Die Gemeinde wird nicht durch die große Drangsal gehen
Hinweise aus dem Alten und Neuen Testament

Stanley Bruce Anstey

© SoundWords, online seit: 26.05.2019, aktualisiert: 14.11.2023
Inhalt

Die nachfolgenden Stellen aus Gottes Wort bestätigen, dass die Gemeinde nicht durch die zukünftige siebenjährige Drangsalszeit gehen wird.

Schriftstellen, die beweisen, dass die Gemeinde nicht durch die Drangsal gehen wird

1 |  Die Drangsal wird nie im Zusammenhang mit der Gemeinde erwähnt

Es gibt acht wichtige Stellen in der Schrift, die direkt von der Drangsal sprechen (Mt 24,3-29; Mk 13,4.24 „Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen, wann dies alles vollendet werden soll?“ „Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben,“; Off 3,10; 7,14-17 (3:10) Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen.“ „(7:14) Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Dies sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blut des Lammes. (7:15) Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen errichten. (7:16) Sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen, noch irgendeine Glut; (7:17) denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“; 5Mo 4,30.31 (30) In deiner Bedrängnis, und wenn alle diese Dinge dich treffen werden am Ende der Tage, wirst du umkehren zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen. (31) Denn ein barmherziger Gott ist der HERR, dein Gott; er wird dich nicht lassen und dich nicht verderben und wird den Bund deiner Väter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat.“; Jer 14,8; 30,4-7 (14:8) Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du sein wie ein Fremder im Land und wie ein Wanderer, der zum Übernachten eingekehrt ist?“ „(30:4) Und dies sind die Worte, die der HERR über Israel und über Juda geredet hat. (30:5) Denn so spricht der HERR: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört; da ist Furcht und kein Frieden. (30:6) Fragt doch und seht, ob ein Mann gebiert! Warum sehe ich die Hände eines jeden Mannes auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe verwandelt? (30:7) Wehe, denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob! Doch er wird aus ihr gerettet werden.“; Dan 12,1 „Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie sie nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, jeder, der im Buch geschrieben gefunden wird.“). Wir würden zu Recht annehmen, dass mindestens einer dieser Abschnitte es erwähnen würde, wenn die Gemeinde durch die Drangsal gehen müsste. Aber tatsächlich gibt es keinen einzigen Hinweis darauf, dass die Gemeinde in der Drangsal sein wird oder eine Verbindung zu ihr hat! (Wenn wir von der Gemeinde sprechen, meinen wir damit Christen, die Glieder des Leibes Christi sind; Röm 12,5 „so sind wir, die Vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander.“; 1Kor 12,13 „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“.) Das ist überaus wichtig, denn dies bedeutet, dass diejenigen, die an diese falsche Lehre glauben, ihre eigenen Ideen in die Schrift eingebracht haben.

  • In Matthäus 24 und Markus 13 sprach der Herr zu seinen jüdischen Jüngern, die repräsentativ für den jüdischen Überrest der Gläubigen stehen, die in die Drangsal kommen würden. Dies wird durch die Kommentare des Herrn an sie untermauert. Er sprach davon, was sie tun sollten, wenn der „Tempel“ und der „heilige Ort“ durch „den Gräuel der Verwüstung“ geschändet würden. Ebenso sprach Er über das Land „Judäa“, den „Sabbat“, das Zusammenkommen der „Stämme Israels“ und den „Feigenbaum“, ein bekanntes Symbol Israels. Er sprach auch von dem Kommen des „Menschensohnes“, ein Titel, der in der Bibel verwendet wird für das Handeln des Herrn mit Israel und den heidnischen Nationen der Erde, jedoch niemals in Verbindung mit der Gemeinde. Wenn sein Kommen für die Gemeinde (die Entrückung) erwähnt wird, wird Er als „der Herr“ oder „der Bräutigam“ bezeichnet. All diese Dinge deuten darauf hin, dass sich der Herr im Hinblick auf die Drangsal nicht auf die Gemeinde bezogen hat (Mt 24,15.16.20.30-32 (15) Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –, (16) dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen;“ „Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter stattfinde noch am Sabbat;“ „(30) Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. (31) Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. (32) Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich wird und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.“). Christen haben nichts mit einem materiellen Tempel und einem heiligen Ort zu tun, wo sie anbeten können. Sie haben auch nichts mit dem Sabbattag etc. zu tun. Diese Dinge gelten ganz offensichtlich für die Juden.
  • Offenbarung 3,10 „Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen.“ spricht von der Drangsal, die über die Welt kommt, aber nicht über die Gemeinde. Tatsächlich sagt der Herr in diesem Abschnitt, dass Er die Christen „vor“ dieser „Stunde der Versuchung“ bewahren wird!
  • In Offenbarung 7,14 „Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Dies sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blut des Lammes.“ wird von der Drangsal im Zusammenhang mit heidnischen Nationen gesprochen (Off 7,9 „Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, und sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern, und Palmen waren in ihren Händen.“).
  • In 5. Mose 4,30.31 (30) In deiner Bedrängnis, und wenn alle diese Dinge dich treffen werden am Ende der Tage, wirst du umkehren zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen. (31) Denn ein barmherziger Gott ist der HERR, dein Gott; er wird dich nicht lassen und dich nicht verderben und wird den Bund deiner Väter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat.“ wird von der Drangsal im Zusammenhang mit Israel gesprochen (5Mo 4,1 „Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechte, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR, der Gott eurer Väter, euch gibt.“).
  • In Jeremia 30,4-7 (4) Und dies sind die Worte, die der HERR über Israel und über Juda geredet hat. (5) Denn so spricht der HERR: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört; da ist Furcht und kein Frieden. (6) Fragt doch und seht, ob ein Mann gebiert! Warum sehe ich die Hände eines jeden Mannes auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe verwandelt? (7) Wehe, denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob! Doch er wird aus ihr gerettet werden.“ wird die Drangsal als „Drangsal für Jakob“ bezeichnet, nicht als „Drangsal für die Gemeinde“. Die Stelle besagt, dass sich diese Dinge auf Israel und Juda beziehen (vgl. Jer 30,4 „Und dies sind die Worte, die der HERR über Israel und über Juda geredet hat.“).
  • In Daniel 12,1 „Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie sie nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, jeder, der im Buch geschrieben gefunden wird.“ heißt es, dass „die Zeit der Drangsal“ (die große Drangsal) auf „die Kinder deines Volkes“ fallen wird, und Daniels Volk waren bekanntlich Juden.

Diese Hinweise zeigen, dass die Drangsal ausschließlich mit Israel und den heidnischen Nationen der Erde zu tun hat, aber nicht mit der Gemeinde. Die Tatsache, dass die Gemeinde im Zusammenhang mit der Drangsal nie erwähnt wird, sollte an sich ausreichen, um jeden willigen Geist davon zu überzeugen, dass die Gemeinde nicht in der Drangsal sein oder sie durchlaufen wird.

Israel und die Gemeinde – zwei verschiedene Körperschaften

Im weiteren Verlauf wird immer deutlicher werden, dass das, was den meisten Schwierigkeiten in diesem Bereich zugrunde liegt, darauf zurückzuführen ist, dass nicht klar zwischen Israel und der Gemeinde unterschieden wird. Dies ist ein sehr altes Problem in der Christenheit, das auf die ersten Jahrhunderte der Kirchengeschichte zurückgeführt werden kann, als gewisse jüdische Lehrer lehrten, dass Israel zu Pfingsten mit der Gemeinde verschmolzen wäre und sie heute ein und dasselbe wären. In dieser irrigen Lehre stellt die Gemeinde das neue Israel dar, das die Erde zum Erbe haben würde. Diese Lehre ist heute allgemein als „reformierte Theologie“ oder „Bundestheologie“ bekannt, obwohl sie ihren Ursprung lange vor der Reformation im 15. Jahrhundert hat. Dieses Lehrsystem erkennt weder die wahre Natur der Gemeinde noch ihre wahre Berufung und Hoffnung als eine besondere Gemeinschaft von Gläubigen, die zum Himmel gehören. Die Schrift lehrt, dass die Gemeinde mit Christus über die Erde herrschen wird. Das ist etwas anderes als Israel und die heidnischen Nationen, die am Segen auf der Erde teilhaben werden.

Als Ergebnis dieser falschen Lehre haben viele die Absicht Gottes nicht verstanden, nicht nur eine, sondern zwei große Gruppen von erlösten Menschen zu haben, die an der Herrlichkeit Christi am Tag seiner öffentlichen Herrschaft (dem Millennium oder Tausendjährigen Reich) teilhaben werden: Es wird eine himmlische Gruppe von Erlösten geben, bestehend aus der „Braut“ Christi (der Gemeinde), und denjenigen, die als „die Freunde des Bräutigams“ (alttestamentliche Gläubige) bekannt sind. Und dann wird es auch noch eine irdische Gruppe geben, die aus einem Überrest der zwölf Stämme Israels und den heidnischen Nationen besteht.

Gegenwärtig beruft Gott die Gemeinde (die Braut Christi) durch das Evangelium seiner Gnade. Diejenigen, die im Glauben auf dem vollendeten Werk Christi am Kreuz ruhen, sind mit dem Heiligen Geist versiegelt und Teil der Gemeinde. Das ist etwas ganz Neues in den Wegen Gottes: Die Gemeinde existierte weder in alttestamentlicher Zeit noch, als Christus kam und das Evangelium vom Reich Gottes predigte.

Als Er auf der Erde war, sagte Er: „Ich werde … meine Versammlung bauen“ (Mt 16,18). Das zeigt deutlich, dass es sich um eine zukünftige Sache handelte. Die Gemeinde entstand ja erst zu Pfingsten (Apg 2,1-4.47; 5,11; 11,15: „im Anfang“). Das Wort „Gemeinde“ (griech.: ekklesia) bedeutet „herausgerufen“ und beschreibt treffend, was Gott derzeit tut, wenn Er Gläubige aus den Juden und aus den Heiden herausruft. Indem der Geist Gottes am Pfingsttag auf die Erde herabkam und sich auf dieser Gruppe von Gläubigen niederließ, hat Er sie mit Christus im Himmel, der das Haupt der Gemeinde ist, vereint (Eph 5,23 „Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Versammlung ist; er ist des Leibes Heiland.“). Dies wird als Taufe mit dem Heiligen Geist bezeichnet (Apg 1,5 „denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen.“; 1Kor 12,13 „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“).

In Epheser 3,6 „dass die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium,“ erklärt Paulus diese neue und einzigartige Berufung Gottes und zeigt, dass es etwas ganz anderes ist als das, was die alttestamentlichen Propheten über Israel und die Heiden gesagt hatten. Er legt drei Dinge dar, die diese gegenwärtige Berufung Gottes durch das Evangelium charakterisieren:

  1. Zuerst sagt er: „Damit diejenigen, die zu den Nationen gehören, gemeinsam Erben seien“ (Darby-Übersetzung). Beachten wir: Er sagte nicht, dass „die Nationen“ gemeinsam Erben sein würden, sondern „die aus den Nationen“. Das bezieht sich auf eine Auswahl bestimmter, erwählter Personen aus den Nationen, die auserwählt wurden, um Teil dieser besonderen himmlischen Gesellschaft – der Gemeinde – zu sein (Eph 1,4-6 (4) wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe; (5) und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens, (6) zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten,“). Die Nationen, aus denen sie berufen sind, bleiben davon unberührt und werden auf der Erde weiterhin als solche leben, heute als auch im Tausendjährigen Reich (Off 21,24 „Und die Nationen werden durch ihr Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr.“).

