Der zweite Brief des Johannes
Brief an eine Frau

Henry Allen Ironside

© SoundWords, Online începând de la: 10.10.2023, Actualizat: 11.10.2023

Einleitung

Der zweite und der dritte kurze Brief des Johannes sind zwar ganz anders als der erste Brief, aber dennoch von großer Bedeutung. Sie stellen uns Leitprinzipien vor Augen, die oft übersehen wurden, die aber notwendig sind, wenn das Volk Gottes auf einem gottgefälligen Weg wandeln soll.

Johannes beschäftigt sich, wie wir gesehen haben, hauptsächlich mit der Wahrheit über die Familie Gottes. In den Briefen des Petrus geht es vor allem um die Regierung Gottes. Die Briefe des Paulus befassen sich hauptsächlich mit der Gemeinde Gottes. Aber in diesen letzten Briefen, die viele Jahre nachdem sowohl Petrus als auch Paulus ihr Zeugnis mit ihrem Blut besiegelt hatten, geschrieben wurden, erhalten wir Anweisungen bezüglich christlicher Gemeinschaft, die wir nicht ignorieren dürfen, wenn unsere Gemeinschaft echt sein soll.

Im zweiten Johannesbrief wird eine Christin vor Irrlehrern gewarnt. Durch die Warnung des Johannes lernen wir, wie unsere persönliche Haltung gegenüber allen antichristlichen Verführern sein sollte. Im dritten Johannesbrief ist die Botschaft genau das Gegenteil. Durch die Anweisung des Apostels an Gajus lernen wir, wie wir uns gegenüber denen verhalten sollten, die Christus lieben und seine Wahrheit verkünden. Diese Briefe sind in ihrer Einfachheit faszinierend und geben uns einen wunderbaren Einblick in das Herz eines Mannes, der sich selbst eher als Ältester denn als Apostel bezeichnet, obwohl wir wissen, dass er das war.

Verse 1.2

2Joh 1: Der Älteste der auserwählten Frau und ihren Kindern, die ich liebe in der Wahrheit; und nicht ich allein, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt, und sie wird mit uns sein in Ewigkeit.

In diesem zweiten Brief wendet sich Johannes an die „auserwählte Frau und ihre Kindern, die ich liebe in der Wahrheit; und nicht ich allein, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben“. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die auserwählte Frau die Gemeinde ist, wie manche meinen, und auch nicht, dass wir „Frau Electa“ lesen sollten, wie andere vorgeschlagen haben. Die auserwählte Frau war offensichtlich eine Christin, die mit ihren Kindern die Lehre Christi angenommen hatte. Höchstwahrscheinlich war sie eine, die durch den Dienst des Johannes gesegnet und unterstützt worden war. Offensichtlich hatte sie ihn schriftlich um Rat gebeten, wie sie sich verhalten sollte, wenn ihr aufgezwungen würde, ihr Haus für Irrlehrer zu öffnen. Würde die christliche Nächstenliebe verlangen, dass man auch ihnen gegenüber Höflichkeit und Gastfreundschaft walten lässt, oder gab es noch andere Verpflichtungen, die zuerst berücksichtigt werden mussten? Der Brief des Johannes ist eindeutig eine Antwort auf ihren Brief. Er betont die Treue zur Wahrheit.

Vers 3

In seiner Begrüßung beschwor er Gnade, Barmherzigkeit und Frieden:

2Joh 3: Es wird mit euch sein Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe.

Wie umfassend ist der Titel, der Name des Herrn hier! Die Menschen lehrten abfällige Dinge über unseren Herrn. Der Geist gibt Ihm die größte Ehre und Anerkennung.

Verse 4-6

2Joh 4-6: 4 Ich habe mich sehr gefreut, dass ich einige von deinen Kindern in der Wahrheit wandelnd gefunden habe, wie wir von dem Vater ein Gebot empfangen haben. 5 Und nun bitte ich dich, Frau, nicht als ob ich dir ein neues Gebot schriebe, sondern das, was wir von Anfang an gehabt haben: dass wir einander lieben sollen. 6 Und dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr von Anfang an gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt.

