Ein beeindruckender Kontrast in Gottes Wesen und seinem Handeln
Wie Gott sich in Jesaja 40–48 vorstellt

Gerd Pohl

© G. Pohl, online seit: 28.06.2020, aktualisiert: 10.11.2023

Historischer Hintergrund (Jes 36–39)

Jesaja lebte zur Zeit Hiskias, einem der wenigen gottesfürchtigen Könige in Juda. Er musste miterleben, wie das Nordreich Israel aufhörte zu existieren. Die assyrische Armee von Sanherib nahm Israel, das Nordreich, samt der Hauptstadt Samaria ein und deportierte die Bewohner. Danach erlebte Hiskia aber auch, wie Jerusalem, die Hauptstadt des Südreiches Juda, bei der Belagerung durch die Assyrer vor der Eroberung verschont blieb. Durch Hiskias Gebet und sein Vertrauen auf Gott unter dem Mitwirken des Propheten Jesaja griff Gott ein. Das Heer der Assyrer wurde vernichtet (Jes 36–37).

Einige Zeit später präsentierte Hiskia Besuchern aus Babylon seine ganzen Schätze. Durch Jesaja wird ihm im Auftrag Gottes mitgeteilt, dass eines Tages alles nach Babylon weggebracht wird (Jes 39). Nur etwa 90 Jahre danach kam Nebukadnezar, der König von Babel, nahm schließlich Jerusalem ein, führte die Bewohner als Gefangene in sein Land und zerstörte zuletzt den Tempel.

Wahrscheinlich auch aus diesem Grund sind die anschließenden neun Kapitel (Jes 40–48)[1] des Propheten Jesaja einer Prophezeiung über das Ende der babylonischen Gefangenschaft gewidmet. Sie verkündigen etwa 160 Jahre im Voraus die frohe Botschaft (Jes 40,9 „Auf einen hohen Berg steige hinauf, Zion, du Verkündigerin froher Botschaft; erhebe mit Macht deine Stimme, Jerusalem, du Verkündigerin froher Botschaft! Erhebe sie, fürchte dich nicht; sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott!“), dass Gott den bereits mit Namen genannten Perserkönig Kyrus (Kores) erwecken wird, der das Ende der siebzigjährigen Gefangenschaft einläutet und die Rückkehr ins Land ermöglicht (Jes 43,14; 44,26–45,1; 48,20 (43:14) So spricht der HERR, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt; und ich werde sie alle als Flüchtlinge hinabtreiben, und auch die Chaldäer, auf den Schiffen ihres Jubels.“ „(44:26) der das Wort seines Knechtes bestätigt und den Bescheid seiner Boten vollführt; der von Jerusalem spricht: Es soll bewohnt werden!, und von den Städten Judas: Sie sollen aufgebaut werden, und ich will seine Trümmer wieder aufrichten!, (44:27) der zu der Flut spricht: Versiege, und ich will deine Ströme austrocknen!, (44:28) der von Kores spricht: Mein Hirte und der all mein Wohlgefallen ausführt, und zwar, indem er von Jerusalem sagen wird: Es werde aufgebaut!, und vom Tempel: Er werde gegründet! (45:1) So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kores, den ich bei seiner rechten Hand ergriffen habe, um Nationen vor ihm niederzuwerfen, und damit ich die Lenden der Könige entgürte, um Pforten vor ihm zu öffnen, und damit Tore nicht verschlossen bleiben.“ „(48:20) Zieht aus Babel, flieht aus Chaldäa mit Jubelschall; verkündigt, lasst dies hören, bringt es aus bis an das Ende der Erde! Sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst.“). Zu jener Zeit deutete nicht das Geringste darauf hin, doch auch Juda würde sein Land verlieren und in Gefangenschaft geraten wegen der Treulosigkeit (Jes 48,8-11 (8) Du hast es weder gehört noch gewusst, noch war von jeher dein Ohr geöffnet; denn ich wusste, dass du sehr treulos bist und dass man dich von Mutterleib an einen Übertreter genannt hat. (9) Um meines Namens willen halte ich meinen Zorn zurück, und um meines Ruhmes willen bezwinge ich ihn, dir zugut, um dich nicht auszurotten. (10) Siehe, ich habe dich geläutert, doch nicht wie Silber; ich habe dich geprüft im Schmelzofen des Elends. (11) Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es tun; denn wie würde mein Name entweiht werden! Und meine Ehre gebe ich keinem anderen.“) und des Götzendienstes (Jes 48,5 „so habe ich es dir lange zuvor verkündet, ehe es eintraf, habe ich es dich hören lassen; damit du nicht sagen könntest: Mein Götzenbild hat es getan, und mein geschnitztes und mein gegossenes Bild hat es geboten.“). Trotzdem sorgt Gott schon mit seinen Verheißungen vor, schickt sozusagen seinen Trost (Jes 40,1 „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.“) für diese Zeit voraus. So beginnen jedenfalls diese Kapitel.

Tut Gott so etwas nicht auch oft in deinem und meinem Leben? Hören wir darauf, was Gott uns persönlich und als Volk Gottes zu sagen hat? Kennen wir unseren Gott und seine Verheißungen und sind wir auch für Zeiten gerüstet, in denen wir, manchmal sogar durch eigene Schuld, in schwierige Lebenssituationen geraten?

1. Gottes Souveränität und Unbegreiflichkeit

Wie stellst du dir eigentlich Gott vor? Was hast du für ein Bild von Ihm? Was meinst du, wie Gott mit uns Menschen ganz allgemein umgeht? Wie handelt Gott, wenn es um sein Volk geht oder wenn es dich ganz persönlich betrifft?

