Das Heilmittel gegen Minderwertigkeitskomplexe
Psalm 139,14

Kalender D.H.I.N.

© CSV, online seit: 25.10.2024, aktualisiert: 02.11.2024

Leitvers: Psalm 139,14

Psalm 139,14: Ich preise dich dafür, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl. 

Da sich der Mensch im Allgemeinen von Gott abgewandt hat, ist er auf sich selbst zurückgeworfen und mit seinen Problemen allein. Doch wer ein solches Dankgebet wie in unserem Bibelwort von Herzen nachsprechen kann, der hat den Schlüssel zur Lösung seiner Probleme gefunden: Er muss nicht mehr sich selbst finden, sich selbst annehmen, sich selbst behaupten, sondern er erkennt sich als gefunden, als angenommen und umsorgt von dem Gott, der ihn „erforscht und erkannt“ hat (Ps 139,1).

Wer weiß, dass dieser Gott ihn „gemacht“ hat, sieht sich nicht als „Massenware“, sondern als unverwechselbares Original, gleich einer Kunstwebearbeit vom Schöpfer gewoben. Dieses Bewusstsein befreit sowohl von Minderwertigkeitskomplexen als auch von Stolz und Überheblichkeit. Der Glaubende braucht nicht neidisch auf andere zu sehen, die vermeintlich anziehender, begabter oder erfolgreicher sind als er selbst. Nein, er darf wissen, dass Gott ihn genau so gewollt hat, wie er ist, mit seinen Anlagen und seinen Grenzen, mit seinen Lebensmöglichkeiten und seinen Einschränkungen.

  • [Anm. d. Red.: Wenn man Christen auf bestimmtes unschriftgemäßes Verhalten anspricht, hört man manchmal: „Ich bin nun mal so; Gott hat mich so gemacht.“ – Ja, Gott hat uns auf eine erstaunliche Weise gemacht. Trotzdem darf diese Tatsache nicht dazu verwendet werden, um sündiges oder unbiblisches Verhalten zu entschuldigen. Es mag im Plan Gottes sein, dass jemand schnell reagiert. Aber das ist keine Entschuldigung für cholerisches Verhalten. Es mag im Plan Gottes sein, dass jemand gefühlsbetont denkt. Aber dass ist keine Entschuldigung für unüberlegtes Handeln. Sowohl der cholerische als auch der gefühlsorientierte Mensch muss lernen, besonnen und nüchtern zu sein. Dennoch kann Gott beide Menschentypen (und es gibt viele mehr) in seinem Reich wunderbar gebrauchen, wenn sie sich der Führung und Leitung des Geistes Gottes unterwerfen und sich von Ihm gemäß Römer 12,2 verändern lassen.
    Auch wenn es um Beschränkungen geht, müssen wir vorsichtig sein, zu sagen, das käme von Gott. Wenn zum Beispiel jemand in der Schule faul war und nun die Folgen davon tragen muss, darf er nicht behaupten, das liege an einer gottgewollten mangelnden Intelligenz. Dennoch darf sich jemand mit selbstverschuldeten Beschränkungen bei Gott geborgen und angenommen wissen, wenn er über seine Faulheit Buße tut.]

Ein solcher Mensch muss den Weg zu einem erfüllten Leben nicht erst noch wie ein „Pfadfin­der“ suchen. „Seine Tage“ waren ja bereits „entworfen“ und „in Gottes Buch eingeschrieben“, als noch „nicht einer von ihnen war“ (Ps 139,16). Zwar darf er sich nicht dazu verführen lassen, einen eige­nen Weg zu beschreiten, denn der würde sich als „ein Weg der Mühsal“ – als Sackgasse – erweisen. Aber wenn er sich der Führung Gottes anvertraut, wird Gott ihn durch sein Wort sicher „auf ewigem Weg leiten“ (Ps 139,24). Diesen Weg hat der Herr Jesus Christus uns durch seinen Opfer­tod gebahnt. Es ist der Weg der Nachfolge hinter Ihm her, dem „Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Heb 12,2).


Aus dem Kalender Der Herr ist nahe vom 23.10.2024
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