Das Herz des Johannes war erfreut über den guten Bericht, der ihn über die Lebensweise der „auserwählten Frau“ erreicht hatte. Ihre Kinder wandelten in der Wahrheit gemäß dem Gebot, das sie vom Vater erhalten hatten. Sie hatte ein wahrhaft christliches Haus inmitten einer gottlosen Welt. Das Gebot, von dem in Vers 4 die Rede ist, ist das, was „von Anfang an“ bekannt gemacht worden war. Es ist die Offenbarung des Willens Gottes, wie er von unserem Herrn gegeben wurde, dass „wir einander lieben“. Aber diese Liebe ist nicht zu verwechseln mit bloßer fleischlicher Gefühlsduselei. „Dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln“ (2Joh 6). Wiederum betonte er, dass er von nichts Neuem sprach (wie es bei Betrügern üblich ist), sondern er sagte: „Wie ihr von Anfang an gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt.“

Die christliche Lehre befindet sich nicht in einem Evolutionsprozess. Sie geht nicht von einem Stadium zum anderen über, während Theologen und Religionsphilosophen neue Systeme ausarbeiten. Sie ist „der Glaube“, der einmal den Heiligen überlieferten wurde (Jud 3). Was neu und nicht „von Anfang an“ war, ist eine Täuschung und ein Irrtum.

Verse 7.8

Viele betrachteten sich bereits als fortschrittlich und rühmten sich, von den Dogmen der Vergangenheit befreit zu sein. Johannes sprach von diesen Menschen, als er schrieb:

2Joh 7: Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesus Christus im Fleisch kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist

Er bezog sich auf diejenigen, die später als doketische Gnostiker bekannt wurden und die Menschheit unseres Herrn leugneten. Ihnen zufolge erschien Jesus nur als Mensch. Es ist dieser Irrtum, den Johannes in den ersten Versen seines ersten Briefes bekämpft. Alle solche Lehrer brandmarkt der Apostel als Verführer und Antichristen. Sie stellten sich gegen den Christus Gottes. Ihre Leugnung seines Menschseins kennzeichnete sie als unerlöste Menschen, als Feinde der Wahrheit Gottes. Es war gefährlich, sich mit diesen Abtrünnigen in irgendeiner Weise zu verbinden, daher die Ermahnung:

2Joh 8: Gebt acht auf euch selbst, damit wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen.

Echte Gläubige können nicht verlieren, was Gott ihnen an Gnade geschenkt hat, aber es besteht die große Gefahr, dass sie sich der Belohnung für ihre Treue berauben, wenn sie sich mit den Irrtümern, die von diesen Abtrünnigen gelehrt werden, befassen.

Verse 9-11

In erster Linie geht es zweifellos um die Gnostiker verschiedener Sekten, seien es die Kerinthianer, die zwischen dem Menschen Jesus und dem göttlichen Christus unterschieden, der ihrer Meinung nach bei der Taufe Jesu auf Ihn kam und in Ihm wohnte, oder die Doketisten, die die Realität seines physischen Körpers leugneten und meinten, Er sei nur eine „Erscheinung“, durch die sich der Christus den Menschen offenbarte. Unter diesen Irrlehrern gab es viele sehr unterschiedliche Denkschulen, aber alle lehnten das stellvertretende Opfer Christi für die Sünde am Kreuz ab. Alle wollten die Gläubigen der großen Grundwahrheiten berauben, auf denen die Seele ruht. Sie alle rühmten sich des Fortschritts in der Offenbarung der göttlichen Geheimnisse, aber der Apostel verurteilte alle solch hochmütigen Ansprüche, als er erklärte:

2Joh 9: Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn.

Johannes bezieht sich sicherlich nicht auf Gläubige, die mit anderen in Bezug auf bestimmte lehrmäßige Feinheiten nicht einer Meinung sind. Die beschriebenen Lehrer sind überhaupt keine Christen. Sie haben daher keinerlei Anspruch auf die wohlwollende Unterstützung durch das Volk Gottes. Zu dieser auserwählten Frau sagte Johannes also:

2Joh 10.11: 10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht. 11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.

Diese Anweisung ist eindeutig. Sie verbietet es einem Christen, mit einem Lehrer, der einen seelenzerstörenden Irrtum vertritt, in irgendeiner Weise Gemeinschaft zu haben. Solche Lehrer haben kein Recht auf die Gastfreundschaft von Gläubigen, die im Bezug auf die Ewigkeit alles dem Erlöser verdanken, den diese Abtrünnigen lästern.

Verse 12.13

2Joh 12.13: 12 Obwohl ich euch vieles zu schreiben habe, wollte ich es nicht mit Papier und Tinte tun, sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, damit unsere Freude völlig sei. 13 Es grüßen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester.

Die abschließenden Verse sind in ihrer Schlichtheit wunderschön und bedürfen keines Kommentars.


Engl. Originaltitel: „Second John – Letter To A Lady“
Quelle: https://plymouthbrethren.org

Übersetzung: Samuel Ackermann

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