1.1 Gottes exklusiver Absolutheitsanspruch

Gott stellt sich in diesen Kapiteln auffallend oft als alleiniger, unumschränkter, allmächtiger Herrscher vor. Das zeigt Gottes Größe, Erhabenheit und die unendlich große Distanz zu uns Menschen auf. So sagt Gott sehr deutlich und klar über sich selbst:

  • Gott ist ewig (Jes 40,28 „Weißt du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand.“; 1Joh 5,20 „Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“).
  • Gott ist heilig (Jes 40,25; 41,14.16.20; 43,3.14.15; 45,11; 47,4; 48,17 (40:25) Wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre?, spricht der Heilige.“ „(41:14) Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels.“ „(41:16) du wirst sie worfeln, dass der Wind sie entführt und der Sturm sie zerstreut. Du aber, du wirst in dem HERRN frohlocken, dich rühmen in dem Heiligen Israels.“ „(41:20) damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allesamt, dass die Hand des HERRN dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.“ „(43:3) Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Erretter; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin, Äthiopien und Seba an deiner statt.“ „(43:14) So spricht der HERR, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt; und ich werde sie alle als Flüchtlinge hinabtreiben, und auch die Chaldäer, auf den Schiffen ihres Jubels. (43:15) Ich, der HERR, bin euer Heiliger, ich, der Schöpfer Israels, euer König.“ „(45:11) So spricht der HERR, der Heilige Israels und der es gebildet hat: Über das Zukünftige fragt mich; meine Kinder und das Werk meiner Hände lasst mir anbefohlen sein!“ „(47:4) Unser Erlöser, HERR der Heerscharen ist sein Name, der Heilige Israels!“ „(48:17) So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu tun, was dir nützt, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.“; Off 3,7 „Und dem Engel der Versammlung in Philadelphia schreibe: Dieses sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel [des] David hat, der öffnet, und niemand wird schließen, und schließt, und niemand öffnet:“)
  • Gott ist der einzige Gott (Jes 43,10.11; 44,6.8; 45,5.6.18.21.22; 46,9 (43:10) Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich derselbe bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. (43:11) Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Erretter.“ „(44:6) So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.“ „(44:8) Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht seit langem hören lassen und dir verkündet? Und ihr seid meine Zeugen. Gibt es einen Gott außer mir? Und es gibt keinen Felsen, ich weiß keinen.“ „(45:5) Ich bin der HERR, und sonst ist keiner, außer mir ist kein Gott; ich gürtete dich, und du kanntest mich nicht: – (45:6) damit man vom Aufgang der Sonne und von ihrem Niedergang her weiß, dass außer mir gar keiner ist. Ich bin der HERR, und sonst ist keiner!“ „(45:18) Denn so spricht der HERR, der die Himmel geschaffen (er ist Gott), der die Erde gebildet und sie gemacht hat ( er hat sie bereitet; nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet): Ich bin der HERR, und sonst ist keiner!“ „(45:21) Tut kund und bringt herbei; ja, beraten mögen sie sich miteinander! Wer hat dies von alters her hören lassen, lange zuvor es verkündet? Nicht ich, der HERR? Und es ist sonst kein Gott außer mir; ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir! (45:22) Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst.“ „(46:9) Erinnert euch an das Frühere von der Urzeit her, dass ich Gott bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich;“; Apg 4,12 „Und es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen.“). Es gibt niemand anderen und Er duldet keinen anderen neben Ihm.
  • Gott ist unvergleichlich (Jes 40,18.25; 46,5 (40:18) Und wem wollt ihr Gott vergleichen, und was für ein Gleichnis wollt ihr ihm an die Seite stellen?“ „(40:25) Wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre?, spricht der Heilige.“ „(46:5) Wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich ähnlich machen, dass wir gleich seien? –“). Er kann mit niemand, auch keinem anderen Gott (Götzen), verglichen werden.
  • Gott ist unveränderlich (Jes 41,4; 43,10.13; 46,4; 48,12 (41:4) Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anfang an. Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.“ „(43:10) Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich derselbe bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein.“ „(43:13) Ja, von jeher bin ich derselbe; und da ist niemand, der aus meiner Hand errettet. Ich wirke, und wer kann es abwenden?“ „(46:4) Und bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haar werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten.“ „(48:12) Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich bin der Erste, ich bin auch der Letzte.“; Heb 13,8 „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“). Er ist derselbe, der unerschütterlich gleichbleibend in sich selbst besteht.
  • Gott ist der Erste und der Letzte (Jes 41,4; 44,6; 48,12 (41:4) Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anfang an. Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.“ „(44:6) So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.“ „(48:12) Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich bin der Erste, ich bin auch der Letzte.“; Off 1,17 „Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen nieder wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte“).
  • Gott ist eifersüchtig (Jes 42,8; 48,11 (42:8) Ich bin der HERR, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.“ „(48:11) Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es tun; denn wie würde mein Name entweiht werden! Und meine Ehre gebe ich keinem anderen.“; Joh 5,23 „damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.“). Er wacht über seine Ehre und gibt sie niemand anderem.

Das NT offenbart uns, dass dies in gleicher Weise auf den Herrn Jesus zutrifft, denn Er ist Gott.[2]

Die Aussagen, die Gott hier über sich selbst macht, sind zuerst einmal eine deutliche Ansage an die vielen vermeintlichen Götter und Götzen, die sich die Menschen ausgedacht haben und von denen sie sich Hilfe erhoffen. Die toten Götter können aber nicht helfen. In Wirklichkeit macht man sich sogar von ihrer Willkür abhängig, die dann das Leben nach Lust und Laune beherrscht. Deshalb müssen solche Götter sogar mit allem Möglichen zufriedengestellt werden. Die meisten Religionen stellen sich so ihre Götter vor (Jes 42,17; 44,9-20; 45,20.21; 48,5).

Zum anderen ist es eine Warnung an sein Volk. Es soll ihnen unmissverständlich klarwerden, dass sie einen Gott haben, dem niemand Vorschriften machen kann. Auch wir sind aufgerufen, uns zu fragen, wovon wir uns abhängig machen sowie Unterstützung und Beistand in unserem Leben erhoffen. Vertrauen wir auf alle möglichen materiellen Dinge, Besitz, Kapital, Weltanschauungen, Denkweisen und auf uns selbst oder auf einen allmächtigen Gott?