    Diese besondere Berufung Gottes durch das Evangelium stellt nicht die massenhafte Zuführung heidnischer Nationen zu Gott dar, wie im Alten Testament angekündigt, wodurch sie einen Platz im Königreich des Messias unter Israel haben werden (Sach 2,11; 8,22.23 (2:11) Hui! Entkomme, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels!“ „(8:22) Und viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, um den HERRN der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen. (8:23) So spricht der HERR der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“; Jes 11,10; 14,1; 56,3-7; 60,1-5 (11:10) Und es wird geschehen an jenem Tag: Der Wurzelspross Isais, der dasteht als Banner der Völker, nach ihm werden die Nationen fragen; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein.“ „(14:1) Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch erwählen und wird sie in ihr Land einsetzen. Und der Fremde wird sich ihnen anschließen, und sie werden sich dem Haus Jakob zugesellen.“ „(56:3) Und der Sohn der Fremde, der sich dem HERRN angeschlossen hat, spreche nicht und sage: Der HERR wird mich sicherlich von seinem Volk ausschließen; und der Verschnittene sage nicht: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. (56:4) Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und das erwählen, woran ich Gefallen habe, und an meinem Bund festhalten, (56:5) ihnen will ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz geben und einen Namen, besser als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen werde ich ihnen geben, der nicht ausgerottet werden soll. (56:6) Und die Söhne der Fremde, die sich dem HERRN angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, ihm zu Knechten zu sein – jeden, der den Sabbat hält, dass er ihn nicht entweihe, und die an meinem Bund festhalten: (56:7) die werde ich zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Bethaus; ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker.“ „(60:1) Steh auf, leuchte; denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen! (60:2) Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der HERR auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (60:3) Und Nationen wandeln zu deinem Licht hin, und Könige zum Glanz deines Aufgangs. (60:4) Erhebe ringsum deine Augen und sieh! Sie alle versammeln sich, kommen zu dir: Deine Söhne kommen von fern, und deine Töchter werden auf den Armen herbeigetragen. (60:5) Dann wirst du es sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird beben und weit werden, denn die Fülle des Meeres wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir kommen.“; Ps 22,27; 47,9; 72,10.11 (22:27) Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden den HERRN loben, die ihn suchen; euer Herz lebe ewig.“ „(47:9) Gott regiert über die Nationen; Gott hat sich auf den Thron seiner Heiligkeit gesetzt.“ „(72:10) die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke entrichten, die Könige von Scheba und Seba werden Abgaben darbringen. (72:11) Und alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen.“). Das, worüber das Alte Testament spricht, ist eine äußere Bekehrung der heidnischen Nationen, die zukünftig stattfinden wird, wenn Christus sein tausendjähriges Königreich errichten wird. Sie werden sich aus Angst vor dem Gericht dem Gott Israels anschließen. Dies wird nicht unbedingt mit Glauben im Herzen zu tun haben (Ps 18,44-47; 66,1-3; 68,28-31 (18:44) Du errettetest mich aus den Streitigkeiten des Volkes; du setztest mich zum Haupt der Nationen; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir. (18:45) Sobald ihr Ohr hörte, gehorchten sie mir; die Söhne der Fremde unterwarfen sich mir mit Schmeichelei. (18:46) Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Schlössern. (18:47) Der HERR lebt, und gepriesen sei mein Fels! Und erhoben werde der Gott meines Heils,“ „(66:1) Dem Vorsänger. Ein Psalm-Lied.Jauchzt Gott, ganze Erde! (66:2) Besingt die Herrlichkeit seines Namens, macht herrlich sein Lob! (66:3) Sprecht zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke! Wegen der Größe deiner Stärke unterwerfen sich dir deine Feinde mit Schmeichelei.“ „(68:28) Da sind Benjamin, der Jüngste, ihr Herrscher, die Fürsten Judas, ihre Schar, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis. (68:29) Geboten hat dein Gott deine Stärke. Stärke, o Gott, was du für uns gewirkt hast! (68:30) Um deines Tempels in Jerusalem willen werden Könige dir Geschenke bringen. (68:31) Schilt das Tier des Schilfs, die Schar der Stiere mit den Kälbern der Völker! Jeder wird sich dir unterwerfen mit Silberbarren. Zerstreue die Völker, die Lust haben am Krieg!“; Jes 60,14 „Und gebeugt werden zu dir kommen die Kinder deiner Bedrücker, und alle deine Schmäher werden niederfallen zu deinen Fußsohlen; und sie werden dich nennen: Stadt des HERRN, Zion des Heiligen Israels.“), obwohl sehr viele wirklich gläubig sein werden (Off 7,9.10 (9) Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, und sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern, und Palmen waren in ihren Händen. (10) Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil sei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!“). Die gegenwärtige besondere Berufung Gottes darf aber nicht mit dem zukünftigen Ruf an die Heiden verwechselt werden.

    Bestimmte Aussagen in der Apostelgeschichte bestätigen diesen einzigartigen Ruf Gottes, der noch heute ergeht. Lukas, der Verfasser dieses Buches, berichtet, dass Paulus und Barnabas auf dem Weg hinauf nach Jerusalem an bestimmten Orten anhielten, um den Brüdern die gute Nachricht von der „Bekehrung derer aus den Nationen“ zu überbringen (Apg 15,3 „Nachdem sie nun von der Versammlung das Geleit erhalten hatten, durchzogen sie sowohl Phönizien als auch Samaria und erzählten die Bekehrung der er aus den Nationen; und sie machten allen Brüdern große Freude.“). Hier gilt es nochmals zu beachten: Es ist nicht die Bekehrung der Nationen, sondern eine Bekehrung aus den Nationen. Er erwähnt es kurz darauf noch einmal, dass Gott im Evangelium die Nationen besuchte (und ebenso heute!), um „aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen“ (Apg 15,14). So wird es auch bei der Bekehrung von Saulus von Tarsus erwähnt, denn der Herr sprach zu ihm: „Ich nehme dich heraus aus dem Volk [Israel] und aus den Nationen“ (Apg 26,17). Dies zeigt, dass Paulus durch seine Errettung aus seiner früheren Stellung (als Israelit) herausgenommen und in eine völlig neue Schöpfung Gottes, als Glied in den Leib Christi hineinversetzt wurde (Gal 3,28 „Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“; Kol 3,11 „wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Vorhaut, Barbar, Skythe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen.“). Später wurde er ausgesandt, um den Nationen das Evangelium zu predigen, damit auch sie durch den Glauben an Christus in diese neue himmlische Schöpfung hineingebracht werden könnten.

    Wie bereits erwähnt, bleiben Juden und Heiden als getrennte Körperschaften auf der Erde, wenn der Ruf des Evangeliums aufhört. Jetzt aber, als Ergebnis dieses gegenwärtigen Rufes Gottes, gibt es eine dritte Körperschaft: „die Versammlung Gottes“ (1Kor 10,32). Deshalb ruft Gott in dieser gegenwärtigen Haushaltung gläubige Juden und Heiden aus ihrer früheren Stellung heraus und bringt sie in etwas Neues hinein: in die Gemeinde. Es wurde schon erklärt, dass das Wort „Gemeinde“ bedeutet: „die Herausgerufenen“. Dieser Begriff drückt die besondere Berufung des Evangeliums sehr treffend aus.

    „Reformierte“ Theologen oder „Bundestheologen“ verwenden fälschlicherweise bestimmte Verse aus der Apostelgeschichte, um zu „beweisen“, dass diese beiden Berufungen ein- und dasselbe wären. Aber ein genauerer Blick auf diese Bibelstellen zeigt, dass sie keine Erfüllung alttestamentlicher Passagen sind, sondern nur deshalb zitiert werden, um aufzuzeigen, dass es schon immer in Gottes Gedanken war, auch die Nationen zu segnen.

  2. Zweitens bestätigt Epheser 3,6 „dass die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium,“, dass die Gläubigen aus den Heiden heute „Miteinverleibte“ sind, da der Leib aus ehemaligen Juden und aus ehemaligen Heiden besteht. Das Geheimnis Christi und der Gemeinde offenbart: Juden und die Nationen, die an das Evangelium glauben, werden zu einem lebendigen Organismus, zu einem gemeinsamen Leib geformt. Dabei stehen beide auf dem gleichen Boden der Erlösung und haben gemeinsam Anteil am Segen in dieser neuen Schöpfung Gottes (Eph 2,14-16 (14) Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem er in seinem Fleisch die Feindschaft, (15) das Gesetz der Gebote in Satzungen, weggetan hatte, damit er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe (16) und die beiden in einem Leib mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er durch dieses die Feindschaft getötet hatte.“). Dieser „eine Leib in Christus“ (Röm 12,5) ist etwas völlig Neues in der Schöpfung Gottes, das man im Alten Testament nicht findet. Die alttestamentlichen Schriften sprechen nirgendwo davon, dass gläubige Juden und Heiden einen gemeinsamen Segen und Vorrechte miteinander teilen und zu einer Einheit verschmelzen würden. Darüber hinaus verheißt Gottes Wort, dass Christus sowohl über Israel als auch über die heidnischen Nationen herrschen wird (Ps 93,1 „Der HERR regiert, er hat sich bekleidet mit Hoheit; der HERR hat sich bekleidet, er hat sich umgürtet mit Stärke; auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken.“; Jes 32,1 „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen.“). Aber niemals wird gesagt, dass Er über die Gemeinde, die sein Leib ist, herrscht.

  3. Drittens sagt Paulus, dass diese Gruppe auserwählter Juden und Heiden „gemeinsame Teilhaber seiner Verheißung in Christus Jesus“ sind. Diese Verheißung steht in keinem Zusammenhang mit den Verheißungen an die Patriarchen in alttestamentlicher Zeit. Die Verheißungen, die Abraham, Isaak und Jakob erhielten, wurden ihnen zu ihren Lebzeiten gegeben. Hingegen wurde die Verheißung des „ewigen Lebens“ „vor ewigen Zeiten“ gegeben (Tit 1,2 „in der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten;“). „Ewiges Leben“ ist eindeutig ein Segen des Neuen Testamentes,[1] der eine bewusste Beziehung zum Vater und zum Sohn (Joh 17,3 „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“) und die Innewohnung des Heiligen Geist beinhaltet (Joh 4,14 „wer irgend aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.“). Die Gläubigen im Alten Testament wussten nichts von einer Beziehung zwischen Vater und Sohn innerhalb der Gottheit. Sie freuten sich nur darauf, für immer auf der Erde unter der Herrschaft des Messias zu leben (Ps 8,1-9 u.a.); auch hatten sie nicht die Innewohnung des Heiligen Geistes. Das ewige Leben wurde zum ersten Mal gesehen, als Christus in die Welt kam und dieses offenbarte; vorher war es „bei dem Vater“ im Himmel (1Joh 1,2 „(und das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist);“).

