Heiligkeit des Friedens
… und des Friedenstiftens

Roy A. Huebner

© SoundWords, online seit: 15.11.2013, aktualisiert: 29.10.2022

Leitverse:  Jakobus 3,17 „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“; Markus 9,50 „Das Salz ist gut; wenn aber das Salz salzlos geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst, und seid in Frieden untereinander.“ 

Jak 3,17: Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam.

Mk 9,50:
Habt Salz in euch selbst, und seid in Frieden untereinander.

Wenn es an Reinheit fehlt, ist es nicht überraschend, wenn es auch an göttlichem Frieden mangelt. Wenn das Salz fehlt, sollte es keine Überraschung sein, dass der göttliche Friede untereinander ebenfalls fehlt. Das Salz symbolisiert den bewahrenden Charakter der Absonderung von dem Bösen für den Herrn. Warum den göttlichen Frieden erwarten, wenn wir Gottes Methode, ihn zu erwerben, ignorieren? In diesen Versen findet sich eine göttliche Ordnung, die unbedingt befolgt werden muss. Wir werden dazu ermahnt, eines Sinnes zu sein (Phil 2,2.3 (2) so erfüllt meine Freude, dass ihr gleich gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, (3) nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst;“; 1Kor 1,10 „Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle dasselbe redet und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr in demselben Sinn und in derselben Meinung vollendet seiet.“), und so, wie wir, um göttlichen Frieden zu erlangen, eine demütige Gesinnung brauchen, so brauchen wir auch „dieselbe Gesinnung im Herrn“ (Phil 4,2). Wenn Reinheit und Salz fehlen, können wir zwar auf Grundlage von Kompromissen und Anpassung Einmütigkeit erzielen, nicht aber Einmütigkeit in dem Herrn.

Es gibt viele, die Ansichten über den Frieden und die Friedensstiftung haben, die die Heiligkeit unterminieren. Gewöhnlich verraten Taten die falschen Vorstellungen, doch manchmal erscheinen falsche Vorstellungen auch in Form von Lehren. So sagte zum Beispiel jemand, der zu einer „offenen“ Gemeinschaft ging:

Wenn Er, auf den wir warten, kommt, wird Er uns dann wie die Knechte in Lukas 12,37 und 43 „Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tisch legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen.“ „Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, damit beschäftigt finden wird!“ vorfinden oder wie den streitsüchtigen Knecht in Lukas 12,45 „Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr zögert sein Kommen hinaus, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,“? „Befleißigt euch, von ihm (1) im Frieden, (2) unbefleckt und (3) tadellos befunden zu werden“ (2Pet 3,14[1]). Zu Anfang lag die Hauptbetonung auf der Reinheit (Jak 3,17 „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“), denn der Jakobusbrief ist der vielleicht früheste der Briefe. Aber der zweite Petrusbrief, einer der letzten Briefe und für die Endzeit geschrieben, stellt den Frieden voran. Sollte das nicht Bedeutung und Gewicht für uns haben?[2]

Mit solch schamlosen und unheiligen Vorstellungen ist es keine Überraschung, dass er das, was er „Exklusivismus“ nannte, verließ, was eigentlich der Ausschluss des Bösen ist.

Ohne näher auf seine willkürliche Gleichsetzung des Ringens um Heiligkeit in unseren Verbindungen mit Streitsucht einzugehen, wollen wir doch die Wirkung hervorheben, die sich daraus ergibt, wenn man die Wahrheit aufgibt, dass böse Verbindungen verunreinigen. Das endet immer mit einer Form der Beschönigung des Bösen. Immer!

Meint er nicht in diesem Zitat, dass in dem Maße, wie die Zeiten in der bekennenden Gemeinde immer schlechter werden, die Reinheit weniger wichtig wird und dass die Hauptbetonung auf Frieden statt auf Reinheit liegt?