1.2 Gottes souveräne uneingeschränkte Aktivität

Etliche glauben zwar an so einen allmächtigen Gott, meinen aber, dass Er nicht (mehr) ins Weltgeschehen eingreift, also passiv ist. In diesen Kapiteln stehen außergewöhnlich oft die Aussagen, das Gott ganz klar ein aktiv handelnder Gott ist. So wird konkret über Ihn gesagt:

  • Gott verkündet (Jes 40,9.21; 41,22.23.26; 42,9.12; 43,9.12; 44,7.8; 45,19.21; 46,10; 48,3.5.14.20 (40:9) Auf einen hohen Berg steige hinauf, Zion, du Verkündigerin froher Botschaft; erhebe mit Macht deine Stimme, Jerusalem, du Verkündigerin froher Botschaft! Erhebe sie, fürchte dich nicht; sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott!“ „(40:21) Wisst ihr es nicht? Hört ihr es nicht? Ist es euch nicht von Anfang an verkündet worden? Habt ihr nicht Einsicht erlangt in die Grundlegung der Erde?“ „(41:22) Sie mögen herbeibringen und uns verkünden, was sich ereignen wird: Das Frühere, was es ist, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang wissen; oder lasst uns das Künftige hören, (41:23) verkündet das später Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid! Ja, tut Gutes oder tut Böses, damit wir uns gegenseitig anblicken und es miteinander sehen.“ „(41:26) Wer hat es verkündet von Anfang an, dass wir es wüssten? – und von ehedem, dass wir sagen könnten: Es ist recht? Ja, da war keiner, der es verkündete, ja, keiner, der es hören ließ, ja, keiner, der eure Worte gehört hätte.“ „(42:9) Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsprosst, lasse ich es euch hören.“ „(42:12) Man möge dem HERRN Ehre geben und seinen Ruhm verkündigen auf den Inseln.“ „(43:9) Alle Nationen mögen sich miteinander versammeln, und die Völkerschaften mögen zusammenkommen! Wer unter ihnen kann dies verkünden? So mögen sie uns Früheres hören lassen! Mögen sie ihre Zeugen stellen und gerechtfertigt werden, dass man es höre und sage: Es ist wahr!“ „(43:12) Ich habe verkündigt und gerettet und vernehmen lassen, und kein fremder Gott war unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott.“ „(44:7) Und wer ruft aus wie ich – so verkünde er es und lege es mir vor! –, seitdem ich das Volk der Urzeit eingesetzt habe? Und das Zukünftige und das, was kommen wird, mögen sie verkünden! (44:8) Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht seit langem hören lassen und dir verkündet? Und ihr seid meine Zeugen. Gibt es einen Gott außer mir? Und es gibt keinen Felsen, ich weiß keinen.“ „(45:19) Nicht im Verborgenen habe ich geredet, an einem Ort des Landes der Finsternis; ich sprach nicht zu den Nachkommen Jakobs: Sucht mich vergeblich. Ich bin der HERR, der Gerechtigkeit redet, Aufrichtiges verkündet.“ „(45:21) Tut kund und bringt herbei; ja, beraten mögen sie sich miteinander! Wer hat dies von alters her hören lassen, lange zuvor es verkündet? Nicht ich, der HERR? Und es ist sonst kein Gott außer mir; ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir!“ „(46:10) der ich von Anfang an das Ende verkünde und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun;“ „(48:3) Ich habe das Frühere lange zuvor verkündet, und aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es hören lassen; plötzlich tat ich es, und es traf ein.“ „(48:5) so habe ich es dir lange zuvor verkündet, ehe es eintraf, habe ich es dich hören lassen; damit du nicht sagen könntest: Mein Götzenbild hat es getan, und mein geschnitztes und mein gegossenes Bild hat es geboten.“ „(48:14) Versammelt euch, ihr alle, und hört! Wer unter ihnen hat dies verkündet? Den der HERR liebt, der wird sein Wohlgefallen vollführen an Babel und seine Macht an den Chaldäern.“ „(48:20) Zieht aus Babel, flieht aus Chaldäa mit Jubelschall; verkündigt, lasst dies hören, bringt es aus bis an das Ende der Erde! Sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst.“), und das im Voraus. Das kann kein anderer Gott. Er hat Botschaften für uns.
  • Gott schafft (Jes 40,26.28; 41,20; 42,5; 43,1.15; 45,7.8.18; 48,7 (40:26) Hebt zur Höhe eure Augen empor und seht: Wer hat diese da geschaffen? Er, der ihr Heer herausführt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft bleibt keines aus.“ „(40:28) Weißt du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand.“ „(41:20) damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allesamt, dass die Hand des HERRN dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.“ „(42:5) So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Gewächsen, der dem Volk auf ihr den Odem gab und den Hauch des Lebens denen, die darauf wandeln:“ „(43:1) Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ „(43:15) Ich, der HERR, bin euer Heiliger, ich, der Schöpfer Israels, euer König.“ „(45:7) Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden mache und das Unglück schaffe – ich, der HERR, bin es, der dies alles wirkt. (45:8) Träufelt, ihr Himmel droben, und Gerechtigkeit mögen rieseln die Wolken! Die Erde öffne sich, und es sprosse Heil, und sie lasse zugleich Gerechtigkeit hervorwachsen! Ich, der HERR, habe es geschaffen.“ „(45:18) Denn so spricht der HERR, der die Himmel geschaffen (er ist Gott), der die Erde gebildet und sie gemacht hat ( er hat sie bereitet; nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet): Ich bin der HERR, und sonst ist keiner!“ „(48:7) Jetzt ist es geschaffen und nicht lange zuvor, und vor diesem Tag hast du nicht davon gehört; damit du nicht sagen könntest: Siehe, ich habe es gewusst.“). Er ist der kreative, ideenreiche und weise Schöpfer in Vergangenheit; Gegenwart und Zukunft. Er hat im Anfang die Schöpfung erschaffen und Er ersinnt immer noch überraschendes Neues (Jes 43,19; 48,6 (43:19) Siehe, ich wirke Neues; jetzt sprosst es auf; erkennt ihr es nicht? Ja, ich mache durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.“ „(48:6) Du hast es gehört, betrachte es alles; und ihr, wollt ihr es nicht bekennen? Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgengehaltenes und das, was du nicht gewusst hast.“).
  • Gott wirkt, macht, tut, führt aus (Jes 41,4.20; 42,16; 43,7.13.19; 44,2.23.24; 45,7.12.18; 46,4.10.11; 48,3.11.14 (41:4) Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anfang an. Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.“ „(41:20) damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allesamt, dass die Hand des HERRN dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.“ „(42:16) Und ich will die Blinden auf einem Weg führen, den sie nicht kennen; auf Pfaden, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen; die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tun und nicht lassen werde.“ „(43:7) jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet und gemacht habe!“ „(43:13) Ja, von jeher bin ich derselbe; und da ist niemand, der aus meiner Hand errettet. Ich wirke, und wer kann es abwenden?“ „(43:19) Siehe, ich wirke Neues; jetzt sprosst es auf; erkennt ihr es nicht? Ja, ich mache durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.“ „(44:2) So spricht der HERR, der dich gemacht und dich von Mutterleib an gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe.“ „(44:23) Jubelt, ihr Himmel, denn der HERR hat es getan! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge, du Wald und jeder Baum darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich. (44:24) So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich von Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich allein, die Erde ausbreitete durch mich selbst;“ „(45:7) Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden mache und das Unglück schaffe – ich, der HERR, bin es, der dies alles wirkt.“ „(45:12) Ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen; meine Hände haben die Himmel ausgespannt, und all ihr Heer habe ich bestellt.“ „(45:18) Denn so spricht der HERR, der die Himmel geschaffen (er ist Gott), der die Erde gebildet und sie gemacht hat ( er hat sie bereitet; nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet): Ich bin der HERR, und sonst ist keiner!“ „(46:4) Und bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haar werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten.“ „(46:10) der ich von Anfang an das Ende verkünde und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun; (46:11) der ich einen Raubvogel rufe von Osten her, aus fernem Land den Mann meines Ratschlusses. Ich habe geredet und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen und werde es auch ausführen.“ „(48:3) Ich habe das Frühere lange zuvor verkündet, und aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es hören lassen; plötzlich tat ich es, und es traf ein.“ „(48:11) Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es tun; denn wie würde mein Name entweiht werden! Und meine Ehre gebe ich keinem anderen.“ „(48:14) Versammelt euch, ihr alle, und hört! Wer unter ihnen hat dies verkündet? Den der HERR liebt, der wird sein Wohlgefallen vollführen an Babel und seine Macht an den Chaldäern.“). Gottes Werk geschieht in jeder Beziehung souverän und niemand kann es hindern.