Aus diesen drei Dingen sehen wir also, dass der gegenwärtige Ruf Gottes keine geistliche Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen ist (wie es die Bundestheologen behaupten), sondern etwas völlig anderes. Der gegenwärtige himmlische Ruf steht auch überhaupt nicht im Widerspruch zu Gottes Plan, auf der Erde sowohl Israel als auch die Nationen  unter der Herrschaft Christi zu segnen. Die Bekehrung der Heiden wird an einem zukünftigen Tag stattfinden, aber eine Bekehrung derer „aus“ den Nationen geschieht heute durch den Ruf des Evangeliums. Beim Lesen der Schrift ist es wichtig, diese voneinander verschiedenen Berufungen Gottes nicht zu verwechseln. Der treue „Arbeiter, der … das Wort der Wahrheit recht teilt“, wird diese Unterscheidung in der biblischen Belehrung beachten (2Tim 2,15 „Befleißige dich, dich selbst Gott als bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt.“).

2 |  Die Gemeinde ist nicht Gegenstand der Prophetie

Es ist eine Tatsache, dass Prophetie im eigentlichen Sinn nichts mit der Gemeinde zu tun hat, sondern einzig mit Christus und seinem Handeln mit Israel und den heidnischen Nationen, die durch die Drangsal in das Tausendjährige Reich gehen. Daniels siebzig Wochen (Dan 9,24-27 (24) 70 Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Gesicht und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. (25) So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind 7 Wochen und 62 Wochen. Straßen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden, und zwar in Drangsal der Zeiten. (26) Und nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein; und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen. (27) Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“) zeigen deutlich, dass die Ereignisse um Israel und die Prophetie am Ende der 69. Woche zum Stillstand gekommen sind, als die Juden ihren „Messias weggetan … haben“. Nun bleiben noch sieben Jahre (die 70. Woche), die im Hinblick auf Israel zuerst erfüllt sein müssen und die erst erfüllt sein werden, wenn Gott mit ihnen an einem zukünftigen Tag weiterhin handelt. Wir befinden uns jetzt in „seiner Zeit“ der Gnade Gottes (1Tim 2,5.6 (5) Denn Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, (6) der sich selbst gab als Lösegeld für alle, wovon das Zeugnis zu seiner Zeit verkündigt werden sollte,“), in der Gott die Gläubigen sowohl aus den Juden als auch aus den Nationen herausruft, damit sie ein himmlisches Volk für Ihn sind (Apg 15,14 „Simon hat erzählt, wie zuerst Gott darauf gesehen hat, aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen.“). Die Prophezeiung über die Drangsal hat nichts mit dieser Zeit zu tun. Es ist ein falsches Verständnis der prophetischen Schriften, wenn man versucht, die heutigen Ereignisse (während die Gemeinde noch auf der Erde ist) mit den Ereignissen der Prophetie zusammenzubringen – in der falschen Annahme, sie würden jetzt erfüllt.

3 |  Der Aufbau des Buches der Offenbarung zeigt, dass die Gemeinde während der Drangsal nicht auf der Erde sein wird

Durch den Aufbau des Buches der Offenbarung lernen wir, dass die Gemeinde nicht mehr auf der Erde sein wird, wenn die Gerichte der großen Drangsal ausgegossen werden.

In Offenbarung 1,19 „Schreibe nun das, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem geschehen wird.“ finden wir drei Punkte zur Einteilung des Buches der Offenbarung:

  • „Was, du gesehen hast“ – das bezieht sich auf das, was der Apostel Johannes in Kapitel 1 gesehen hat.
  • „Was ist“ – das bezieht sich auf die Kapitel 2 und 3, die die Botschaften des Herrn an die sieben Gemeinden enthalten. Diese sind eine moralische Geschichte der bekennenden Kirche auf der Erde von der nachapostolischen Zeit an bis hin in die Endzeit.
  • „Was nach diesem geschehen wird“ – das bezieht sich auf die Kapitel 4 bis 22, in denen die große Drangsal beschrieben wird. Dieser dritte Teil wird als „nach diesem“ bezeichnet (Off 4,1 „Nach diesem sah ich: Und siehe, eine Tür war geöffnet in dem Himmel, und die erste Stimme, die ich wie die einer Posaune mit mir hatte reden hören, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.“), weil er sich auf Dinge bezieht, die geschehen werden, nachdem die Gemeinde ihre Geschichte auf der Erde beendet hat.

Es ist sehr lehrreich, zu sehen, dass sich nach den Kapiteln 2 und 3 eine Tür im Himmel öffnet und Johannes mit „Komm hier herauf“ gerufen wird (Off 4,1 „Nach diesem sah ich: Und siehe, eine Tür war geöffnet in dem Himmel, und die erste Stimme, die ich wie die einer Posaune mit mir hatte reden hören, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.“). Dies ist nur ein schwaches Abbild davon, wie die Gemeinde in den Himmel gerufen wird, nachdem sie ihren Weg auf Erden durch das Kommen des Herrn (die Entrückung) beendet hat. Von Kapitel 4 bis zum Ende des Buches wird die Gemeinde nicht mehr auf der Erde gesehen (wie zuvor in den Kapiteln 1 bis 3). Und wenn die Gerichte der großen Drangsal in den Kapiteln 6 bis 19 ausgegossen werden, wird die Gemeinde nicht ein einziges Mal erwähnt!

Außerdem zeigen diejenigen, die während der Drangsal wegen ihrer Treue zu Märtyrern gemacht werden, durch den Charakter ihrer Gebete, dass sie keine Christen sind (Off 6,9.10 (9) Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. (10) Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, o Herrscher, der du heilig und wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“):

  1. Erstens zeigt die Art und Weise, wie sie Gott als „souveränen Herrscher“ ansprechen, dass sie keine Christen sein können. Christen sprechen Gott nicht auf diese Weise an, denn sie sprechen Gott als „Vater“ an (Eph 1,2 „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“; Kol 1,2 „den heiligen und treuen Brüdern in Christus, die in Kolossä sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, [und dem Herrn Jesus Christus]!“).
  2. Zweitens bitten sie um Rache an denen, die auf der Erde wohnen und sie verfolgt haben. Das ist richtig und passend für einen Juden (vgl. die sog. Rachepsalmen), entspricht aber sicherlich nicht der Gesinnung eines Christen. Denn Christen segnen diejenigen, die sie verfluchen, und beten für diejenigen, die sie hassen (Lk 6,27.28 (27) Aber euch sage ich, die ihr hört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; (28) segnet die, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen.“), rufen aber kein Gericht über ihre Verfolger aus (Röm 12,19-21 (19) Rächt nicht euch selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.“ (20) „Aber wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen; wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken; denn wenn du dieses tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.“ (21) Lass dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.“).

In Kapitel 7 erfahren wir, wer am Ende aus der Drangsal herauskommen wird: die Auserwählten Israels (Off 7,1-8) sowie eine große Volksmenge der Heiden (Off 7,9-17). Aber es gibt hier keine Erwähnung von Christen! Sie kommen gerade nicht aus der großen Drangsal heraus, weil sie auch nicht in diese  hineingegangen sind. Wie bereits erwähnt, werden sie schon vor ihrem Beginn in den Himmel gerufen.

Wir wollen auch beachten, dass der Ausruf „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt!“ oft wiederholt wird, während die Gemeinde auf der Erde gesehen wird (Off 2 und 3). Aber nachdem die Gemeinde als herausgenommen angesehen wird (Off 4,1 „Nach diesem sah ich: Und siehe, eine Tür war geöffnet in dem Himmel, und die erste Stimme, die ich wie die einer Posaune mit mir hatte reden hören, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.“) und die Drangsal ihren Lauf nimmt, ist der Ausdruck etwas verändert. Dann heißt es: „Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er!“ (Off 13,9). Der Zusatz „Was der Geist den Versammlungen sagt“ wird bewusst weggelassen! Der offensichtliche Grund dafür ist, dass die Gemeinde als bereits herausgenommen gilt und der Geist sich nicht länger an die Versammlungen wendet.

Dann schließlich, in Offenbarung 19,11-21, am Ende der (großen) Drangsal, sehen wir die Gemeinde als Teil der himmlischen Heerscharen (der himmlischen Heiligen), die mit dem Herrn für seine Kriegsgerichte aus dem Himmel herabkommen. Um aber mit dem Herrn vom Himmel herabkommen zu können (1Thes 3,13; 4,14 (3:13) um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“ „(4:14) Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.“; Jud 14 „Es hat aber auch Henoch, der Siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende,“ usw.), mussten sie zuvor dort aufgenommen werden. Das Einzige, was damit in Verbindung steht, ist die Entrückung, die – wie wir gezeigt haben – vor Beginn der Drangsal liegt.

Wenn außerdem alle Gläubigen aufgenommen würden, um am Ende der Drangsal bei dem Herrn zu sein, wie einige annehmen, wer würde dann übrigbleiben, um die Erde im Tausendjährigen Reich zu bevölkern? Wenn die Gottlosen in die ewige Strafe geschickt würden, wäre die Erde menschenleer! (Die Gläubigen, die mit dem Herrn in die Luft entrückt wurden, kommen nicht zurück, um auf der Erde zu leben. Sie werden über die Erde aus „den höchsten Örtern“ herrschen; vgl. Dan 7,22.27 „bis der Alte an Tagen kam und das Gericht den Heiligen der höchsten Örter gegeben wurde und die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich in Besitz nahmen.“ „Und das Reich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen der höchsten Örter gegeben werden. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen.“; 2Kor 5,1 „Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in den Himmeln.“.)

4 |  Die Befreiung der Gemeinde unterscheidet sich von der Befreiung Israels

In Offenbarung 3,10 „Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen.“ wird der Gemeinde verheißen, dass sie „vor“ der kommenden Stunde der Versuchung gerettet wird. Der nächste Vers zeigt, wie: „Ich komme bald“ (Off 3,11). Das ist die Entrückung. Aber beachten wir, dass Israel keine solche Verheißung gegeben wird. Von ihnen wird gesagt, dass sie in der Zeit der Bedrängnis gerettet werden (Jer 14,8 „Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du sein wie ein Fremder im Land und wie ein Wanderer, der zum Übernachten eingekehrt ist?“). Gott wird in seiner Gnade einen gottesfürchtigen Überrest von ihnen durch die Drangsal hindurch bewahren.

5 |  Die Gemeinde hat die Verheißung, von dem kommenden Zorn errettet zu werden

Christen werden aufgefordert, „seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat – Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn“ (1Thes 1,9.10). Über diese Welt kommt Zorn; es ist das Gericht, das in der großen Drangsal geschehen wird. Dieser „Zorn“ wird im Buch der Offenbarung zehnmal erwähnt (Off 6,16.17; 11,18; 14,10.19; 15,1.7; 16,1.19; 19,15 (6:16) und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes; (6:17) denn gekommen ist der große Tag seines Zorns, und wer vermag zu bestehen?“ „(11:18) Und die Nationen sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, die Kleinen und die Großen, und die zu verderben, die die Erde verderben.“ „(14:10) so wird auch er trinken von dem Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt in dem Kelch seines Zorns bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm.“ „(14:19) Und der Engel legte seine Sichel an die Erde und las die Trauben des Weinstocks der Erde und warf sie in die große Kelter des Grimmes Gottes.“ „(15:1) Und ich sah ein anderes Zeichen in dem Himmel, groß und wunderbar: Sieben Engel, die sieben Plagen hatten, die letzten; denn in ihnen ist der Grimm Gottes vollendet.“ „(15:7) Und eins von den vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll des Grimmes Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ „(16:1) Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel zu den sieben Engeln sagen: Geht hin und gießt die sieben Schalen des Grimmes Gottes auf die Erde aus.“ „(16:19) Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Nationen fielen, und Babylon, die große, kam ins Gedächtnis vor Gott, dass ihr der Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes gegeben werde.“ „(19:15) Und aus seinem Mund geht hervor ein scharfes [zweischneidiges] Schwert, damit er die Nationen damit schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.“). Dabei sollten wir beachten, dass alle Stellen nach Offenbarung 2 und 3 liegen, die ja die Zeit der Gemeinde auf der Erde darstellen. Dies zeigt, dass die Gemeinde nicht mehr zugegen sein wird, wenn die Gerichte der großen Drangsal ausgegossen werden. Der Herr Jesus wird sie davon befreien, bevor der Zorn fällt (Röm 5,9 „Viel mehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn.“).

