„Kümmere dich um die Heiligen!“
Apostelgeschichte 20,28

John Thomas Mawson

Online începând de la: 24.01.2023, Actualizat: 10.03.2023

Leitvers: Apostelgeschichte 20,28

Apg 20,28: Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, … hütet die Versammlung Gottes, die er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen.

Ich hatte meine Pläne für den Tag gemacht: Sie sollten mich aus der Stadt, in der ich wohnte, herausführen. Doch auf dem Weg zum Bahnhof verspürte ich einen inneren Drang, einen alten Diener des Herrn zu besuchen, der gerade 89 Jahre alt geworden war und in der Stadt lebte. Dieser Eindruck war so stark, dass ich entschied, es sei der Wille des Herrn für mich und ich solle besser meine eigenen Pläne aufgeben und dem Willen des Herrn folgen. Als ich dort ankam, öffnete seine Tochter die Tür. Als sie mich dort stehen sah, brach sie zusammen und schluchzte: „Oh, du bist gekommen. Vater hat schon den ganzen Morgen nach dir gefragt, er ist sehr krank.“ Ich ging in sein Schlafzimmer, und er streckte seine Hände zur Begrüßung aus und sagte: „Ich möchte, dass du bei meiner Beerdigung die Rede hältst und dich um all meine Papiere in dieser Schublade kümmerst; du wirst dort mein Testament finden.“ Ich versicherte ihm, dass ich alles tun würde, was er von mir wünschte. Dann legte er seine Hände zusammen und wiederholte: „Lobe den Herrn, o meine Seele, und alles, was in mir ist, lobe seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht all seine Wohltaten … Er, der dich mit liebevoller Güte und zärtlicher Barmherzigkeit krönt.“

Er war plötzlich krank geworden, und sein Arzt hatte am Morgen gesagt, dass es nur noch eine Frage von Stunden sei. Ich hatte das Vorrecht, in der folgenden Nacht an seinem Bett zu sitzen und zu hören, wie er mit seinem Gott sprach, ohne meine Anwesenheit offenbar zu bemerken. Aber mehrmals in diesen heiligen Stunden öffnete er seine Augen, drehte sich zu mir um und sagte jedes Mal: „Kümmere dich um die Heiligen.“ Das war alles, was er mir zu sagen hatte. Es waren die letzten Worte, die ich von seinen Lippen hörte.

Die Heiligen sind die Kinder Gottes; so werden sie im Neuen Testament mehrfach genannt: Das jüngste Kind in der Familie Gottes ist ebenso ein Heiliger wie der älteste und am meisten verehrte Gläubige. Da ich dies wusste, wusste ich, von wem mein alter Freund sprach, und seine Worte beeindruckten mich umso mehr, als ich wusste, wie sehr er sich seit vielen Jahren um die Heiligen gekümmert hatte; das war sein ganzes Leben. Erst vierzehn Tage zuvor hatte ich gesehen, wie er durch einen Sturm von Wind und Regen stapfte, um einen kranken Christen zu besuchen, obwohl er eigentlich besser in seinem eigenen Bett oder zumindest in einem Sessel am warmen Feuer aufgehoben gewesen wäre.

Seine Worte in seiner Sterbestunde erinnerten mich an den letzten Auftrag des Herrn an Simon Petrus. Er sagte zu ihm: „Simon, Sohn Jonas, liebst du mich?“, und dann: „Weide meine Lämmer“, und: „Hüte meine Schafe“ (Joh 21,15.16). Ich erinnerte mich auch an die Worte des Paulus an die Ältesten in Ephesus: „Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde,hütet die Versammlung Gottes, die er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen“ (Apg 20,28). Mein alter Freund stand in der wahren apostolischen Nachfolge; er liebte und kümmerte sich um die, die dem Herrn wertvoll sind, um die, für die Er sich selbst hingegeben hat. Möge die Frage des Herrn an Simon jedem von uns zu Herzen gehen: „Liebst du mich?“ Können wir wie Simon antworten: „Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe“ (Joh 21,17)? Wie können wir dann unsere Liebe zu Ihm zeigen? Nicht durch unser Reden oder durch unser Wissen, sondern indem wir diejenigen lieben und uns um sie kümmern, die ihm lieb sind. Unsere Liebe zu Ihm lässt sich an unserer Bereitschaft messen, den Seinen zu dienen. „Kümmere dich um die Heiligen.“ Das ist der Prüfstein.

Der Mietling vernachlässigt sie; „er kümmert sich nicht um die Schafe“ (Joh 10,13), wie der Herr selbst über ihn sagt. Der Wolf zerstreut sie (siehe Joh 10,12). Paulus nennt sie „reißende Wölfe, die die Herde nicht verschonen“ (Apg 20,29). Männer, die sich als Hirten ausgeben, zerstreuen sie und reden verkehrte Dinge, um Jünger nach sich zu ziehen (siehe Apg 20,30). Petrus, der den Auftrag des Herrn treu erfüllte, warnt uns, dass der Widersacher der Herde, „der Teufel, umhergeht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1Pet 5,8). Es gibt viele Feinde der Heiligen, es gibt viele Gefahren, die sie bedrohen, aber der gute und große Hirte sorgt für sie, und alle, die Ihn lieben, werden sich ebenfalls um sie kümmern. Ja, das ist der Prüfstein. Kümmere ich mich, kümmerst du dich um die Heiligen?


Engl. Originaltitel: „Care for the saints“
aus Scripture Truth, Jg. 33, 1941, S. 59
Quelle: www.stempublishing.com


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