Wenn das Volk in die Gefangenschaft kommt und nach 70 Jahren aus ihr befreit wird, soll eindeutig klarwerden, dass nur dieser eine Gott am Werk ist. Dies gilt ausnahmslos auch für das ganze Weltgeschehen, aber auch für dein und mein persönliches Leben. Ist dir immer bewusst, dass Gott auch solch ein absoluter, souveräner Herr über dein Leben ist?

2. Gottes Nähe zu uns Menschen

2.1 Gott ist der Erlöser und Retter

Vielleicht macht es dir jetzt Angst, einem solchen Gott überhaupt näherzukommen, da man doch vor einem solchen Gott gar nicht bestehen kann. Deshalb finden wir als Kontrast zu dem ersten Gesichtspunkt in diesen Kapiteln ebenso viele Verse, die eine ganz andere Seite unseres Gottes offenbaren. So wird sehr häufig Gottes Sehnsucht und Suche nach uns Menschen deutlich. Dies zeigt sich zuerst darin, dass Er trotz des zahlreichen Versagens der Erlöser und Retter für sein Volk sein möchte. Diese Aussage über Gott und sein gnädiges Handeln gegen uns Menschen steht in keinem anderen Bibelbuch so oft wie in diesen Kapiteln und im gesamten Buch Jesaja.

