Fallstudie über das Beklagen
1. Korinther 10,11; 4. Mose 11

David R. Reid

© SoundWords, Online începând de la: 11.01.2004, Actualizat: 08.08.2022

Leitverse: 1. Korinther 10,11; 4. Mose 11

1Kor 10,11: Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf die das Ende der Zeitalter gekommen ist.

Klagen ist heutzutage so gewöhnlich, dass es einige Menschen „Lebensstil“ nennen. Nur weil jeder sich beklagt. Und warum auch nicht? Es gibt genug Gründe, sich zu beklagen: die Lehrer, der Straßenverkehr, die Steuern und Probleme aller Art. Aber die Häufigkeit des Klagens heißt nicht, dass es richtig ist. Das Wort Gottes geht hart ins Gericht mit der Sünde des Klagens. Die Bibel lehrt, dass klagen für einen Christen definitiv verkehrt ist.

Gott zeigt uns in 4. Mose 11 eine Fallstudie über das Beklagen. Wir beobachten nicht nur das Beklagen der Israeliten, sondern wir gewinnen Einblick in die Gründe dafür. Des Weiteren sehen wir die tragischen Konsequenzen, die Israel deswegen widerfuhren. All dies findet, wie könnte es anders sein, auch Anwendung bei uns Christen. In 1. Korinther 10,11 wurde für uns, die wir im 20. Jahrhundert leben, festgehalten, was im Leben vom Volk Gottes vor über dreitausend Jahren geschah. Der Hintergrund für 4. Mose 11 ist die Wüstenwanderung des Volkes Israel. Gott holte durch Mose sein Volk aus der Gefangenschaft und Sklaverei in Ägypten. Sie waren am Berg Sinai, wo sie die Zehn Gebote erhielten, und nun zogen sie in Richtung Kanaan, das heutige Land Israel. Aber sie klagten die ganze Zeit. Aufgrund ihres Murrens musste Gott sie streng bestrafen. Einige von ihnen kamen sogar ums Leben. Die Bibel ruft hier in 4. Mose 11 aus, dass Gott es nicht schätzt, wenn wir uns beklagen. Folglich werden wir in 1. Korinther 10,10 aufgefordert, nicht zu „murren wie einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden“.

Wir können in 4. Mose 11 einige verschiedene Bereiche des Klagens erkennen. In Vers 1 scheint es so, als ob die Menschen sich nur über die allgemeinen Probleme der Wanderung beklagten. Da war nicht ein einzelnes großes Problem, wie zum Beispiel eine Hungersnot oder Epidemie oder ein weiterer Pharao, der ihnen nachjagte. Nein, es war „normales“ Klagen über die spezifischen Nöte des Lebens und Reisens in der Wüste – das Schleppen des Zeltes, immer die gleiche Landschaft, ein heißer Tag nach dem anderen usw.

Wenn wir nicht wüssten, dass die Bibel uns dadurch etwas lehren möchte, dann könnten wir dazu neigen, es als legitimes Klagen zu bezeichnen. Aber Gottes Wort macht darauf aufmerksam, dass diese „legitimen Beschwerden“ nicht erwünscht waren. Der HERR war verärgert (um es milde auszudrücken) und das Feuer des HERRN verzehrte einige von ihnen.

Beklagen wir uns ebenfalls über die Probleme des Alltags? Was ist mit dem Essen, das uns zu Hause oder in der Kantine vorgesetzt wird? Wie ist es mit der „unfairen“ Arbeitsbelastung, die uns aufgeladen wird? Was ist mit den ärgerlichen Dingen, wenn zum Beispiel das Wetter nicht unseren Vorstellungen entspricht? Ja, diese „Umstände“ mögen uns manchmal einige Unannehmlichkeiten bereiten, aber wir sollten uns nicht darüber beklagen. Der Herr hat immer gute Gründe für die Bedrängnisse, die Er in unserem Leben zulässt.

Es ist bedeutsam, dass die Zucht des HERRN am Rand des Lagers größer war (4Mo 11,1). Höchstwahrscheinlich schloss dies die Nachzügler ein, die sich nicht in der festgesetzten Ordnung bewegten. Man kann sehen, dass Gott Israel befohlen hatte, in einem sehr genauen Ablauf zu marschieren und zu lagern (4Mo 2; 10). Vermutlich waren die, die am Rand des Lagers waren, nicht dort, wo sie eigentlich hingehörten, und brachten ihre Unzufriedenheit sowohl in Taten als auch in Worten zum Ausdruck. Es scheint, als ob es in jeder christlichen Gemeinschaft oder Kirche „Nachzügler“ oder „Mitläufer“ gibt. Wie oft hören wir die lautesten und schärfsten Klagen aus der Randgruppe? Sind wir dort, wo wir hingehören in Bezug auf Gottes Volk? Oder sind wir vielleicht im „Randbezirk des Lagers“, wo wir unserem Unmut Luft machen – und dann fragen wir uns, warum uns Gott mit harter Hand straft? Beachte aber in 4. Mose 11,2 auch, dass Gott das Feuer der Bestrafung als Antwort auf Moses Gebet löscht. Die Gebete des gläubigen Volkes Gottes für die „Nachzügler“ von heute haben vermutlich die Auswirkung, dass Gott denen gegenüber nachsichtig ist, die mit lauter Stimme klagen.

