Das Johannesevangelium (0)
Einleitung

William Kelly

© SoundWords, online seit: 03.02.2001, aktualisiert: 10.12.2020

Kein Christ, der über Erkenntnis verfügt, kann in Frage stellen, dass das vierte Evangelium dadurch gekennzeichnet werden kann, dass es den Herrn Jesus als das Wort, als den eingeborenen Sohn, als Gott selbst auf Erden darstellt. Nicht als Messias, als Sohn Davids und Sohn Abrahams und doch zugleich den HERRN Israels, Immanuel; auch nicht als der Sohn, der sich dem Dienst Gottes weiht, erscheint Er hier vorrangig in diesem Evangelium; auch nicht als das Heilige, das von der Jungfrau Maria unter dem wunderbaren Wirken des Heiligen Geistes geboren wird und Ihn also in diesem Sinne auch Sohn Gottes sein lässt, wird Er hier, wie in jedem der anderen inspirierten Berichte von Matthäus, Markus und Lukas, dargestellt. Im Johannesevangelium leuchtet seine göttliche Natur unter dem Schleier des Fleisches hervor, wie Er hier und dort umherwandelt und überall den Vater in seiner Person, in seinen Worten und Taten offenbart und wie Er dann bei seiner Himmelfahrt den Heiligen Geist gibt und sendet, dass Er bei und in den Seinen sei in Ewigkeit.

Daher kommt es, dass Er hier als der gezeigt wird, der das ewige Leben schenkt an den Gläubigen, der dementsprechend kraft dieses neuen Lebens berechtigt ist, ein Kind Gottes zu werden. Denn es geht hier nicht um fügendes Handeln oder um das Zeugnis an die Schöpfung oder die moralischen Vollkommenheiten des Menschen Christus Jesus. All dies hat anderswo seinen geeigneten Platz. Aber hier hat der Geist Gottes eine tiefere Aufgabe vor sich: die Offenbarung des Vaters in dem Sohn, und dies als das fleischgewordene Wort, das hier unten wohnt, mit den ungeheuren Folgen für jede Seele und sogar für Gott selbst, der sowohl in den Erfordernissen seines moralischen Seins verherrlicht ist als auch in den innersten Tiefen seiner Verbindung als Vater.

Weiterhin sollen wir von der göttlichen Weisheit Kenntnis nehmen, die solch ein Evangelium zu einem verhältnismäßig späten Zeitpunkt schrieb und gab, als schon der Feind versuchte, zu verderben und zu zerstören, und zwar nicht durch pharisäische oder sadduzäische Feinde oder abgöttische Heiden, sondern durch abtrünnige und antichristliche Lehrer. Diese, die sich im höchsten Maße Erkenntnis und Macht anmaßten, untergruben die Wahrheit von der Person Christi im Hinblick auf seine Ihm eigene Göttlichkeit und sein wirkliches Menschsein; und das geschah zum Verderben des Menschen und zur höchst undankbaren und frechen Verunehrung Gottes. Es gibt kein angemesseneres Zeugnis als das von Johannes, der, wie der Schreiber des ersten Evangeliums ein Augenzeuge war, ja sogar einer, der mehr als die anderen mit dem Herrn Jesus als Menschen auf Erden vertraut war, wenn man das in Ehrfurcht so sagen darf. Doch nichtsdestoweniger, ja gerade deswegen ist er das Mittel, durch das seine göttliche Herrlichkeit bezeugt wird. Das Verhältnis beider zu den großen Anstrengungen Satans, die damals und von da an sich breitmachten (1Joh 2,18), ist auch von höchst offensichtlicher und besonderer Bedeutung. Der Herr begegnete andererseits, wie immer in seiner Gnade, den Anstrengungen Satans, indem Er das, „was von Anfang war“, noch mehr zur göttlichen Verherrlichung herausstellte, wobei die Familie Gottes, ja die Kindlein dieser Familie, getröstet und gestärkt wurden. Denn welche größere Versicherung gibt es, als dass sie sich selbst als die Ziele der Liebe des Vaters finden, als solche, die geliebt werden, wie der Sohn geliebt wurde, dass Er in ihnen und sie in Ihm sind, der ihnen bei seinem Abschied die bleibende Gegenwart jenes anderen Sachwalters, des Heiligen Geistes, zusagt? Ein so großer Segen, dass Er erklärt, dass seine eigene schmerzlich erlebte Abwesenheit für sie passend ist, um dies sicherzustellen.