  • Gott ist der Erlöser (Jes 41,14; 43,1.3.14; 44,6.22-24; 47,4; 48,17.20 (41:14) Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels.“ „(43:1) Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ „(43:3) Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Erretter; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin, Äthiopien und Seba an deiner statt.“ „(43:14) So spricht der HERR, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt; und ich werde sie alle als Flüchtlinge hinabtreiben, und auch die Chaldäer, auf den Schiffen ihres Jubels.“ „(44:6) So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.“ „(44:22) Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst! (44:23) Jubelt, ihr Himmel, denn der HERR hat es getan! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge, du Wald und jeder Baum darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich. (44:24) So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich von Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich allein, die Erde ausbreitete durch mich selbst;“ „(47:4) Unser Erlöser, HERR der Heerscharen ist sein Name, der Heilige Israels!“ „(48:17) So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu tun, was dir nützt, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.“ „(48:20) Zieht aus Babel, flieht aus Chaldäa mit Jubelschall; verkündigt, lasst dies hören, bringt es aus bis an das Ende der Erde! Sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst.“), Er will bezahlen und befreien.
  • Gott ist der Retter (Jes 42,22; 43,3.11-13; 44,17.20; 45,8.15.17.20-22; 46,2.4.7.13; 47,13.14 (42:22) Und doch ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk; sie sind in Löchern gefesselt und allesamt in Kerkern versteckt; sie sind zur Beute geworden, und kein Erretter ist da, zur Plünderung, und niemand spricht: Gib wieder heraus!“ „(43:3) Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Erretter; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin, Äthiopien und Seba an deiner statt.“ „(43:11) Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Erretter. (43:12) Ich habe verkündigt und gerettet und vernehmen lassen, und kein fremder Gott war unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott. (43:13) Ja, von jeher bin ich derselbe; und da ist niemand, der aus meiner Hand errettet. Ich wirke, und wer kann es abwenden?“ „(44:17) Und das Übrige davon macht er zu einem Gott, zu seinem geschnitzten Bild; er betet es an und wirft sich nieder, und er betet zu ihm und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott!“ „(44:20) Wer der Asche nachgeht – ein betörtes Herz hat ihn irregeführt, so dass er seine Seele nicht errettet und sagt: Ist nicht Lüge in meiner Rechten?“ „(45:8) Träufelt, ihr Himmel droben, und Gerechtigkeit mögen rieseln die Wolken! Die Erde öffne sich, und es sprosse Heil, und sie lasse zugleich Gerechtigkeit hervorwachsen! Ich, der HERR, habe es geschaffen.“ „(45:15) Ja, du bist ein Gott, der sich verborgen hält, du Gott Israels, du Erretter! –“ „(45:17) Israel wird gerettet durch den HERRN mit ewiger Rettung; ihr werdet nicht beschämt und nicht zuschanden werden in alle Ewigkeiten.“ „(45:20) Versammelt euch und kommt, nähert euch insgesamt, ihr Entronnenen der Nationen! Keine Erkenntnis haben die, die das Holz ihres geschnitzten Bildes tragen und zu einem Gott flehen, der nicht retten kann. (45:21) Tut kund und bringt herbei; ja, beraten mögen sie sich miteinander! Wer hat dies von alters her hören lassen, lange zuvor es verkündet? Nicht ich, der HERR? Und es ist sonst kein Gott außer mir; ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir! (45:22) Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst.“ „(46:2) Sie sind zusammengesunken, haben sich gekrümmt allesamt und haben die Last nicht retten können; und sie selbst sind in die Gefangenschaft gezogen.“ „(46:4) Und bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haar werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten.“ „(46:7) Sie heben ihn auf, tragen ihn auf der Schulter und lassen ihn an seiner Stelle nieder, und er steht da: Von seinem Ort weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er antwortet nicht: Niemand rettet er aus seiner Not.“ „(46:13) Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht fern, und meine Rettung zögert nicht; und ich gebe in Zion Rettung, und Israel meine Herrlichkeit.“ „(47:13) Du bist müde geworden durch die Menge deiner Beratungen. Sie mögen doch auftreten und dich retten, die Himmelszerleger, die Sternbeschauer, die jeden Neumond kundtun, was über dich kommen wird! – (47:14) Siehe, sie sind wie Stoppeln geworden, Feuer hat sie verbrannt! Vor der Gewalt der Flamme konnten sie ihr Leben nicht retten: Es war keine Kohle, um sich zu wärmen, kein Feuer, um davor zu sitzen.“), Er möchte helfen, schützen und heilen.

2.2 Gott ist ein ganz persönlicher Gott

Der Höhepunkt in diesen Kapiteln ist aber ohne Frage, dass Gott seinem Volk und jedem einzelnen Menschen ganz persönlich nah sein will. Und dass, obwohl sie Ihm mit ihren Sünden sehr zu schaffen gemacht haben (Jes 43,24 „du hast mir nicht für Geld Würzrohr gekauft und mich mit dem Fett deiner Schlachtopfer nicht gelabt. Aber du hast mir zu schaffen gemacht mit deinen Sünden, du hast mich ermüdet mit deinen Ungerechtigkeiten.“). So sagt Gott in seiner Güte und Gnade damals zu seinem Volk und heute zu dir und mir:

  • Ich bin dein Gott (Jes 41,10; 43,3; 48,17 (41:10) fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.“ „(43:3) Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Erretter; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin, Äthiopien und Seba an deiner statt.“ „(48:17) So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu tun, was dir nützt, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.“).
  • Ich habe dich erwählt (Jes 41,9; 44,2 (41:9) du, den ich von den Enden der Erde ergriffen und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe und zu dem ich sprach: Du bist mein Knecht, ich habe dich erwählt und nicht verschmäht –“ „(44:2) So spricht der HERR, der dich gemacht und dich von Mutterleib an gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe.“).
  • Ich stärke dich (Jes 41,10 „fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.“).
  • Ich helfe dir (Jes 41,10.13.14 „fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.“ „(13) Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! (14) Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels.“).
  • Ich stütze dich (Jes 41,10 „fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.“).
  • Ich ergreife deine Hand (Jes 41,13; 42,6; 45,1 (41:13) Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ „(42:6) Ich, der HERR, ich habe dich gerufen in Gerechtigkeit und ergriff dich bei der Hand; und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen,“ „(45:1) So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kores, den ich bei seiner rechten Hand ergriffen habe, um Nationen vor ihm niederzuwerfen, und damit ich die Lenden der Könige entgürte, um Pforten vor ihm zu öffnen, und damit Tore nicht verschlossen bleiben.“).
  • Ich behüte dich (Jes 42,6 „Ich, der HERR, ich habe dich gerufen in Gerechtigkeit und ergriff dich bei der Hand; und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen,“).
  • Ich habe dich erlöst (Jes 43,1; 44,22 (43:1) Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ „(44:22) Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!“).
  • Ich rufe dich bei deinem Namen (Jes 43,1; 45,3.4 (43:1) Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ „(45:3) und ich werde dir verborgene Schätze und versteckte Reichtümer geben, damit du weißt, dass ich der HERR bin, der dich bei deinem Namen gerufen hat, der Gott Israels. (45:4) Um Jakobs, meines Knechtes, und Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen. Ich gab dir einen Beinamen, und du kanntest mich nicht.“).
  • Ich bin bei dir (Jes 43,2 „Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen.“).
  • Ich bin mit dir (Jes 41,10.13; 43,5 (41:10) fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.“ „(41:13) Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ „(43:5) Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deine Nachkommen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln.“).
  • Ich habe dich lieb (Jes 43,4 „Weil du teuer, wertvoll bist in meinen Augen und ich dich lieb habe, so werde ich Menschen hingeben an deiner statt und Völkerschaften anstatt deines Lebens.“).
  • Ich vergesse dich nicht (Jes 44,21; 49,15 (44:21) Erinnere dich daran, Jakob und Israel! Denn du bist mein Knecht. Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht; Israel, du wirst nicht von mir vergessen werden.“ „(49:15) Könnte auch eine Frau ihren Säugling vergessen, dass sie sich nicht erbarmte über den Sohn ihres Leibes? Sollten sogar diese vergessen, ich werde dich nicht vergessen.“).
  • Ich trage dich bis zum Greisenalter (Jes 46,3.4 (3) Hört auf mich, Haus Jakob und aller Überrest des Hauses Israel, die ihr von Mutterleib an aufgeladen, von Mutterschoß an getragen worden seid! (4) Und bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haar werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten.“).
  • Ich lehre dich zu deinem Nutzen (Jes 48,17 „So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu tun, was dir nützt, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.“).
  • Ich leite dich auf deinem Weg (Jes 48,17 „So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu tun, was dir nützt, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.“).
  • Fürchte dich nicht (Jes 40,9; 41,10.13.14; 43,1.5; 44,2 (40:9) Auf einen hohen Berg steige hinauf, Zion, du Verkündigerin froher Botschaft; erhebe mit Macht deine Stimme, Jerusalem, du Verkündigerin froher Botschaft! Erhebe sie, fürchte dich nicht; sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott!“ „(41:10) fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.“ „(41:13) Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! (41:14) Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels.“ „(43:1) Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ „(43:5) Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deine Nachkommen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln.“ „(44:2) So spricht der HERR, der dich gemacht und dich von Mutterleib an gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe.“).