6 |  Gott hat die Gemeinde nicht zum Zorn bestimmt

In 1. Thessalonicher 5,9.10 (9) Denn Gott hat uns nicht zum Zorn gesetzt, sondern zur Erlangung der Errettung durch unseren Herrn Jesus Christus, (10) der für uns gestorben ist, damit wir, sei es, dass wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben.“ steht geschrieben: „Gott hat uns nicht zum Zorn [dem kommenden Gericht] gesetzt, sondern zur Erlangung der Errettung durch unseren Herrn Jesus Christus.“

In diesem Vers bezieht sich die Errettung nicht auf die ewige Errettung der Seele, da uns dies als Christen bereits zu eigen ist. Es gibt jedoch noch einen anderen zukünftigen Aspekt der Errettung in der Bibel. Zum Beispiel sagt Gottes Wort: „Jetzt ist unsere Erlösung näher als damals, als wir gläubig wurden. Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe“ (Röm 13,11; vgl. Röm 5,9; 8,23-25 (5:9) Viel mehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn.“ „(8:23) Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes. (8:24) Denn in Hoffnung sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung; denn was einer sieht, was hofft er es auch? (8:25) Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren.“; Eph 4,30 „Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, durch den ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.“; Heb 9,28 „so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.“; 1Pet 1,5 „die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit offenbart zu werden;“). Dieser Aspekt der Errettung bzw. Erlösung ist die Erlösung unseres Leibes, wenn der Herr kommt und uns aus dieser Welt herausnimmt. „Wir erwarten den Herrn Jesus Christus als Heiland, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen“ (Phil 3,20.21; vgl. 1Kor 15,51-56).

1. Thessalonicher 5,9 „Denn Gott hat uns nicht zum Zorn gesetzt, sondern zur Erlangung der Errettung durch unseren Herrn Jesus Christus,“ sagt uns, dass die Gemeinde dazu gesetzt ist, um diese Errettung zu erlangen und nicht den Zorn, der über diese Welt kommen wird.

7 |  Der Ruf ergeht vor der Verkündung von Frieden und Sicherheit

In seinem Brief an die Thessalonicher erwähnt der Apostel Paulus die Entrückung (1Thes 4,15-18 (15) (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. (16) Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; (17) danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. (18) So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“) eindeutig vor der Zeit der großen Drangsal, „wenn Frieden und Sicherheit“ durch das Tier und den Antichristen unter dem Schutz des neubelebten Römischen Reiches versprochen werden (1Thes 5,1-3 (1) Was aber die Zeiten und die Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird. (2) Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. (3) Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen.“).

Außerdem zeigt ein näherer Blick auf diese Verse, dass diejenigen, die (in Off 4) „entrückt“ wurden, als eine völlig andere Personengruppe angesprochen werden als diejenigen, denen in der Drangsal „Frieden und Sicherheit“ (in 1Thes 5) versprochen wird. Das wird hier durch den Wechsel von der ersten Person Plural hin zur dritten Person Plural deutlich; vom „wir“, wenn es um diejenigen geht, die entrückt werden, hin zum „sie“, wenn es sich auf diejenigen bezieht, denen ein falscher Friede und falsche Sicherheit in der großen Drangsal versprochen wird. Diese Änderung der Adressaten ist nicht zufällig, denn der Geist Gottes zeigt zwei verschiedene Gruppen von Personen an: einerseits die entrückten Gläubigen, die Gemeinde (1Thes 4,15-18 (15) (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. (16) Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; (17) danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. (18) So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“); andererseits diejenigen, die zurückgelassen werden, damit sie durch die große Drangsal gehen.

Paulus zählt sich als Christ zu denen, die auf der Erde sein könnten, wenn der Herr (zur Entrückung) kommt, und sagt „wir“ (1Thes 4,17). Es ist bezeichnend, dass er sich nicht zu denen rechnet, die während der Zeit auf Erden sein würden, wenn von dem Tier „Frieden und Sicherheit“ versprochen wird. Das liegt natürlich darin begründet, dass er sich nicht als einen derjenigen betrachtet, die die Drangsal erleben werden.

8 |  Das Versammeltwerden (zu Ihm hin) kommt vor dem Abfall

In 2. Thessalonicher 2,1-5 (1) Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin, (2) dass ihr euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. (3) Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, (4) der widersteht und sich erhöht über alles, was Gott heißt oder verehrungswürdig ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei. (5) Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war?“ stellt der Apostel Paulus die „Ankunft unseres Herrn“ und „unser Versammeltwerden zu ihm hin“ (die Entrückung) zeitlich vor den Aufstieg des Antichristen und den großen „Abfall“, was in der großen Drangsal geschehen wird. Die Abfolge ist klar: (1) Zuerst findet die Hinwegnahme der Gemeinde statt (2Thes 2,1 „Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin,“); (2) dann das Offenbarwerden des Menschen der Sünde, des Antichristen; (3) danach der Abfall des Namenschristentums (2Thes 2,3.4 (3) Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, (4) der widersteht und sich erhöht über alles, was Gott heißt oder verehrungswürdig ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei.“).

Die thessalonischen Gläubigen erlitten wegen ihres Glaubens an Christus Verfolgungen (2Thes 2,4.5 (4) der widersteht und sich erhöht über alles, was Gott heißt oder verehrungswürdig ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei. (5) Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war?“). Falsche Lehrer waren unter sie gekommen (2Thes 2,2 „dass ihr euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre.“), die lehrten, dass „der Tag des Herrn“ und das damit verbundene Gericht nahe wären. Diese Lehre machte ihnen zu schaffen, da sie nun dachten, dass sie durch die Schrecken der großen Drangsal gehen müssten. Paulus schrieb diesen zweiten Brief, um die böse Lehre zu entlarven. Er lehrte sie, dass „der Tag des Herrn“ noch nicht über sie kommen könne, denn zuerst müssten zwei Dinge geschehen: die Offenbarung des „Menschen der Sünde“ (Antichrist) und der große Abfall der Namenschristen.

Einige verwechseln den „Tag des Herrn“ mit der Entrückung. Es gibt jedoch keine Schriftstelle, die dies untermauert. Der „Tag des Herrn“ ist ein Tag des Gerichts, der mit der Erscheinung Christi am Ende der großen Drangsal beginnt. Zu diesem Zeitpunkt wird der Herr öffentlich in die Wege des Menschen eingreifen und seine universelle Macht und Herrschaft über Himmel und Erde einnehmen. Der „Tag des Herrn“ wird während der gesamten Dauer der tausendjährigen Herrschaft Christi andauern, bis schließlich (am Ende des Tages des Herrn) die Himmel und die Erde aufgelöst werden (2Pet 3,10 „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an dem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brand werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrannt werden.“).

9 |  Der Geist Gottes muss zuerst aus dem Weg sein

2. Thessalonicher 2,6-12 zeigt dieselbe Abfolge aus einer anderen Perspektive. Es heiß dort: „Schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg ist, und dann wird der Gesetzlose offenbart werden.“ Diese Verse zeigen, dass die Macht des Bösen in dieser Welt heute durch die Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes auf der Erde daran gehindert wird, ihren Höhepunkt zu erreichen. Wenn der Geist bei der Entrückung „aus dem Weg ist“, dann, und erst dann, wird „der Gesetzlose [der Antichrist] offenbart werden“, um viele zu verführen. Auch hier ist die Abfolge klar: Zunächst gibt es eine Wegnahme (2Thes 2,7 „Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg ist,“) des Geistes bei der Entrückung, dann eine Verführung vieler durch den Antichristen in der großen Drangsal.

Einige mögen fragen: Woher wissen wir denn, wann der Geist aus dem Weg sein wird? – Aus den drei nachfolgenden Schriftstellen wird ersichtlich, dass dies bei der Entrückung geschehen wird:

  1. Der Herr verhieß seinen Jüngern in der Nacht seines Verrates, dass der Geist Gottes, wenn Er kommt, um seinen Wohnsitz in der Gemeinde zu nehmen, dies für immer sein würde (Joh 14,16.17 (16) und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, (17) den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch [ihn] kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“). Wenn die Gemeinde also bei der Entrückung aus dieser Welt herausgerufen wird, dann wird auch der Geist Gottes mitgehen, denn der Herr sagte, dass Er (der Geist) sie nie verlassen würde.
  2. In den ersten drei Kapiteln des Buches der Offenbarung, wenn die Gemeinde als auf der Erde betrachtet wird, spricht der Geist mehrfach zu den Gemeinden. Aber nach Kapitel 3, wenn die Gemeinde nicht mehr als auf der Erde betrachtet wird, wird der Geist erst wieder in Offenbarung 14,13 „Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Schreibe: Glückselig die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Arbeiten, denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ und in Offenbarung 22,17 „Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ erwähnt; diese Stellen beziehen sich auf eine Zeit nach der großen Drangsal.
  3. In 1. Mose 24 sucht der Diener (ein Vorbild des Geistes Gottes) eine Braut (ein Vorbild der Gemeinde) für Isaak (ein Vorbild auf Christus). Als die Braut gewonnen war, geleitete der Diener sie nach Hause zu Isaak, der bereits auf sie wartete. Genauso wie der Diener mit der Braut nach Hause ging, so wird auch der Heilige Geist mit der Gemeinde nach Hause in den Himmel gehen, wenn der Herr für uns kommt. Das bedeutet nicht, dass der Geist Gottes nach der Entrückung aufhört, auf Erden zu wirken. Er wird weiterhin vom Himmel aus auf Erden arbeiten, wie Er es auch schon in alttestamentlichen Zeiten tat, zum Beispiel um Seelen zu erwecken.

Diese drei Stellen zeigen, dass der Geist nicht mehr auf der Erde wohnen wird, nachdem die Gemeinde bei der Entrückung aus dieser Welt herausgerufen ist.

10 |  Christus wird für seine Gemeinde kommen, bevor die Ereignisse der Endzeit geschehen

In 1. Korinther 15,23.24 (23) Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; dann die, die des Christus sind bei seiner Ankunft; (24) dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er weggetan haben wird alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht.“ lesen wir: „Der Erstling, Christus, danach die, die des Christus sind bei seiner Ankunft; dann das Ende.“ Beachten wir die Reihenfolge: (1) Zuerst wird Christus auferweckt, gefolgt von denen, die zu Ihm gehören (was bei der Entrückung geschieht, 1Thes 4,15-18 (15) (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. (16) Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; (17) danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. (18) So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“); (2) danach „das Ende“. Dieses „Ende“ bezieht sich ganz allgemein auf alle Ereignisse der Endzeit, inklusive der großen Drangsal und dem darauffolgenden Tausendjährigen Reich (Mt 13,39; 24,3-14; Dan 11,40; 12,4.8.9.13 (11:40) Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen, und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen; und er wird in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten.“ „(12:4) Und du, Daniel, verschließe die Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden es durchforschen, und die Erkenntnis wird sich mehren.“ „(12:8) Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht; und ich sprach: Mein Herr, was wird das Ende davon sein? (12:9) Und er sprach: Geh hin, Daniel; denn die Worte sollen verschlossen und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes.“ „(12:13) Du aber geh hin bis zum Ende; und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage.“). Könnte es noch deutlicher sein? Das Volk des Herrn wird in den Himmel gebracht, bevor „das Ende“ kommt.