Immerhin gibt er zu, dass zu Anfang die Hauptbetonung auf der Reinheit lag (Jak 3,17 „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“). Hätte er 2. Timotheus 2,22 „Die jugendlichen Begierden aber fliehe; strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.“ (Paulus’ letzten Brief, der geschrieben wurde, damit ein Mann Gottes wissen möge, wie er ein gereinigtes Gefäß sein könnte) berücksichtigt, wäre den Christen womöglich diese unheilige, schändliche und falsche Schlussfolgerung aus 2. Petrus 3,14 „Deshalb, Geliebte, da ihr dies erwartet, so befleißigt euch, ohne Flecken und untadelig von ihm befunden zu werden in Frieden.“ erspart geblieben. 2. Timotheus 2,22 „Die jugendlichen Begierden aber fliehe; strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.“ sagt: „Strebe aber nach der Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.“ In 2. Petrus 3,14 „Deshalb, Geliebte, da ihr dies erwartet, so befleißigt euch, ohne Flecken und untadelig von ihm befunden zu werden in Frieden.“ erfahren wir wieder, wie wir von Ihm im Frieden befunden werden können: indem wir unbefleckt (ohne Verunreinigung) und tadellos wandeln.

Das obige Zitat ist also nicht die Weisheit, von der wir im Jakobus 3,17 „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“ lesen: „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedvoll, milde, folgsam, voller Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“

Hat sich die von Jakobus genannte Weisheit geändert, weil die Endzeit gekommen ist? W. Kelly bemerkte treffend:

Man kehre diese Reihenfolge nie um; diese Weisheit ist nicht nur rein und friedvoll, sondern sie ist erstens rein, sodann friedvoll. Zuerst wahrt sie das Wesen und die Herrlichkeit Gottes, und danach sucht sie die Früchte des Friedens unter den Menschen.

Diese Ordnung steht im Einklang mit unserem Herrn Jesus, betrachtet in seinem Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks – dem Priestertum, in dem Er nun unseretwegen tätig ist (Heb 7,11 „Wenn nun die Vollkommenheit durch das levitische Priestertum wäre (denn in Verbindung damit hat das Volk das Gesetz empfangen), welches Bedürfnis wäre noch vorhanden, dass ein anderer Priester nach der Ordnung Melchisedeks aufsteht und nicht nach der Ordnung Aarons genannt wird?“). „Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten – der Abraham entgegenging und ihn segnete, als er von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, dem auch Abraham den Zehnten von allem zuteilte – heißt übersetzt zunächst König der Gerechtigkeit, dann aber auch König von Salem, das ist König des Friedens“ (Heb 7,1.2).

„Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften“ (Jak 3,18). Es gibt eine Frucht, die in Frieden genossen werden soll, und diese Frucht ist die Gerechtigkeit. Es ist eine Torheit, zu denken, dass wir nach einer Frieden-um-jeden-Preis-Vorstellung handeln oder Gottes Ansprüche auf Reinheit (Jak 3,17 „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“) aufgeben dürfen und dennoch Frieden haben, in dem die Frucht der Gerechtigkeit genossen werden kann. Der Friede in Jakobus 3,17 „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“ ist göttlicher Friede und nicht der Friede des Menschen, wo es nicht darum geht, um etwas Göttliches zu ringen. Wie wird der göttliche Friede, in dem man die Frucht der Gerechtigkeit genießt, bewirkt? Jakobus 3,17 „Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“ ist der Zusammenhang, der uns das sagt. Um diese Weisheit soll man Gott bitten (Jak 1,5 „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden.“). Der Friede unter den Heiligen muss eine gerechte Grundlage haben. Ein wahrer Friedensstifter (Mt 5,9 „Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen.“) strebt diese an. Wo Sünde ist, trachtet er danach, dass sie verurteilt wird und dass es Reue gibt (Spr 28,13 „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen.“).