Als Folge der Wirklichkeit und Offenbarung ewigen Lebens im Menschen, in Christus dem Sohn, werden die jüdische Verbindung oder irgendeine andere Verbindung des Menschen im Fleisch mit Gott sorgfältig, vollständig und bestimmt vernichtet; dabei wird es klar sowohl in der Einführung als auch am Ende des Evangeliums gezeigt, dass die Vorsehungen Gottes nicht übergangen werden, auch nicht Christi Verbindung mit ihnen, denn seine Person, die göttlich und doch menschlich ist, ist der Mittelpunkt, um den alles sich dreht.

Es war in der Tat ein großes Versehen der ersten Kirchenschreiber, Johannes als den Evangelisten zu betrachten, der den Herrn oder die Seinen in ihrem himmlischen Verhältnis sieht, genauso wie der Adler schlecht so etwas symbolisieren konnte; sogar Augustinus hatte diese Vorstellung, während Victorinus sie als Erster hervorgebracht zu haben scheint. Aber die Theologen sind nicht alle einer Meinung; denn Irenäus will Markus den Adler sein lassen, und Andreas folgt seiner Spur. Williams endlich – und er ist nicht der Einzige – ließ die Deutung von Augustinus wieder auflegen, der seltsamerweise den Menschen Markus zuschrieb und den Ochsen Lukas, während das Umgekehrte wenigstens einleuchtender gewesen wäre. Noch viele andere Anwendungen lebten gleicherweise im bunten Gemisch; aber es lohnt sich kaum, sich ihrer zu erinnern.

Denn die „lebendigen Wesen“ in Offenbarung 4 und anderswo haben keinen wirklichen oder beabsichtigten Zusammenhang mit den vier Evangelien. Diese stellen uns die Gnade Gottes dar, die in Christus unter den Menschen erschien, und die Erlösung, die Er in dem verworfenen Messias vollbrachte. Die Cherubim dagegen werden offenbart, als der Thron in der Höhe bei den Züchtigungen, die die Einnahme des Reiches der Welt vonseiten des Herrn und sein Erscheinen vom Himmel zu diesem Zweck vorbereiten, einen gerichtlichen Charakter annimmt. Sie symbolisieren die göttlichen Eigenschaften in Bildern, die aus der Schöpfung entnommen sind. Geistreiche, aber überflüssige Vergleiche können nicht gegen das ganze moralische Verhältnis ihrer Verbindungen ankommen, so wie die Gnade dem Gericht gegenübergestellt ist.

Aber die charakteristische Wahrheit, die man bei Johannes kaum übersehen kann – hier und da mit kleinen Ausnahmen –, ist die, dass Gott sich in seinem Sohn offenbart, wenn dieser auch Mensch auf Erden ist; nicht der Mensch in Ihm, dem erhöhten Christus in der Hohe, was die Linie ist, die der Apostel Paulus aufzeigt und was unter den inspirierten Berichterstattungen über den Herrn am Ende von Lukas und sogar in gewissem Maße bei Markus auftaucht. Deshalb können wir feststellen, dass es keine Himmelfahrtsszene gibt bei Johannes (wenn dies auch reichlich vorausgesetzt wird), ebenso wenig wie bei Matthäus, allerdings aus ganz verschiedenen Gründen. Denn das erste Evangelium zeigt uns den Herrn bei seiner letzten Erscheinung im Kreis der Jünger, wo Er wirklich auferstanden ist und noch seine Bindung der Gemeinschaft mit den Jüngern oder dem jüdischen Überrest in Galiläa aufrechterhält, wo Er ihnen ihren großen Auftrag erteilt und sie seiner Gegenwart bei ihnen bis zur Vollendung des Zeitalters versichert. Das letzte zeigt uns Ihn, wie Er in seiner Person nicht nur die Herrlichkeit des auferstandenen Menschen und des Sohnes Gottes, des letzten Adam, vereint, sondern auch die Gottes des Herrn, der als ein lebendig machender Geist den Odem eines besseren Lebens in Auferstehungskraft seinen Jüngern einhaucht und auch daraufhin eine mystische Schau auf das zukünftige Zeitalter gibt, wobei die besonderen Plätze für Petrus und Johannes auftauchen.

