Wie man sein Leben dem Herrn Jesus weiht
Aus der Jugend von Bruce Anstey

Stanley Bruce Anstey

Online începând de la: 22.11.2020, Actualizat: 29.10.2022

Vorwort von Robert Boulard:
Stanley Bruce Anstey wurde am 15. September 1954 in Winnipeg (Manitoba), Kanada, geboren, wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte. Schon als Kind wurde er errettet. Anfang 1963 zog die Familie nach Richmond (Britisch-Kolumbien) an die Westküste Kanadas, und seitdem lebt er in dieser Gegend. Bruce und seine Frau Kathy haben viele Jahre lang zusammen im christlichen Dienst gearbeitet: Er schrieb Artikel und Bücher und sie half bei der Formatierung der Schriften sowie bei anderen wichtigen, wertvollen Arbeiten hinter den Kulissen. Sie haben vier Kinder, von denen zwei verheiratet sind, und zwei Enkelkinder.
Bruce widmete dem Schreiben bereits während seiner Berufstätigkeit – er arbeitete als Importeur – viel Zeit; nun im Ruhestand schreibt er Vollzeit, obwohl seine Gesundheit inzwischen durch  Parkinson beeinträchtigt ist. Er versammelt sich mit Geschwistern im Namen des Herrn in der Versammlung in Richmond, BC.

(Anm. d. Red.: Bruce Anstey schreibt nicht nur, sondern hält auch Vorträge, von denen einige auf Youtube zu finden sind, zum Beispiel The Lord Is Coming SOON!“ Der folgende autobiographische Bericht bezieht sich auf seine Jugendzeit und ist dem Heft Christian Consecration [Christliche Weihe], S. 24–30 entnommen.)

Ich rede nicht gern über mich selbst, wenn ich öffentlich spreche. Die Schrift sagt: „Wer von sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre“ (Joh 7,18). Ich glaube nicht, dass wir von uns selbst reden können, ohne uns irgendwie in ein günstiges Licht zu stellen – so sind wir einfach. Deshalb schrecke ich davor zurück. Aber ich werde jetzt eine Ausnahme machen, um zu verdeutlichen, was ich heute Nachmittag sagen will.

Als ich jung war, gab es einen Bruder – Wayne Coleman –, mit dem ich gemeinsam dem Herrn nachfolgen wollte. Wir waren 20 Jahre alt. Die Bibel interessierte uns immer mehr.

Ich möchte hier kurz innehalten und sagen, dass es wirklich gut ist, einen anderen jungen Menschen zu haben, mit dem man dem Herrn gemeinsam nachfolgen kann. Ihr könnt den Weg gemeinsam gehen, euch gegenseitig ermutigen und euch einander anvertrauen. Denken wir daran, dass Jonathan seinen Waffenträger hatte, der ihn ermutigte (1Sam 14,6.7).

Nun, als wir uns immer mehr für die Wahrheit interessierten, hatten wir es auf dem Herzen, jeden Abend zusammen zu beten, da wir nur einige Häuserblocks voneinander entfernt wohnten. Bevor wir beteten, unterhielten wir uns gewöhnlich. Wir redeten und redeten – über viele Dinge. Eines unserer Hauptthemen war die „Mittelmäßigkeit“ im Christentum. Wir sahen sie als schädlich an. Dann dachten wir über unser eigenes Leben nach und stellten fest, dass auch wir nicht besser waren. Mein Freund bezog sich oft auf das, was Simson sagte – dass er wie jeder andere Mensch wäre, wenn er sein Nasiräertum verlieren würde [Ri 16,7.11.17]. Er sagte, dass ihn das bis in die Knochen erschaudern ließe. Das, was er mehr als alles andere fürchtete, war, nach den heutigen abgestumpften Kriterien lediglich ein durchschnittlicher, mittelmäßiger Christ zu sein. Ihr wisst, was ich meine: einen Fuß in der Welt zu haben und einen Fuß in den Dingen des Herrn.

Als wir über diese Dinge redeten, wurde uns klar, dass die Bibel Christentum nur auf eine Weise vorstellt: vollständig ohne Bedingungen dem Herrn hingegeben zu sein, ohne „gebunden“ zu werden, so wie Simson durch „Sehnen gebunden“ war [Ri 16,7.8]. Wir sprachen oft darüber, dass die einzige Weise, als Christ zu leben, darin besteht, den Weg ganz oder gar nicht zu gehen, weil das der einzige wirklich glückliche Weg ist. Und wir beteten darüber.