Es gibt wahrscheinlich noch viel mehr in diesen Kapiteln zu entdecken. Die aufgezählten Verse sind schon eine gewaltige Menge und sprechen absolut einzigartig für sich. Es brauchen eigentlich keine Worte hinzugefügt zu werden. In welcher Liebe und Barmherzigkeit spricht Gott hier zu seinem Volk und damit auch zu uns! In diesen Aussagen haben schon unzählige Christen Trost und Ermutigung gefunden, was ich persönlich nur bestätigen kann. Insbesondere Jesaja 43,1 „Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ („Ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“) ist einer der bekanntesten, besonders mutmachenden und Zuversicht ausstrahlenden Verse in der Bibel. Nicht umsonst werden diese Kapitel bzw. der ganze dritte Teil von Jesaja (Jes 40–66) auch schon mal als das Trostbuch der Bibel bezeichnet. Es ist überwältigend, welche Mühe sich Gott damals mit seinem Volk gab, obwohl Er auch wusste, dass letztlich nur ein recht kleiner Teil seines Volkes tatsächlich bereit war, in das Land zurückzukehren (Esra 1–2). Gott ist ein ganz persönlicher Gott, dein eigener ganz privater Gott. Kennst und erlebst du so deinen Herrn?

Gottes Allmacht kontra Gottes Erbarmen? – Distanz zu Gott kontra Gottes Nähe?

Sehen wir diese beiden Seiten nicht irgendwie in einem großen Kontrast oder vielleicht sogar im Widerspruch zueinander? Können diese zwei vorgestellten Seiten überhaupt zusammengehen? Auf der einen Seite wird uns die extreme Distanz zu Gott deutlich, auf der anderen Seite eine nicht zu beschreibende persönliche Nähe. Wie kann das gleichzeitig sein? Wir selbst neigen oft dazu, ein einseitiges Gottesbild zu haben, je nachdem, was besser in eine bestimmte Situation passt.

Für viele Menschen ist das sogar ein ganz großes Problem. Einer der häufigsten Einwände, an Gott zu glauben, ist für manche Menschen die Frage, wie es denn sein kann, dass ein allmächtiger und gleichzeitig liebender Gott (unverschuldetes) persönliches Leid zulässt und nicht verhindert. Manche haben durch Schicksalsschläge im Leben ihren Glauben an Gott komplett verloren.

Aber Gott ist kein Wunschautomat, bei dem wir auf Knopfdruck bekommen, was uns gerade gefällt und angenehm ist. Das Gute oder die Hilfe in Schwierigkeiten und Problemen, nehmen wir ja gern an, aber Unangenehmes, Widriges oder sogar Leid auf keinen Fall. Deshalb muss Gott es von uns unbedingt fernhalten. Wenn es uns dann doch trifft, ist natürlich Gott daran schuld und darf von uns dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Gott auf der Anklagebank? Im Grunde unvorstellbar.

Glauben wir nicht der Lüge, dass es uns Christen, wenn man denn nur genug Glauben hat, im Leben immer nur gut gehen müsste oder man immer Erfolg hätte! In Jesaja 45,7 „Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden mache und das Unglück schaffe – ich, der HERR, bin es, der dies alles wirkt.“ sagt Gott ausdrücklich: „Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden mache und das Unglück schaffe – ich, der HERR, bin es, der dies alles wirkt.“ Hiob ist ein treffendes Beispiel dafür, dass Gottes Pläne auf sehr persönliche und individuelle Weise in Erfüllung gehen. Oft dienen gerade die Menschen, die durch Prüfungen erprobt worden sind und sich bewährt haben, anderen zum Guten (Jak 1,2-4.12 (2) Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt, (3) da ihr wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. (4) Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“ „Glückselig der Mann, der die Prüfung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die er denen verheißen hat, die ihn lieben.“). Gott lässt nicht nur etwas zu (diese Formulierung gibt es so in der Bibel gar nicht), sondern Er bewirkt alles aktiv, auch wenn es manchmal Menschen oder Satan tun. Es ist dabei aber absolut ausgeschlossen, dass Sünde von Gott kommt. Mit Sünde hat Gott niemals etwas zu tun. Wenn, dann bewirkt Gott nur Böses im Sinn von Unglück oder Leid (Hiob 2,10 „Und er sprach zu ihr: Du redest, wie eine der Törinnen redet. Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen? Bei all diesem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen.“; Pred 7,14 „Am Tag des Wohlergehens sei guter Dinge; aber am Tag des Unglücks bedenke: Auch diesen wie jenen hat Gott gemacht, damit der Mensch nicht irgendetwas nach sich finde.“; Jes 45,7 „Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden mache und das Unglück schaffe – ich, der HERR, bin es, der dies alles wirkt.“; Klgl 3,38 „Das Böse und das Gute, geht es nicht aus dem Mund des Höchsten hervor?“; Amos 3,6 „Oder wird die Posaune in der Stadt geblasen, und das Volk sollte nicht erschrecken? Oder geschieht ein Unglück in der Stadt, und der HERR hätte es nicht bewirkt?“).