„Eine Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit“ (Heb 12,11). Die friedsame Frucht, die denen gegeben wird, die durch die Züchtigung geübt sind, ist die Gerechtigkeit. Wie wir gesehen haben[3], dass Liebe nicht von Gerechtigkeit zu trennen ist, so ist auch der Friede nicht von der Gerechtigkeit zu trennen (vgl. Kol 1,20 „und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes –, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln.“). Diese Dinge zu trennen, bedeutet, das wahre Wesen des Kreuzes und die Natur Gottes als Licht und Liebe zu leugnen. Liebe, Einsicht (bzw. Urteilsvermögen), Lauterkeit (bzw. Reinheit) und die Frucht der Gerechtigkeit werden alle in Philipper 1,9-11 (9) Und um dieses bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und aller Einsicht, (10) damit ihr prüfen mögt, was das Vorzüglichere ist, damit ihr lauter und ohne Anstoß seid auf den Tag Christi, (11) erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes.“ zusammengebracht. Wir wollen danach trachten, all diese Dinge gleichzeitig nebeneinander in unserem Lebenswandel aufzuweisen.

Einer der großen Fallstricke, die heutzutage im Christentum verbreitet sind, ist Liebe und Frieden auf Kosten von Reinheit und Gerechtigkeit. Das klingt für viele edelmütig; und die Menschen halten viel von sich aufgrund ihrer Liebe, ihrer Toleranz, ihrer Güte und Friedfertigkeit. Doch ist dies nicht die Weisheit von oben.

Man darf und soll sogar nachgeben, wo es um Fragen der persönlichen Annehmlichkeit und des eigenen Rechts geht. Das ist Sanftmut und ein Streben nach dem, was dem Frieden dient [Röm 14,19 „Also lasst uns nun dem nachstreben, was zum Frieden und was zur gegenseitigen Erbauung dient.“]. Es ist liebevoll und gerecht, so zu handeln. Es ist Reinheit, so zu handeln. An dieser Stelle werden die Dinge oft verdreht. Man kann seine eigenen Rechte abtreten, doch niemals die Rechte Christi. Es ist stets falsch, die Rechte Christi aufzugeben. „Eure Nachgiebigkeit {nach der englischen Übersetzung des Autors} soll allen Menschen bekannt werden“ (Phil 4,5): Dies bezieht sich auf meine Annehmlichkeit, meine Rechte, aber niemals auf Gottes Rechte.

Dies gilt auch in Bezug auf Römer 14,19: „So lasst uns nun dem nachstreben, was den Frieden, und dem, was der gegenseitigen Erbauung dient.“ Bedeutet dies etwa, dass wir bei der Wahrheit Kompromisse machen und die Rechte Gottes aufgeben sollten? Handelte Paulus unrecht, als er Petrus widerstand (Gal 2,11 „Als aber Kephas nach Antiochien kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er dem Urteil verfallen war.“)? War er ein Unruhestifter, ein Störenfried? Durchaus nicht! Nie gebe man die Rechte Gottes auf; nie mache man bei der Wahrheit Kompromisse. Römer 14,19 „Also lasst uns nun dem nachstreben, was zum Frieden und was zur gegenseitigen Erbauung dient.“ steht in einem Zusammenhang. Es ist Römer 14,15 „Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für den Christus gestorben ist.“ und das Aufgeben der eigenen Rechte. Dies wird uns dabei helfen, die Aufforderungen in Hebräer 12,14 „Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird;“ und auch in 1. Petrus 3,11 „er wende sich aber ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach;“ zu praktizieren.

Wenn wir über die Sanftmut und Milde Christi sprechen, sollten wir beachten, dass Sanftmut bedeutet, nicht auf den eigenen Rechten zu bestehen. Milde ist Nachgiebigkeit. Eine Schwester bemerkte einmal mir gegenüber, dass unser Herr Jesus, als man Ihm ein Rohr in die Hand gab [siehe Mt 27,29 „Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihm einen Rohrstab in die Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden!“], dieses hielt! Erstaunlich! Kostbarer, kostbarer Heiland! Welche Sanftmut! Doch Er gab niemals bei etwas nach, was Gott gebührte. Unsere Herzen geben gern von Natur aus bei Gottes Rechten und seinem Willen nach und bestehen dann auf unserem eigenen Willen, den wir manchmal unter frommen Phrasen verbergen. Wir wollen auch daran denken, dass unser gesegneter Herr, der Heilige und Wahrhaftige [Off 3,7 „Und dem Engel der Versammlung in Philadelphia schreibe: Dieses sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel [des] David hat, der öffnet, und niemand wird schließen, und schließt, und niemand öffnet:“], Gerechtigkeit liebte und Gesetzlosigkeit hasste, weshalb Ihn Gott, sein Gott, mit Freudenöl vor seinen Gefährten salbte (Heb 1,9 „du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl über deine Genossen.““).