In den Versen 4 bis 10 sehen wir, dass sich die Israeliten über das Essen, mit dem Gott sie versorgte, beklagten (4Mo 11,4-10). Der HERR sorgte wie durch ein Wunder für die tägliche Bereitstellung von Manna für sein Volk. Brot vom Himmel! Als sie dieses Manna das erste Mal erhielten, waren die Menschen sehr dankbar und genossen das Brot. Sie sagten, es schmecke wie Waffeln mit Honig (2Mo 16,31). Aber sie begannen, das Manna als Selbstverständlichkeit zu betrachten und es gründlich satt zu haben (4Mo 11,6). Es hatte nicht länger den süßen Geschmack von Honig. Nun beschwerten sie sich, dass es den faden Geschmack eines Ölkuchens hätte (4Mo 11,8). Das Manna hatte sich nicht verändert – ihre Wertschätzung gegenüber Gottes Versorgung hatte sich verändert. Aber sollte Israel für dieses Verhalten nicht entschuldigt werden? Nach alledem: Manna-Flakes zum Frühstück, Manna-Sandwiches zum Mittagessen und Manna-Burger am Abend sind nicht gerade appetitanregend! Und jetzt lesen wir, dass Gott sehr zornig war (4Mo 11,10). Warum? Weil die Menschen nicht dankbar für seine Geschenke waren. Es ist wahr, dass Manna kein Kaviar oder Lachs war, aber es war gutes und nahrhaftes Essen für die anspruchsvolle Reise. Anstatt dem HERRN für seine tägliche Versorgung zu danken, beklagten sich die Leute und verlangten nach den würzigen Nahrungsmitteln Ägyptens (4Mo 11,5).

Sind wir mit dem zufrieden, mit dem Gott uns versorgt? Da gibt es viele praktische Anwendungsmöglichkeiten, aber denken wir einen Moment an die geistliche Versorgung, die uns Gott in Christus darreicht. In Johannes 6 spricht der Herr Jesus vom Manna und zeigt auf, dass Er das wahre Brot vom Himmel ist. Wie Gott durch das Manna die Menschen körperlich am Leben erhielt, so ist Christus der Weg, durch den das geistliche Leben der Gläubigen fortwährt. Christen müssen sich von Christus ernähren. Er ist nicht nur die Quelle unseres geistlichen Lebens, Er ist der Lebensunterhalt für dieses Leben (lies Joh 6). Sind wir zufrieden mit Christus? Oder beklagen wir uns, nicht erfüllt zu sein? Gottes Wort lehrt uns, dass alles, was wir für eine totale Erfüllung brauchen, in unserem Herrn Jesus Christus zu finden ist. Aber das Problem, das viele von uns haben, ist, dass wir nach wie vor „den Lauch und den Knoblauch“ unseres alten Lebens (4Mo 11,5) begehren. Die Israeliten beklagten sich darüber, unerfüllt zu sein, weil sie begannen, sich nach den Dingen Ägyptens zu sehnen, die sie dort erhalten hatten. Der Christ, der sich weiterhin nach den Dingen dieser Welt sehnt, wird geistlich unerfüllt sein. Wenn unsere Gaumen geschmeckt haben, was diese Welt zu bieten hat, oder die materiellen Dinge dieser Welt oder in dieser Welt voranzukommen, dann werden die Angelegenheiten Christi schal und fad schmecken. Was sind deine Gaumenfreuden?

Die Reaktion des HERRN auf Israels Klagen über seine Versorgung lehrt uns eine weitere wichtige Lektion. In den Versen 18 bis 20 teilte Gott Mose mit, dass Er den Menschen Fleisch zu essen geben würde. Er würde ihnen exakt das geben, wonach sie verlangten, und das in so einem Überfluss, dass es ihnen „zum Hals heraushängen“ würde und sie anwidern würde (4Mo 11,18-20). Das ist genau das, was passierte, und durch gieriges Horten des Fleisches erfuhren sie Gottes strenge strafende Hand nochmals (4Mo 11,31-35). Der Christ, dessen Seele um die Dinge der Welt jammert, wird von diesem Wunsch bestimmt sein. Und Gott wird diese Bitte erfüllen nach seiner väterlichen Disziplin. Was wäre Gott für ein Vater, wenn unsere unkontrollierten Sehnsüchte keine Konsequenzen nach sich ziehen würden? Wir sollten daran denken, dass, nur weil Gott uns erlaubt hat, Wünsche zu haben, dies nicht heißt, dass wir seine Zustimmung haben. Diese Lektion ist in Psalm 106,14.15 für uns eingeschlossen: „Sie wurden lüstern in der Wüste und versuchten Gott in der Einöde. Da gab er ihnen ihr Begehr, aber er sandte Magerkeit in ihre Seelen.“

Die Sünde des Klagens war ein Grund, warum Israel vierzig lange Jahre in der Wüste umherwanderte. Es dauerte nur wenige Stunden, um die Menschen aus Ägypten herauszubekommen, aber vierzig lange Jahre, um Ägypten aus den Menschen zu bekommen. Ist es möglich, dass wir in der „Wüste des Christenlebens wandern“, weil wir sündigen, indem wir uns beklagen? Wir können in den Bereichen der Lehre und Hingabe alles zusammenhaben, aber wir fahren fort, uns über dasselbe zu beklagen. Beklagen ist das oberflächliche Symptom eines viel tiefer liegenden Problems: Unzufriedenheit. Das ist der Grund, warum die Bibel das Beklagen scharf verurteilt. Das Murmeln und Murren von Beschwerden ist ein Hinweis dafür, dass wir damit nicht einverstanden sind, was Gott in unserem Leben zulässt. Die Lösung dieses Problems ist, die Sünde zu erkennen, dann zu begreifen und anzuerkennen, dass unser himmlischer Vater immer weiß, was das Beste für uns ist – auch während der kleinen Probleme, die Er zulässt. Hören wir auf, uns zu beklagen, damit unser Leben nicht zu einer Fallstudie über das Beklagen wird!


Originaltitel: „Case Study in Complaining“
Quelle: www.growingchristians.org

Übersetzung: SM

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