11 |  Es gibt keine Anweisungen für Christen während der Drangsal

Diejenigen, denen in Matthäus 24,16-26 und Markus 13,14-18 (14) Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sollte – wer es liest, beachte es –, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen; (15) wer aber auf dem Dach ist, steige nicht [in das Haus] hinab und gehe nicht hinein, um etwas aus seinem Haus zu holen; (16) und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, um sein Oberkleid zu holen. (17) Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! (18) Betet aber, dass es nicht im Winter stattfinde;“ befohlen wird, (während der Drangsalszeit) zu fliehen, sind eindeutig Juden und keine Christen. Wenn Christen tatsächlich dazu bestimmt wären, durch die große Drangsal zu gehen – warum werden ihnen dann, im Gegensatz zu den Juden, keine Anweisungen gegeben, wie sie sich darauf vorbereiten und wie sie sich dann verhalten sollen? Der offensichtliche Grund dafür ist, dass es in der Drangsal keine Christen geben wird.

Es stimmt, dass sich in dieser Zeit Tausende im Glauben zu Gott wenden werden (Off 7,9 „Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, und sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern, und Palmen waren in ihren Händen.“), aber sie sind keine Christen. Die Menge der Heiden, die dann unter den Segen kommen wird, wird wiedergeboren werden und einen Platz im Königreich Christi auf der Erde haben (Off 7,10-17). Christen hingegen werden vom Herrn bereits von der Erde hinaufgerufen worden sein, damit sie die Ewigkeit mit Ihm im Himmel verbringen.

12 |  Die Tatsache, dass das Evangelium von der Gnade Gottes nicht während der großen Drangsal gepredigt wird, zeigt, dass die Entrückung bereits geschehen sein wird

„Das Evangelium der Gnade Gottes“ (Apg 20,24), das heute gepredigt wird, und „das Evangelium des Reiches“ (Mt 4,23; 24,14), das in der großen Drangsal gepredigt wird, unterscheiden sich völlig voneinander. Es sind dies zwei verschiedene Evangelien, die für zwei unterschiedliche Zwecke gepredigt werden. Das Evangelium der Gnade Gottes ruft die Menschen für den Himmel heraus; das Evangelium des Reiches ruft die Menschen zum Segen auf der Erde. Das Evangelium, das heute ausgeht, beinhaltet eine himmlische Hoffnung, Berufung und Bestimmung für diejenigen, die glauben (Kol 1,5 „wegen der Hoffnung, die für euch aufgehoben ist in den Himmeln, von der ihr zuvor gehört habt in dem Wort der Wahrheit des Evangeliums,“; 1Pet 1,4 „zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch,“; Phil 3,20 „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten,“; 2Kor 5,1.2 (1) Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in den Himmeln. (2) Denn in diesem freilich seufzen wir und sehnen uns, mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden;“; Heb 3,1 „Daher, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus,“). Hingegen enthält das Evangelium des Reiches, das in der Drangsal gepredigt werden wird, einen irdischen Segen unter der Herrschaft Christi im Tausendjährigen Reich (Mt 24,14 „Und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“; Ps 96).

Das Evangelium des Reiches verkündet die gute Nachricht, dass das im Alten Testament verheißene Königreich (2Sam 7,16 „Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein in Ewigkeit, dein Thron soll fest sein in Ewigkeit.“; Dan 2,44.45; 7,9-27) kurz vor der Errichtung steht; und diejenigen, die den König im Glauben empfangen, werden Anteil an dessen irdischem Segen haben. Dieses Königreich predigte Johannes der Täufer beim ersten Kommen des Herrn (Mt 3,1.2 (1) In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa (2) und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“). Ebenso predigten es der Herr und seine Jünger (Mt 4,23; 10,7 (4:23) Und [Jesus] zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volk.“ „(10:7) Geht aber hin, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“). Ihre Absicht damit war, die Nation zur Buße aufzurufen, damit sie in einem Zustand wäre, in dem sie den König empfangen könnte. Hätten sie Ihn derart empfangen, hätte Er das Königreich errichtet, so wie es von den alttestamentlichen Propheten vorhergesagt worden war. Aber leider lehnte Israel seinen König ab und verpasste somit die Gelegenheit, dass das Königreich in all seiner Macht und Herrlichkeit unter ihnen aufgerichtet wurde. Als Israel seinen König ablehnte, wurde das Evangelium vom Königreich nicht mehr verkündet, weil ihnen das Königreich auch nicht mehr angeboten wurde. Gott hat das Evangelium seiner Gnade stattdessen an die Nationen in die Welt ausgesandt, um aus ihnen „ein Volk zu nehmen für seinen Namen“ (Apg 15,14; vgl. Apg 13,44-48 (44) Am nächsten Sabbat aber versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören. (45) Als aber die Juden die Volksmengen sahen, wurden sie von Eifersucht erfüllt und widersprachen dem, was von Paulus geredet wurde, und lästerten. (46) Und Paulus und Barnabas äußerten sich freimütig und sprachen: Zu euch musste notwendigerweise das Wort Gottes zuerst geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht für würdig erachtet, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen. (47) Denn so hat uns der Herr geboten: „Ich habe dich zum Licht der Nationen gesetzt, damit du zum Heil seiest bis an das Ende der Erde.“ (48) Als aber die aus den Nationen es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten, so viele zum ewigen Leben bestimmt waren.“; Röm 11,11 „Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist den Nationen das Heil geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen.“). Und dieses Evangelium wird auch heute noch gepredigt. Das Evangelium des Reiches wird vom jüdischen Überrest wieder gepredigt werden, nachdem die Gemeinde in den Himmel gerufen sein wird. Zu jener Zeit wird Gott seine Beziehungen zu Israel dort wieder aufnehmen, wo Er vor fast zweitausend Jahren aufgehört hat. Israel wird an einem kommenden Tag gerettet werden (d.h. ein Überrest von ihnen, Röm 9,6-8; 11,26.27 (9:6) Nicht aber, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel, (9:7) auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder, sondern „in Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden.“ (9:8) Das ist: Nicht die Kinder des Fleisches, diese sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommen gerechnet.“ „(11:26) und so wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: „Aus Zion wird der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; (11:27) und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.““), und das Königreich wird durch Macht eingesetzt werden (Off 11,15 „Und der siebte Engel posaunte: Und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“).

Hierbei müssen wir Folgendes beachten: Es wird nicht erwähnt, dass in der Zeit der großen Drangsal das Evangelium der Gnade Gottes gepredigt würde, sondern nur das Evangelium des Reiches (Mt 24,14 „Und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“). Der offensichtliche Grund dafür ist, dass das Evangelium der Gnade die Gläubigen (Christen) als zur Gemeinde zugehörig beruft. Und da die Gemeinde nicht in der großen Drangsal sein wird, wird das Evangelium der Gnade auch nicht erwähnt.

Gott sendet nicht zwei verschiedene Evangelien gleichzeitig aus. Das wäre Verwirrung und würde die himmlische Berufung mit der irdischen mitsamt ihren Hoffnungen und Bestimmungen vermischen. Wenn wir diesen Punkt verstehen, erkennen wir: Es ist unmöglich, dass sich die Gemeinde und der gläubige jüdische Überrest gleichzeitig in der Drangsalszeit auf der Erde befinden. Wenn es so wäre, dass das Evangelium der Gnade Gottes Gläubige aus den Juden und aus den Nationen herausruft und sie der Gemeinde hinzufügt, dann würde jedes Mal, wenn ein Jude dem Evangelium glaubt, er aus seiner bisherigen Stellung herausgenommen und der Gemeinde hinzugefügt werden (Röm 11,5 „So besteht nun auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach Auswahl der Gnade.“; Gal 6,16: „den Israel Gottes“). Dann aber gäbe es nie einen gläubigen jüdischen Überrest! Eine sorgfältige Betrachtung dieser Tatsache beweist, dass die Gemeinde und der jüdische Überrest nicht gleichzeitig auf Erden sein können.

Vorbilder im Alten Testament, die bestätigen, dass die Gemeinde nicht durch die große Drangsal gehen wird

Viele alttestamentliche Vorbilder bestätigen die Tatsache, dass die Gemeinde nicht durch die große Drangsal gehen wird. Wenn man etwas anderes lehrt, zerstört man die Wahrheit, die der Geist Gottes in diesen herrlichen Bildern vermitteln will.

13 |  Henoch und Noah (1Mo 5,21–9,17)

Henoch ist ein bekanntes Vorbild auf die Gemeinde. Er wandelte in Gemeinschaft mit Gott und warnte die Welt vor dem kommenden Gericht (Jud 14.15 (14) Es hat aber auch Henoch, der Siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende, (15) um Gericht auszuführen gegen alle und zu überführen alle Gottlosen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten Worten, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.““). Dann wurde er in den Himmel aufgenommen. Henoch hatte den Vorzug, den Tod nicht zu sehen; er wurde lebendig in den Himmel entrückt (Heb 11,5 „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe.“). Hieran kann man erkennen, dass Henoch in den Himmel entrückt wurde, bevor die Erde vom Gericht Gottes getroffen wurde. Die (anschließende) Flut ist ein Vorbote des Gerichtes, das in der Drangsal über die Welt kommen wird (vgl. 2Pet 3,3-10; Lk 17,26.27 (26) Und wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen sein: (27) Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Flut kam und brachte alle um.“). Noah und seine Familie gingen in der Arche durch die Flut hindurch; sie sind ein Bild für den verschonten jüdischen Überrest, der von Gott in der Drangsal bewahrt werden wird.

14 |  Abraham und Lot (1Mo 18–19)

Abraham, der in enger Gemeinschaft mit dem Herrn lebte, ist ein Bild des himmlisch gesinnten Christen, der in Gemeinschaft mit Gott lebt. Lot, der in die Dinge von Sodom verstrickt war, ist ein Bild des irdisch gesinnten Christen, der für die Interessen dieser Welt lebt. Gott war kurz davor, das Gericht über Sodom auszugießen, aber Er wollte es erst dann tun, nachdem Lot aus Sodom geflohen wäre. Der Engel sagte zu Lot: „Eile, rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist“ (1Mo 19,22). Genauso kommt das Gericht in der kommenden Drangsalszeit über diese Welt. Aber Gott wird nicht zulassen, dass auch nur ein einziger Schlag davon eintrifft, solange Er nicht jeden Christen aus der Welt herausgenommen hat, unabhängig davon, wie weltlich er lebt – wie es Lot leider veranschaulicht (2Pet 2,7.8 (7) und wenn er den gerechten Lot rettete, der von dem ausschweifenden Wandel der Frevler gequält wurde (8) (denn der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken),“).

