Der Christ und die staatlichen Gewalten
1. Petrus 2,17; Apostelgeschichte 5,29

Kalender D.H.I.N.

© CSV, online seit: 01.03.2025, aktualisiert: 14.04.2025

Leitverse: 1. Petrus 2,17; Apostelgeschichte 5,29

Den König ehren

1Pet 2,17: Fürchtet Gott, ehrt den König.

Der Apostel Petrus war einmal von König Herodes gefangen gesetzt, doch von Engeln Gottes befreit worden (Apg 12,1-11). Er hatte also unter staatlichen Strafmaßnahmen zu leiden und wusste zudem, dass er später zum Tod verurteilt werden würde (Joh 21,18-19). Dennoch ermahnt er die Gläubigen, den Oberen zu gehorchen und sie zu ehren (1Pet 2,13-17), denn die staatlichen Gewalten „sind von Gott eingesetzt“ (Röm 13,1)

Gott ist die höchste Autorität. Ihn sollen wir fürchten, indem wir Ihm in allen Dingen den ersten Platz einräumen, der Ihm allein zusteht. Könige und andere Regenten haben nur eine abgeleitete Autorität, das heißt, sie haben Autorität, weil sie ihnen „von oben gegeben“ ist (Joh 19,11).

  • „Ehrt den König.“
    Wir sind aufgefordert, gegenüber den Obrigkeiten eine positive Gesinnung in Gedanken, Worten und Taten zu zeigen – unabhängig davon, wie die Regenten an die Macht gelangt sind und wie sie ihr Amt ausüben.[1]

  • „Von einem Fürsten deines Volkes sollst du nicht übel reden.“
    Wie äußern wir uns in Gesprächen oder in den sozialen Netzwerken? (Apg 23,5; 2Mo 22,27).

  • „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit außer von Gott.“
    Ungehorsam gegenüber „Gottes Beamten“ bedeutet, der Anordnung Gottes zu widerstehen (Röm 13,1-2.6).

  • „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“
    Auch „Himmelsbürger“ müssen Steuern und Abgaben entrichten (Mt 22,21; Röm 13,6-7).

  • Es sollen „Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind“.
    Wofür sollen wir konkret beten? Dafür, dass die Regierenden die Oberhoheit Gottes anerkennen und so regieren, dass sich das Evangelium ausbreiten kann (Dan 2,37; 4,22-23.31; 1Tim 2,1-4).

Gott mehr gehorchen als Menschen

Apg 5,29: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.

Gestern haben wir gesehen, dass wir Christen verpflichtet sind, den staatlichen Autoritäten zu gehorchen. Doch weil diese nur eine abgeleitete Autorität besitzen, gibt es wichtige Ausnahmen von dieser Pflicht. Der Gläubige muss den Gehorsam verweigern, wenn von ihm etwas gefordert wird, was den Geboten Gottes widerspricht; ebenso, wenn ihm etwas verboten wird, was Gott von ihm fordert.[2] Für beides finden wir Beispiele in der Heiligen Schrift:

  • Die hebräischen Hebammen verweigerten dem Pharao den Gehorsam, als er von ihnen ver­langte, alle neugeborenen Söhne der Israeli­ten zu töten. Sie ließen die Knaben am Leben und wurden von Gott belohnt (2Mo 1,15-21).

  • Die drei Freunde Daniels gehorchten dem König Nebukadnezar nicht, als sie das goldene Bild anbeten sollten. Daraufhin wurden sie in den Feuerofen geworfen. Doch der HERR war bei ihnen und rettete sie (Dan 3,12-27).

In beiden Fällen weigerten sich Gläubige des Alten Testaments, etwas zu tun, was Gott verboten hatte.

  • Daniel betete dreimal täglich zu seinem Gott, obwohl man dreißig Tage lang nur zum König Darius beten durfte. Dafür wurde Daniel in die Löwengrube geworfen. Doch Gott bewahrte und befreite ihn (Dan 6,8-25).

  • Die Obersten der Juden verboten den Aposteln, im Namen Jesu zu den Menschen zu reden. Doch die Apostel wollten Gott mehr gehorchen als den Menschen, und Gott bekannte sich dazu (Apg 4,17-20; 5,27-32).

In diesen beiden Fällen weigerten sich die Gläubigen, etwas zu unterlassen, was Gott geboten hatte.

Alle vier Beispiele sind keineswegs verstaubt, sondern sehr aktuell.


Aus dem Kalender Der Herr ist nahe vom 26. und 27.2.2025.
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Anmerkungen

[1] Anm. der Red.: Natürlich bedeutet das nicht, dass wir Maßnahmen der Regierung nicht kritisch beurteilen dürften, doch wie beispielsweise von manchen Christen über die Regierung gelästert und geschimpft wird, ist mit Gottes Wort nicht vereinbar.

[2] Anm. der Red.: Hier ist allerdings große Vorsicht angebracht, insbesondere dann, wenn sich die Forderungen des Staates nicht direkt gegen Gott oder die Gläubigen richten. Schnell wird hier etwas für ein Gebot Gottes erklärt, was es in Wirklichkeit überhaupt nicht ist. Nirgendwo lesen wir beispielsweise in der Schrift, dass wir uns mit tausend Leuten in einem Raum zu einer Gemeindestunde versammeln müssen, wie einige es während der Coronazeit gefordert hatten. Damit dienen wir nicht Gott, sondern machen im Gegenteil das Christentum „stinkend“ (vgl. 1Sam 13,4).


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

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