Ich erinnere mich, dass wir eines Abends lange beteten und uns einig waren, dass wir unser Leben ganz dem Herrn hingeben sollten – als vollständige Übergabe. Ich entsinne mich, dass die Unterhaltung in etwa so verlief: „Weißt du, was der Preis dafür ist?“ – „Ja, ich denke schon: Alles andere muss aus unserem Leben verschwinden.“ Wir meinten es ernst damit. Wenn ich jetzt zurückschaue, weiß ich, dass unsere Hingabe voller Unvollkommenheit war – so sehr, dass es peinlich ist. Trotzdem waren wir aufrichtig und wir meinten es ernst. Mein Freund sagte: „Weißt du, wir müssen dem Herrn sagen, dass wir Ihm unser Leben vollständig übergeben wollen.“ – „Okay“, meinte ich. Wir knieten uns hin und beteten in meinem Zimmer. Erst betete er, dann ich. (Ich sage nicht, dass wir das in einer Gruppe tun müssen; wie ich gerade erwähnt habe, ist Hingabe eine persönliche Sache.)

Danach redeten wir wieder lange miteinander. Wir waren uns einig: Wenn wir den ganzen Weg gehen wollten – ich meine wirklich den GANZEN Weg –, sollten wir uns besser von einigen Dingen trennen, die nicht für den Herrn waren. Nun, mein Freund hatte einen Jaguar XKE – einen Sportwagen mit einer langen, langen Nase. Er sagte: „Damit kann ich dem Herrn nicht dienen; ich sollte ihn besser loswerden.“ Ich hatte einen wunderschönen schwarzen Flügel und ich sagte: „Ich sollte ihn ebenfalls besser loswerden!“ Ich weiß nicht, woher wir einige von diesen Ideen hatten, aber wir meinten es jedenfalls ernst. Es erstaunt mich immer noch, dass ich beim Verkauf des Flügels den ganzen Kaufpreis abzüglich nur 100 Dollar zurückbekam. Und als Wayne seinen Jaguar verkaufte, bekam er, glaube ich, ebenfalls alles zurück. Ich denke, der Herr ehrte unsere Hingabe, obwohl so viel Unvollkommenheit darin war.

Ich erinnere mich, dass wir in unseren abendlichen Gesprächen sagten: „Nun, wenn wir den ganzen Weg gehen wollen, dann müssen wir die Wahrheit lernen.“ Kurz zuvor war ein älterer Bruder aus unserer Gemeinde heimgegangen und ich hatte seine Bücher von Darby und einige andere geistliche Literatur bekommen. Sie waren in meinem Zimmer und wir sagten: „Wir werden sie lesen müssen.“ Ich glaube, mein Freund hatte auch einige Bücher geschenkt bekommen. Wir entschlossen uns, einen Stapel Broschüren von BTP (Bible Truth Publishers) zu kaufen. Wir kauften jede verfügbare Broschüre, die wir noch nicht hatten. Ich glaube, wir hatten große Pläne. Nachdem wir die Broschüren erhalten hatten, sagten wir: „Nun, was ist mit den ganzen geistlichen Büchern, die verfügbar sind? Die müssen wir uns auch besorgen!“ Es gab einen Bücherladen von den Offenen Brüdern in der Stadt, der viele Bücher der „Brüderbewegung“ hatte. Wir kauften alle, die wir noch nicht hatten, und bestellten ebenfalls viele Bücher von BTP. Jetzt wurde es ernst mit unseren Portemonnaies!

Ich habe diese Bücher immer noch in meinem Regal stehen und ich habe einige von ihnen immer noch nicht gelesen! Aber wir meinten es ernst.

Eines Tages kam mein Freund zu mir und sagte: „Ich glaube, wenn ich jeden Tag 40 Kapitel lese, schaffe ich es, in einem Monat die Bibel durchzulesen!“ Ich erinnere mich, dass ich (mit unbeweglicher Miene) zu ihm sagte: „Warum willst du einen Monat warten, um durch die Bibel zu kommen? Warum liest du nicht 160 Kapitel am Tag? Dann schaffst du es in einer Woche!“