15 |  Lea und Rahel (1Mo 28–30)

Jakob, der von seinem Vater ausgesandt wurde, ist ein Bild davon, wie Gott, der Vater, seinen Sohn, den Herrn Jesus Christus, in diese Welt sendet (1Joh 4,14 „Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt.“). Jakob verließ das Haus seines Vaters aus zwei Gründen: erstens wegen der Sünde (1Mo 27) und zweitens, um sich eine Braut zu nehmen (1Mo 28,2 „Mach dich auf, geh nach Paddan-Aram, zum Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter; und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.“). Als Jakob in das ferne Land kam, sah er Rahel auf dem Feld (die ein Vorbild von Israel ist) und wollte sie zu seiner Frau nehmen. Aus Liebe zu ihr stimmte Jakob zu, sie durch seine eigene persönliche Mühsal zu erwerben. Dies ist ein Abbild des Dienstes und der Mühsal des Herrn Jesus Christus am Kreuz, damit Er auf der Grundlage der Erlösung mit Israel in Beziehung sein könnte.

Als Jakob Rahel als Braut empfangen sollte, wurde er auf verräterische Weise von ihrem Vater Laban betrogen, so dass er nicht sie erhielt, sondern stattdessen Lea. Lea ist ein Vorbild der Gemeinde. Gott hat zugelassen, dass dies dem Jakob geschah, damit wir diesen wunderbaren Vorgeschmack auf seine Wege mit Israel und mit der Gemeinde haben. Es ist die Geschichte von Gottes Wegen mit den Menschen (Gottes Haushaltungen): Als der Herr kam (sein erstes Kommen), kam Er für Israel, das Er liebte. Aber als nicht sie zu Ihm gebracht wurden (Jes 49,4.5 (4) Ich aber sprach: Umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verzehrt; doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. (5) Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen – und Israel ist nicht gesammelt worden; aber ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Stärke geworden –,“), gab Gott dem Herrn stattdessen die Gemeinde, damit Christus eine Braut haben konnte. Nachdem Lea dem Jakob gegeben war, erhielt er später auch Rahel. Dies weist auf die Zeit hin, in der die Vollzahl der Nationen eingebracht wird und die Berufung der Gemeinde vollendet ist (Apg 15,14 „Simon hat erzählt, wie zuerst Gott darauf gesehen hat, aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen.“; Röm 11,25 „Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: dass Israel zum Teil Verhärtung widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen ist;“). Gott wird Israel zum Herrn bringen, damit Er sie als seine irdische Braut habe (Hos 2,16.17 (16) Darum siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und zu ihrem Herzen reden; (17) und ich werde ihr von dort aus ihre Weinberge geben und das Tal Achor zu einer Tür der Hoffnung. Und sie wird dort singen wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, als sie aus dem Land Ägypten heraufzog.“; Jes 62,4.5 (4) Nicht mehr wird man dich „Verlassene“ nennen, und dein Land nicht mehr „Wüste“ nennen; sondern man wird dich nennen: „Mein Gefallen an ihr“, und dein Land: „Vermählte“; denn der HERR wird Gefallen an dir haben, und dein Land wird vermählt werden. (5) Denn wie der Jüngling sich mit der Jungfrau vermählt, so werden deine Kinder sich mit dir vermählen; und wie der Bräutigam sich an der Braut erfreut, so wird dein Gott sich an dir erfreuen.“).

Jakob hatte zwei Bräute: Lea (Vorbild für die Gemeinde) wurde zuerst empfangen, obwohl Jakob seine Bemühungen zuerst auf Rahel (ein Vorbild für Israel) gerichtet hatte. Während Leas Mutterleib offen und fruchtbar für die Geburt von Kindern war, war Rahels Mutterleib unfruchtbar (1Mo 29,31 „Und als der HERR sah, dass Lea gehasst war, da öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar.“). Das entspricht der heutigen Zeit: Während die Gemeinde Frucht für Gott bringt, ist Israel unfruchtbar (Jes 54,1 „Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren, brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gehabt hat! Denn die Kinder der Vereinsamten sind zahlreicher als die Kinder der Vermählten, spricht der HERR.“; Hos 3,4 „Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten und ohne Schlachtopfer und ohne Bildsäule und ohne Ephod und Teraphim.“; Mt 21,19-21 (19) Und als er einen Feigenbaum am Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts daran als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nie mehr komme Frucht von dir in Ewigkeit! Und sogleich verdorrte der Feigenbaum. (20) Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum sogleich verdorrt! (21) Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum Geschehene tun, sondern selbst wenn ihr zu diesem Berg sagt: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen!, so wird es geschehen.“).

Der wichtige Punkt dabei ist, dass Lea sieben (eine Zahl, die die Vollzahl andeutet) Kinder zur Welt gebracht hatte, bevor Rahel anfing, Geburtswehen zu haben, um ihre Kinder zur Welt zu bringen (1Mo 30,22; 35,16 (30:22) Und Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterleib.“ „(35:16) Und sie brachen auf von Bethel. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Ephrat zu kommen, da gebar Rahel, und es wurde ihr schwer bei ihrem Gebären.“). Rahels Geburtswehen sind ein Bild von Israels zukünftiger Prüfung in der (großen) Drangsal (Jes 66,7.8 (7) Bevor sie Wehen hatte, hat sie geboren; bevor Schmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden. (8) Wer hat so etwas gehört, wer hat dergleichen gesehen? Kann ein Land an einem Tag zur Welt gebracht werden oder eine Nation mit einem Mal geboren werden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren.“; Jer 30,6.7 (6) Fragt doch und seht, ob ein Mann gebiert! Warum sehe ich die Hände eines jeden Mannes auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe verwandelt? (7) Wehe, denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob! Doch er wird aus ihr gerettet werden.“; Mich 4,9.10; 5,3 (4:9) Nun, warum erhebst du ein Geschrei? Ist kein König in dir? Oder ist dein Ratgeber umgekommen, dass dich Wehen ergriffen haben wie eine Gebärende? (4:10) Kreiße und stöhne, Tochter Zion, wie eine Gebärende! Denn nun wirst du aus der Stadt hinausziehen und auf dem Feld wohnen und bis nach Babel kommen. – Dort wirst du errettet werden, dort wird der HERR dich aus der Hand deiner Feinde erlösen.“ „(5:3) Und er wird dastehen und seine Herde weiden in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Enden der Erde.“; 1Thes 5,3 „Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen.“). Was wir doch für eine erstaunliche Genauigkeit in diesen Vorbildern sehen! Dies zeigt, dass die Gemeinde ihren Lauf und ihr Zeugnis des Fruchtbringens in dieser Welt beendet haben wird, bevor Israel (die echten Juden) in seine Zeit der Geburtswehen in der großen Drangsal eintreten wird.

16 |  Joseph und Asnat (1Mo 37–50)

Joseph (oder Zaphnat-Pahneach, d.h. „Retter der Welt“, 1Mo 41,45 „Und der Pharao gab Joseph den Namen Zaphnat-Pahneach und gab ihm Asnat, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, zur Frau. Und Joseph zog aus in das Land Ägypten.“) ist ein weiteres bekanntes Vorbild auf den Herrn Jesus Christus. Er wurde von seinen Brüdern, die ein Vorbild auf die jüdische Nation sind (1Mo 37), abgelehnt und zu den Nationen ins Ausland verschleppt (1Mo 39–41). Nachdem er nach Ägypten gebracht worden war, gab es in diesem Land eine Zeit des Segens, gefolgt von einer Zeit der Hungersnot. Die Zeit des Segens entspricht der gegenwärtigen Haushaltung der Gnade. Und die Zeit der Hungersnot entspricht der kommenden Drangsalszeit. Es ist interessant, festzustellen, dass Joseph, während er von seinen Brüdern (ein Vorbild auf die Juden) getrennt war, eine Braut aus den Nationen erhielt: Asnat (1Mo 41,45 „Und der Pharao gab Joseph den Namen Zaphnat-Pahneach und gab ihm Asnat, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, zur Frau. Und Joseph zog aus in das Land Ägypten.“). Er erhielt sie in der Zeit des Überflusses, bevor die Hungersnot kam! Asnat ist ein Vorbild auf die Gemeinde. Bevor die Hungersnot begann, wurde sie in sein Haus gebracht, um seinen königlichen Platz auf dem Thron Ägyptens zu teilen. Auch das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Gemeinde vor der Zeit der Drangsal zur Herrlichkeit geführt wird. Während der Zeit der Hungersnot bemühte sich Joseph, die Beziehung zu seinen Brüdern wiederherzustellen (1Mo 42–45). So wird Christus auch mit Israel in der großen Drangsal handeln, um sie wieder zu sich zurückzubringen: zunächst die zehn Brüder Josephs (ein Vorbild des jüdischen Überrestes), die sich der Ablehnung schuldig gemacht hatten (1Mo 45,1-15); danach wurde die ganze Familie zu ihm gebracht und mit ihm wiedervereint (1Mo 46). Letztere sind ein Vorbild der Stämme Israels, die zum Herrn zurückgebracht werden, nachdem die Juden zu Ihm zurückgebracht worden sind (Mt 24,30.31 (30) Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. (31) Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.“).

17 |  Mose und Zippora (2Mo 1–12)

Mose ist ein weiteres Vorbild auf den Herrn Jesus Christus. Er war der von Gott bestimmte Befreier für die Kinder Israels, die sich unter der tyrannischen Knechtschaft des Pharaos in Ägypten befanden (2Mo 3,10 „Und nun geh hin, denn ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten herausführst.“; Apg 7,35 „Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sagten: „Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt?“, diesen hat Gott sowohl zum Obersten als auch zum Retter gesandt mit der Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschienen war.“). Der Pharao, Herrscher über Ägypten, ist ein Vorbild Satans, der Gott und Fürst dieser Welt. Mose hatte Verlangen nach seinem Volk und sehnte sich danach, dass es befreit würde. Als er zu ihnen kam, tötete er einen ihrer ägyptischen Unterdrücker und offenbarte dadurch seinen Wunsch, ihren Feind zu besiegen und sie aus ihrer Knechtschaft zu befreien. Aber seine Bemühungen wurden von seinen Brüdern völlig missverstanden; sie sagten: „Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns eingesetzt?“ (Apg 7,35; 2Mo 2,14 „Und er sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? Willst du mich töten, wie du den Ägypter getötet hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Gewiss, die Sache ist bekannt geworden!“). Folglich lehnten sie ihn ab. Das ist typisch für die Juden, die ebenfalls den Herrn bei seinem ersten Kommen ablehnten. Im Grunde sagten sie über Ihn dasselbe: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!“ (Lk 19,14; Joh 1,11 „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an;“).

Weil Mose verworfen wurde, floh er vor seinem Volk in das Land Midian (2Mo 2,11–4,19). In dieser Zeit des Getrenntseins von seinen Brüdern empfing er eine heidnische Frau: Zippora (2Mo 2,21 „Und Mose willigte ein, bei dem Mann zu bleiben; und er gab Mose Zippora, seine Tochter.“). Sie ist ein weiteres Vorbild auf die Gemeinde. Zippora schenkte Mose einen Sohn, den sie Gersom nannten, was „ein Fremder hier“ bedeutet. Dies spricht von dem Wesen, das die Gemeinde in dieser Welt als Pilger und Fremde haben sollte (1Pet 2,11 „Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und als solche, die ohne Bürgerrecht sind, euch der fleischlichen Begierden zu enthalten, die gegen die Seele streiten,“). Hier ist es wichtig, zu sehen, dass Mose seine heidnische Frau empfing, bevor die zehn Plagen auf Ägypten zu fallen begannen, die wiederum ein Vorbild der Gerichte in der Drangsal sind, die auf diese Welt fallen werden.