Damals bestimmte Gott die Gefangenschaft für sein Volk, spendete aber gleichzeitig Trost und verkündete das Ende davon. Der gleiche Gott, der souverän regiert, sich von niemand beeinflussen lässt und keinen Mitberater braucht (Röm 11,34 „Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen?“), ist der gleiche Gott, der immer ganz nah bei dir und mir sein will (Mt 28,20 „und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“). Gott verheißt uns als Christen nirgends ein leichtes Leben, dafür aber seine vertraute persönliche Nähe. Er verhindert nicht das Schwierige in unserem Leben, sondern Er geht mit uns „durchs Wasser und durchs Feuer“ (Jes 43,2). Er erspart uns keine Konflikte und Prüfungen, aber Er lässt uns darin Lebenserfahrungen mit Ihm selbst machen, in denen wir uns bewähren und wachsen können.

Unser Gott ist so allmächtig, dass Er alles – die Schöpfung, das Weltgeschehen, die Völker, aber auch dein und mein persönliches Leben – in seiner Hand hat. Aber das bedeutet eben gleichzeitig Liebe, Gnade, Erbarmen und unbeschreibliche Nähe, niemals willkürliches, blindes Schicksal. Es kann uns im Leben etwas begegnen, was Gott in seiner Souveränität wirkt, und wir verstehen es nicht, sehen keinen Sinn darin. Vielleicht erleben wir den plötzlichen Verlust des Arbeitsplatzes, der Gesundheit oder eines lieben Menschen, aber es darf uns gleichzeitig bewusstwerden und wir können es erleben, dass Gott uns dann besonders nah ist. Das Beispiel Hiobs zeigt uns, wie unser Gott wirklich ist: „voll innigen Mitgefühls und barmherzig“ (Jak 5,11).

Aber Gott muss sich nicht erklären, und es wäre mit unserer Begrenztheit auch nicht möglich, alles zu begreifen. Gottes Antwort an den leidgeprüften Hiob ist nicht etwa eine genaue Aufklärung, sondern die Offenbarung von Gottes Größe mit dem Ziel, auf dieser Basis eine echte Beziehung zu uns Menschen haben zu können.

Gott ist unendlich groß und wir ganz klein; Gott ist gerecht und wir sündig und erlösungsbedürftig. In diesem Bewusstsein können wir von Gottes Unterweisungen in unserem Leben echt profitieren. Aber manchmal möchten wir sogar Gott spielen und meinen zu wissen, warum diese oder jene Dinge in dieser Welt oder im Leben eines Menschen geschehen, und sehen nicht, dass Gott viel höhere Gedanken und Pläne hat, als wir es jemals denken oder erahnen können (Jes 55,8.9 (8) Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. (9) Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“). Gleichzeitig sind aber Gottes Gedanken mit seinem Volk und uns persönlich stets zum Frieden und zum Glück und reichen bis in die Zukunft (Jer 29,11 „Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang und Hoffnung zu gewähren.“).

Aus neutestamentlicher Sicht trifft alles bisherige Gesagte genauso auf unseren Herrn Jesus zu. Der angesprochene Gegensatz ist nur in unserem Denken und unserer Begrenztheit vorhanden, aber nicht bei Gott. Der Schlüssel und die Antwort ist nämlich diese eine Person, unser Herr Jesus, „denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben“ (Röm 5,6), und „wir haben Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Röm 5,1). Solltest du je an Gott zweifeln bezüglich seiner Wege mit dir, darfst du auf die Tatsache sehen, dass Gott seinen eigenen Sohn in das für unseren Herrn so schreckliche Gericht über die Sünde gegeben hat (Röm 8,3 „Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte,“). Ein souveräner Gott opfert seinen eigenen geliebten Sohn, um uns statt des verdienten Gerichtes seine ganze Gnade und Barmherzigkeit zuwenden zu können (Röm 5,10 „Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.“). Ist das nicht eine beeindruckende Antwort? Jetzt ist dieser Widerspruch komplett aufgelöst. Nicht umsonst wird in den nächsten Kapiteln von Jesaja von dem kommenden Gottesknecht gesprochen, der für sein Volk leiden musste (Jes 53).

Wenn es in unserem Leben mal nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben, dann dürfen wir wissen, „dass die Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung“ (Röm 5,3.4). Hast du auch schon mal in bestimmten Situationen gedacht, dass Gott gegen dich ist? Hast du auch schon vermutet, dass Gott dich in machen Umständen scheinbar für begangene Sünden bestraft, wie es die Freunde Hiobs über Hiob dachten, oder dass Gott, wenn Er Schweres auflegt, ungerecht ist, wie es Hiob selbst dachte? Gott bestraft aber nie zweimal. Gottes Gerechtigkeit hat bereits bestraft, nämlich seinen eigenen Sohn: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“ (Röm 5,8).