Dann sagten wir: „Wir müssen das Evangelium verbreiten. Das ist etwas, was wir auf jeden Fall tun müssen.“ Also beschlossen wir, in der Innenstadt Traktate zu verteilen. Einige von diesen Traktaten, die wir aus der Gemeinde bekommen hatten, waren so veraltet, dass wir dachten, sie würden niemals jemand erreichen. Ich entsinne mich, dass eins von ihnen Die zwei Kaninchen hieß. Wir sagten: „Wir können das nicht verteilen; die Leute werden sich darüber lustig machen.“ Schließlich fanden wir ein Traktat, das Gordon Hayhoe geschrieben hatte und das nicht veraltet war. Aber wir fanden, dass es in einigen Punkten fehlerhaft war! Hier waren wir, zwei 20-Jährige, die fanden, dass Herr Hayhoe sein Traktat nicht richtig geschrieben hatte! Also änderten wir einen Teil davon um! Sagt ihm das unter keinen Umständen – aber wir haben tatsächlich ein paar Dinge verändert. Wir haben Tausende davon drucken lassen – mehr als hunderttausend davon, und wir haben sie verteilt. Ich weiß, das klingt nach Prahlerei und wahrscheinlich ist es das auch. Wir verteilten sie in der Innenstadt und nach ein paar Stunden schmerzten unsere Beine und wir waren bereit aufzuhören. Dann sagten wir uns: „Aber wenn wir wirklich Hingabe hätten, dann würden wir weitermachen!“ Also zwangen wir uns weiterzumachen.

Dann einigten wir uns in unseren abendlichen Gesprächen darauf, dass wir lernen müssten zu predigen. Wir schauten einander an und sagten: „Wie sollen wir das machen?“ Dann hatten wir die Idee, uns Aufnahmen von einigen guten Rednern zu besorgen und von ihnen zu lernen. Gordon und Albert Hayhoe und Ernie Wakefield waren einige von ihnen. Ich kaufte jede erhältliche Aufnahme von Gordon Hayhoe – ca. 130 an der Zahl! Es ist peinlich, aber wir versuchten, die Sprechweise dieser Brüder zu imitieren. Ich weiß nicht, was unsere älteren Brüder gedacht haben müssen. Aber was ich versuche, euch zu vermitteln, ist: Gott sucht nach ernsthaften jungen Männern und Frauen. Es ist ein hingegebenes Herz, nach dem Gott sucht – auch wenn einige Unvollkommenheiten in deiner Hingabe sind; Er wird an diesen Dingen arbeiten, während Er dich verändert.

Apropos Veränderung – ich möchte dir sagen: Wenn du dein Leben dem Herrn übergibst, nimmt Er es und verwandelt es in etwas Nützliches zu seiner Ehre. Du magst denken, dass dein Leben ein hoffnungsloser Fall ist, aber je größer die Schwierigkeit des Materials ist, desto mehr Ehre wird dem zuteil, der es wundersam in ein Instrument zu seiner Ehre verwandelt.

Wir sind Beispiele der verändernden Macht Gottes. Wir hatten die schlechtesten Aussichten, um dem Herrn zu dienen. Wayne zum Beispiel stotterte. Er stotterte in der Schule und er stotterte auf der Straße. Natürlich hätte man gemeint, dass er nie gebraucht werden könnte, um das Evangelium zu predigen. Einmal kam Norman Berry in die Stadt und hielt Zusammenkünfte über die Stiftshütte. Und ich glaube, er war müde, nachdem er den Großteil des Tages gesprochen hatte. Also sagte er am Sonntagabend zu Wayne: „Junger Mann, würdest du heute Abend das Evangelium verkündigen?“ (Wir wussten, dass das früher oder später kommen würde!) Und jetzt passt auf, was ich als Nächstes sagen werde – Wayne sagte: „Si… si… sicher!“ Und er stand auf und predigte. Und er stotterte nicht ein einziges Mal! Und hat seitdem niemals mehr gestottert! Hier seht ihr die Macht Gottes, die das Leben von jemand verwandelte, der bereit war, von Gott gebraucht zu werden.