Nach vielen Jahren sandte Gott Mose zu seinem Volk Israel zurück, die noch immer unter ihren heidnischen Unterdrückern litten (ein Vorbild der „Zeiten der Nationen“, Lk 21,24 „Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind.“; 2Mo 3,10; 4,19 (3:10) Und nun geh hin, denn ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten herausführst.“ „(4:19) Und der HERR sprach zu Mose in Midian: Geh hin, kehre nach Ägypten zurück; denn alle Männer sind gestorben, die nach deinem Leben trachteten.“). Mose kehrte in das Land Ägypten zurück und begann, sich seinen Brüdern zu zeigen, die ihn einst verworfen hatten. Dies ist ein Vorgeschmack darauf, dass der Herr seine Beziehungen zur Nation Israel wiederaufnimmt, nachdem Er die Gemeinde zu sich in den Himmel geholt hat. Als Mose zu seinen Brüdern in Ägypten zurückkehrte, begann Gott, das Gericht über dieses Land in Form der zehn Plagen zu bringen (2Mo 7–12,36). Gott bewahrte Israel auf wunderbare Weise inmitten all dieser Gerichte, die für sie Zeichen der Bestätigung wurden, dass Gott zu ihren Gunsten handelte (Ps 78,43; 105,27 (78:43) als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder auf dem Feld Zoans.“ „(105:27) Sie taten unter ihnen seine Zeichen, und Wunder im Land Hams.“; 2Mo 7,3; 8,22.23 (7:3) Und ich will das Herz des Pharaos verhärten und meine Zeichen und meine Wunder mehren im Land Ägypten.“ „(8:22) Und Mose sprach: Es geziemt sich nicht, so zu tun; denn wir würden dem HERRN, unserem Gott, die Gräuel der Ägypter opfern; siehe, opferten wir die Gräuel der Ägypter vor ihren Augen, würden sie uns nicht steinigen? (8:23) Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserem Gott, opfern, so wie er zu uns geredet hat.“). Das spricht davon, wie Gott einen Überrest Israels während der großen Drangsal bewahren wird (Off 7,1-8). Aber wo war Zippora die ganze Zeit über, während die Gerichte über Ägypten fielen? Sie befand sich nicht im Land Ägypten! Mose hatte sie nämlich zurück ins Land Midian geschickt, bevor die Gerichte anfingen (2Mo 18,1.2 (1) Und Jethro, der Priester von Midian, der Schwiegervater Moses, hörte alles, was Gott an Mose und an Israel, seinem Volk, getan hatte, dass der HERR Israel aus Ägypten herausgeführt hatte. (2) Und Jethro, der Schwiegervater Moses, nahm Zippora, die Frau Moses, nachdem er sie zurückgesandt hatte,“). Sie erschien erst auf dem Schauplatz, nachdem alle Gerichte über Ägypten hinweggegangen und die Kinder Israels befreit waren. Ebenso wird die Gemeinde nicht öffentlich erscheinen, bevor die großen Drangsal vorüber ist und der Herr wiederkommt, um seine Braut einer staunenden Welt zu zeigen (2Thes 1,10 „wenn er kommt, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben; denn unser Zeugnis bei euch ist geglaubt worden.“).

18 |  Das Gericht über Jericho (Jos 2–6)

Die Gerichtsstrafe wurde über Jericho und die Bewohner Kanaans verkündet (2Mo 23,27 „Meinen Schrecken werde ich vor dir hersenden und alle Völker verwirren, zu denen du kommst, und dir den Rücken aller deiner Feinde zukehren.“). Bevor das Gericht über diese Stadt kam, bot Gott denjenigen, die glaubten, einen Zufluchtsort unter dem Zeichen der „Karmesinschnur“ (Jos 2) an. Dieses Vorbild sagt die Geschichte des Gerichtes vorher, das bald auf diese schuldige und zum Untergang verurteilte Welt fällt. In seiner Gnade gewährt Gott all denen eine Zuflucht, die an das Evangelium unter dem Blut Christi glauben. In Josua 6 fiel das Gericht wie angekündigt auf Jericho. Aber bevor es dazu kam, brachte Josua zuerst die Wüstenreise der Kinder Israel zum Abschluss, indem er sie in das verheißene Land brachte. Es ist bedeutsam, dass die Kapitel, die sich mit der Einführung Israels in das Land Kanaan (Jos 3–4) beschäftigen, vor dem Gericht über Jericho stattfanden (Jos 6). Ebenso wird der Herr Jesus, bevor das Gericht über diese Welt hereinbricht, wie Josua im Vorbild die lange Wüstenreise der Gemeinde in dieser Welt beenden, indem Er sie in ihr himmlisches Kanaan ruft. Es ist auch bemerkenswert, dass das Gericht über Jericho zur Zeit der Ernte geschah (Jos 3,15 „und sobald die Träger der Lade an den Jordan kamen und die Füße der Priester, die die Lade trugen, in den Rand des Wassers tauchten – der Jordan aber ist voll über alle seine Ufer die ganze Zeit der Ernte hindurch –,“). Das Gericht dieser Welt wird ebenfalls als Ernte bezeichnet (Mt 13,39-42 (39) der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. (40) Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. (41) Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, welche die Gesetzlosigkeit tun; (42) und sie werden sie in den Feuerofen werfen: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.“; Off 14,15-20; Joel 3,9-16).

Schriftstellen, mit denen man die falsche Lehre untermauern will, dass die Gemeinde durch die Drangsal gehen werde

In dem Bestreben, denen eine Hilfe zu sein, die in dieser Sache vielleicht noch Schwierigkeiten haben, sollen drei Schriftstellen beleuchtet werden, die man hauptsächlich benutzt, um zu lehren, die Gemeinde würde durch die große Drangsal gehen. Bei jeder dieser Bibelstellen möchten wir mit Gottes Hilfe aufzeigen, wie der Fehler entstanden ist und was der Abschnitt eigentlich bedeutet. Denn die meiste Verwirrung entsteht dadurch, dass die Bibel nicht sorgfältig und unter Gebet gelesen wird.

1 |  2. Thessalonicher 2,2.3

2Thes 2,2.3: Lasst euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens.

Dies wurde so verstanden, als ob der Tag des Kommens des Herrn für seine Gemeinde (die Entrückung) erst nach dem Auftreten des Antichristen und dem Abfall in der großen Drangsal geschehen würde. Da der Antichrist in der Drangsal offenbar wird und „der Tag des Herrn“ danach beginnt, müsste die Gemeinde demnach in der Drangsal sein.

Dabei wird hier fälschlicherweise angenommen, dass „der Tag des Herrn“ die Entrückung wäre. Die Schrift sagt jedoch, dass der Tag des Herrn bei der Erscheinung Christi beginnt und nicht bei der Entrückung, denn es heißt: „ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt“ (Apg 2,20). In der Bibel gibt es etwa zwanzig Hinweise auf den „Tag des Herrn“. Einige von ihnen beziehen sich auf den Beginn bei der Erscheinung Christi (2Thes 2,2 „dass ihr euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre.“; 2Pet 3,10 „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an dem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brand werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrannt werden.“; 1Thes 5,2 „Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.“; u.a.); andere warnen davor, dass dieser Tag „nahe ist“, gekennzeichnet durch den Angriff des Königs des Nordens, der kurz vor dessen Beginn stattfinden wird (Joel 1,15; 2,11 (1:15) Ach, welch ein Tag! Denn nahe ist der Tag des HERRN, und er kommt wie eine Verwüstung von dem Allmächtigen.“ „(2:11) Und der HERR lässt vor seiner Heeresmacht her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr groß, denn der Vollstrecker seines Wortes ist mächtig; denn groß ist der Tag des HERRN und sehr furchtbar, und wer kann ihn ertragen?“; Zeph 1,7-20; Sach 14,1.2 (1) Siehe, ein Tag kommt für den HERRN, da wird deine Beute in deiner Mitte verteilt werden. (2) Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Krieg versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplündert und die Frauen vergewaltigt werden; und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.“; u.a.). Aber es gibt keine Schriftstellen, die aussagen, dass die Entrückung der Heiligen am „Tag des Herrn“ stattfindet. Wenn nun Andersdenkende darauf bestehen, dass der Herr die Gemeinde am „Tag des Herrn“ in den Himmel führen würde, dann sollten sie das mit Schriftstellen belegen. Solche Gedanken kommen daher, dass die Schrift nicht sorgfältig erforscht wird (Apg 17,11 „Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich so verhielte.“; 2Tim 2,15 „Befleißige dich, dich selbst Gott als bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt.“).

„Der Tag des Herrn“ ist ein Tag des Gerichts, der mit der Erscheinung Christi beginnt (2Pet 3,4.8-10 „und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an.“ „(8) Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag. (9) Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. (10) Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an dem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brand werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrannt werden.“), nicht schon mit der Entrückung. „Der Tag des Herrn“ ist die Zeit, in der Christus öffentlich in die Wege des Menschen eingreifen wird, indem Er seine universelle Macht und Autorität im Gericht auf der Erde geltend macht, und wird tausend Jahre dauern (2Pet 3,8-10 (8) Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag. (9) Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. (10) Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an dem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brand werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrannt werden.“) – das Tausendjährige Reich. Bei der Entrückung macht der Herr seine Rechte auf der Erde nicht durch gerichtliches Eingreifen öffentlich geltend: Er nimmt die Gemeinde zu sich in den Himmel und lässt dann das Böse in der Welt wirken, so dass die westliche Welt den Antichristen empfangen wird. Die Entrückung wird nie als ein Tag des Gerichts für diese Welt betrachtet, sondern als eine Zeit, wenn der Bräutigam und die Braut freudig miteinander vereint werden.

Wenn wir diese einfachen und grundlegenden Dinge über den „Tag des Herrn“ verstehen, erkennen wir auch sofort, dass Paulus in 2. Thessalonicher 2,2.3 (2) dass ihr euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. (3) Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,“ gar nicht über die Entrückung spricht. Vielmehr zeigt er den Thessalonichern, dass „der Tag des Herrn“ und die damit einhergehenden Gerichte nicht über sie kommen können, da zuerst der Antichrist kommen und der große Abfall der bekennenden Christenheit geschehen müssen.

Leider machen manche heute immer noch den gleichen Fehler, der schon den Thessalonichern Mühe machte. Sie verunsichern andere Gläubige, indem sie sie auffordern, sich auf die große Drangsal vorzubereiten, weil die Gemeinde durch sie gehen würde. Auch verwenden sie ironischerweise (im Prinzip) die gleichen drei Methoden, um ihren Fehlschluss zu belegen, wie es schon die falschen Lehrer zu Paulus’ Zeiten taten!