Oh, welche Freude macht es uns, an den Heiligen zu denken, der keine Sünde kannte! Seine Seele muss das Böse des Ortes, an dem Er sich bewegte, gespürt haben. Wie wenig sind wir so wie Er! Oh, wären wir doch mehr wie Er! Dank sei Gott; das kostbare Blut lässt nicht einen Fleck übrigbleiben. Wir müssen uns davor hüten, Christus falsch darzustellen, wenn wir von der Sanftmut und Milde Christi sprechen. Man sagt uns „Predige Christus“, und wir hören liebliche Dienste über seinen Wandel. Nun wird sein Wandel durch das Speisopfer dargestellt, und Gott hat uns gesagt: „[Du] sollst das Salz des Bundes deines Gottes auf deinem Speiseopfer nicht fehlen lassen; bei allen deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen“ (3Mo 2,13). Das Fehlen von Salz bedeutet die Darbringung von etwas, was nicht wirklich Christus ist, wie Gott Ihn als die Speise seines Volkes sieht. Dies wird ein gestörtes Wachstum und einen schadhaften Wandel bei den Hörern nach sich ziehen. Man denke nach über 1. Mose 19,26 „Und seine Frau sah sich hinter ihm um und wurde zu einer Salzsäule.“; 2. Könige 2,21 „Und er ging hinaus zu der Quelle des Wassers und warf das Salz hinein und sprach: So spricht der HERR: Ich habe dieses Wasser gesund gemacht; es wird weder Tod noch Unfruchtbarkeit mehr daraus entstehen.“; Esra 7,22 „bis zu 100 Talenten Silber und bis zu 100 Kor Weizen und bis zu 100 Bat Wein und bis zu 100 Bat Öl, und Salz ohne Maß.“; Hesekiel 43,24 „Du sollst sie vor dem HERRN darbringen, und die Priester sollen Salz auf sie streuen und sie dem HERRN als Brandopfer opfern.“; Kolosser 4,6 „Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, so dass ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt.“.

1. Timotheus 6,11 „Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge; strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes.“ sagt: „Strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes.“ Das sind viele Dinge, denen wir nachstreben sollen. Wir wollen ihnen allen nachstreben.

Wie kommt es, dass wir instinktiv vertauschen, auf wessen Rechte wir verzichten sollten und auf wessen Rechte wir nicht verzichten sollten? Es gibt eine Geschichte über ein Mädchen, das in eine Sonntagsschule ging, wo eine Kollekte gesammelt wurde. Sie hatte zwei 5-Cent-Münzen, eine für sich und eine für die Kollekte; und auf dem Weg zur Kirche ließ sie eine fallen, und sie rollte in den Rinnstein und in die Kanalisation. „Das war’s dann wohl mit der Münze des Herrn“, sagte sie. Wir sind genauso anfällig dafür, diese Verse über den Frieden so zu gebrauchen. Gib bloß ein wenig nach bei dem Prinzip des Herrn, schlägt die alte Natur vor. Der Friede ist eine der neunfachen Früchte des Geistes. Der in uns wohnende Geist führt uns dazu, in Bezug auf das Unsere nachzugeben, aber in Bezug auf das, was Christi ist, treu zu sein. Siehe auch Markus 9,50 „Das Salz ist gut; wenn aber das Salz salzlos geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst, und seid in Frieden untereinander.“; 2. Korinther 13,11 „Im Übrigen, Brüder, freut euch, werdet vollkommen, seid getrost, seid eines Sinnes, seid in Frieden, und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein.“; 1. Thessalonicher 5,13 „und dass ihr sie über die Maßen in Liebe achtet, um ihres Werkes willen. Seid in Frieden untereinander.“. „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist“ (Röm 14,17).

