Herr, Du weißt, was Du tun wirst
Gedicht

Frederick Charles Jennings

© SoundWords, online seit: 01.01.2001, aktualisiert: 09.07.2019

Es naht der neue Morgen,
erwacht ist auch mein Herz;
es hat so viele Sorgen
und denkt an manchen Schmerz.
Was mag wohl heute kommen?
Wird Freude oder Leid
gegeben und genommen?
Was hält mein Herr bereit?

Muss ich wohl heute gehen
fern meinem Heimatort,
an Babels Flüssen stehen
und ohne Loblied dort?
Wird in die Trauerweide
die Laute dort gehängt?
Bin nur von Schmerz und Leide
und Kummer ich bedrängt?

Die nassen Nebel hängen
ringsum auf meinem Pfad.
Gedanken mich bedrängen –
wo ist ein guter Rat?
Auf meinem Glaubenswege
bedroht mich mancher Feind;
Ich fürchte seine Schläge,
ich weiß, wie schlimm er’s meint.

Noch andres, was ich finde,
belastet mich als Christ,
denn die Natur der Sünde
noch in mir selber ist.
Auch ist mein Glaubensleben
von weitrer Not umstellt:
Ich sehe mich umgeben
vom Fangnetz dieser Welt.

So bin an allen Tagen
von Feinden ich bedroht.
Und dennoch will ich tragen
die mannigfache Not.
Sie dient mir doch zum Segen,
sie kommt aus Gottes Hand
und stärkt mich auf den Wegen
zum wahren Heimatland.

Es darf hier nichts verdunkeln
den Blick nach oben mir;
ich sehe herrlich funkeln
den Himmelsglanz schon hier.
Ich sehe auf dem Throne
den Herrn, der für mich starb
und der zum ewgen Lohne
so teuer mich erwarb.

Der Tau der Nacht befeuchtet
die Erde täglich neu,
und Seine Liebe leuchtet,
geleitet mich so treu.
Erquickt ist meine Seele,
so dass sie willig spricht:
Du sorgst, dass mir nichts fehle,
und Du verlässt mich nicht.

Ich bitte nicht um Weisheit,
ich möchte lieber sein,
in ganz bewusster Schwachheit
ganz abhängig und klein.
Wenn ich am Kreuzweg stehe,
so schaue ich zu Dir,
dass Deinen Weg ich sehe,
den Du bereitet mir.

Was soll ich Dir noch sagen,
mein Hirte und mein Hort?
Du willst ja selbst mich tragen
zum selgen Ruheort.
Wenn sich die Nöte mehren,
so wird der Glaube kühn;
ich will der Sorge wehren
und immer zu Dir flehn.

O Herr, an Deinem Herzen,
da finde ich die Ruh;
vergessen sind die Schmerzen,
die Sorgenlast trägst Du.
Ich schmecke Himmelsfrieden,
mir ist nicht länger bang.
Mein Herz ist schon hienieden
erfüllt mit frohem Sang.

Im Seufzen dieser Erde
erklingt mein frohes Lied;
trotz Mühe und Beschwerde
es mich nach oben zieht.
Hab ich auch oft gesonnen:
Wo geht es heute hin?
Die Hoffnung hat gewonnen!
Froh will ich weiterziehn.


Originaltitel: „Lord, Thou knowest what Thou wilt do“,
ins Deutsche übertragen von E. L.


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