selbst als gottlose Personen bezeichnen, dann ist es ihnen wirklich nicht zur Ehre, denn sie gleichen „übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind“ (Mt 23,27).

Todesurteil

Während der Herr Jesus seine Augen über die vielen Bekenner schweifen ließ, sagte Er die sehr ernsten Worte: „Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viel Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen erklären: Ich habe euch niemals gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“ Was für ein schreckliches Wort, denn die Würfel sind gefallen, das Todesurteil ist gefällt! Ich will ganz ehrlich und direkt sein. Wenn du dich umsiehst – was siehst du dann? Viel Heuchelei; Religion ohne Wirklichkeit; ein plärrendes und aufgeblasenes christliches Bekenntnis, durch das Menschen betrogen werden; ein Bekenntnis, das Menschen anständig und religiös in die Hölle hinabzieht. Das ist die Religion, von der jemand gesagt hat, dass sie „ihre Zehntausende erschlagen“ hat. […]

Eine neue Geburt, ein neues Leben

Lieber Leser, es gibt drei Worte in der Schrift, und wenn diese Worte nicht auf dich zutreffen, dann kannst du dir sicher sein, dass dein Christentum ohne Christus ist und deine Religion nutzlos und vergeblich. Diese drei Worte lauten: „von neuem geboren“. Bist du von neuem geboren? „Verwundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Joh 3,7). Das sagt der, der von sich auch gesagt hat: „Der Sohn des Menschen muss erhöht werden“ (Joh 3,14).

„Ihr müsst von neuem geboren werden.“ Der Mensch muss nicht religiös oder moralisch hochstehend sein oder „ein neues Kapitel aufschlagen“ (wie man so schön sagt) oder sich bessern, sondern er muss „von neuem geboren werden“. Was für ein scharfes und durchdringendes Wort! Dieses Wort setzt den Menschen in seinem besten Zustand völlig beiseite; es führt ein neues Leben, eine neue Natur ein. Ein neues Leben, eine neue Natur ist notwendig, denn du musst von neuem geboren werden. Eine neue Geburt ist notwendig, denn „wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh 3,3).

Es gibt zwei wichtige Gründe, warum du von neuem geboren sein musst. Erstens: Weil Gott gerecht und heilig ist, ist nichts weniger mit Ihm in Übereinstimmung als eine neue Geburt. Zweitens: Nichts weniger als eine neue Geburt ist notwendig für den verdorbenen und verlorenen Menschen, der in sich selbst unverbesserlich schlecht und böse ist.

Glauben an Christus

Vielleicht fragst du, wo du diese andere Natur bekommen kannst. Das gleiche Kapitel in der Bibel, das dich in deinem natürlichen Zustand von diesem neuen Leben ausschließt, gibt die Antwort auf deine Frage: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben habe. Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben habe“ (Joh 3,14-16).

Lieber Leser, bald werden die Tage eines leeren Bekenntnisses ihrem Ende entgegengehen. Wo wirst du dann sein? Wo bist du jetzt?


Originaltitel: „Christless Religion!“
aus Gospel Papers, 1883, hrsg. von W.T. Turpin

Übersetzung: Gabriele Naujoks


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

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