In dem Bericht über unseren Herrn hier erscheint deshalb Gott auf Erden und nicht, wie in den Schriften des Paulus (außer in besonderen Fällen), der im Himmel verherrlichte Mensch. Deshalb lesen wir im ersten Kapitel, das so bemerkenswert für die Fülle ist, in der die Namen Christi vor unsere Augen gestellt werden, nichts von Ihm als Priester oder als Haupt der Versammlung: Beziehungen, die ausschließlich mit seiner Erhöhung droben und dem Dienst zur Rechten Gottes verbunden sind. Johannes zeigt alles, was in Christi Person und seinem Werk auf Erden göttlich ist; und so wie er uns zeigt, wie der erste Mensch in seiner besten Gestalt beiseitegerückt wird, so zeigt er uns auch die absolute Notwendigkeit der göttlichen Natur, wenn der Mensch das Reich Gottes sehen soll oder hineinkommen soll. Was wesentlich und bleibend ist, strömt natürlicherweise von der Gegenwart einer göttlichen Person her, die sich selbst hier unten in Gnade und Wahrheit offenbart.

Wiederum schließt der Charakter der Wahrheit, wie sie vor dem Heiligen Geist steht, jede Genealogie aus, wie wir sie in den Evangelien von Matthäus und Lukas finden, die die Abstammung unseres gesegneten Herrn bis hinab zu Abraham und David oder bis Adam, „der Gottes war“, zurückverfolgen. Johannes gibt hier nicht solchen Geburtsvermerk; denn wie kann er die Linie dessen zeichnen, der im Anfang, bevor jegliche Schöpfung bestand, bei Gott war und Gott selbst war? Wenn Markus sich den Einzelheiten seines Dienstes widmete, besonders seines Dienstes am Evangelium, der durch entsprechende Taten und Zeichen begleitet wurde (denn Er wollte die Menschen erwecken und an die Ungläubigen in der geduldigen Güte Gottes appellieren), wurde Johannes in der Weisheit desselben Geistes so angeleitet, dass er jeglichen Bericht über seine irdische Herkunft und sein frühes Leben auslässt und sofort mit seinem Werk beginnt, dem nur eine kurze Notiz über seinen Vorläufer, Johannes den Täufer, in seinem Werk vorausgeht. So wie der Herr der vollkommene Diener war, sagt deshalb der vollkommene Bericht darüber nichts über eine Abstammung; denn wer würde nach der Abstammung eines Dieners fragen? Deshalb, während sein Dienst die Genealogie bei Markus ausschließt, ist sie für die Absicht des Geistes bei Johannes nicht geeignet, weil seine Gottheit die herausragende Wahrheit ist in diesem Evangelium. Nur von allen vier gemeinsam empfangen wir die Wahrheit in ihrer verschiedenen Fülle! Nur so konnte Gott uns angemessen unseren Herrn Jesus Christus offenbaren. In den Evangelien wird Er uns nicht nur im Hinblick auf unsere Bedürftigkeit, sondern auch auf die göttliche Liebe und Herrlichkeit offenbart.

Der Inhalt dieses Evangeliums kann vielleicht leichter durch die Zusammenfassung, die anschließend folgt, verstanden werden:

Johannes 1–4 gehen den Dienst unseres Herrn in Galiläa, wie er von den drei Synoptikern gezeigt wird, voraus. Johannes der Täufer taufte noch und war noch frei (Joh 3,23.24), während unser Herr auf seinem Weg nach Galiläa (Joh 4) durch Samaria hindurch war.

Johannes 1–2,22 bilden die Einleitung. Johannes 1,1-18 ist das wunderbare und würdige Vorwort über seine persönliche Herrlichkeit, wie es in dem ganzen Kapitel gesehen wird. Dann in Johannes 1,19-42 folgt historisch das Zeugnis des Johannes – nicht nur für andere über Jesus, sondern auch für Ihn selbst, und die Frucht davon wird geschildert. In Johannes 1,43-51 schließlich ruft Christus einzeln und sammelt Menschen, wodurch Er von der Wahrheit seiner Stellung als der Christus in Psalm 2 zu der höheren und weiteren Herrlichkeit des Sohnes des Menschen in Psalm 8 übergeht.