Was ich jetzt als Nächstes sage, ist peinlich für mich. Ich habe meine Schullaufbahn hinter mich gebracht – bis in meine späten Teenagerjahre – und konnte kaum lesen. Ich war kein guter Schüler. Ich konnte die Worte lesen, aber mein Verstand konnte sich nie auf das Thema konzentrieren. Und hier stand ich nun mit all den Büchern, die ich gekauft hatte! Mein Bruder spielte immer gern Scrabble mit mir, weil ich so schlecht mit Worten umgehen konnte. Er legte ein schönes langes Wort auf das Brett und ich legte ein Wort mit vielleicht drei oder vier Buchstaben hin. Er gewann immer. Ich erinnere mich, dass ich zum Herrn betete, dass Er mir helfen sollte, mich zu konzentrieren, damit ich diese geistlichen Bücher lesen konnte, die ich hatte. Ich bat den Herrn, mir ein Gedächtnis zu geben, das sich die Dinge, die ich las, merken konnte. Ich bat, dass ich mich an Bibelstellen erinnern würde. Und ich sage dir: Gott gab mir zu genau dieser Zeit die Kraft, mir Bibelstellen merken zu können. Wenn jemand einen Vers zitierte, konnte ich ihm sagen, wo er stand. Man nannte mich „die wandelnde Konkordanz“, bis ich darum bat, das nicht mehr zu sagen, weil es mich verleiten würde, dass ich mir etwas einbildete. Ich bin mir nicht sicher, woher das kam, weil ich nie bewusste Anstrengungen unternahm, Bibelstellen auswendig zu lernen. Was ich damit sagen möchte, Freunde, ist: Wenn Gott uns, meinen Freund und mich, verwandeln konnte, dann kann Er auch dich verwandeln! Lass dein Unvermögen dich nicht daran hindern, dass du dein Leben dem Herrn weihst! Er sucht nicht nach deiner Fähigkeit, sondern nach deiner Verfügbarkeit.

Einige unserer Brüder begannen sich zu fragen, was vor sich ging. Wir waren zwei Jungen, die herumliefen wie Johannes der Täufer! Alles, was ich weiß, ist: Wir hatten unser Leben der Sache Gottes verschrieben und etwas geschah, und zwar nur Gutes. Wir waren glücklich.

Als John Kemp davon hörte, kam er her und sagte uns, dass er uns zum Straßenpredigen mitnehmen würde. Wir dachten, dass so etwas überholt war. Damals war die Hippiezeit und wir dachten, es würde nicht funktionieren. Aber wir gingen trotzdem auf die Straße und fingen an zu predigen. Und siehe da, eine Menschenmenge kam zusammen! Menschen blieben tatsächlich stehen und hörten zu. John war positiv überrascht. Einige Menschen hörten zu, aber andere riefen dazwischen. Aber ich sage euch jetzt, dass wir uns so fühlten, wie Christen sich fühlen sollten: Wir fühlten die Schmach Christi und wir waren glücklich. Und ich sage euch das eine: Ich würde mit niemand in der Welt tauschen – egal wer es wäre – wegen der Freude, die ich gefunden habe, indem ich dem Herrn nachgefolgt bin und Ihm gedient habe.

Wenn ich mein Kreuz aufgenommen habe,
dann nur, um Dir zu folgen;
wenn ich verachtet, verhöhnt, im Stich gelassen werde,
dann trennt mich nichts von Dir!

Unsere Hingabe geriet so außer Kontrolle, dass wir auf der Basis von Jeremia 16 und 1. Korinther 7 beschlossen, nicht zu heiraten. Wir dachten, dass wir unverheiratet sein müssten wie der Apostel Paulus, wenn wir den ganzen Weg in dieser Sache gehen wollten. Glücklicherweise stehe ich hier und kann euch sagen, dass uns das jemand ausgeredet hat! Und ich hoffe, dass unsere Hingabe heute etwas ausgewogener ist.

O Freunde, das waren glückliche Tage! Es gab Versagen und Unvollkommenheiten, aber es waren glückliche Tage. Jetzt lasst mich euch diese Frage stellen: „Gibt es hier heute Nachmittag jemand – einen jungen Bruder oder eine junge Schwester –, der bereit ist, sein Leben in die Hand Gottes zu legen und zu sagen: ,Okay, Herr, mach damit, was Dir gefällt‘?“ Gib Ihm dein Leben. Die Zeit, das zu tun, ist jetzt, wo du jung bist. Warte nicht, bis du ein alter Mann oder eine alte Frau bist, weil du es dann wahrscheinlich nie tun wirst. Gib Ihm die Blüte deines Lebens, nicht die heruntergefallenen Blätter. Du wirst glücklich sein. Und mehr als das: Du wirst den Herrn glücklich machen.


Übersetzt aus Christian Consecration, S. 24–30

Übersetzung: Viviane Heide (z.T.)


Nota redacţiei:

Redacţia SoundWords este răspunzătoare pentru publicarea articolului de mai sus. Aceasta nu înseamnă că neapărat ea este de acord cu toate celelalte gânduri ale autorului publicate (desigur cu excepţia articolelor publicate de redacţie) şi doreşte să atragă atenţia, să se ţină seama de toate gândurile şi practicile autorului, pe care el le face cunoscut în alte locuri. „Cercetaţi toate lucrurile, şi păstraţi ce este bun” (1 Tesaloniceni 5.21).

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