Großer Glaube – kleiner Glaube
Matthäus 8,5-13.23-27

Frank Binford Hole

© Beröa-Verlag, online seit: 23.10.2001, aktualisiert: 08.04.2021

Leitverse: Matthäus 8,5-13.23-27

Mt 8,8: Und der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert …, sondern sprich nur ein Wort.

Mt 8,23-27:
Und die Jünger … sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um!

In Matthäus 8 zeigt sich ein großer Gegensatz zwischen dem „großen Glauben“ des Hauptmanns von Kapernaum und dem „kleinen Glauben“ der Jünger im Sturm auf dem See.

Der große Glaube zeichnete sich durch zwei Züge, die wir in Vers 8 finden, aus. Der Hauptmann antwortete dem Herrn: „Ich bin nicht würdig.“ Damit verurteilte er sich selbst und schloss sich von jeder Beteiligung in der Frage der Heilung seines Knechtes aus. Weiter sagte er zum Herrn: „Sprich nur ein Wort.“ Er hatte also keine Meinung von sich, dafür eine umso größere von dem Herrn Jesus. Er war bereit, sein Wort anzuerkennen, ohne dass er irgendeine weitere Unterstützung von außen verlangte. Es gibt immer wieder Leute, die die Worte des Herrn durch Gefühle oder durch die Vernunft oder durch Erfahrungen unterstützt haben wollen. Großer Glaube aber kommt dadurch zustande, dass man im Herrn Jesus eine so große Person erkennt, dass einem allein sein Wort genügt.

Bei den Jüngern war es genau umgekehrt. Sie dachten nur an sich. Ihre Worte waren: „Rette uns, wir kommen um.“ Als der Herr Jesus den Sturm gestillt hatte, verwunderten sie sich und fragten: „Was für einer ist dieser?“ Ja, was für einer? Hätten sie Ihn wirklich gekannt, dann wären sie erstaunt gewesen, wenn Er seine Macht nicht geltend gemacht hätte. Tatsache war, dass sie groß von sich und klein von Ihm dachten. Das ist Kleinglaube.

So erstaunten sie, als Er eingriff und handelte, während im Fall des Hauptmanns der Herr Jesus sich über dessen Glauben verwunderte. Aber ein kleiner Glaube ist noch kein Unglaube; denn die Jünger liebten ihren Herrn und folgten Ihm nach.


Originaltitel: „Großer Glaube – kleiner Glaube“
aus Halte fest, Jg. 31, 1988, S. 214–215
mit freundlicher Genehmigung des Beröa-Verlages, Zürich


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