Wir sollten Gott niemals einseitig sehen. Manchmal denken wir bei Gott nur an den heiligen und gerechten Gott, der Gericht bringen muss. Das ist wahr, trifft aber in der Endkonsequenz immer nur auf Menschen zu, die Gott bewusst ablehnen. Sowohl für das irdische Volk Gottes als auch für uns Christen bedeutet es, dass Gott in seinen Regierungswegen uns belehrt, erzieht und zum Guten verändert, also mit dir und mir zu seinem Ziel kommt. Andererseits können wir diese Seite auch übersehen und nur an einen Gott der Liebe denken, der uns jederzeit gnädig ist. Auch das ist hundertprozentig wahr. Gott ist unendlich gütig und voll Erbarmen mit uns (Mich 7,18.19 (18) Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht? Er behält seinen Zorn nicht auf ewig, denn er hat Gefallen an Güte. (19) Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten niedertreten; und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“; Ps 103,8-13), sonst wären wir schon längst erledigt. Aber wir vergessen dabei, dass Gott Sünde in unserem Leben nicht dulden kann. Gott kann nicht einfach ein Auge zudrücken. Beide Seiten kommen besonders deutlich am Kreuz unseres Herrn Jesus Christus zum Ausdruck. Dort wurden unsere Sünden auf unseren Herrn gelegt und gerichtet, und nun kann Gott uns uneingeschränkt vergeben. Der Herr Jesus hat die Gottesferne, die unsere Sünden verursacht haben, auf sich genommen und dadurch überwunden. Jetzt trennt uns keine Sünde, kein Versagen mehr von dem heiligen Gott.

Das Ziel bei Gottes Handeln ist, dass die Stellung, die uns durch den Herrn Jesus geschenkt ist, auch in der Praxis in unserem Leben zum Vorschein kommt. Gottes Absicht mit seinem Volk und mit uns ist: „So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu tun, was dir nützt, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst“ (Jes 48,17). Gottes Souveränität und Gottes Nähe in Kombination garantieren also für uns ein gut ausgedachtes, weitsichtiges, einsichtsvolles, nützliches und weises Handeln auf der einen Seite und ein liebevolles, gütiges, fürsorgliches, barmherziges Handeln unseres Herrn mit uns auf der anderen Seite. Er möchte uns positiv verändern: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein“ (Röm 8,28.29).

Bei unserem Gott gibt es keinen widersprüchlichen Kontrast, sondern beide Seiten sind in vollkommener Harmonie auch in seinem Handeln uns gegenüber. Wenn wir das bedenken, können wir als Christen nur mit Paulus einstimmen:

„Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der [auch] auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? … Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,31-39).

„O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege! … Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen“ (Röm 11,33-36).

Ist das nicht echter Trost? Sind das nicht unbegreifliche Versprechen und Verheißungen für dein und mein Leben? Ermutigt uns das nicht, hundertprozentig solch einem einzigartigen Gott unser Leben anzuvertrauen und seiner Führung im Leben zu vertrauen? Da brauchen wir keine Spur von Angst vor Gott oder Zweifel mehr zu haben. Gott treibt uns nicht etwa wie andere Götter durch die Androhung von Gericht mit Angst vor Strafe an. Gott motiviert uns durch sein Versprechen, ganz nah bei uns zu sein, mit der Folge, dass wir zwar mit Respekt, aber trotzdem gern in Gottes Nähe sein möchten. Er wünscht eine echte, tiefgehende Beziehung und Gemeinschaft mit uns. Neutestamentlich geht das ja noch viel weiter. Gott der Vater, der Herr Jesus und der Heilige Geist wohnen in uns (Joh 14,23 „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“; 1Kor 3,16 „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“; 2Tim 1,14 „Bewahre das schöne anvertraute Gut durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.“). Gott ist jetzt ein liebender Vater für uns (Joh 16,27 „denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich lieb gehabt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.“), der nur das Allerbeste für uns will, selbst dann, wenn Er uns mitunter schmerzhaft erzieht (Heb 12,7 „Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?“). Wir dürfen noch viel vertrauter, als im AT offenbart, zu unserem Gott „Vater“ sagen (Röm 8,15 „Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wiederum zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!“; Gal 4,6 „Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater!“). Wir dürfen die gleiche Nähe zum Vater haben wie der Sohn (Joh 17,21 „damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns [eins] seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“). Noch näher und vertrauter geht es nicht.

So wünsche ich dir und mir in allen Umständen des Lebens, nicht nur in den schwierigen, einen solch ausgewogenen Blick auf Gott, unseren Vater, und auf unseren Herrn Jesus zu haben und alles von Ihm zu erwarten. Er enttäuscht uns nie, selbst wenn wir versagen. Er kommt auch in deinem und meinem Leben immer zu seinem guten Ziel. Unser treuer Gott steht zu seinem Wort und lässt dich und mich erleben, dass Er seine guten Verheißungen erfüllt.

Gottes Souveränität und Allmacht auf der einen und Gottes persönliche Nähe auf der anderen Seite aber zusammen in einer auf dich und mich optimal abgestimmten persönlichen Lebensführung können uns als Fazit einfach nur gewaltig beeindrucken, führen uns zum Staunen und zu Lob und Dank unserem Gott. Möchtest nicht auch du solch einem großartigen Gott vorbehaltlos und uneingeschränkt dein Leben anvertrauen?

Anmerkungen

[1] Jesaja besteht aus drei Hauptteilen. Der erste Teil (Jes 1–35) spricht vorwiegend das Gericht über Israel, Juda sowie viele angrenzende Völker aus, hat aber auch herrliche Voraussagen über den kommenden Messias und die Zukunft. Der zweite Teil (Jes 36–39) ist ein geschichtlicher Ausschnitt aus dem Leben Hiskias. Der dritte Teil (Jes 40–66) besteht aus drei mal neun Kapiteln. Die Kapitel 40–48 prophezeien die Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft. Die Kapitel 49–57 reden besonders über den kommenden Gottesknecht, den Messias. Kapitel 53, das den leidenden Gottesknecht beschreibt, bildet genau die Mitte davon. Die Kapitel 58–66 sprechen dann zusammenfassend von der herrlichen Zukunft im Friedensreich, wenn das Volk Israel zu seinem Gott umgekehrt ist.

[2] Siehe die kursiven NT-Bibelstellen in der Aufzählung oben.


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