Hiskia sagte zu Gott: „… dass ich vor deinem Angesicht in Treue und mit ungeteiltem Herzen gelebt und dass sich getan habe, was gut ist in deinen Augen“ (2Kön 20,3), und zweifellos lag ein gewisses Maß an Wahrheit in dieser Behauptung. Wie unaussprechlich traurig ist es jedoch, ihn später zu Gott sagen zu hören: „Wenn doch nur Friede und Wahrheit[4] in meinen Tagen bleiben!“ (2Kön 20,19; vgl. Jes 39,8 „Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du geredet hast; und er sprach: Es wird ja Frieden und Bestand sein in meinen Tagen.“). Hier ist die Wurzel des Niedergangs, eine Umkehrung der moralischen Ordnung, und Juda trug die bittere Frucht, die unausweichlich dieser Wurzel erwächst. Wie viele Seelen, die den Herren lieben, haben jedoch gesagt: Wenn wir nur Frieden und Wahrheit haben können! Vielleicht kommen uns solche Worte nicht laut über die Lippen, aber sind sie da in unseren Herzen?

War es richtig von Mordokai, Esthers Heirat mit einem Heiden zu billigen, während so etwas in Jerusalem beklagt und verurteilt wurde (Esra 10)? Allerdings nicht! Und so ist es keine Überraschung, dass auch Mordokai die Reihenfolge von Frieden und Wahrheit [nach der englischen Übersetzung] verkehrte (Est 9,30.31 (30) Und er sandte Briefe an alle Juden, in die 127 Landschaften, das Königreich des Ahasveros, Worte des Friedens und der Wahrheit, (31) um diese Purim-Tage in ihren bestimmten Zeiten festzusetzen, so wie Mordokai, der Jude, und die Königin Esther es ihnen festgesetzt hatten und wie sie es für sich selbst und für ihre Nachkommen festgesetzt hatten, nämlich die Angelegenheit der Fasten und ihrer Wehklage.“). Vergleiche Sacharja 8,16 „Dies sind die Dinge, die ihr tun sollt: Redet die Wahrheit einer mit dem anderen; richtet der Wahrheit gemäß und fällt einen Rechtsspruch des Friedens in euren Toren;“.

„Und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflächlich und sagen: Friede, Friede! – Und da ist doch kein Friede. Sie werden zuschanden, weil sie Gräuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht“ (Jer 6,14.15; 8,11.12).

„Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen“ (Mt 5,9). Sie folgen der moralischen Ordnung und den Wegen Gottes. Alle anderen, die auf einer anderen Grundlage „Frieden“ stiften, sind in Wirklichkeit Stifter des Niedergangs und des Abfalls.

„Habt Salz in euch selbst, und haltet Frieden untereinander“ (Mk 9,50). Das Salz symbolisiert hier den bewahrenden Charakter der Heiligkeit, der Absonderung von dem Bösen für den Herrn. Selbstverständlich hatte Er Salz in sich selbst.


Originaltitel: „The Holiness of Peace and Peace-making“
aus Thy Precepts, Morganville (Present Truth Publishers) Sept./Okt. 1991, S. 144–148

Übersetzung: S. Bauer

Anmerkungen

[1] Anm. d. Übers.: Reihenfolge nach der englischen King-James-Version – im Grundtext ist die Reihenfolge dagegen, wie auch in den bekannten deutschen Übersetzungen, 2-3-1, das heißt, der Friede kommt am Schluss.

[2] H.P. Barker, Why I Abandoned exclusivism, 4. Aufl., 1940, S. 26.

[3] Anm. d. Übers.:  In einem anderen Artikel.

[4] Anm. d. Übers.: Nach der englischen Übersetzung – man kann das hebräische Wort emet sowohl mit „Bestand“ als auch mit „Wahrheit“ übersetzen.


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