  1. Erstens „durch Geist“ (2Thes 2,2): Die falschen Lehrer behaupteten, sie hätten es durch eine geistliche Offenbarung vom Herrn empfangen.
  2. Zweitens „durch Wort“ (2Thes 2,2): Die Irrlehrer wandten das Alte Testament falsch an, um ihre fehlerhafte Lehre zu unterstützen.
  3. Dann schließlich „durch Brief, als durch uns“ (2Thes 2,2): Sie waren tatsächlich so weit gegangen, einen Brief über ihre irrigen Vorstellungen zu schreiben, und behaupteten, er wäre von Paulus.

Diejenigen, die diese falsche Lehre noch heute bringen, behaupten oft, sie durch eine besondere Offenbarung von Gott empfangen zu haben. Sie versuchen auch, die Schrift zur Unterstützung heranzuziehen. Ja, sie benutzen sogar die Schriften des Paulus (wie in diesem Abschnitt) und lehren, er hätte gelehrt, dass die Gemeinde durch die große Drangsal gehen müsste.

Ein weiterer Grund, warum diese Auslegung falsch ist, liegt darin begründet, dass sie die nah bevorstehende Ankunft des Herrn zunichtemacht: Das Kommen des Herrn (die Entrückung) wird in der Schrift immer als etwas dargestellt, was jederzeit stattfinden kann.  Diejenigen, die denken, dass die Gemeinde durch die Drangsal gehen müsste, verwerfen somit den Gedanken, dass Er jeden Moment kommen kann. Denn sie denken, dass dies ein direkter Angriff gegen ihre Auslegung von 2. Thessalonicher 2,2.3 (2) dass ihr euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. (3) Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,“ wäre, wonach der Antichrist zuerst offenbart werden müsste. Paulus und die anderen Apostel waren jedoch bemüht, der Gemeinde die Nähe des Kommens des Herrn vor Augen zu stellen, damit sein Kommen eine gegenwärtige Hoffnung sei. Paulus sagt:

  • Phil 3,20.21: Unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit.

  • Heb 10,37: Noch eine ganz kleine Zeit, und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.

  • Röm 13,11.12: Jetzt ist unsere Erlösung näher als damals, als wir gläubig wurden. Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.

  • 1Thes 4,16.17: Der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.

In diesem letzten Vers zählte sich Paulus selbst unter diejenigen, die auf das Kommen des Herrn warteten, indem er „wir“ sagt (siehe auch 1Kor 15,51.52 (51) Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden [zwar] nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, (52) in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“). Das war etwas, worauf er schon in den frühen Tagen der Gemeinde hoffte.

Auch Jakobus sagt:

  • Jak 5,7: Die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen.

Ebenso sagt Petrus:

  • 1Pet 4,7: Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge.

Und Johannes schreibt:

  • 1Joh 2,18: Kinder, es ist die letzte Stunde.

Dies zeigt, dass die Apostel in einer Weise dienten, dass sie das Kommen des Herrn als unmittelbar bevorstehend ansahen.

Zu lehren, dass bestimmte Ereignisse noch stattfinden müssten, bevor der Herr kommt (z.B. das Offenbarwerden des Antichristen und die Schrecken der großen Drangsal), ist ein direkter Widerspruch zur Lehre der Apostel. Auch zerstört so etwas das nahe Bevorstehen der „glückseligen Hoffnung“ (Tit 2,13).

Wenn man aber der Gemeinde diese „glückselige Hoffnung“ wegnimmt, dann hat dies den traurigen Effekt, dass sie sich in dieser Welt verwurzelt. Und genau das ist zu einem großen Teil geschehen. Im Wesentlichen sagt man: „Mein Herr bleibt noch aus“ (Mt 24,48). Und aus ebendiesem Grund hat uns der Herr nie gesagt, wann Er zurückkehren würde. Doch Folgendes hat Er gesagt: „Ich komme bald“ (Off 22,20).

2 |  Offenbarung 11,15

Eine weitere Schriftstelle, die angeführt wird, um zu beweisen, dass die Gemeinde durch die Drangsal gehen müsste, ist Offenbarung 11,15:

Off 11,15: Der siebte Engel posaunte: Und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Dieser Vers zeigt, dass der Herr kommt (seine Erscheinung), wenn die siebte und letzte Posaune am Ende der großen Drangsal geblasen wird und Er dann durch Gericht die Königreiche dieser Welt in Besitz nehmen wird. Es wurde angenommen, das wäre „die letzte Posaune“, von der bei der Entrückung die Rede ist (1Thes 4,15-18 (15) (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. (16) Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; (17) danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. (18) So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“; 1Kor 15,51.52 (51) Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden [zwar] nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, (52) in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“). Deshalb würde die Gemeinde auf der Erde sein, um die in Offenbarung 6 bis 11 beschriebene Stunde der Prüfung durchzumachen, die der siebten Posaune in Offenbarung 11,15 „Und der siebte Engel posaunte: Und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ vorausgeht. Es wird gelehrt, dass die Gemeinde hinaufgeholt würde, damit sie dem Herrn in der Luft begegnet, genauso wie der Herr aus dem Himmel herabkäme, um die Welt zu richten.

Diese Auslegung ist sehr problematisch, denn das Wort Gottes lehrt, dass zwischen der Zeit, wenn die Gemeinde in den Himmel gebracht wird, und der Zeit, wenn der Herr aus dem Himmel zurückkehrt, um die Welt zu richten, zunächst eine Reihe von Dingen geschehen müssen, wie es Offenbarung 11,15 „Und der siebte Engel posaunte: Und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ zeigt. Es wäre unmöglich, dass nach dieser Auslegung all diese Dinge in diesem kurzen Moment geschähen („in einem Nu, in einem Augenblick“, 1Kor 15,52 „in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“). Nachdem der Herr die Seinen durch die Entrückung in das Vaterhaus gebracht hat (Joh 14,2.3 (2) In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. (3) Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“), wird Er sie sich an seinen Tisch setzen lassen, damit ihnen himmlisches Glück und unaussprechliche Freude zuteilwird (Lk 12,37 „Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tisch legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen.“). Danach wird der Richterstuhl Christi aufgerichtet und das Leben der Gläubigen wird beleuchtet und entsprechend belohnt werden (2Kor 5,10 „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder empfange, was er in dem Leib getan hat, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses.“ usw.). Die Gläubigen werden auch eine Zeit des Lobpreises für Gott und den Herrn Jesus Christus am Thron im Himmel haben. In dieser Zeit werden sie Ihm in demütiger Anbetung ihre Kronen zu Füßen legen (Off 4–5). Danach findet die Hochzeit des Lammes im Himmel statt, gefolgt vom Hochzeitsmahl mit den vielen Gästen des Himmels (den Freunden des Bräutigams), die ebenfalls daran teilnehmen werden (Off 19,7.8 (7) Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet. (8) Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend und rein; denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.“). All diese Dinge müssen nach der Entrückung geschehen, doch vor seiner Erscheinung auf der Erde. Wie aber könnten all diese Dinge geschehen, wenn die Heiligen in die Luft aufgenommen und dann sofort wieder mit dem Herrn (bei seiner Erscheinung) herabgebracht würden?

3 |  Matthäus 24,29-31

Hier noch eine weitere Schriftstelle, die verwendet wird:

Mt 24,29-31: Sogleich aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her.

Es wird angenommen, dass sich das Kommen des Herrn an dieser Stelle auf die Entrückung bezöge, und demzufolge legt man den Zeitpunkt der Entrückung unmittelbar nach der großen Drangsal. Man kommt so zu dem Schluss, dass die Gemeinde durch die Drangsal ginge.

Die hier ertönende Posaune ist jedoch nicht identisch mit der Posaune Gottes, die bei der Entrückung ertönt, sondern vielmehr mit der aus Jesaja 27,13 „Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird in eine große Posaune gestoßen werden, und die Verlorenen im Land Assyrien und die Vertriebenen im Land Ägypten werden kommen und den HERRN anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem.“ und Psalm 81,3 „Erhebt Gesang und lasst das Tamburin ertönen, die liebliche Laute samt der Harfe!“ usw. Diese ruft die zehn Stämme Israels zurück in ihr Land. Außerdem sind hier die „Auserwählten“ nicht die Gemeinde, sondern die Auserwählten Israels (Mt 24,24 „Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.“; Jes 45,4; 65,9 (45:4) Um Jakobs, meines Knechtes, und Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen. Ich gab dir einen Beinamen, und du kanntest mich nicht.“ „(65:9) Und ich werde aus Jakob einen Nachkommen hervorgehen lassen und aus Juda einen Erben meiner Berge; und meine Auserwählten sollen es besitzen, und meine Knechte sollen dort wohnen.“; Off 7,1-8; Röm 11,28 „Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde, um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte, um der Väter willen.“; usw.).

Das grundlegende Missverständnis besteht also in der Verwechslung von Entrückung und Erscheinung. Einige hauptsächliche Unterschiede:

  • Das Kommen des Menschensohnes wird nie als Entrückung bezeichnet; es ist immer die Wiederkunft, die Erscheinung Christi.
  • Die Entrückung ist das Kommen des Herrn für die Seinen (Joh 14,3 „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“), während das Kommen des Menschensohnes das Kommen des Herrn mit den Seinen bei seiner Erscheinung ist (1Thes 3,13; 4,14 (3:13) um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“ „(4:14) Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.“; Jud 14 „Es hat aber auch Henoch, der Siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende,“).
  • Die Entrückung ist ein Geheimnis, das erst in neutestamentlicher Zeit bekannt wurde (Joh 14,2.3 (2) In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. (3) Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“; 1Kor 15,51.52 (51) Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden [zwar] nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, (52) in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“; 1Thes 4,15-18 (15) (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. (16) Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; (17) danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. (18) So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“). Aber das Kommen des Menschensohnes ist etwas, was schon den Gläubigen im Alten Testament bekannt war, weil die Propheten davon sprachen (Dan 7,13.14 (13) Ich schaute in Gesichten der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor ihn gebracht. (14) Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.“).
  • „Menschensohn“ ist ein Titel, den der Herr annimmt, wenn Er kommt, um die Welt zu richten. Bei der Entrückung kommt der Herr aber nicht, um die Welt zu richten, sondern um seine Braut in den Himmel zu holen.
  • Bei der Entrückung sendet der Herr seine Engel nicht aus, um die Gemeinde (die Braut) zu sammeln, sondern Er kommt, um sie für sich selbst zu nehmen (1Thes 4,16 „Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;“; 2Thes 2,1 „Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin,“).

Die Vorstellung einer teilweisen Entrückung

Einige Christen glauben, dass es eine teilweise Entrückung geben werde. Das ist absurd und nicht notwendig zu kommentieren. Denn könnten wir uns vorstellen, dass der Herr nur einen Teil seiner Braut in den Himmel bringt? Was würde Er im Himmel mit einer halben Braut tun? Wie könnte die Hochzeit des Lammes mit nur der Hälfte der anwesenden Braut stattfinden? Welche Schriftstelle haben wir dafür? Lasst uns „alles prüfen, das Gute aber festhalten“ (1Thes 5,21).


Originaltitel: „The Church will not go through the Tribulation“ 
aus An Outline of Prophetic Events, Christian Truth Publishing, 2012

Übersetzung: Frank Cisonna

Anmerkungen

[1] Vom ewigen Leben wird auch im Alten Testament berichtet (z.B. in Ps 133), aber nicht in der Qualität, in der wir es in dem Herrn Jesus kennen dürfen (vgl. Joh 17,3 „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“; 1Joh 1,1-4 (1) Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens (2) (und das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist); (3) was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. (4) Und dies schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei.“).

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