Dann haben wir in Johannes 2,1-22 die Hochzeit zu Kana in Galiläa, die seine Herrlichkeit offenbart, und seine Gerichtsausübung in der Tempelreinigung, wo seine Auferstehung von den Toten mit hineinspielt.

In Johannes 2,23-25 wird die Unmöglichkeit gezeigt, dass Gott dem Menschen vertrauen kann, so wie er ist, und in Johannes 3 zeigt sich die Notwendigkeit, dass er von neuem geboren wird, um das Reich Gottes zu sehen oder hineinzukommen, selbst im Hinblick auf dessen irdischen Aspekt. Das Kreuz des Sohnes des Menschen ist nicht weniger notwendig; aber Gottes eingeborener Sohn wird in seiner Liebe gegeben, um die Welt zu erretten. Nur ist der Glaube an seinen Namen unerlässlich. Es ist nicht ein Auftrag des Gesetzes verletzt, sondern des Lichtes, das gekommen ist und gehasst wurde, denn die Werke des Menschen sind böse. Aber Johannes, der Freund des Bräutigams, freut sich, von seiner Herrlichkeit in den Schatten gerückt zu werden, denn Er kommt vom Himmel und ist über allen. Er ist nicht nur der Gesandte mit den Worten Gottes, sondern der Sohn seiner Liebe, dem der Vater alles übergeben hat. An Ihn zu glauben, bedeutet deshalb, ewiges Leben zu haben; Ihm in Unglauben nicht zu gehorchen, bedeutet, dass der Zorn Gottes auf einem ruht. Das ist die Einleitung.

In Johannes 4 demütigt sich der Sohn Gottes in Gnade, um eine verworfene Samariterin zu Gott zu ziehen, dass sie Ihn und auch den Vater im Geist und in der Wahrheit anbete, denn Jerusalem hat jetzt ausgespielt, und ihre Rivalin bedeutet nichts. Denn Er ist der Heiland der Welt. Doch der Beamte in Kapernaum beweist, dass dieser Glaube an den Heiland für seinen kranken Sohn, wenn auch in jüdischer Form, nicht vergeblich war. Er verschmäht schwachen Glauben nicht.

Johannes 5 zeigt uns Jesus, den Sohn Gottes, nicht nur als Heilenden, sondern als den, der tote Seelen erweckt, dass sie Ihn jetzt hören und zu einem Auferstehungsleben bei seinem Kommen erstehen; während Er, der Sohn des Menschen, diejenigen, die nicht hören und böse leben, zur Auferstehung des Gerichts erwecken wird. Deshalb werden die Grundlagen des Glaubens im Rest des Kapitels dargelegt.

In Johannes 6 führt das Zeichen von dem Brot, das Er der großen Volksmenge gab, zu der Lehre über Ihn selbst, den Fleischgewordenen, das wahrhaftige Brot vom Himmel, und dass im Tod sein Fleisch wirklich Speise und sein Blut wirklich Trank ist, gefolgt von seiner Himmelfahrt. Er ist also das Ziel des Glaubens, wie Er im vorhergehenden Kapitel der Lebendigmachende war.

Dann führt uns Johannes 7 dahin, wie Er, bevor das Laubhüttenfest buchstäblich erfüllt ist, den Heiligen Geist von sich in der Herrlichkeit herabsendet. Das ist die Kraft zum Zeugnis wie in Johannes 4 zur Anbetung. In diesen vier Kapiteln wird der Herr als der dargestellt, der selbst die Wahrheit ist, von der Israel die Formen besessen hatte.

In Johannes 8 und 9 werden sein Wort und sein Werk nacheinander und bis zum Äußersten verworfen. Nichtsdestoweniger hält Er die Schafe, die beides zu ihrem Segen aufnehmen, nicht nur fest, sondern Er führt sie auch aus der Hürde heraus zu noch besserer Weide, auf dass da eine Herde, ein Hirte sei. Nichts kann schaden. Sie sind in der Hand des Vaters und in der Hand des Sohnes (Joh 10).

