Was Jesaja uns zu sagen hat
Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott (Jes 40,1)

Nathanael Imming

© SoundWords, online seit: 16.04.2020, aktualisiert: 18.05.2022

Leitvers: Jesaja 40,1

Jes 40,1: Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.

Jesajas Welt

Jesaja lebte und arbeitete in einer herausfordernden Zeit voller politischer Umstürze und Drohungen sowohl in seinem Heimatland als auch in den Nachbarländern, wobei Samaria erobert wurde und die zehn Stämme des Nordreiches noch während seiner Lebzeit ins Exil weggeführt wurden. Zusätzlich war Jesaja mit sozialen und kulturellen Schwierigkeiten konfrontiert, als gottlose Könige in Juda und Israel Gott verachteten und seine Zeitgenossen gegen Gottes Wort rebellierten. 

Die Ähnlichkeiten zu unserer heutigen Zeit, wo sich das politische, kulturelle und soziale System in seinem Kampf gegen das Coronavirus abmüht und die uns umgebende Gesellschaft nicht gerade für das Christentum ist, sind leicht erkennbar. 

Im Gegensatz dazu beriet Jesaja aber auch zwei sehr gottesfürchtige Könige, Jotam und Hiskia, die dem Herrn von ganzem Herzen nachfolgten. Ihr Beispiel war ein helles Licht in der sie umgebenden Dunkelheit und ein Vorbild für ihr Umfeld, sowohl in ihrem Königreich als auch darüber hinaus. Sie zeigten, dass der Gott Israels trotz der schwierigen Zeiten bei seinem Volk war. 

Wie können wir helle Lichter in unserer Generation sein? Besonders in dem Chaos und der Ungewissheit, die uns gerade alltäglich umgeben? Wie können wir Jesaja, Jotam und Hiskia nachahmen und bezeugen, dass unser Gott echt, lebendig und wirksam ist und dass Er unser Leben verändert? 

Jesajas Botschaft

Obwohl Jesaja Gericht über mehrere Länder prophezeite, auch über Israel, Juda, ihre Nachbarländer und das sie damals bedrohende Assyrische Weltreich, hatte er in dieser unruhigen Zeit noch eine andere Botschaft, und zwar Trost und Frieden: 

Jes 30,15: Durch Umkehr und durch Ruhe würdet ihr gerettet werden; im Stillsein und im Vertrauen würde eure Stärke sein.

Seinen ernüchternden Umständen zum Trotz verkündigte Jesaja Ruhe, Vertrauen, Stille und Trost, das komplette Gegenteil von der Verrücktheit und dem Aufruhr um ihn herum. Er sagt, dass der Ursprung seiner Stärke und Rettung in schwierigen und entmutigenden Zeiten aus diesen Eigenschaften kommt.  

Dasselbe gilt für uns im Hier und Jetzt. Das Evangelium ist die gute Nachricht von Frieden und Vertrauen, wo wir ruhig werden und auf den Herrn warten können, weil Er treu und gut ist und seine Liebe und seinen Frieden in unsere Herzen ausgießt (Joh 14,27; Röm 5,5). Er ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit, und darauf können wir uns verlassen, egal, was um uns herum passiert (Heb 13,8). 

Aber wie konnte Jesaja das für sich beanspruchen? Woher nahm er die Weisheit und das Verständnis, die richtigen, tröstenden Worte für die Menschen um ihn herum zu finden? 

Jesajas Geheimnis

Jes 50,4.5: Der Herr, HERR, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre wie solche, die belehrt werden. Der Herr, HERR, hat mir das Ohr geöffnet, und ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen.

Jesaja spricht hier vom Knecht Gottes, eine Prophezeiung über den Herrn Jesus. Jeden Morgen Zeit mit seinem Gott zu verbringen, seinen Worten zuzuhören und auf die Stimme seines Vaters zu warten, gab Ihm alles, was Er für seine tägliche Arbeit und seinen Dienst zu den Menschen um Ihn herum brauchte. Jesus Christus, der Knecht Gottes, der sein Leben in stillen Zeiten allein mit seinem Vater begründete, war sicherlich eine Ermutigung und Inspiration für Jesaja (Mk 1,35; 6,46, Lk 5,16; 9,18.28; 11,1). 

Das Hören auf Gott, Zeit mit Ihm zu verbringen und in seiner Gegenwart Ruhe, Trost und Ermutigung zu finden, ist das Geheimnis zum Durchhalten und Leben in verrückten, herausfordernden Zeiten. 

Schließlich dürfen auch wir Frieden und Trost in den uns umgebenden Anstrengungen und Schwierigkeiten finden. Jesaja ermutigt uns, durch das Lesen des Wortes Gottes und im Gespräch mit Ihm im Gebet unserem Retter näherzukommen. Nur dort finden wir echte Kraft und bleibenden Frieden. 

„Könnte auch eine Frau ihren Säugling vergessen, dass sie sich nicht erbarmte über den Sohn ihres Leibes? Sollte sogar diese vergessen, ich werde dich nicht vergessen. Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet; deine Mauern sind beständig vor mir“ (Jes 49,15.16).


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