Johannes 11 und 12 geben uns das Zeugnis von Christus als Sohn Gottes mit Auferstehungskraft, als Sohn Davids entsprechend der Weissagung und als Sohn des Menschen, der durch seinen Tod eine neue, unbegrenzte und ewige Herrlichkeit einführt, die seine Miterben mit Ihm teilen sollen.

In Johannes 13–17 wird die Stellung des Herrn im Himmel offenbart und was Er dann und dort für uns ist: etwas vollkommen Neues für die Jünger, die auf das Reich hier und jetzt warteten. Er ist unser Sachwalter (1Joh 2,1) und wäscht durch das Wort unsere auf dem Wege beschmutzten Füße; und als Judas fort ist, eröffnet Er, dass sein Tod moralisch Ihn verherrlicht und dass er Gott in jeder Hinsicht verherrlicht und dass seine Verherrlichung in Ihm die unmittelbare Folge ist. Aber Er kommt (Joh 14), um sie zu sich in das Haus des Vaters zu holen, was die eigentliche Hoffnung der Christen ist. In der Zwischenzeit verheißt Christus einen anderen Sachwalter, der bei ihnen bleiben und in ihnen sein soll in Ewigkeit, der die gegenwärtige Kraft des Christentums ist und im Gehorsam des Christen wirkt.

In Johannes 15 wird die christliche Stellung auf Erden dem Judentum gegenübergestellt. Sie bedeutet nicht Einheit, sondern Gemeinschaft mit Christus, um Frucht zu bringen und für seine Herrlichkeit Zeugnis abzulegen: Es geht eher um moralische Regierung als um souveräne Gnade.

Johannes 16 handelt von der Gegenwart des Geistes, was sie der Welt beweist und wie Er an den Gläubigen handelt, die jetzt den Vater in Christi Namen um etwas bitten.

Johannes 17 zeigt in Christi Bekenntnis an den Vater unseren Platz bei Ihm und, getrennt von der Welt in vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Einheit, das Vorrecht, später bei Ihm im Himmel zu sein, und unseren wunderbaren gesegneten Stand sogar heute schon.

Johannes 18 und 19 zeichnen in charakteristischer Weise die letzten Szenen seiner verschiedenen Prüfungen durch Spott und Hohn, denen Er nach seiner freiwilligen Festnahme ausgesetzt war, und das erniedrigende Erleben mit seinen Jüngern; dann den Tod am Kreuz und seine Frucht und das Zeugnis des Jüngers, welchen Er liebte, dem Er seine Mutter anvertraute.

Johannes 20 stellt Ihn als den Auferstandenen dar, es berichtet seine Botschaft durch Maria Magdalene und seine Offenbarung gegenüber den versammelten Jüngern am Auferstehungstag und acht Tage später gegenüber Thomas, der ein Bild für das sehende und glaubende Israel ist.

Johannes 21 fügt das geheimnisvolle Bild vom Tausendjährigen Reich hinzu, wenn die Heiden Christi Eigentum werden und das Netz nicht, wie vorher, zerreißt. Als Zusatz wird berichtet, wie Petrus wieder zurechtgebracht und wieder eingesetzt wird, wobei ihm die Versicherung gegeben wird, dass ihn die Gnade in der Schwäche des Alters stärken wird, um für seinen Meister zu sterben, während er in der Zeit seines größeren jugendlichen Selbstvertrauens so dabei gescheitert war, Ihn zu verherrlichen. Johannes wird nicht weniger geheimnisvoll zurückgelassen, wenn ihm auch nicht gesagt wurde, dass er nicht sterben würde, sondern dass er bleiben solle. „Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!“ So wissen wir, dass dieselbe Feder, die Gott gebrauchte, um den Sohn Gottes in seiner persönlichen Herrlichkeit und unaussprechlichen Gnade zu offenbaren, uns die göttliche Herrschaft nach der Entrückung der Gläubigen in die Höhe zeigen sollte, die endlich Christus und ihnen die Regierung über die Welt an dem Tag in die Hand geben wird, wo Er der offensichtliche Mittelpunkt aller Herrlichkeit sein wird – der himmlischen und der irdischen Herrlichkeit. Denn dies und noch mehr finden wir in der Offenbarung.

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